Dienstag, April 16, 2024
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Meldungen der DWA 2019

Dezember 2019
Kläranlage Altena erhält innovatives biologisches Reinigungsverfahren  
Baden-Württemberg: Landesweit erste Phosphor- Rückgewinnungsanlage im Vollstrombetrieb eingeweiht  
Bauernproteste: DWA warnt vor nachträglicher Aufweichung des Agrarpakets  
Bundesregierung: Biogas mehr aus Reststoffen gewinnen  
Sekretariat für Wasser-Partnerschaften der Vereinten Nationen zieht nach Bonn 
Mechanisch-biologische Anlage im Gruppenklärwerk Ditzingen in Betrieb genommen
Rheinland-Pfalz: Thermische Entsorgung von Klärschlamm auf Rekordniveau 
Deutsches Klimavorsorgeportal unterstützt mit Informationen und Diensten 
LAV und TVF bündeln Kompetenz für nachhaltige Klärschlammverwertung 
Weniger Mineraldünger in der Landwirtschaft  
Bau und Betrieb von Mecklenburg-Vorpommerns erster Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage beantragt  
OECD-Bericht warnt vor Pharmawirkstoffen in der Umwelt 
Hessen will Plastikabfälle vermindern 
Steigender Stress und Arbeitsdruck in der Wasserversorgung 
Bayern: Gemeinde Thanstein freut sich über den ersten Benchmarking-Preis
TSM für Trinkwasser- und Abwasserzweckverband (TAZ) Helbe-Wipper
Bayern: Bewerbungen für den Umweltcluster-Leuchtturm gesucht 
Biologische Stationen und Wupperverband erhalten Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
November 2019
Baden-Württemberg: „Abwasserwärme ist das Rohöl der Großstadt.“  
Braunschweiger Klärschlamm wird in Helmstedt verwertet  
Bundesrat votiert für weniger Plastik in Bioabfällen  
Kommission Landwirtschaft fordert anderen Umgang mit Düngemitteln  
Bundesregierung sendet weitere Vorschläge zur Anpassung der Düngeverordnung nach Brüssel  
Nitratbelastung: EuGH weitet Klagemöglichkeiten aus  
Fondsmodell für 4. Reinigungsstufe  
Neue Klärschlamm-Verwertungsanlage im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen im Bau  
Klärschlammentsorgung: Zusammenarbeit im Landkreis Osnabrück  
Flexitilty zur Erhöhung der Klimaresilienz  
SMARTilience: Smarte und klimaresiliente Städte  
Bundeskabinett beschließt Entwurf des Klimaschutzgesetzes  
Bundesweit einmalig: Stadion in Hamburg schützt vor Überflutung nach Platzregen  
Mikroplastik aus Teebeuteln  
Umweltbericht 2019: Viel erreicht und viel zu tun  
Oktober 2019
Pilotprojekt Grundstücksentwässerung in Baden-Württemberg gestartet  
Klärschlammforum  
Hamburg: Baustart der weltweit ersten großtechnischen Phosphorrecycling-Anlage  
Glyphosat in Deutschland bis 2023 verboten  
Abgrenzung von Drittstrommengen  
Bundesregierung unterstützt Smart Cities  
Industrie: Jeder zehnte investierte Euro floss 2017 in den Umweltschutz 
Drei Millionen Euro für die Spurenstoffelimination auf dem Hauptklärwerk Stuttgart  
Nitratrichtlinie: Bundesministerinnen stellen der EU geplante Verschärfungen vor  
Unterschiedliche Resistenzentwicklung bei Mikroorganismen 
WHO: Mehr Forschung zu Mikroplastik nötig  
WM-Titel in Water Technology geht an Asien  
Bundesregierung schlägt weitere Anpassungen der Düngeverordnung vor  
1491 Gigawattstunden Strom aus Klärgas im Jahr 2018 erzeugt  
Förderung für innovative KMU  
Förderinitiative des Bundesumweltministeriums zur künstlichen Intelligenz gestartet  
Bundesregierung: Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung optimieren  
September 2019
Ruhr-Konferenz: durchgängiges Netz der grünen Infrastruktur für das Ruhrgebiet  
EU-Kommission fordert Frankreich auf, die Anstrengungen zu verstärken, um die ökologisch vorgegebene Abflussmenge des Rheins wiederherzustellen  
Ernst-Kuntze-Preis 2020 
Geplantes Mikroplastikverbot auf Kunstrasenplätzen gilt nicht für Bestandsplätze  
Sachsen-Anhalt: Neue Landesverordnung für nitratgefährdete Gebiete in Kraft 
Klimaangepasste Entwicklung eines neuen Stadtquartiers in Münster  
Berliner Wasserbetriebe: alle schweren Lkw mit Abbiegeassistenten nachgerüstet  
Klimawandel-Folgen für Gewässer  
Neue Gesellschaft für zukunftssichere Klärschlammverwertung in Wuppertal gegründet  
Bayern: Pilotprojekt Kanalplakette „Kein Schmutzwasser in diesen Gully“ gestartet  
Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld  
Fachkräftesicherung und -qualifizierung für die Wasserwirtschaft in Nordrhein- Westfalen  
EU-Kommission fordert Deutschland zur Umsetzung des Urteils wegen Verstoßes gegen EU-Nitratvorschriften auf  
Montanregion Erzgebirge: wasserwirtschaftliche Anlagen jetzt UNESCO-Welterbe  
Novellierung der Brandenburger Düngeverordnung 
Steigende Investitionen ins Dortmunder Kanalnetz – 20-Millionen-Euro-Auftrag an Gelsenwasser  
28. Magdeburger Abwassertage
August 2019
Wassermanagement Augsburg wird Weltkulturerbe  
Bundesregierung legt „Masterplan Stadtnatur“ vor  
Spezialbier von Xylem und den Berliner Wasserbetrieben  
Ludwig-Bölkow-Technologiepreis 2019 ausgeschrieben  
Verstoß gegen EU-Nitratrichtlinie: Nächste Phase im Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland  
Bundesumweltministerium fördert Klimaanpassung  
Schleswig-Holstein: Klärschlammbeirat stellt Zwischenbericht vor  
Europäischer Gerichtshof kippt verbindliches Preisrecht der HOAI
Expertenkommission Fracking übergibt ersten Bericht an den Deutschen Bundestag  
Förderverein Nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum  
BMBF-Förderung von Vorhaben zur Wasserwiederverwendung 
Bundesregierung legt neue Verschärfungen zur Düngeverordnung vor  
Datenerhebung für Sand- und Fettfänge  
Niedersachsen gründet BIM-Cluster für digitales Bauen Das Land Niedersachsen hat Mitte Juni 2019 das BIM-Cluster  
Wiederverwendung von Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung: EU-Rat nimmt allgemeine Ausrichtung an  
Juli 2019
Stadtwerke Herford bauen Anlage zur Spurenstoffelimination 
Urban farming: Gemüse von der Kläranlage 
PROTECT – Projekt zu mobilen organischen Stoffen in der aquatischen Umwelt 
45 Prozent der Meeresfläche Deutschlands stehen unter Schutz 
Baden-Württemberg: Plattform P-Rück gegründet 
Umweltbewusstseinsstudie 2018: Bevölkerung erwartet mehr Umwelt- und Klimaschutz von allen Akteuren 
Vom Regen zum Hochwasser: Messkampagne zu hydrologischen Extremen 
Brandenburg: Wirtschaftserlass Sulfat für die Spree in Kraft gesetzt 
Wirtschaftsfaktor Umweltschutz: 73,9 Milliarden Euro Umsatz 
Sechste Projektrunde Benchmarking Abwasser Bayern abgeschlossen 
Bayern: Sonderförderprogramm für Kanalüberprüfungen wird verlängert 
Entwicklung von Hochlastreaktoren für den Einsatz an Biogasanlagen 
Stadtwerke Wesel erhalten TSM-Zertifizierung 
Gruppenklärwerk Kaarst-Nordkanal: Klärschlammbehandlungsanlage in Betrieb genommen 
Seminar „Versicherungen von Abwasserentsorgungsanlagen“ 
Bestnoten für deutsche Badegewässer 
Weitere Klage der EU-Kommission gegen Deutschland wegen Nitratwerten? 
Juni 2019
Thüringer Wassergesetz vom Landtag verabschiedet  
Vergabeordnung wird geändert  
Aussteller für „Woche der Umwelt“ gesucht  
Spatenstich für Ozonungsanlage auf der Kläranlage Tübingen  
TSM-Zertifikat in Landau überreicht  
Bayern: Komponente „Sturzfluten“ im Hochwasserschutz- Aktionsprogramm  
Studie zu Rekommunalisierungen in Europa veröffentlicht  
Stockholmer Übereinkommen verbietet PFOA, PFOS und Dicofol  
Risikoanalyse zu Dürreszenario vorgelegt  
Ludwig-Bölkow-Technologiepreis 2016 ausgelobt  
Menschen und Umwelt – Kommunaler Umwelt-Kooperationspreis 
Nürnberg: Mephrec-Pilotanlage in Betrieb  
Nitrat: Schweineställe mit Kot und Urintrennung?  
Gründung der Kommunalen Nährstoffrückgewinnung Niedersachsen  
Niedersachsen: Nährstoffbericht 2018 vorgestellt – mehr Anstrengungen für den Wasserschutz nötig  
Anlage zur Beseitigung von Spurenstoffen im Klärwerk Mannheim eingeweiht  
Deutscher Ingenieurbaupreis 2016 für Sturmflutsperrwerk Greifswald-Wieck – Anerkennung für Klärschlammbehandlung in Linz-Unkel  
Leitfaden Kommunales Starkregenrisikomanagement  
Niedersachsen fördert Klimaschutz bei öffentlichen Abwasseranlagen  
Forschungsprojekt zu Szenarien einer zukunftsfähigen Klärschlammentsorgung 
IFWW-Förderpreis 2020 ausgeschrieben 
Für den Schutz von Flüssen, Seen und Grundwasser hält die Umweltministerkonferenz die Wirkung der derzeitigen Düngeverordnung für nicht ausreichend  
Recyclingdünger als Alternative zu konventionellen Düngemitteln – Vergleich der Ökobilanzen  
Richtfest auf den neuen Becken der Kläranlage Dresden-Kaditz  
Weniger Lachgas mit Comammox-Bakterien 
Rekommunalisierung nach CETA möglich 
Berlin: 200 Millionen Euro Investitionen für Klärwerk Schönerlinde 
Baubeginn für die erste großtechnische vierte Reinigungsstufe in Bayern  
Bundesweiter Wettbewerb „Abwasser 21″ gestartet  
Eliminierung von Spurenstoffen durch nachhaltige Adsorbenzien  
Mai 2019
VKU-Innovationspreis für Simulationswerkzeug zur Kanalalterung verliehen  
Keine Stromsteuer auf selbsterzeugtes und verbrauchtes Klär- oder Deponiegas 
Neuer kostenfreier Simulator zur Visualisierung und Nachhaltigkeitsbewertung von Sanitärsystemen 
Bayern: Umweltministerium richtet neue Servicestelle ein  
Zayed Sustainability Prize ausgeschrieben 
Nitratmessstellen in Deutschland 
Mecklenburg-Vorpommern übernimmt Vorsitz bei der Zusammenarbeit zum Meeresschutz  
UV-Licht eliminiert Legionellen im Ablauf der Kläranlage Düren 
Bundesumweltministerium lobt Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt aus 
Nordrhein-Westfalen überprüft Grundwassermessnetz 
Gefahrenkarten und Handlungsempfehlungen zur besseren Vorsorge gegen Starkregen 
Europaweites Forschungsprojekt: Energielabel für Kläranlagen ermittelt  
Steigerung der Energieeffizienz bei der biologischen Abwasserreinigung bis zu 35 %  
Düngung: Sieben-Punkte-Programm zum Grundwasserschutz vorgelegt  
April 2019
Wasserwirtschaft fordert stärker ökologische Landwirtschaft – Nitrateinträge in die Umwelt sind zu hoch  
EU-Kommission bewertet Fortschritte bei Wasserqualität und Hochwasserrisikomanagement 
Junge Unternehmer: Gründungswettbewerb KUER.NRW startet 
Thüringer Umweltpreis 2019 ausgeschrieben 
TSM Abwasser für Kirchheimbolanden 
Phosphor und Fernwärme aus Klärschlamm  
Nitrat: EU-Kommission verklagt Griechenland vor dem Gerichtshof  
Niederkassel: Abwassergebühren steigen wegen Klärschlamm-Engpass 
Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Deutschlands nachhaltigste Unternehmen und Kommunen gesucht  
Bau einer Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung in Mannheim  
EU-Kommission legt Mitteilung zu Arzneimitteln in der Umwelt vor – gesamten Lebenszyklus betrachten 
EU-Kommission veröffentlicht Bericht zum Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft  
Klärschlämme aus dem Süden Schleswig-Holsteins gehen künftig nach Hamburg 
Grundsteinlegung der Hamburger Phosphor-Recyclinganlage  
EEW führt Genehmigungsverfahren für Recyclinganlage kommunaler Klärschlämme fort  
Novellierung des Berufsbilds „Umwelttechnische Berufe“ 
März 2019
EU-Kommission fordert 15 Mitgliedstaaten auf, die Vorschriften für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen und Konzessionen einzuhalten 
Thüringen: Entwurf für novelliertes Vergabegesetz vorgelegt – soziale und ökologische Belange gestärkt  
Klimaaktive Kommunen gesucht 
Plattform zur effizienteren Bewertung von Umweltchemikalien 
Terminologie für die Verschmutzung durch Plastik veröffentlicht  
Baden-Württemberg: 7,5 Millionen Euro Förderung für Projekt zur Rückgewinnung von Phosphor  
Kosten der PFT-Verschmutzung der Gewässer um den US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem  
Niedersachsen: Weniger Klärschlammausbringung in der Landwirtschaft  
Ständiger Ausschuss Klimawandel bei der LAWA 
Umweltbundesamt: Klärgas kann besser genutzt werden  
Förderung für internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen  
Fallstudien zeigen Machbarkeit der Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft 
Bundesregierung legt EU-Kommission Maßnahmenkatalog zur Änderung der Düngeverordnung vor  
Umweltschutzausgaben belaufen sich auf 66,2 Milliarden Euro  
Februar 2019
Helmholtz International Research School zur Wasserforschung eingerichtet  
Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg ausgeschrieben 
Sächsischer Umweltpreis 2019 ausgelobt 
Smartes System soll Berliner Verkehr bei Überflutung umleiten  
Förderung für Forschung zu mineralischen Stoffkreisläufen  
RWE baut Kapazität zur Klärschlammentsorgung weiter aus 
Augmented Reality-App über William Lindley  
Wasserwirtschaft und Klimawandel: neuer Bund- Länder-Ausschuss erstmals zusammengetreten  
Thüringen: Klärschlamm wird überwiegend landschaftsbaulich verwertet  
Schleswig-Holstein: Mehr Kapazitäten zur Zwischenlagerung und Verbrennung von Klärschlamm  
70 Prozent des kommunalen Klärschlamms wurden 2017 verbrannt  
Bayern: 72 Prozent des Klärschlamms thermisch entsorgt 
Keine multiresistenten Keime in rheinland-pfälzischen Badegewässern  
Thüringen: 94,9 Prozent der Einwohner an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen  
Rheinland-Pfalz: Erhöhte Förderung bei Phosphorreduktion  
Fettberg in Kanalisation in Südengland entdeckt  
Bundesregierung: Keine Benachteiligung von Abwasserbetrieben durch Stromsteuer auf Klärgasverstromung 
Neuer Referenzrahmen für die Bachelorstudiengänge im Bauwesen  
Antibiotika in Gülle: Biogasanlage keine Barriere  
Januar 2019
Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie  
Weltwassertag 2019: Niemanden zurücklassen  
Sechs Prozent mehr Verkehrsunfälle mit wassergefährdenden Stoffen  
Neues Ultraschallverfahren zum Klärschlammaufschluss  
Spatenstich für Klärschlammtrocknungsanlage Zolling  
Bayern: Abwasser-Innovationspreis für wegweisende kommunale Projekte  
Get-together der Jungen Wasserwirtschaft im ÖWAV 
Klärschlammverbrennung in Offenbach am Main genehmigt  
Neuartige Sanitärsysteme (NASS) – Element einer wassersensiblen, ressourceneffizienten Stadt- und Quartiersentwicklung  
Neuer Lehrpreis für exzellente Lehre in den Ingenieurswissenschaften und der Informatik ausgeschrieben  
Legionellen in Abwässern  
Klärschlammtagung 2018 
97 % der Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation angeschlossen  
IKT: Neubau einer Starkregen- Prüfanlage in Gelsenkirchen  
Förderung für Projekte zur Schließung von Stoffkreisläufen 
Brandenburg: für Investitionen im Rahmen der ELER-Förderung zukünftig auch Kosten für Vergabe förderfähig
Kooperation von Wupperverband und Currenta wird fortgesetzt 
Bertha-Benz-Preis 2019 ausgeschrieben  
Bewerbungsstart beim Deutschen Arbeitsschutzpreis 2019  

