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Früchtchen mit weniger Durst
WWF startet mit der REWE Group ein Projekt zu Wasser sparenden Erdbeeren
Berlin: Jetzt kommen sie wieder in die Geschäfte: Früh-Erdbeeren aus Spanien. Der WWF will jetzt mit dem Handelskonzern REWE Group dafür sorgen, dass nur noch Früchte auf den Markt kommen, die hohen Umweltstandards genügen. Denn der Anbau der hierzulande heiß begehrten Früchte ist mit erheblichen Belastungen für die Natur verbunden. Für den WWF ist vor allem der enorme Wasserverbrauch ein Problem. Das mehr als 100.000 Hektar große Naturschutzgebiet Doñana in der andalusischen Provinz Huelva, ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung, leidet besonders unter dem Erdbeerboom. Mehr als eine halbe Million Wasservögel überwintern in dem Gebiet. Doch die Landwirtschaft mit Tausenden illegaler Brunnen gräbt dem einmaligen Rast- und Brutgebiet zunehmend das Wasser ab. Es ist vor allem der wachsende Erdbeerhunger vieler Europäer, der die Region reich gemacht hat und zugleich die Natur massiv bedroht.
60 Prozent der Erdbeeren in deutschen Supermärkten stammen aus Spanien. In diesem Jahr kommen von dort erstmals Erdbeeren auf den Markt, bei denen zumindest sichergestellt ist, dass der illegale Anbau schrittweise aufhört, der Pestizideinsatz auf ein Minimum reduziert wird und die Bewässerung sparsam und nicht aus heimlich gebohrten Brunnen fließt. Die REWE Group hat ab diesem Jahr nur Lieferanten unter Vertrag, die garantieren können, dass sie die vom WWF mitentwickelten Mindeststandards der so genannten „Best Alliance" einhalten.
Die
Naturschützer vom WWF begleiten und überprüfen die
Umsetzung der Anforderungen. Ziel ist es, den Wasserverbrauch von
Jahr zu Jahr zu senken, indem z.B. auf effiziente
Tröpfchenbewässerung umgestellt wird. Illegal angelegte,
aber von den Verantwortlichen geduldete Erdbeerfelder müssen
schrittweise verlagert werden. „Naturschutzgebiete dürfen
nicht nur auf dem Papier existieren, sie müssen für die
Landwirtschaft tabu sein", fordert Martin Geiger. Der Leiter des
Bereichs Süßwasser beim WWF Deutschland betont: „Wir
sind erst am Anfang. Ziel ist es, den Erdbeeranbau in Südspanien
insgesamt nachhaltiger zu gestalten. Die Qualitätskriterien
werden nach und nach erhöht und weiter verbessert." Das
betreffe nicht nur den Wasserverbrauch, sondern auch den Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln. REWE hat zugesichert, grundsätzlich nur
noch Obst und Gemüse einzukaufen, das, die gesetzlich
zugelassene Höchstmenge an Pestizidrückständen um
mindestens 30 Prozent unterschreitet. Diese Verpflichtung gilt auch
für die Erdbeeren aus dem Best Alliance-Projekt.
Weitere Informationen
REWE
Group und WWF
http://www.wwf.de/kooperationen/rewe/
Wasserverschwender
Landwirtschaft
http://www.wwf.de/themen/suesswasser/wasserknappheit/wasserverschwender-landwirtschaft/
Kontakt
Martin Geiger
Bereich Süßwasser
WWF
Deutschland
Tel.: 069 / 79144-140
Jörn Ehlers
Pressestelle WWF
Deutschland
Tel.: 0 30 / 30 87 42-12