Kläranlage Altena erhält innovatives biologisches Reinigungsverfahren

Der Ruhrverband will auf der Kläranlage in Altena das Nereda®-Verfahren umsetzen. Hierbei werden der Flächenbedarf und der Betriebsaufwand deutlich reduziert, 30 Prozent Energie werden im Gegensatz zu konventionellen Verfahren eingespart, so eine Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums. Das Pilotprojekt wird aus dem Umweltinnovationsprogramm mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert.
Auf der Kläranlage im sauerländischen Altena wird das Abwasser bislang nach dem Belebungsverfahren gereinigt, der Schlamm wird anaerob stabilisiert, dann maschinell entwässert und anschließend thermisch verwertet. Im neuen Nereda®-Verfahren werden die abwasserreinigenden Mikroorganismen nicht die sonst übliche Flockenstruktur bilden, sondern sich zu kompakten, kugelförmigen Granulen zusammenschließen. Dadurch wird es möglich, alle biologischen Reinigungsprozesse weitestgehend gleichzeitig in einem Reaktor ablaufen zu lassen. Dass das in den Niederlanden entwickelte Verfahren ohne Nachklärbecken und ohne bewegliche Einbauten auskommt, reduziert den Flächenbedarf und Betriebsaufwand deutlich. Eine softwarebasierte Prozesssteuerung in Kombination mit moderner Mess- und Regeltechnik, Online-Überwachung und Fernzugriff ist Bestandteil des Verfahrens und ermöglicht in Zukunft den Betrieb der Anlage als Satellitenanlage ohne Stammpersonal.
Mit der Umsetzung des Vorhabens wird eine Energieeinsparung von 30 Prozent im Vergleich zum konventionellen Belebungsverfahren unter Verwendung energieeffizienter Aggregate erwartet. Durch die künftig weitestgehend biologische Phosphorelemination wird zusätzlich der Bedarf an Fällmitteln für die chemische Phosphatfällung um voraussichtlich etwa 75 Prozent verringert. Auch die Ablaufwerte werden sich im Vergleich zum Ist-Zustand voraussichtlich deutlich verbessern. Ein wesentliches Ziel des Vorhabens ist es, die Leistungsfähigkeit und Prozessstabilität des neuen Verfahrens zu demonstrieren. Dabei ist insbesondere die sichere Einhaltung der Überwachungswerte nachzuweisen. Bislang wird das Nereda®-Verfahren überwiegend in Ländern eingesetzt, in denen für die Überwachung der Einleitungen Mittelwerte herangezogen werden bzw. die Überwachungswerte weniger streng sind als in Deutschland.
Die Inbetriebnahme des Nereda®- Verfahrens auf der komplett sanierten Kläranlage Altena ist für das Jahr 2021 geplant.

http://www.umweltinnovationsprogramm.de/projekte

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Baden-Württemberg: Landesweit erste Phosphor- Rückgewinnungsanlage im Vollstrombetrieb eingeweiht

Im Klärwerk Göppingen wurde Ende Oktober 2019 die erste Phosphor-Rückgewinnungsanlage im Vollstrombetrieb Baden-Württembergs eingeweiht. Das Landesumweltministerium hat den Bau dieser Versuchsanlage mit über 2,2 Millionen Euro gefördert, davon knapp 1,4 Millionen Euro EFRE-Mittel und rund 800 000 Euro Landesmittel.

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Bauernproteste: DWA warnt vor nachträglicher Aufweichung des Agrarpakets

Vor dem Hintergrund der Bauernproteste am 22. Oktober 2019 bekräftigt die DWA die Notwendigkeit eines weitergehenden Beitrags der Landwirtschaft für den Gewässer- und Umweltschutz. Die Bundesregierung hat mit dem Agrarpaket und dem Aktionsprogramm Insektenschutz einige wichtige Maßnahmen beschlossen. Dazu gehören beispielsweise die Verbreiterung von Gewässerrandstreifen, Änderungen in der Düngeverordnung und die Beendigung des Einsatzes glyphosathaltiger oder wirkungsgleicher Pflanzenschutzmittel.
„Angesichts der ökologischen Folgen der aktuellen Landwirtschaft für das Grundwasser, für die Insektenpopulationen und die Biodiversität ist klar, dass wir eine echte Agrarwende brauchen. Dazu sind die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Maßnahmen ein wichtiger Schritt. Klar ist aber auch: Die Landwirtinnen und Landwirte benötigen Planungssicherheit. Daher bedarf es gleichzeitig einer Mittelstandsoffensive, die das Höfesterben beendet und regionale Vermarktungsansätze stärkt.“, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Präsident der DWA.

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Bundesregierung: Biogas mehr aus Reststoffen gewinnen

Im Jahr 2018 konnten durch die Nutzung von Bioenergie Treibhausgas-Emissionen in Höhe von 64,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden werden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (Bundestags-Drucksache 19/13119) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion hervor. Die Hälfte der verwendeten Biomasse bestehe aus nachwachsenden Rohstoffen, meist Silomais, aber auch Gräser, Getreide, Rüben und Leguminosen. Nach Angaben der Bundesregierung sollen zukünftig vermehrt Reststoffe und biogene Abfälle zu Gas verarbeitet werden. Da die jährliche Ausschreibungsmenge an neuen Anlagen momentan nicht erreicht werde, sei längerfristig ein Rückgang der Biomassekapazitäten in Deutschland möglich.

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Sekretariat für Wasser-Partnerschaften der Vereinten Nationen zieht nach Bonn

Das Sekretariat der Global Water Operators‘ Partnerships Alliance (GWOPA) wird ab 2020 für fünf Jahre in Bonn seinen Sitz haben. GWOPA unterstützt und koordiniert weltweit Partnerschaften zwischen kommunalen Wasserversorgern. Diese „Betreiberpartnerschaften“ dienen dem Austausch von technischem Know-how und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen unter kommunalen Wasser-und Abwasserunternehmen. Die 15 Mitarbeiter des GWOPA-Sekretariats werden Büros im ehemaligen Bürobau des Bundestags „Langer Eugen“ beziehen, auf dem Bonner UN-Campus. GWOPA ist Teil von UN-HABITAT, der zentralen Organisation der Vereinten Nationen im Bereich Stadtentwicklung, Siedlungswesen und Wohnungsversorgung in Entwicklungs-und Schwellenländern.

www.gwopa.org

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Mechanisch-biologische Anlage im Gruppenklärwerk Ditzingen in Betrieb genommen

Im Gruppenklärwerk Ditzingen der Stadtentwässerung Stuttgart wurde im Oktober 2019 die mechanisch-biologische Anlage in Betrieb genommen. Die mehrjährige Baumaßnahme wurde während laufendem Betrieb der Kläranlage durchgeführt und umfasste zwölf Bauabschnitte. Da sowohl der mechanische als auch der biologische Anlagenteil veraltet waren und nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne und wirtschaftliche Anlage entsprachen, wurde schon im Jahr 2006 mit der Vorplanung dieser Maßnahme begonnen. Die vorhandene Biologie wurde durch Zweierkaskaden mit intermittierender Belüftung in zwei Straßen ersetzt. Insgesamt wurden rund 23 Millionen Euro für die Sanierung investiert.
Dieses Ereignis wurde gemeinsam mit der Bevölkerung durch einen Tag der offenen Tür gefeiert. Vor allem die Führungen erfreuten sich höchster Beliebtheit. Alle Junggebliebenen konnten sich bei Spielaktionen vergnügen. Mittels Informationsständen und Vorführungen des Kanalbetriebs konnten die Bürger viel über die Arbeit der Stadtentwässerung Stuttgart erfahren.

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Rheinland-Pfalz: Thermische Entsorgung von Klärschlamm auf Rekordniveau

In Rheinland-Pfalz hat die thermische Entsorgung von Klärschlamm Rekordniveau erreicht, während die landwirtschaftliche Verwertung weiter rückläufig ist. Nach Angaben des Statistischen Landesamts gaben die kommunalen Kläranlagen im Jahr 2018 rund 80 200 Tonnen Klärschlamm zur Entsorgung ab (gemessen als Trockenmasse). Das waren rund fünf Prozent mehr als im Jahr 2017 (76 400 Tonnen). Im Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2017 waren 87 000 Tonnen entsorgt worden. Die in Zwischenlager eingelagerte Menge betrug im Jahr 2018 rund 1700 Tonnen.
Knapp 43 Prozent oder 34 300 Tonnen der Klärschlammmenge wurde thermisch entsorgt. Das stellt einen neuen Höchststand dar. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil um vier Prozentpunkte oder 4800 Tonnen erhöht. Mit 42 200 Tonnen stellt die Aufbringung von Klärschlämmen auf landwirtschaftliche Flächen nach wie vor den wichtigsten Entsorgungsweg dar. Die übrige Menge (3800 Tonnen) wurde zum Beispiel im Landschaftsbau oder in Vererdungsanlagen genutzt.
Die Verwertung des Klärschlamms stellt sich in Rheinland-Pfalz regional sehr unterschiedlich dar. Alle kreisfreien Städte mit Ausnahme von Kaiserslautern, Koblenz und Trier setzen allein auf die thermische Verwertung. Eine ausschließliche Nutzung des Klärschlamms in der Landwirtschaft wurde für den Donnersbergkreis registriert. In den übrigen Landkreisen kommen die genannten Verwertungsformen in unterschiedlichem Umfang vor.

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Deutsches Klimavorsorgeportal unterstützt mit Informationen und Diensten

Was tun, um Haus und Hof vor Überschwemmungen zu schützen? Bahnstrecken, Straßen und jegliche Infrastruktur gegen Folgeschäden von Extremwetter zu wappnen? Oder Stadt, Land, Mensch und Tier auf Hitzeperioden und Trockenheit vorzubereiten? Das von der Bundesregierung bereitgestellte Deutsche Klimavorsorgeportal „KLiVO“ bündelt qualitätsgeprüfte Klimavorsorgedienste, die Antworten auf diese Fragen liefern. Mit Such- und Filterfunktionen – ganz nach thematischem Bedarf und gewünschtem Einsatzzweck – werden verschiedene Leitfäden, Webtools, Karten oder Daten empfohlen, die Behörden, Unternehmen, Verbände oder Bürgerinnen und Bürger beim Umgang mit den unvermeidbaren Folgen des Klimawandels unterstützen. Klimainformationen liefern dafür aktuelle und zukünftige meteorologische und klimatologische Daten unter anderem zu Temperatur, Niederschlag, Wind und Meerestemperatur. Zusätzlich zeigen Klimaanpassungsdienste auf, wie Klimafolgen in Entscheidungen und Planungen berücksichtigt werden können, welche Anpassungsmaßnahmen in Frage kommen und wie deren Wirksamkeit zu bewerten ist. Das Angebot im KLiVO Portal reicht von Arbeitshilfen zu Starkregenvorsorge über Hochwasserschutzmanagement und Hitzewarnungen bis zu Strategieentwicklungen zur Klimaanpassung und ist ein echter Service im praktischen Umgang mit Klimaveränderungen.
Das KLiVO Portal wird im Auftrag der Bundesregierung vom Umweltbundesamt (UBA) und Deutschen Wetterdienst (DWD) betrieben. Die Netzwerke „KlimAdapt“, angesiedelt beim UBA, und „Deutscher Klimadienst“, angesiedelt beim DWD, unterstützen die Weiterentwicklung des Portals und die Anwendung der Dienste.

www.klivoportal.de

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LAV und TVF bündeln Kompetenz für nachhaltige Klärschlammverwertung

Die Klärschlammentsorger LAV Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum Markranstädt GmbH mit ihrer 100-prozentigen Tochter HVT Handel Vertrieb Transport GmbH und die zur Veolia- Gruppe gehörende TVF Waste Solutions GmbH gehen künftig gemeinsame Wege: Zusammengeschlossen in der Veolia Klärschlammverwertung Deutschland GmbH wollen sie Klärschlämme gemeinsam verwerten und die Ressourcen- Rückgewinnung vorantreiben. Sitz des Unternehmens, das rund 120 Mitarbeiter beschäftigt, ist Markranstädt (Sachsen).
Veolia plant in Schönebeck (Elbe) den Bau einer Phosphorrückgewinnungs-und Klärschlammtrocknungsanlage, die mit regenerativer Energie betrieben wird. Sie kooperiert außerdem mit der LEAG in Boxberg/Oberlausitz, wo ab 2021 mit der Abwärme des Kraftwerks der LEAG Klärschlämme getrocknet werden sollen.

www.veolia.de/vkd-klaerschlamm

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Weniger Mineraldünger in der Landwirtschaft

Ein innovatives Düngeverfahren, das aufgrund des geringeren Mineraldüngereinsatzes auch das Grundwasser schont, hat die Technische Hochschule Köln entwickelt. Mit dem Verfahren des Instituts für Bau- und Landmaschinentechnik sollen sich über 25 Prozent des Mineraldüngers bei der Unterfußdüngung von Mais einsparen lassen. Neben der üblichen mineralischen oder organischen Düngung, beispielsweise mit Gülle, hat sich in Deutschland beim Maisanbau das Verfahren der Unterfußdüngung bei der Aussaat etabliert. Dabei wird ein kontinuierliches Düngerband unterhalb der Maiskörner abgelegt, wobei die Saatkörner selbst im Abstand von 13 bis 16 Zentimetern zueinander platziert werden. Die Unterfußdüngung soll die Maispflanzen in der Jugendphase mit Nährstoffen, wie beispielsweise Phosphor und Stickstoff, versorgen und somit eine zügige Jugendentwicklung ermöglichen. Aufgrund des im frühen Stadium noch schwach ausgeprägten Wurzelsystems der Maispflanzen stellten die Forscher der TH Köln die These auf, dass ein Teil des zwischen den Körnern ausgebrachten Düngers ungenutzt bleibt und sich somit ein Einsparpotenzial von Dünger ergibt. Es konnte dann nachgewiesen werden, dass eine Reduzierung der Unterfußdüngung um mindestens 25 Prozent ohne Ertragsrückgang möglich ist. Die Versuche zeigten sogar bei 50 Prozent Düngerreduzierung noch ein stabiles Ertragsniveau. Bei konservativer Schätzung lassen sich alleine beim Mais in Deutschland mit einem punktgenauen Verfahren mindestens 75 000 Tonnen Dünger im Jahr einsparen. Ausgehend vom Kombinationsdünger Diammoniumphosphat (DAP), der zu 18 Prozent aus Ammonium-Stickstoff und zu 46 Prozent aus Phosphor besteht, könnten so 13 500 Tonnen Stickstoff und 34 500 Tonnen Phosphor jährlich gespart werden.

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Bau und Betrieb von Mecklenburg-Vorpommerns erster Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage beantragt

EEW Energy from Waste Stavenhagen (EEW) hat im Oktober 2019 den Genehmigungsantrag für den Bau und den Betrieb einer Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) am EEW-Kraftwerksstandort Stavenhagen beim zuständigen Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte eingereicht. Dem vorausgegangen war ein knapp zehnmonatiger Prozess, in dem alle mit der Genehmigungsbehörde, den beteiligten Umwelt- und Naturschutzverbänden und der Standortgemeinde vereinbarten Gutachten erstellt wurden. Die Inbetriebnahme der auf eine Kapazität von ca. 160 000 Tonnen entwässerten Klärschlamm ausgelegten Anlage ist für 2022 geplant. Der Klärschlamm wird dann so verwertet, dass aus der entstehenden Asche Phosphor zurückgewonnen werden kann.
EEW, mit Unternehmenszentrale in Helmstedt, sieht sich als Deutschlands führendes Unternehmen in der Erzeugung umweltschonender Energie aus der thermischen Abfallverwertung. In den derzeit 18 Anlagen der Unternehmensgruppe in Deutschland und im benachbarten Ausland können jährlich rund fünf Millionen Tonnen Abfall energetisch verwertet werden.

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OECD-Bericht warnt vor Pharmawirkstoffen in der Umwelt

Ein neuer Bericht der OECD (Organisation for Economic Co-Operation and Development) warnt, es werde zu wenig getan, um zu verhindern, dass Pharmawirkstoffe in die Umwelt, speziell auch den Wasserkreislauf, gelangen. Die überwiegende Mehrzahl der rund 2000 Wirkstoffe, die derzeit in der Human- und Veterinärmedizin eingesetzt werden, sei nicht bezüglich ihres Verhaltens in der Umwelt untersucht. Jedes Jahr kämen einige Dutzend neue Wirkstoffe hinzu. Der Bericht zieht folgende Schlussfolgerungen: Das Monotoring von Pharmawirkstoffen in der Umwelt sollte verstärkt werden. Bei der Zulassung von Wirkstoffen sollten Risiken für die Umwelt mitberücksichtigt werden. Es sollten Anreize geschaffen werden für die Entwicklung von Wirkstoffen, die in der Umwelt nicht akkumulieren oder diese schädigen. Rücknahmesysteme könnten den Eintrag von Wirkstoffen in die Umwelt vermindern. Öffentlichkeit, Mediziner, Tierärzte sollten mehr für die Umwelteigenschaften von Pharmaka sensibilisiert werden. Abwasserbehandlungsanlagen sollten aufgerüstet werden, um Wirkstoffe zu entfernen.

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Hessen will Plastikabfälle vermindern

Das Bundesland Hessen hat eine Plastikvermeidungsstrategie erarbeitet. Vor allem sollen Verpackungen sowie Wegwerfprodukte reduziert werden. Zugleich sollen auch die wichtigsten Ursachen für Mikroplastik in der Umwelt bekämpft werden. Als besonders relevante Eintragsquelle von Mikroplastik sieht man in Hessen Kunstrasenplätze. Auf einem Fußballplatz würden, so das Landesumweltministerium, mindestens 35 Tonnen Kunststoffgranulat verstreut. Vom Platz gerät das Plastikgranulat durch Wind und Wetter oder auch durch die Schuhe der Spieler in die Umwelt. „Mit dem Hessischen Sportministerium haben wir daher vereinbart, dass das Land neue Plätze ab sofort nur noch fördert, wenn anstelle des Kunststoffgranulats geeignete, natürliche Materialien wie Kork oder Sand verwendet werden. Auch die Sanierung bestehender Plätze wird nur noch bei Verwendung von umweltfreundlichen Alternativen gefördert“, erklärte Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne). Zudem geben die Umweltministerin und der Sportminister Empfehlungen zum Umgang mit bestehenden Plätzen aus. Weiteres zentrales Thema beim Mikroplastik ist der Reifenabrieb. Um auszuloten, welche Möglichkeiten es bei der Reduzierung des Abriebs gibt, wird ein Dialogforum mit Reifenherstellern im Rahmen der Umweltallianz Hessen eingerichtet.

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Steigender Stress und Arbeitsdruck in der Wasserversorgung

Beschäftigte in der Energie- und Wasserversorgung (49 Prozent) und im Kredit-und Versicherungsgewerbe (49 Prozent) berichten besonders häufig von steigendem Arbeitsdruck und Stress innerhalb der vergangenen zwei Jahre. An dritter Stelle folgt das Gesundheits- und Sozialwesen (43 Prozent). Das geht aus einer Antwort (Bundestags-Drucksache 19/ 13477) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor. Demnach berichten vor allem Beschäftigte im Alter zwischen 50 und 54 Jahren häufig davon, dass Stress und Arbeitsdruck zunehmen, wobei der Anteil mit zunehmendem Alter steigt. Im Bundesvergleich sind davon insbesondere Beschäftigte aus Brandenburg (45 Prozent), Sachsen-Anhalt, Saarland und Rheinland-Pfalz (41 Prozent) betroffen, wie aus der Antwort weiter hervorgeht.

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Bayern: Gemeinde Thanstein freut sich über den ersten Benchmarking-Preis

Der erste von zwei gestifteten Preisen der Initiative Impulse pro Kanal wurde im September 2019 in der Gemeinde Thanstein nun auch real vergeben. Die Gemeinde in der Oberpfalz hatte im Juni 2019 den Preis für die erfolgreiche Teilnahme am bayerischen Abwasser-Benchmarking gewonnen. Kunstpädagoge Michael Zuber überbrachte die „Gemeinsambank“ dem ersten Bürgermeister Thansteins, Walter Schauer. In einer Gemeinschaftsaktion wurden die Wangen der Bank mit Mosaiken in den Gemeindefarben und mit bekannten Motiven aus der Region gestaltet. Die Gemeinsambank soll ein zentrales Element des erneuerten Dorfplatzes werden und auch künftig an das Engagement der Gemeinde im Bereich der Abwasserentsorgung erinnern. Tatsächlich steht das Thema aktuell auf der Prioritätenliste der Kommune ganz oben. Die Gemeinde mit ca. 1000 Einwohnern zählt zu den kleinen bis mittleren Kommunen im Freistaat, in deren Bereich jedoch 78 % des gesamten Kanalnetzes verbaut sind. Bei ca. 15 km Leitungslänge ist die Gemeinde kontinuierlich gefordert. „Wir wissen, dass wir Handlungsbedarf haben, deshalb war das Abwasser- Benchmarking ein guter Gradmesser für unsere Selbsteinschätzung“, so Christina Blommer, zuständig für das Finanzwesen. Rund viereinhalb Stunden hat die Bearbeitung der Fragen für die drei Abwasseranlagen des Ortes gedauert. Bürgermeister Walter Schauer ergänzt: „Wichtig war uns der Vergleich mit anderen Betreibern von Abwasseranlagen. Zu sehen, wie machen es die anderen und welche Ideen können wir für unsere Anlagen umsetzen, dafür hat sich die Teilnahme am Benchmarking schon gelohnt.“

Aktionsgemeinschaft Impulse pro Kanal E-Mail: bayern@impulse-pro-kanal.de, www.impulse-pro-kanal.de

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TSM für Trinkwasser- und Abwasserzweckverband (TAZ) Helbe-Wipper

Der Trinkwasser- und Abwasserzweckverband (TAZ) Helbe-Wipper hat Ende Oktober 2019 die Urkunde für sein Technisches Sicherheitsmanagement vom DWA-Landesverband Sachsen/Thüringen überreicht bekommen. Der TAZ hatte an einer Technischen Sicherheitsmanagement-Prüfung teilgenommen und in einem technischen Management die Vorgaben nach DWA-Merkblatt M 1000, die „Anforderungen an die Qualifikation und die Organisation von Betreibern von Abwasseranlagen“ erfüllt, und ihm wurde mit dieser Urkunde die Bestätigung zertifiziert.

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Bayern: Bewerbungen für den Umweltcluster-Leuchtturm gesucht

Der Umweltcluster Bayern sucht Projekte mit Visionen, innovativen neuen Ideen und Produkte mit Potenzial, die einen vorbildlichen Beitrag zur Entwicklung der Umwelttechnologie leisten. Die Bewerbungsrunde für den Leuchtturm 2020 läuft bis zum 31. Januar 2020. Teilnahmeberechtigte Bewerber sind Unternehmen, Planer, Kommunen und Konsortien aus Bayern, die die Entwicklung des Projekts leiten und organisieren.

www.umweltcluster.net

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Biologische Stationen und Wupperverband erhalten Auszeichnung als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Die Kooperation der sechs Biologischen Stationen und des Wupperverbands wird als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird an vorbildliche Projekte verliehen, die sich in besonderer Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland einsetzen.
Seit 2013 setzen sich die Biologischen Stationen Ennepe-Ruhr-Kreis, Mittlere Wupper, Oberberg, Rhein-Berg, die NABU-Naturschutzstation Leverkusen- Köln und der Wupperverband im Rahmen eines gemeinsamen Umweltnetzwerks für den Biotop- und Artenschutz ein. Ziel der Kooperation ist es, mit praktischen Projekten im Wupperverbandsgebiet den Artenschutz zu fördern und die biologische Vielfalt zu erhalten und zu entwickeln. Im vergangenen Jahr trat auch das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis dem Umweltnetzwerk bei.
Im Rahmen der praktischen Arbeit vernetzen die Partner ihr Wissen, planen gemeinsam Gewässerschutzmaßnahmen und entwickeln gezielt Projekte zur Förderung einzelner Arten auf Flächen und Betriebsstandorten des Wupperverbandes. Hierfür bieten die elf Kläranlagen und die 14 vom Verband bewirtschafteten Talsperren sowie weitere Betriebs-und Forstflächen zahlreiche Möglichkeiten.

www.undekade-biologischevielfalt.de

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Baden-Württemberg: „Abwasserwärme ist das Rohöl der Großstadt.“

Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller möchte künftig verstärkt die Abwasserwärme im Land dafür nutzen, um das Klima zu schützen. „Abwasser ist eine einheimische, sichere, langfristige und regenerative Energiequelle, die zurecht als ‚Rohöl der Großstadt‘ bezeichnet wird“, sagte Untersteller. Theoretisch könnten zwischen fünf und zehn Prozent aller Gebäude in Baden-Württemberg mit effizienter Wärmepumpentechnologie umweltfreundlich aus dem Abwasserstrom beheizt werden, erläuterte Untersteller. Und obwohl die Technologie bekannt sei, werde sie nur vereinzelt genutzt. Bislang gebe es im Land lediglich rund 25 Projekte zur Nutzung von Abwasserwärme. Untersteller sieht die Abwassernutzung als wichtigen Baustein der kommunalen Wärmeplanung, die mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes in größeren Kommunen verpflichtend vorgeschrieben wird.
Lobend hob Untersteller in diesem Zusammenhang das Abwasserwärmeprojekt in Ilsfeld hervor. Dort wird erstmals Wärme aus geklärtem Abwasser im Ablauf der Kläranlage entnommen und ins Wärmenetz eingespeist. Der Ansatz, dem bereits gereinigtem Abwasser Wärme zu entziehen, hat zwei entscheidende Vorteile. Zum einen ist die Technik weniger störanfällig und einfacher zu betreiben, da das Medium Abwasser im Ablauf nur noch sehr wenige Feststoffe enthält. Zum anderen sind die Schwankungen der Ablauftemperatur im Vergleich zum Zulauf zur Kläranlage bedeutend geringer, sodass die Wärmepumpe besser darauf eingestellt werden kann.

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Braunschweiger Klärschlamm wird in Helmstedt verwertet

Nach einem europaweiten Ausschreibungsverfahren hat der Abwasserverband Braunschweig (AVB) die Veolia- Tochter TVF Waste Solutions GmbH und EEW Energy from Waste (EEW) mit der Entsorgung seiner Klärschlämme beauftragt. Von 2021 bis 2030 werden TVF und EEW jährlich bis zu 16 000 Tonnen Klärschlamm aus Braunschweig entsorgen und in der zukünftigen Monoverbrennungsanlage von EEW in Helmstedt verwerten. Neben ihrer Erfahrung mit dem Transport – der Braunschweiger muss über etwa 45 Kilometer transportiert werden – und der thermischen Verwertung von Klärschlämmen verfügen Veolia und EEW auch über das Know-how für die Rückgewinnung von Phosphor aus der Klärschlammasche.

Die Klärschlamm-Monoverbrennung bei EEW wird auf eine Kapazität von 160 000 Klärschlamm-Originalsubstanz ausgelegt. Sie wird nach Angaben von EEW die erste Anlage ihrer Art im Land Niedersachsen sein und etwa 20 Prozent des dort anfallenden Klärschlamms verwerten können. Aus der Asche sollen in einem nachgelagerten Verfahren mindestens 80 Prozent des darin gebundenen Phosphors zurückgewonnen und zu Dünger verarbeitet werden. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Monoverbrennungsanlage im Jahr 2021 in Helmstedt werden die Klärschlämme in der Mitverbrennung verwertet.

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Bundesrat votiert für weniger Plastik in Bioabfällen

Mit der vom Bundesrat am 20. September 2019 gebilligten Änderung der Düngemittelverordnung ist auch eine Regelung verbunden, die zu weniger Plastik in Gärresten, Komposten und Düngemitteln führt. Die Änderung geht auf eine Initiative von Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein zurück. Mit der neuen Verordnung dürfen nur unverpackte Lebensmittelabfälle aus dem Handel in die Verwertung kommen. Aktuell sind etwa 37 Prozent der in der EU verkauften Lebensmittel in Kunststoff verpackt.

Noch eine zweite Neuerung in der Düngemittelverordnung sei in diesem Zusammenhang wichtig, ergänzte Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller: Die Grenzwerte für die Größe der Partikel, die als Fremdstoffrest in den Komposten und Gärresten verbleiben dürfen, werden abgesenkt. Bei Messungen werden künftig auch bereits Partikel ab einer Größe von einem Millimeter berücksichtigt.

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Kommission Landwirtschaft fordert anderen Umgang mit Düngemitteln

Eine fundamentale Neuausrichtung der Agrarwirtschaft in fünf entscheidenden Bereichen schlägt eine neue Veröffentlichung der Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt (KLU) vor: bei den Nährstoffüberschüssen, beim Ernährungssystem, im internationaler Agrarhandel, der Entwicklung des ländlichen Raumes und in der Digitalisierung. Zum Thema Nährstoffüberschüsse meint die Kommission, nur mit einem grundlegenden Strukturwandel der Landwirtschaft, der Tierhaltung und Ackerbau wieder zusammenführt, könne das Übermaß an Gülle in einigen Regionen sowie der Mangel in anderen, ausgeglichen werden. Konkret rät die KLU, den Einsatz von Mineraldünger deutlich zu verringern und Wirtschaftsdünger wie Gülle besser zu verwerten. Entscheidend sind dafür zunächst die Anpassung des geltenden Düngerechts und ein Ausbau der landwirtschaftlichen Beratung in Hinblick auf umweltgerechtere Düngung. Download der KLU-Position „Landwirtschaft quo vadis?“:

http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20191009_006

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Bundesregierung sendet weitere Vorschläge zur Anpassung der Düngeverordnung nach Brüssel

Das Bundesumweltministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium haben am 26. September 2019 weitergehende Vorschläge zur von der EU-Kommission geforderten Verschärfung der Düngeverordnung nach Brüssel gesandt. Um das Grundwasser und die Gewässer umfassend zu schützen hatten sich die Ressorts auf diese Maßnahmen verständigt. Mit den nun vorgelegten Nachbesserungen soll der Nitrateintrag ins Grundwasser weiter reduziert werden – auch die Bundesländer stehen bei der Umsetzung in der Pflicht, beispielsweise bei der Entwicklung eines geeigneten Überwachungs- und Monitoringkonzepts.

Der Übersendung vorausgegangen war ein Treffen der beiden Ministerinnen mit dem zuständigen EU-Umweltkommissar Karmenu Vella am 28. August 2019 in Brüssel. In dem Gespräch wurde bekräftigt, mit der Kommission in allen Punkten zu einer einvernehmlichen, zielorientierten sowie praktikablen Lösung gelangen zu wollen.
Die jetzt vorgelegten Vorschläge umfassen unter anderem:
die Verlängerung der Sperrfristen für die Ausbringung von Düngemitteln auf Grünland in den Herbst- und Wintermonaten und für Festmist von Huf-oder Klauentieren die Vergrößerung der Gewässerabstände mit Düngeverbot in Hanglagen
Die Verpflichtung zur Begrünung von Gewässerrandstreifen an Hängen soll im Wasserhaushaltsgesetz geregelt werden.
Die Ausbringung von Festmist auf oberflächlich gefrorenem Boden soll auf 120 kg N/ha begrenzt werden.
Maßnahmen zur Verringerung von Phosphateinträgen in die Gewässer. Hier wird eine flächendeckende Sperrfrist für P-haltige Düngemittel vom 1. Dezember bis 15. Januar eingeführt.

Zudem wurde der Kommission ein detaillierter und aktualisierter Zeitplan zur Änderung der Düngeverordnung mit der offiziellen Mitteilung vorgelegt. Die Europäische Kommission wird den vollständigen Maßnahmenkatalog nun prüfen.

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Nitratbelastung: EuGH weitet Klagemöglichkeiten aus

Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 3. Oktober 2019 (C- 197/18) weitet die Klagemöglichkeiten bei Verstoß gegen überhöhte Nitratwerte im Grundwasser deutlich aus. Betroffene haben künftig umfassende Klagemöglichkeiten, wenn die Grenzwerte für Nitrat im Grundwasser überschritten werden – schon die Gefahr einer Überschreitung reicht für eine Klage aus. Betroffene Privatpersonen, juristische Personen und Umweltverbände können nun von den zuständigen nationalen Behörden verlangen, dass sie Aktionsprogramme wirkungsvoll ausgestalten oder zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Nitratwerte nachhaltig zu reduzieren. Hierfür brauchen die Kläger nicht nachzuweisen, dass die bereits erfolgten Maßnahmen unwirksam sind. Anlass für das Urteil des EuGH waren Klagen einer Privatperson und eines Wasserversorgers in Österreich (Wasserleitungsverband Nördliches Burgenland). In beiden Fällen wurde die jeweilige Wasserentnahmestelle durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen verunreinigt und der Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter Grundwasser überschritten.

Schlussanträge der Generalanwältin und Urteil des EuGH:
http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20191010_001

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Fondsmodell für 4. Reinigungsstufe

Studien zeigen, dass der Medikamentenkonsum in Deutschland bis zum Jahr 2045 um bis zu 62 Prozent steigen wird. Derzeit existieren jedoch keine ökonomischen Anreize zur Vermeidung der Einträge. Eine Verringerung ist aber aufgrund des zunehmenden Anstiegs über die gesamte Akteurskette dringend erforderlich (Hersteller, Apotheken, Verbraucher). Sofern darüber hinaus noch eine weitere Reduzierung durch technische Maßnahmen notwendig ist, ist die verursachergerechte Beteiligung der Hersteller an der Finanzierung die ökologisch und ökonomisch effizienteste Lösung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Prof. Mark Oelmann von der Hochschule Ruhr-West, die für den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (bdew) erstellt wurde. Oelmann schlägt deshalb ein sogenanntes Fondsmodell vor. Bei diesem Modell würden die Hersteller verursachergerecht an der Finanzierung von Reinigungsleistungen beispielsweise von Medikamenteneinträgen beteiligt. Die Hersteller können dann wählen, welche umweltschonenden technologischen Maßnahmen für sie die ökonomisch effizientesten sind, um ihre Zahlungen in den Fonds so gering wie möglich zu halten. Damit wird ein technologieneutraler Anreiz zur innovativen Vermeidung von Spurenstoffen gefördert.

Download der Studie:
http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20191001_002

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Neue Klärschlamm-Verwertungsanlage im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen im Bau

Im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen wurde Anfang Oktober der Grundstein für eine der größten Klärschlamm-Verwertungsanlagen Deutschlands gelegt. Die Investitionskosten für die Anlage belaufen sich auf ca. 80 Millionen Euro. Es werden 15 neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Beginn der Inbetriebnahme ist für Sommer 2021 vorgesehen, und der Start der regulären Produktion soll am Jahresende 2021 erfolgen. Jährlich werden dann ca. 260 000 Tonnen entwässerter Klärschlamm aus kommunalen Kläranlagen verwertet.

Die angelieferten Klärschlämme werden in einem Mischbunker zwischengelagert und über verschiedene Fördersysteme zwei großen Scheibentrocknern zugeführt. Über den selbsterzeugten Dampf wird der Klärschlamm auf ca. 40 % Wassergehalt getrocknet und einem Wirbelschichtofen zur Verbrennung zugeführt. Der erzeugte Dampf aus dem Kessel wird auf eine Dampfturbine geleitet. Abzüglich des Eigenbedarfs wird der dadurch erzeugte Strom in das öffentliche Netz gespeist. Für die Anlieferung der Klärschlämme wird neben der Straße auch eine Anbindung an den Schienenverkehr geschaffen.

Die neue Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage entsteht direkt neben der seit über zehn Jahren in Betrieb befindlichen Thermischen Restabfallbehandlungsanlage. Gebaut wird die Anlage von der KSR Klärschlammrecycling GmbH, einer 100 %igen Tochter der PD energy GmbH. An der PD energy GmbH sind zu je 50 % die Danpower GmbH – ein Unternehmen der enercity AG Hannover – und die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH – ein Unternehmen der Gelsenwasser-Gruppe – beteiligt.

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Klärschlammentsorgung: Zusammenarbeit im Landkreis Osnabrück

Vier Einrichtungen aus dem Landkreis Osnabrück prüfen eine gemeinsame Lösung zur Klärschlammtrocknung. Der Abwasserbeseitigungsbetrieb Bramsche, die Gemeinde Wallenhorst, die Stadt Melle und die Stadtwerke Georgsmarienhütte bereiten ein entsprechendes Kooperationsmodell vor. Derzeit finden erste Untersuchungen statt, die Abwärme des Stahlwerks Georgsmarienhütte zu nutzen, um den Klärschlamm der vier Kommunen in einer Klärschlammtrocknungsanlage zu trocknen. Die anfallende Gesamtmasse von ca. 14 000 t entwässerten Klärschlamm kann mit dieser Trocknungstechnik auf ca. 3300 t reduziert werden.

Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH Jörg Dorroch Tel. 0 54 01/82 92-15

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Flexitilty zur Erhöhung der Klimaresilienz

Mit sozio-technischer Flexibilisierung zu mehr Klimaresilienz und Effizienz in der städtischen Infrastruktur, dies ist das Ziel des neuen von inter 3 koordinierten Projektes „Flexible Utility“. Zur Klimaanpassung setzen viele Kommunen entweder auf den relativ teuren Ausbau der Infrastruktur oder auf eine ebenfalls teure Dezentralisierung der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur. Im Projekt Flexitility wird eine dritte Möglichkeit als potenzielle Alternative zum Aus- und Umbau betrachtet: die Flexibilisierung des Infrastruktur- und Ressourceneinsatzes. In Flexitility soll einerseits untersucht werden, inwieweit die Unternehmen bei der Versorgung ihrer Kunden technisch flexibler werden können. Andererseits richtet sich der Blick auf die Abnehmer, also Haushalte, Gewerbe und Industrie. Welche Möglichkeiten eines flexiblen Konsumverhaltens gibt es bei den Verbrauchern, um die Nachfrage zu „glätten“, also den Verbrauch in Spitzenzeiten zu senken und die Phasen geringer Nachfrage zu reduzieren? Was hindert die Verbraucher daran, ihr momentanes Verbrauchsverhalten an bestehende Infrastrukturkapazitäten anzupassen? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, wird – orientiert an realen Bedingungen – konkret erprobt, wie die Umgestaltung des Versorgungssystems aussehen könnte. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die aktive Beteiligung von Bürgern sowie die Einbindung von Städten und Infrastrukturbetreibern, insbesondere in der Region Anhalt. Das Projekt Flexitility wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Umsetzung der Leitinitiative Zukunftsstadt“ vom Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

https://www.inter3.de/de/projekte

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SMARTilience: Smarte und klimaresiliente Städte

Um den klimatischen Herausforderungen von morgen zu begegnen, benötigen die Kommunen bereits heute geeignete Werkzeuge, um komplexe Stadtentwicklungsvorhaben zielgerichtet steuern zu können. Deshalb entwickelt das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart, das eng mit dem Fraunhofer- Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO kooperiert, gemeinsam mit weiteren Partnern im Rahmen des Projekts „SMARTilience“ eine Toolbox mit innovativen Lösungen. Zu den Projektpartnern gehören die Städte Halle und Mannheim sowie die Drees & Sommer Advanced Building Technology GmbH, Malik Management GmbH und die HafenCity Universität. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt soll bis Januar 2022 abgeschlossen sein. Ziel von SMARTilience ist es, ein kommunales und integriertes Steuerungsmodell mit sämtlichen Prozessschritten der Planung, Umsetzung und Bewertung für kommunale Entscheidungs- und Handlungstragende zu entwerfen. Das Steuerungsmodell verbindet dabei innovative Formate für ein integriertes kommunales Management mit konkreten Handlungsfeldern einer klimaresilienten Stadt, wie beispielsweise datenbasierte Planungsverfahren, Bürgerbeteiligungsformate, Investition in Ökosystemdienstleistungen oder vernetzte Technologien. In den beiden deutschen Großstädten Halle und Mannheim, die als Reallabors fungieren, kann das Projektteam die entwickelten Ansätze direkt in die praktische Anwendung überführen. Mit den Resultaten will das Projektteam von SMARTilience zunächst zu einer systemischen energie- und rohstoffeffizienten, klimaangepassten und sozial nachhaltigen Entwicklung von Kommunen in Deutschland beitragen. Auf langfristige Sicht sollen jedoch auch politische Handlungsempfehlungen für Bund, Länder und EU erarbeitet werden, welche darauf abzielen, das Thema kommunale Klimaresilienz in bestehende regulatorische Rahmen zu integrieren. Auch die Finanzierung spielt dabei eine entscheidende Rolle. So sollen neue Finanzierungsmodelle identifiziert werden, die auch die Privatwirtschaft mit einbeziehen.

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Bundeskabinett beschließt Entwurf des Klimaschutzgesetzes

Das Bundeskabinett hat am 9. Oktober 2019 ein Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht, das gesetzlich verbindliche Klimaschutzziele für jedes Jahr und jeden einzelnen Bereich vorsieht. Damit gibt das Land sich einen verbindlichen Fahrplan in Richtung Treibhausgasneutralität. Sollte ein Bereich vom Kurs abkommen, greift ein verbindlicher Nachsteuerungsmechanismus als Sicherheitsnetz, so das Bundesumweltministerium in einer Pressemitteilung. Auch das Ziel, dass Deutschland bis 2050 treibhausgasneutral wird, wird erstmals gesetzlich verankert. Das Gesetz geht nun in die parlamentarischen Beratungen.

Das Klimaschutzgesetz schreibt zum ersten Mal gesetzlich verbindlich vor, wie viel Kohlendioxid jeder Bereich pro Jahr ausstoßen darf. Dafür gelten Sektorziele für jedes Jahr zwischen 2020 und 2030. Zugleich wird jedes Jahr überwacht, ob ein Bereich zu viel Kohlendioxid ausstößt – und zwar vom Umweltbundesamt und einem unabhängigen Expertenrat. In dem Fall, dass ein Bereich vom Reduktionspfad Reduktionspfad abweicht, verpflichtet das Gesetz die verantwortlichen Ministerien zu sofortigen Maßnahmen. Nach Auffassung des Bundesumweltministeriums sorgt so das Klimaschutzgesetz dafür, dass das übergreifende Klimaziel für 2030 (- 55 % Kohlendioxid im Vergleich zu 1990) verlässlich erreicht wird.

Darüber hinaus schreibt das Gesetz erstmals das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2050 für Deutschland gesetzlich fest. Vereinbart wird auch, dass die Bundesregierung im Jahr 2025 jährlich absinkende Emissionsmengen für die Zeit nach 2030 festlegen muss, die dann den Pfad in Richtung Treibhausgasneutralität 2050 genauer beschreiben werden.
Das Bundeskabinett beschloss außerdem das Klimaschutzprogramm 2030. Dieses Programm beruht auf den Eckpunkten, die das Klimakabinett am 20. September 2019 beschlossen hatte, ist allerdings ausführlicher. Das Programm enthält zahlreiche umfassende Maßnahmen, die noch in diesem Jahr per Kabinettsbeschluss auf den Weg gebracht werden sollen. Vereinbart wurde zugleich, die Klimaschutzwirkung des Programms von zwei unabhängigen Gutachtern bewerten zu lassen. Die Ergebnisse der Gutachten werden anschließend veröffentlicht.

Fragen und Antworten sowie Grafiken zum Klimaschutzgesetz:
https://www.bmu.de/mehrklimaschutz

Klimaschutzgesetz:
www.bmu.de/GE838

Klimaschutzprogramm 2030:
http://www.bmu.de/DL2356

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Bundesweit einmalig: Stadion in Hamburg schützt vor Überflutung nach Platzregen

Das Hein-Klink-Stadion in Hamburg- Billstedt wird künftig dazu beitragen, den Stadtteil vor Überflutungen nach Starkregen zu schützen. Dafür sorgen Rigolen, die unterhalb der Anlage eingebaut werden. Im Fall eines außergewöhnlich heftigen Platzregens, der die Kanalisation zum Überlaufen bringen würde, nehmen sie bis zu 500 Kubikmeter Regenwasser auf und entlasten auf diese Weise das vorhandene Regenwassersiel deutlich. Die Anlage ist bundesweit nach Angabe der Stadt Hamburg einmalig und Ergebnis einer Kooperation zwischen der Behörde für Umwelt und Energie, dem Bezirksamt Hamburg-Mitte und Hamburg Wasser. Erwartet wird, dass die Speicher- und Versickerungsanlagen bei starken Regenfällen etwa zweimal im Jahr benötigt werden, die Speicher aber nicht vollständig gefüllt sein werden.

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Mikroplastik aus Teebeuteln

Teebeutel aus Kunststoff können bei 95 °C etwa 11,6 Milliarden Mikroplastikpartikel und 3,1 Milliarden Nanoplastikpartikel in eine einzige Tasse des fertigen Tees einbringen. Das ergaben Untersuchungen von Wissenschaftlern der kanadischen McGill University. Das Team untersuchte auch die Wirkungen der Partikel auf den Wasserfloh Daphnia magna und stellte Änderungen in der Anatomie und im Verhalten der Organismen fest. Die Ergebnisse wurden veröffentlicht auf der Website der Zeitschrift Environmental Science & Technology (DOI 10.1021/ acs.est.9b02540).

http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20190927_005

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Umweltbericht 2019: Viel erreicht und viel zu tun

Das Bundeskabinett hat den von Bundesumweltministerin Svenja Schulze vorgelegten Umweltbericht 2019 beschlossen. Der Bericht der Bundesregierung unter dem Namen „Umwelt und Natur als Fundament des sozialen Zusammenhaltes“ erläutert die wichtigsten umweltpolitischen Maßnahmen der vergangenen vier Jahre und zeigt den Handlungsbedarf auf.

Der Umweltbericht, an dem alle Ressorts mitgearbeitet haben, belegt, dass in vielen Bereichen das Schutzniveau für Umwelt und Gesundheit erhöht und damit eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden konnte. Es gibt beispielsweise anspruchsvollere Vorgaben zur Luftreinhaltung. Es wurden die Voraussetzungen für wirksameren Gewässerschutz geschaffen, und die Anzahl der Naturschutzgebiete ist gestiegen. Es wurden neue Methoden entwickelt, mit denen Chemikalien im menschlichen Körper nachgewiesen werden können. Im Bereich der Ressourceneffizienz sind Verbesserungen an das Produktdesign von energieverbrauchsrelevanten Produkten zu erwarten. Auch auf dem Finanzmarkt wird zunehmend umweltpolitische Verantwortung übernommen, indem Nachhaltigkeitsaspekte immer stärker in die Entscheidungen einbezogen werden.

Es bleiben aber auch viele Herausforderungen. Ein Beispiel: Nicht einmal zehn Prozent – es sind nur 8,2 Prozent – der etwa 9800 Wasserkörper sind insgesamt in einem „sehr guten“ oder „guten“ ökologischen Zustand. Die Ursachen für die Zielverfehlungen beim ökologischen Zustand sind Veränderungen der natürlichen Gewässer- und Uferstrukturen sowie unter anderem hohe Stickstoff- und Phosphoreinträge. 36 Prozent der Grundwasserkörper unter allen Landnutzungen sind in einem schlechten chemischen Zustand. In Deutschland verfehlen knapp 74 Prozent dieser betroffenen Grundwasserkörper die Ziele wegen zu hoher Nitratkonzentrationen.

Download des Umweltberichts:
https://www.bmu.de/download/ umweltberichte

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Pilotprojekt Grundstücksentwässerung in Baden-Württemberg gestartet

Im Dezember 2018 fiel der Startschuss für das Pilotprojekt Grundstücksentwässerung (GEA), das vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg initiiert wurde. Die Leitung liegt beim Ministerium, der DWA-Landesverband hat die Projektsteuerung inne, und die Teilnehmer des Netzwerks geanetz.plus sind als Unterarbeitsgruppe mit an Bord.

Der Hintergrund: In Baden-Württemberg existiert eine große Zahl privater Abwasserleitungen in Form von Hausanschlüssen. Deren Zustand ist weitgehend unbekannt, bisherige Erfahrungen weisen jedoch auf einen hohen Sanierungsbedarf hin. Um den Gewässer-und Grundwasserschutz zu gewährleisten, reicht ein intaktes öffentliches Kanalnetz nicht aus. Auch die angeschlossenen Leitungen müssen dicht sein, damit das Abwasser sicher zur Kläranlage geleitet wird. In wassersensiblen Gebieten ist dies besonders wichtig.

Um die entsprechenden Verpflichtungen aus dem baden-württembergischen Wassergesetz (§ 51) in eine umsetzbare Rechtsverordnung zu überführen, die dem sensiblen und komplexen Thema Rechnung trägt, sollen im Pilotprojekt GEA Erkenntnisse zur Überprüfung und Sanierung privater Hausanschlussleitungen gesammelt werden. Das Augenmerk liegt dabei unter anderem auf Umfang und Aufwand für Überprüfung und Sanierung sowie Zusammenspiel und Aufgaben der beteiligten Akteure.

Für die freiwillige Teilnahme am Projekt wurden drei Kommunen in Wasserschutzgebieten der Zone II oder III gesucht, verteilt auf verschiedene Regierungsbezirke im Land. Ein weiteres Auswahlkriterium war zum Beispiel das Bestehen von Misch-und Trennsystemen in der Kommune. Außerdem sollten Grundstückseigentümer mit Zuständigkeit bis zur Grenze, aber auch bis an den öffentlichen Kanal vorhanden sein. Die Entscheidung fiel für die Gemeinden Stockach (Landkreis Konstanz), Ettlingen (Landkreis Karlsruhe) und Blaustein (Alb-Donau-Kreis). In einem ersten Schritt werden die Bürger in den teilnehmenden Gemeinden umfassend informiert und fachlich begleitet. Es ist geplant, dass jeweils etwa 20 Grundstücke auf freiwilliger Basis untersucht werden. Im nächsten Schritt werden die Leitungen gegebenenfalls saniert und auf Dichtheit überprüft. Ein Ingenieurbüro wird die erforderlichen Aufgaben übernehmen und die einzelnen Arbeitsschritte, den jeweiligen Aufwand sowie die Ergebnisse genau dokumentieren.

Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wird das Umweltministerium dann detaillierte und verbindliche Regelungen zur Überprüfung und Sanierung privater Anlagen zur Grundstücksentwässerung treffen. Das Land übernimmt im Pilotprojekt Pilotprojekt unter anderem 100 Prozent der Inspektionskosten und 50 Prozent der Kosten einer möglichen Sanierung (maximal jedoch 5000 Euro pro Grundstück). Die Ergebnisse des Projekts werden voraussichtlich Anfang 2021 vorliegen.

http://geanetz-bw.de

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Klärschlammforum

Klärschlamm bleibt das bestimmende Thema für die Region Nord-Ost und findet im „Klärschlammforum“ am 7. November 2019 im Mercure Hotel Potsdam City seinen bedeutenden Platz. Die Auswirkungen der Klärschlammverordnung sind weitreichend für die Betreiber, Entsorger und Landwirte. Rechtliche Rahmenbedingungen, die LAGA-Vollzugshinweise und die Entsorgungssituation im Norden Deutschlands sind Schwerpunkte dieses Klärschlammforums. Zudem werden aktuelle Lösungswege anhand praktischer Beispiele zur Entwässerung, Verbrennung, Mitverbrennung und Kompostierung aufgezeigt. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden Kooperationsformen und Konzepte aus der Region präsentiert und diskutiert. Das praxisnahe Seminar ist für Ingenieure, Betreiber, Verwerter, Naturwissenschaftler, Behördenmitarbeiter, Techniker und Planer konzipiert.

Informationen und Programm
https://www.dwa-no.de/de/landesverband-nord-ost-veranstaltungen.html

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Hamburg: Baustart der weltweit ersten großtechnischen Phosphorrecycling-Anlage

Hamburg Wasser und Remondis starteten am 19. August 2019 mit dem Bau der Phosphorrecycling-Anlage auf dem Klärwerk Hamburg. Zunächst hat auf der rund 1500 Quadratmeter großen Baufläche die Errichtung der Recyclinghalle begonnen. Parallel zum Bau wird im Frühjahr 2020 die verfahrenstechnische Anlagenausrüstung eingebaut. Die Anlage soll noch im selben Jahr in Betrieb gehen und jährlich aus rund 20 000 Tonnen Klärschlammasche bis zu 7000 Tonnen hochreine Phosphorsäure zurückgewinnen. Nach Angaben von Hamburg Wasser kann mit dieser Recyclinganlage erstmals weltweit Phosphor systematisch und im großtechnischen Maßstab aus Klärschlammasche zurückgewonnen werden. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit Mitteln aus dem Umweltinnovationsprogramm. Realisiert wird die Anlage von der Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft mbH, an der Hamburg Wasser zu 60 Prozent und die Remondis Aqua Industrie zu 40 Prozent beteiligt sind.

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Glyphosat in Deutschland bis 2023 verboten

Die Bundesregierung verbietet den Einsatz des Herbizids Glyphosat „zum europarechtlich frühestmöglichen Zeitpunkt im Jahr 2023″, so das Bundesumweltministerium, und wird den Einsatz schon vorher deutlich einschränken. Das Verbot ist Teil des „Aktionsprogramm Insektenschutz“, das das Bundeskabinett am 4. September 2019 beschlossen hat. Der von Lebensräumen, die für Insekten wichtig sind, wird auf die Biotope „Artenreiches Grünland“ und „Streuobstwiesen“ erweitert, und in einem Großteil der Schutzgebiete wird es ein vollständiges Verbot geben für den Einsatz von Herbiziden und biodiversitätsschädigenden Insektiziden. Auch wird bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln der Mindestabstand zu Gewässern auf 10 m festgelegt bzw. auf 5 m dort, wo die Abstandsfläche dauerhaft begrünt ist. Diese Regelungen werden noch in dieser Legislaturperiode durch ein Insektenschutzgesetz und parallele Rechtsverordnungen verbindlich vorgegeben, mit Änderungen im Naturschutzrecht, Pflanzenschutzrecht, Düngerecht sowie im Wasserrecht.

www.bmu.de/insektenschutz
www.bmu.de/PU566

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Abgrenzung von Drittstrommengen

Um Regelungen zur Abgrenzung von Drittstrommengen geht es in der Antwort der Bundesregierung (Bundestags- Drucksache 19/12721) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Diese Regelungen betreffen Unternehmen, die Ermäßigungen bei den Netzumlagen erhalten für selbst verbrauchten Strom – nicht aber für den, der etwa in der Kantine verbraucht wird oder durch Handwerker, die auf dem Firmengelände tätig sind. Die Bundesregierung äußert sich in der Antwort zu rechtlichen Hintergründen und begründet die Anwendung bestimmter Normen.

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Bundesregierung unterstützt Smart Cities

Die Bundesregierung will die Kommunen befähigen, digitale Technologien im Sinne einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung einzusetzen und unterstützt daher den Ansatz von „Smart Cities“. Dieser basiere auf der Smart City Charta, die 2017 von der nationalen Dialogplattform Smart Cities vorgelegt worden sei, schreibt sie in einer Antwort (Bundestags-Drucksache 19/12694) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion. Die Charta enthalte einen Orientierungsrahmen und Empfehlungen, wie der digitale Wandel in den Kommunen zukunftsfähig gestaltet werden könne. Alle Akteure der Stadtentwicklung und insbesondere die Kommunen sollten sich danach „aktiv und strategisch“ mit der Digitalisierung und ihren Wirkungen für das Leben in den Städten, Kreisen und Gemeinden auseinandersetzen. Aktuell befinde sich die Digitalisierung der Städte und ländlichen Regionen noch in der Anfangs-und Erprobungsphase, sodass lediglich vereinzelte, sektorale Pilotprojekte zur Digitalisierung einzelner Bereiche (wie Verkehr und Energie) existierten, führt die Bundesregierung weiter aus. Potenziale für den Einsatz künstlicher Intelligenz würden in einzelnen Anwendungsbereichen von Smart Cities gesehen, wie beispielsweise im Mobilitätsbereich.

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Industrie: Jeder zehnte investierte Euro floss 2017 in den Umweltschutz

Im Jahr 2017 investierten Unternehmen des Produzierenden Gewerbes (ohne Baugewerbe) in Deutschland 8,4 Milliarden Euro in Sachanlagen für den Umweltschutz (- 1,0 % gegenüber 2016). Solche Anlagen dienen der Verringerung, Vermeidung oder Beseitigung von Emissionen in die Umwelt oder ermöglichen eine schonendere Ressourcennutzung. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, entsprechen die Umweltschutzinvestitionen einem Anteil von 10,1 % an allen 2017 getätigten Investitionen der Unternehmen (83 Milliarden Euro).

Die Hauptinvestitionen mit einem Anteil von 42,7 % (3,6 Milliarden Euro) flossen in den Bereich Abwasserwirtschaft, insbesondere in Klär-und Neutralisationsanlagen. Dieser Bereich wuchs gegenüber dem Vorjahr um 14,1 % (443 Millionen Euro). Mit einem Anteil von 26,7 % (2,2 Milliarden Euro) folgt der Investitionsbereich Klimaschutz. Im Vorjahresvergleich sanken die Investitionen hier um 21,4 %. Dies ist überwiegend auf gesunkene Investitionen erneuerbare Energien um 568 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro zurückzuführen (35,1 %). Bis 2015 stieg das Investitionsvolumen in diesem Bereich aufgrund von Großinvestitionen stark an, seit 2016 ist ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen. Die Investitionen im Bereich Abfallwirtschaft stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 % auf 1,6 Milliarden Euro.

Betrachtet nach dem wirtschaftlichen Schwerpunkt der Unternehmen entfiel der Großteil der Umweltschutzinvestitionen auf die Wirtschaftsabteilungen Abwasserentsorgung (30,9 % beziehungsweise 2,6 Milliarden Euro), Energieversorgung (18,3 % beziehungsweise 1,5 Milliarden Euro) und Sammlung, Behandlung und Beseitigung von Abfällen sowie Rückgewinnung (14,8 % beziehungsweise 1,2 Milliarden Euro).
Detaillierte Ergebnisse bietet die Fachserie 19 Reihe 3.1 „Erhebung der Investitionen für den Umweltschutz 2017″.

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Drei Millionen Euro für die Spurenstoffelimination auf dem Hauptklärwerk Stuttgart

Die größte Kläranlage in Baden-Württemberg, das Hauptklärwerk in Stuttgart-Mühlhausen, erhält eine vierte Reinigungsstufe, die Spurenstoffe aus dem Abwasser entfernen kann. Dafür investiert die Landeshauptstadt Stuttgart bis 2028 rund 85 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg fördert den ersten Bauabschnitt mit 2,9 Millionen Euro. Den Förderbescheid hat Oberbürgermeister Fritz Kuhn von Umweltminister Franz Untersteller am 3. September 2019 entgegengenommen. In der geplanten vierten Reinigungsstufe kommt Pulveraktivkohle zum Einsatz. Die Anlage wird bei laufendem Betrieb erweitert. Das Vorhaben wird in drei Bauabschnitte gegliedert. Die Arbeiten zum ersten Abschnitt beginnen im Herbst 2019. Es wird unter anderem die Station für die Aktivkohledosierung an den Belebungsbecken errichtet sowie die Sandfilteranlage erneuert und ausgebaut. Außerdem wird die Elektro-und Maschinentechnik überholt.

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Nitratrichtlinie: Bundesministerinnen stellen der EU geplante Verschärfungen vor

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Bundesumweltministerin Svenja Schulze haben am 28. August 2019 dem zuständigen EU-Umweltkommissar Karmenu Vella die Anpassungen der Bundesregierung zur Düngeverordnung vorgestellt. Um das Grundwasser und die Gewässer umfassend zu schützen und den Eintrag des Pflanzennährstoffs Nitrat zu reduzieren, hatten sich die Ressorts im Vorfeld auf verschärfte Regelungen verständigt. Mit den nun bei der EU vorgelegten Nachbesserungen sollen europäische Strafzahlungen vermieden werden.
Gegenüber Karmenu Vella bekräftigten die Ministerinnen, mit der Kommission in allen Punkten zu einer einvernehmlichen, zielorientierten sowie praktikablen Lösung gelangen zu wollen, Zweifel auszuräumen. Das Gespräch sei sehr konstruktiv gewesen, so Klöckner und Schulze im Anschluss. Die Generaldirektion Umwelt wird den vollständigen Maßnahmenkatalog nun prüfen.

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Unterschiedliche Resistenzentwicklung bei Mikroorganismen

Hinsichtlich der Antibiotikaresistenzen ist in den vergangenen Jahren in Deutschland eine gegenläufige Entwicklung zu beobachten. Bei den Enterobakterien Klebsiella pneumoniae habe die Resistenz gegenüber allen untersuchten Antibiotikaklassen mit Ausnahme der Carbapeneme signifikant zugenommen, heißt es in der Antwort (Bundestags- Drucksache 19/12409) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion.
Auch bei Escherichia coli nehme die Multiresistenz signifikant zu. Der Anteil von Vancomycin-resistenten Enterococcus faecium (VRE) sei gleichfalls signifikant gestiegen. Hingegen setze sich der seit mehreren Jahren beschriebene rückläufige Trend für Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) fort.
Antibiotikastrategien auf nationaler Ebene seien nicht ausreichend, da sich resistente Erreger durch den Handels-und Reiseverkehr über Grenzen hinweg ausbreiten könnten. Die konsequente Umsetzung des globalen Aktionsplans zu Antibiotikaresistenzen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei daher von zentraler Bedeutung.

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WHO: Mehr Forschung zu Mikroplastik nötig

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält weitere Forschung zum Verhalten von Mikroplastik in der Umwelt und zur möglichen Wirkung von Mikroplastik auf die menschliche Gesundheit für nötig. Die WHO plädiert weiter für eine Verminderung der Verschmutzung der Umwelt mit Kunststoff. Die Organisation hat eine Studie zum Vorkommen von Mikroplastik im Trinkwasser veröffentlicht und meint auf dieser Grundlage, Mikroplastik in Trinkwasser würde anscheinend bei den derzeitigen Konzentrationen kein Gesundheitsrisiko sein. Hierzu müsse aber noch mehr geforscht werden. Nach der vorliegenden Analyse würden Mikroplastik-Partikel größer 150 μm wahrscheinlich nicht vom menschlichen Körper aufgenommen, und die Aufnahme kleinerer Partikel dürfte gering sein. Allerdings sei die Datenlage noch sehr begrenzt. Benötigt werden laut WHO analytische Standardverfahren zur Messung von Mikroplastik-Partikeln in Wasser, weitere Untersuchungen zum Auftreten von Mikroplastik in Frischwasser sowie zur Wirksamkeit von Verfahren zur Wasseraufbereitung.
Die WHO empfiehlt den Wasserunternehmen, sich bevorzugt mit der Entfernung schädlicher Mikroorganismen und Chemikalien zu befassen. Denn die gängigen Verfahren zur Aufbereitung von Trinkwasser und zur Reinigung von Abwasser würden auch Mikroplastik entfernen. Die Abwasserbehandlung könne Mikroplastik im Abwasser um 90 Prozent reduzieren. Ein hoher Anteil der Bevölkerung weltweit habe derzeit aber keinen Zugang zu einwandfrei aufbereitetem Trinkwasser, und ihre Abwässer würden nicht angemessen gereinigt. Hier gelte es anzusetzen.
Download der Studie „Microplastics in Drinking-Water“.

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WM-Titel in Water Technology geht an Asien

Der deutsche Abwasserprofi Lukas Kohl hat auf seiner Rückreise von der Weltmeisterschaft der Berufe in Kazan gleich zwei Medaillen im Gepäck. Eine Exzellenz-Medaille, weil er von möglichen 1000 Punkten mehr als 700 erreicht hat. Und den „Sustainable Practice Award“, der umweltbewusstes Arbeiten und den nachhaltigen Umgang mit Arbeitsmaterialien auszeichnet. In der Gesamtwertung schaffte es der 22-Jährige in der Disziplin „Water Technology“ auf den fünften Platz. Gold ging an China und wegen annähernder Punktgleichheit an Indien, Bronze konnte Singapur erstreiten.
„Wir sind sehr stolz auf Lukas“, sagt Rüdiger Heidebrecht, Leiter der Abteilung Bildung und Internationale Zusammenarbeit bei der DWA und vehementer Verfechter des Konzepts des lebenslangen Lernens. „Berufswettbewerbe fördern die Entwicklung junger Menschen. Da kommt es weniger darauf an, letztendlich auf dem Siegertreppchen zu stehen.“
Heidebrecht hatte in der Abwasserbranche die Idee zur Teilnahme an beruflichen Skills ins Rollen gebracht, zunächst auf nationaler Ebene und seit 2013 auch über WorldSkills International. „Water Technology“ fand dieses Jahr erstmalig als offizielle Wettbewerbsdisziplin statt. Lukas Kohl, der bei der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg arbeitet, konnte sich für WorldSkills qualifizieren, weil er im vergangenen Jahr beim Water Skill der DWA während der IFAT in München und im anschließenden Auswahlverfahren als Bester abgeschnitten hat. Gute Leistungen in nationalen Vorentscheiden gehen einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft der Berufe voraus.
In Russland haben sich vom 22. bis 27. August 2019 elf Nationen in der Disziplin „Water Technology“ beteiligt. Insgesamt waren mehr als 1350 junge Leute aus rund 60 Ländern in 56 unterschiedlichen Disziplinen am Start. Die deutsche Nationalmannschaft hatte 39 Fachkräfte mit unterschiedlichen Berufen aus Industrie, Handwerk und Dienstleistung vor Ort. Das deutsche Team landete durch zwei Goldmedaillen und eine Bronzemedaille sowie weitere 20 Exzellenz-Medaillen auf Platz 13 der Medaillenwertung.

https://de.dwa.de/de/worldskills.html

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Bundesregierung schlägt weitere Anpassungen der Düngeverordnung vor

Das Bundesagrarministerium und das Bundesumweltministerium haben sich am 21. August 2019 auf verschärfende Anpassungen zur Düngeverordnung geeinigt, die auch der EU-Kommission vorgelegt werden. In einem Länder-und Verbändegespräch auf Einladung von Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, an dem auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze teilnahm, gab es „breite Zustimmung für die Vorschläge der Bundesregierung“, so das Bundeslandwirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung.

Vorgesehen ist unter anderem:
den Nährstoffvergleich durch Aufzeichnungspflichten über die tatsächlich aufgebrachten Düngermengen zu ersetzen
die Sperrfristen für das Aufbringen von Düngemitteln in den besonders belasteten Gebieten auf Grünland und für das Aufbringen von Festmist von Huf-und Klauentieren und Komposte zu verlängern und  besondere Vorgaben für das Ausbringen von Düngemitteln für Hangflächen bereits ab fünf Prozent Neigung festzuschreiben.
Für die Europäische Kommission sind zudem die Länderverordnungen zur Ausweisung roter – also besonders belasteter – Gebiete ein wichtiger Punkt. Derzeit liegen zwölf Verordnungen vor, einige Länder sind noch in der Pflicht, die entsprechenden Regelungen schnellstmöglich zu erlassen.

Indessen haben neun in den Ländern für Landwirtschaft und/oder Umwelt zuständige Minister/innen einen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner geschickt. Dieser enthält die Forderung, dem Verursacherprinzip Rechnung zu tragen und ein präzises Monitoring zu nutzen: „Bislang wurde versäumt, rechtzeitig die großen Nitratfrachten zu reduzieren. Nun muss sichergestellt werden, dass nicht alle in Mithaftung genommen werden. Insbesondere nicht ökologisch und extensiv wirtschaftende Betriebe, die bereits heute gewässerschonend arbeiten. Nur mit größtmöglicher Transparenz über die tatsächlich ausgebrachten Nährstoffmengen – beispielsweise über eine vollständige und ehrliche Hoftorbilanz inklusive der mineralischen Düngemittel – kann die Einhaltung von Umweltzielen beim Gewässerschutz, Naturschutz und letztlich auch beim Klimaschutz gewährleistet werden. Das von der Kommission geforderten Monitoring muss sich auf die tatsächliche Düngung konzentrieren. Beim Nitratmessnetz anzusetzen, wie es die Bundesregierung plant, ist der falsche Ansatz. Bis im Wasser Verbesserungen messbar sind, können teilweise Jahre vergehen. Nur wenn die Landwirtschafts-und Umweltbehörden heute identifizieren können, auf welchen Flächen zu viel Stickstoff und Phosphat eingetragen wird, werden wir eine Reduktion der Düngung und damit verbundene sinkende Belastungen erreichen.“

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1491 Gigawattstunden Strom aus Klärgas im Jahr 2018 erzeugt

Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 1491 Gigawattstunden Strom aus Klärgas in Kläranlagen erzeugt. Das entspricht annähernd dem Vorjahreswert. Mit dieser Strommenge könnte bei einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Stromverbrauch von rund 1900 Kilowattstunden eine Großstadt wie Frankfurt am Main ein Jahr lang mit Strom versorgt werden. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, hatte Klärgas im Jahr 2018 einen Anteil von 0,7 % an der gesamten Strombereitstellung aus erneuerbaren Energien.
Von den über 9000 Kläranlagen im Jahr 2018 erzeugten 1274 Anlagen Klärgas, davon 88 % mit Stromgewinnung. Im Jahr 1998 – dem ersten Jahr, in dem die Stromerzeugung in Kläranlagen erfasst wurde – gab es 1114 Anlagen mit Klärgasgewinnung, von denen nur rund die Hälfte daraus Strom erzeugte.
Strom und Wärme aus Klärgas werden heute meist vor Ort in Blockheizkraftwerken erzeugt, wobei der überwiegende Teil des Stromes (2018: 92 %) innerhalb der Kläranlagen verbraucht wird. Auch die dabei anfallende Abwärme wird in den meisten Fällen selbst genutzt, beispielsweise zur Beheizung der Faultürme.
Zeitreihen zur Gewinnung, Verwendung und Abgabe von Klärgas.

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Förderung für innovative KMU

Das Bundesforschungsministerium hat die Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema „KMU-innovativ: Ressourceneffizienz und Klimaschutz“ veröffentlicht (Bundesanzeiger vom 20. August 2019). Damit soll das Innovationspotenzial kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) im Bereich Spitzenforschung gestärkt sowie die Forschungsförderung insbesondere für erstantragstellende KMU attraktiver gestaltet werden. Gegenstand der Förderung sind risikoreiche industrielle Forschungs-und vorwettbewerbliche Entwicklungsvorhaben, die technologieübergreifend und anwendungsbezogen sind. Als einer der Themenschwerpunkte wird nachhaltiges Wassermanagement genannt, mit zum Beispiel Fragestellungen wie: innovative Verfahren zur Trinkwassergewinnung und Wasseraufbereitung; Strategien und Technologien zur Wassereinsparung und Kreislaufführung (einschließlich Aquakultur); innovative Abwasser-bzw. Regenwasserbehandlungstechnologien und Energiegewinnung aus Abwasser; Konzepte und Technologien zur Kopplung von Stoffströmen (zum Beispiel Wasser, Energie, Abfall) und gegebenenfalls Rückgewinnung von (Nähr-)Stoffen (zum Beispiel Phosphor); ressourcenschonende Verwertung von Klärschlamm und Gülle für einen vorbeugenden Grundwasserschutz; Mess-, Steuer-und Regelungstechnik für Wassersysteme; effiziente Bewässerungstechnologien; ressourcen-und energieeffiziente Anpassungsmaßnahmen zur Steigerung der Exportfähigkeit im Wassersektor. Bewertungsstichtage für Projektskizzen sind jeweils der 15. April und der 15. Oktober eines Jahres.

https://www.bmbf.de/foerderungen/bekanntmachung-2580.html

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Förderinitiative des Bundesumweltministeriums zur künstlichen Intelligenz gestartet

Das Bundesumweltministerium hat seine neue Förderinitiative „KI-Leuchttürme für Umwelt, Klima, Natur und Ressourcen“ gestartet. Gesucht sind Projekte, die Künstliche Intelligenz nutzen, um ökologische Herausforderungen zu bewältigen, und die beispielgebend sind für eine umwelt-, klima-und naturgerechte Digitalisierung. Dazu stehen aus dem Haushalt 2019 Fördermittel in Höhe von 27 Millionen Euro bereit.
Es gibt zwei Förderlinien, die Projekte verschiedener Entwicklungsstadien adressieren:
Der Call for Participation „KI für den Umweltschutz“ sucht kreative und innovative Ideen für ökologische Herausforderungen. Das Verfahren ermöglicht Bewerbern mit oder ohne Fördererfahrung ihre Kompetenzen und Ideen einzubringen. Der Call richtet sich vor allem an interdisziplinäre Teams. Ziel ist, die Gemeinschaft, die sich mit den Chancen digitaler Technologien für die Umwelt beschäftigt, zu verbreitern.
Die zweite Förderlinie richtet sich an Projekte mit einem bereits höheren Reifegrad. Sie soll Entwicklung, Einsatz und Vermittlung KI-basierter Anwendungen für ökologische Herausforderungen fördern.
Projektträgerin ist die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG), eine bundeseigene Dienstleistungs-GmbH zur Förderung von Umwelt-, Natur-und Klimaschutz.

https://www.z-u-g.org/aufgaben/ki-leuchttuerme

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Bundesregierung: Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung optimieren

Die Antibiotikaanwendung in der Geflügelmast muss optimiert werden. Diese Ansicht vertritt die Bundesregierung in einer Antwort (Bundestags-Drucksache 19/12518) auf eine Kleine Anfrage zum unsachgemäßen Arzneimitteleinsatz in der Nutztierhaltung. Die verantwortlichen Wirtschaftsbeteiligten sollen geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Tiergesundheit und zur Vermeidung bakterieller Infektionen in Geflügelbeständen systematisch und kontinuierlich ergreifen, um die Voraussetzungen für eine dauerhafte Reduktion des Antibiotikaeinsatzes zu schaffen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft stehe deshalb im intensiven Dialog mit den beteiligten Branchen. Mit der Geflügelwirtschaft sei verbindlich vereinbart worden, dass diese Maßnahmen vorlegt, die zu einer signifikanten Reduktion des allgemeinen Antibiotikaeinsatzes sowie insbesondere des Einsatzes von Reserveantibiotika führen.

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Ruhr-Konferenz: durchgängiges Netz der grünen Infrastruktur für das Ruhrgebiet

Die Landesregierung von Nordrhein- Westfalen will die grüne Infrastruktur in der Metropolregion Ruhr weiter ausbauen und stärken. Hierzu wurden im Themenforum Grüne Infrastruktur der Ruhr- Konferenz in einem breit angelegten Prozess und mit Beteiligung vieler Akteure jetzt zwei Projekte beschrieben und der Landesregierung zur Umsetzung vorgeschlagen. Zum einen ist dies die „Offensive Grüne Infrastruktur 2030“ sowie das Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“. Im nächsten Schritt wird die Landesregierung die Projektvorschläge aller Themenforen zu einem Maßnahmenpaket bündeln. Im Herbst wird das Landeskabinett entscheiden, welche Projekte der insgesamt 20 Themenforen umgesetzt werden. Die Umsetzung der Projekte soll ab 2020 erfolgen. Das Vorhaben „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ geht auf einen Vorschlag der Emschergenossenschaft zurück. Dort soll eine Service-Stelle angesiedelt werden, die eine integrierte, wassersensible Stadtentwicklung koordiniert. Maßnahmen zur Flächenentsiegelung, Steigerung der Verdunstung und Versickerungsraten und auch zur Dach- und Fassadenbegrünung sollen umgesetzt werden, um so die Region bei der Bewältigung der jetzt schon bestehenden Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Dadurch sollen hitzebedingte Gesundheitsgefahren abgemildert und Überschwemmungsrisiken gesenkt werden.

www.ruhr-konferenz.nrw

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EU-Kommission fordert Frankreich auf, die Anstrengungen zu verstärken, um die ökologisch vorgegebene Abflussmenge des Rheins wiederherzustellen

Die EU-Kommission fordert Frankreich auf, seinen unionsrechtlichen Verpflichtungen (Wasserrahmenrichtlinie) nachzukommen. Die Kommission fordert die französischen Behörden auf, den Zustand des Rheins auf seinem Hoheitsgebiet zu verbessern, um die ökologische Kontinuität zu gewährleisten, das heißt, die Migration von Fischarten über Staudämme hinaus zu ermöglichen. Im Rahmen der im Oktober 2000 angenommenen Richtlinie hatten sich die Mitgliedstaaten darauf geeinigt, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass Wasserkörper bis 2015 in einen guten ökologischen Zustand versetzt werden. Im Rahmen der EU-Richtlinien müssen EUMitgliedstaaten eine Reihe von Bedingungen für die Erhaltung der biologischen Vielfalt, des natürlichen Abflusses und gegen Verschmutzung erfüllen. Die Frist kann unter bestimmten Voraussetzungen verlängert werden, die Kommission befürchtet jedoch, dass Frankreich keine ausreichenden Gründe vorgelegt hat, um den Zeitpunkt der Einhaltung zu verschieben. Darüber hinaus haben die französischen Behörden keinen Zeitplan mit einem Programm zur Erfüllung dieser EU-Normen vorgelegt. Frankreich hat nun zwei Monate (bis September 2019) Zeit, um auf die Bedenken der Kommission zu reagieren. Andernfalls kann die Kommission beschließen, eine mit Gründen versehene Stellungnahme zu übermitteln.

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Ernst-Kuntze-Preis 2020

Für das Jahr 2020 lobt die DWA den Ernst-Kuntze-Preis aus. Mit dem Ernst- Kuntze-Preis werden Arbeiten und Erfindungen ausgezeichnet, die zu wesentlichen Verbesserungen auf den Arbeitsgebieten der Vereinigung in der Praxis geführt haben. Dies können Entwicklungen oder Maßnahmen zur Verbesserung wasserwirtschaftlicher Anlagen oder zur Verbesserung der Gewässerqualität sein. Der Ernst-Kuntze-Preis ist mit 5000 € dotiert. Die Bewerbung muss enthalten:
●● Angaben über Name, Geburtsdatum, Ausbildungsgang (Lebenslauf) und Anschrift des Bewerbers
●● die der Bewerbung zugrunde liegende Arbeit bzw. Beschreibung der Erfindung
●● Kurzbeschreibung der technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Bedeutung sowohl speziell für die Abwassertechnik, als auch für den Gewässer- und Umweltschutz allgemein
●● eine eidesstattliche Erklärung, dass die eingereichte Arbeit von dem Bewerber selbst angefertigt ist.

Die Arbeit ist in digitaler Form einzureichen. Vollständige Bewerbungen bitte bis zum 31. Oktober 2019 an: E-Mail: aschenbrenner@dwa.de https://de.dwa.de/de/ernst-kuntze-preis.html  

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Geplantes Mikroplastikverbot auf Kunstrasenplätzen gilt nicht für Bestandsplätze

In den letzten Monaten sorgte der Vorschlag der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), Mikroplastik in der Umwelt zu minimieren, für großes Aufsehen – insbesondere bei Sportvereinen, die Kunstrasenplätze unterhalten. Nach einem ressortübergreifenden Fachgespräch, zu dem das für Chemikaliensicherheit zuständige Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen eingeladen hatte, gibt es nun eine Entwarnung: Die Vertreter der Ministerien sind sich einig, dass die ECHA und die Europäische Kommission kein Verbot von Kunstrasenplätzen planen. Ein mögliches Verbot von Mikroplastik als Einstreugranulat in Kunstrasen betreffe nur die Zukunft und bedeute nicht, dass bereits bestehende Kunstrasenplätze sofort erneuert oder gar stillgelegt werden müssten. Das Land Nordrhein- Westfalen fördert auch weiterhin den Bau von Kunstrasenplätzen im Rahmen der entsprechenden Landesprogramme, sofern keine Kunststoffgranulate verwendet werden. Dies können Kunstrasenplätze ohne Einstreugranulate oder Kunstrasenplätze mit alternativen Granulaten wie Quarzsand oder Kork sein.

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Sachsen-Anhalt: Neue Landesverordnung für nitratgefährdete Gebiete in Kraft

Seit dem 6. Juli 2019 ist in Sachsen-Anhalt die neue „Verordnung über ergänzende düngerechtliche Vorschriften“ in Kraft. Diese Verordnung regelt die Ausweisung von nitratgefährdeten Gebieten. Dies sind Gebiete von Grundwasserkörpern, die aufgrund von Nitrat in den schlechten Zustand eingestuft wurden. Ziel der Verordnung ist die Verbesserung des Grundwasserschutzes. In Sachsen-Anhalt erfolgt die Ausweisung der Gebietskulisse nach der Methodik der Binnendifferenzierung. Dabei werden die boden-klimatischen Besonderheiten des Landes als mitteldeutsches Trockengebiet mit unter anderem geringen Niederschlägen und Sickerwasserraten in einer Risikoanalyse für erhöhte Nitratkonzentrationen im Grundwasser berücksichtigt. Zum besseren Schutz des Grundwassers gelten in den ausgewiesenen Gebieten strengere Regeln als die allgemein geltenden Anforderungen der Düngeverordnung. Der ermittelte Düngebedarf darf aufgrund nachträglich eintretender Umstände wie zum Beispiel günstige Witterungs- und Wachstumsbedingungen um maximal 10 Prozent überschritten werden. Festmist von Huf- und Klauentieren sowie Kompost dürfen im Zeitraum vom 15. November bis 31. Januar nicht aufgebracht werden. Zusätzlich sind die Betriebe verpflichtet, vor Ausbringung von Wirtschaftsdüngern oder Gärrückständen deren Gehalt an Nährstoffen nach wissenschaftlich anerkannten Messmethoden zu ermitteln oder diese im Auftrag feststellen zu lassen.

www.llg.sachsen-anhalt.de  

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Klimaangepasste Entwicklung eines neuen Stadtquartiers in Münster

Klimaschutz und Klimaanpassung werden immer mehr zur zentralen Aufgabe der Stadtplanung. Ein Leuchtturmprojekt ist die klimaresiliente Entwicklung des neuen Stadtquartiers in Münster (Nordrhein-Westfalen) auf dem Gelände der ehemaligen Oxford Kaserne. Hier soll Niederschlagswasser künftig nicht in den Kanal geleitet, sondern oberflächlich abgeführt und in Mulden gespeichert werden. Dadurch sollen die Folgen von Wetterextremen wie Hitze oder Starkregen besser abgefedert werden. Zuständig für die Umsetzung der städtebauliche Entwicklung der ehemaligen Kasernen York und Oxford ist die Konvoy GmbH, eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Münster. Mit Hilfe der Förderung kann die Stadt den Ansatz der wassersensiblen Stadtentwicklung im neuen Quartier umsetzen. Die Stadt Münster hatte sich im Projektaufruf KommunalerKlimaschutz. NRW mit ihrer Strategie „Nachhaltig wachsen: Münster aktiv klimagerecht gestalten“ durchgesetzt und erhält aus Mitteln der Europäischen Union aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen Fördermittel in Höhe von 1,6 Millionen Euro zur Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. der Stadtplanung. Ein Leuchtturmprojekt ist die klimaresiliente Entwicklung des neuen Stadtquartiers in Münster (Nordrhein-Westfalen) auf dem Gelände der ehemaligen Oxford Kaserne. Hier soll Niederschlagswasser künftig nicht in den Kanal geleitet, sondern oberflächlich abgeführt und in Mulden gespeichert werden. Dadurch sollen die Folgen von Wetterextremen wie Hitze oder Starkregen besser abgefedert werden. Zuständig für die Umsetzung der städtebauliche Entwicklung der ehemaligen Kasernen York und Oxford ist die Konvoy GmbH, eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Münster. Mit Hilfe der Förderung kann die Stadt den Ansatz der wassersensiblen Stadtentwicklung im neuen Quartier umsetzen. Die Stadt Münster hatte sich im Projektaufruf KommunalerKlimaschutz. NRW mit ihrer Strategie „Nachhaltig wachsen: Münster aktiv klimagerecht gestalten“ durchgesetzt und erhält aus Mitteln der Europäischen Union aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen Fördermittel in Höhe von 1,6 Millionen Euro zur Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen.

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Berliner Wasserbetriebe: alle schweren Lkw mit Abbiegeassistenten nachgerüstet

Die Berliner Wasserbetriebe haben alle 88 schweren Lkw des Unternehmens mit einem Gesamtgewicht über 7,5 Tonnen und damit alle der oberen Unfall-Risikogruppe für Fußgänger und Radfahrer in den vergangenen Wochen mit Abbiegeassistenzsystemen nachgerüstet, 150 kleinere und leichtere Fahrzeuge zwischen 3,5 und 7,5 Tonnen Gewicht folgen bis zum Jahresende. Alle neuen schweren Lkw werden bereits mit entsprechenden Totwinkelassistenzsystemen ausgerüstet bestellt. Bei den leichteren Lastwagen wurde das Risiko anhand von Fahrzeuglänge und Aufbauten individuell ermittelt. Daraus ergab sich für 150 Fahrzeuge ein Nachrüstbedarf, der bis Weihnachten abgearbeitet wird. Techniker der Wasserbetriebe hatten seit 2018 verschiedene Nachrüstsätze im Berliner Praxistest. Danach fiel die Entscheidung auf zwei unterschiedliche Systeme eines Herstellers, darunter eine 360 Grad-Kamera und ein akustisches Warnsystem. Die Berliner Wasserbetriebe beziffern die Investition auf insgesamt rund 650 000 Euro. Zusätzlich habe es weitere Schulungen gegeben.

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Klimawandel-Folgen für Gewässer

Eine globale Erwärmung von zwei Grad Celsius infolge des Klimawandels wird nach Darstellung der Bundesregierung Gewässer-Ökosysteme in Deutschland und Europa mit „hoher Wahrscheinlichkeit“ verändern. „Die möglichen Änderungen des Temperatur- und Niederschlagregimes, des Durchflusses, der Nährstoffkonzentrationen und weiterer Faktoren können langfristig zu negativen Effekten bei einzelnen Arten und den Lebensgemeinschaften der Gewässer führen“, schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (Bundestags-Drucksache 19/11297) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Es ist demnach davon auszugehen, dass beispielsweise physiologisch tolerante und wärmeliebende Arten zunehmen, während etwa weniger tolerante Arten mit engen ökologischen Amplituden zurückgedrängt werden.

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Neue Gesellschaft für zukunftssichere Klärschlammverwertung in Wuppertal gegründet

Mit der Unterzeichnung eines Gesellschaftsvertrags haben am 17. Juli 2019 in Wuppertal zwei kommunale Stadtentwässerungsbetriebe und drei Wasserverbände aus Nordrhein-Westfalen den Grundstein für eine zukünftige gemeinsame Klärschlammentsorgung gelegt: die Entwässerungsbetriebe der Städte Düsseldorf und Münster sowie der Aggerverband, der Bergisch-Rheinische Wasserverband und der Wupperverband. Die neue Gesellschaft trägt den Namen Klärschlammverwertung Buchenhofen GmbH. Die fünf Partner planen, künftig am Wuppertaler Standort Buchenhofen ihre Klärschlämme gemeinsam in einer neuen Mono-Klärschlammverbrennungsanlage zu entsorgen. Die neu gegründete GmbH wird nun mit der Planung für dieses Vorhaben beginnen. Die neue Schlammverbrennungsanlage entsteht auf dem Standort Buchenhofen des Wupperverbands. Hier betreibt der Verband seine größte Kläranlage und bereits seit 1977 eine Schlammverbrennungsanlage. Bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlage der Klärschlammverwertung Buchenhofen GmbH wird der Wupperverband die vorhandene Anlage weiter zur Verbrennung eigener und externer Klärschlämme nutzen. Die neue Anlage soll mit einer Kapazität von insgesamt 36 000 Tonnen etwas mehr als die jetzige Anlage des Wupperverbands am gleichen Standort leisten, deren Kapazität bei 32 000 Tonnen liegt. Die neue Verbrennungsanlage bietet zudem technisch und wirtschaftlich gute Voraussetzungen für die gesetzlich ab 2029 geforderte Rückgewinnung von Phosphor, der zu einem erheblichen Anteil in der Verbrennungsasche enthalten ist.

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Bayern: Pilotprojekt Kanalplakette „Kein Schmutzwasser in diesen Gully“ gestartet

In einem Pilotprojekt mit dem bayerischen Umweltministerium und dem DWA-Landesverband Bayern werden im Sommer 2019 alle Gully-Einläufe in die Niederschlagswasserkanäle des Landshuter Stadtteils „nördliche Wolfgangsiedlung“ von den Stadtwerken Landshut mit der Plakette „Kein Schmutzwasser in diesen Gully“ gekennzeichnet und in der Praxis getestet. „Wir möchten zum einen den Montageaufwand und die Praxistauglichkeit hinsichtlich der Haltbarkeit testen“, sagt Werkleiter Armin Bardelle. „Zum anderen sollen auch die Akzeptanz bei den Bürgern geprüft werden und Informationen für eine Kosten-Nutzen- Analyse gesammelt werden.“ Das bayerische Umweltministerium übernimmt 50 Prozent der Kosten der Pilotaktion. „Der Einsatz der Plakette ist ein Beitrag, der unmittelbar dem Gewässer- und Grundwasserschutz dient“, ist das Umweltministerium überzeugt. Die Plakette wird allen Kanalnetzbetreibern in Bayern, die ein Trennsystem betreiben, zur Kennzeichnung von Regenwasser-Gullys empfohlen. Gleichzeitig mit der Plakettenaktion können die Kanalnetzbetreiber über ordnungsgemäße Entsorgungswege hin weisen, zum Beispiel auf zulässige Einschüttstellen für die Entsorgung von Wohnwagentoiletten. Bevor die Plaketten zum Verkauf freigegeben wurden, unterzog man sie während zwei Jahren in mehreren Gemeinden einem harten Praxistest. Selbst nach 150-fachem Befahren durch Straßenreinigungsmaschinen mit Stahl-Kunststoff- Bürsten sind kaum Abnutzungserscheinungen feststellbar. Sowohl die Oberfläche der Plaketten als auch die Art der Montage haben sich also bezüglich Beständigkeit bestens bewährt. Die Plaketten lassen sich – idealerweise leicht versenkt – sowohl auf Asphalt, auf Naturstein oder Beton als auf vorfabrizierten Betonsteinen montieren. In Bayern sind ca. 34 % des gesamten öffentlichen Kanalnetzes als Trennsystem ausgeführt und 66 % als Mischsystem. Die Kanaldeckel bzw. Gullys von Schmutz- und Regenwasserkanälen sind in der Regel nicht zu unterscheiden. Es kommt daher öfter vor, dass Abwasser, zum Beispiel von der Autowäsche, der Gartenarbeit, aus der Wohnwagentoilette oder der LKW-Reinigung, über einen Gully entsorgt werden. Wenn dieser Gully zu einem Regenwasserkanal gehört, gelangt ungereinigtes Abwasser direkt ins Gewässer und kann dort Gewässerverschmutzungen verursachen, bis hin zu Fischsterben. Der Verursacher ist sich der Auswirkungen seines Tuns meist nicht bewusst. Diese unbefriedigende Situation war für den Verband der Schweizer Abwasser- und Gewässerschutzfachleute (VSA) Anlass, eine Lösung in Form einer Hinweis-Plakette zu entwickeln. Der DWA-Landesverband Bayern hat diese Plakettenaktion im Rahmen des genannten Pilotprojekts übernommen.

Bayerische Städte und Gemeinden können die Plakette „Kein Schmutzwasser in diesen Gully“ direkt beim VSA bestellen. www.vsashop.ch, Bereich „Datenträger / Sonstiges“ und „Rondellen“

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Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld

Die „Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld“, kurz „Kommunalrichtlinie“, wurde überarbeitet. Diese Richtlinie des Bundesumweltministeriums fördert beispielsweise emissionsarme Vergärungsanlagen und Deponien, energieoptimierte Trinkwasserversorgungsanlagen, energieoptimierte Kläranlagen und Klärschlammverwertung im Verbund. Zu den Neuerungen, die seit dem 1. Juli 2019 gelten, gehört, dass seither auch die optimierte Erfassung von Deponiegasen gefördert wird. Zudem profitieren Antragsteller aus Kohlerevieren künftig von um 15 Prozentpunkte erhöhten Förderquoten. Förderanträge können jedes Jahr vom 1. Juli bis zum 30. September sowie vom 1. Januar bis zum 31. März gestellt werden. Die Richtlinie gilt bis zum 31. Dezember 2022. Ansprechpartner in allen Fragen des kommunalen Klimaschutzes ist das beim Deutschen Institut für Urbanistik angesiedelte Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz (SK:KK). Das SK:KK berät im Auftrag des Bundesumweltministeriums Antragsteller aus dem kommunalen Umfeld dazu, wie sie Projekte im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) und anderer Förderprogramme umsetzen und fördern lassen können.

Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz (SK:KK) Tel. 030/3 90 01-170 E-Mail: skkk@klimaschutz.de www.klimaschutz.de/skkk Richtlinie in der Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums:

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Fachkräftesicherung und -qualifizierung für die Wasserwirtschaft in Nordrhein- Westfalen

Das Umweltministerium Nordrhein- Westfalen hat mit verschiedenen Fachverbänden und Sozialpartnern eine gemeinsame Initiative zur Fachkräftesicherung und -qualifizierung für die Wasser-wirtschaft in Nordrhein-Westfalen vereinbart und die Leistungen der Wasserwirtschaftsbranche gewürdigt, die zugleich ein attraktiver Arbeitgeber ist. „Mehr als 30 000 Frauen und Männer arbeiten Tag für Tag dafür, dass alle Menschen in Nordrhein-Westfalen ausreichend mit hygienisch einwandfreiem Trinkwasser versorgt werden, dass das Abwasser schnell und sicher abfließt und wieder zu sauberem Wasser aufbereitet wird. Die Leistungsfähigkeit der Wasserwirtschaft, an die wir in Nordrhein-Westfalen gewöhnt sind, ist nicht selbstverständlich und auch kein Selbstläufer“, sagte Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser im Juli 2019 auf der DWALandesverbandstagung Nordrhein-Westfalen in Recklinghausen. Damit das so bleibt, ist die Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen auf qualifizierten Nachwuchs angewiesen. Die Branche bietet sichere Arbeitsplätze in den unterschiedlichsten Fachbereichen. Arbeiten in der Wasserwirtschaft bedeutet Arbeiten für Land und Leute an vielen Standorten in Nordrhein-Westfalen. Sowohl in den Städten als auch im ländlichen Raum bieten Unternehmen und Verwaltungen sichere Zukunftsperspektiven und ermöglichen einen Einsatz für Natur und Umwelt.

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EU-Kommission fordert Deutschland zur Umsetzung des Urteils wegen Verstoßes gegen EU-Nitratvorschriften auf

Die Kommission hat ein Aufforderungsschreiben an Deutschland übermittelt, in dem sie das Land dazu auffordert, einem Urteil des europäischen Gerichtshofs über Nitrate nachzukommen (Nitrat- Richtlinie). Wie im Dezember 1991 beschlossen, müssen Mitgliedstaaten gemäß dem EU-Recht Pläne ausarbeiten und Maßnahmen zur Verringerung der durch Nitrate aus landwirtschaftlichen Quellen verursachten Gewässerverschmutzung durchführen. Im Oktober 2013 hatte die Kommission Deutschland ein Aufforderungsschreiben übermittelt, in dem sie Bedenken wegen der Nichteinhaltung verschiedener Verpflichtungen aus der Richtlinie, insbesondere in Bezug auf empfindliche Gebiete, vorbrachte. Im Juli 2014 folgte eine mit Gründen versehene Stellungnahme, und da die Antwort die Kommission weiterhin nicht zufriedenstellte, rief sie im April 2016 den Gerichtshof an. Am 21. Juni 2018 stellte der Gerichtshof fest, dass Deutschland gegen seine Verpflichtungen verstoßen hat, indem es ein Aktionsprogramm, dessen Maßnahmen sich als unzureichend erwiesen hatten, nicht überarbeitet hat (Az. C-543/16). Die Folgemaßnahmen Deutschlands haben die vom Gerichtshof festgestellten Mängel, die unzureichende Vorschriften zur Begrenzung der Ausbringung von Düngemitteln, zusätzliche Maßnahmen für verseuchte Gebiete, Sperrzeiten und Düngung auf stark geneigten landwirtschaftlichen Flächen umfassen, nicht vollständig behoben. Da Deutschland – wie vom Gerichtshof im letzten Jahr festgestellt – noch immer gegen die Nitrat-Richtlinie verstößt, hat die Kommission beschlossen, gemäß Artikel 260 ein Aufforderungsschreiben zu übermitteln, in dem Deutschland aufgefordert wird, dem Urteil nachzukommen.

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Montanregion Erzgebirge: wasserwirtschaftliche Anlagen jetzt UNESCO-Welterbe

Mit der Aufnahme der „Montanregion Erzgebirge“ in das UNESCO-Weltkulturerbe gehören jetzt auch die alten wasserwirtschaftlichen Anlagen der Revierwasserlaufanstalt zum Weltkulturerbe. Das heute aus zehn Kunstteichen mit insgesamt 5,7 Millionen Kubikmetern Volumen, 51 Kilometern Kunstgräben sowie 23 Kilometern Röschen, also Wassertunneln, bestehende System der Revierwasserlaufanstalt wurde vor mehr als 500 Jahren für den Freiberger Silberbergbau begonnen und entsprechend den sich ändernden Nutzungen immer weiterentwickelt. Heute werden die Anlagen unter anderem für die Rohwasserbereitstellung zur Trinkwasserversorgung im Chemnitzer sowie für die Brauchwasserversorgung der Industrie im Freiberger Raum genutzt. Insbesondere zur Niedrigwasseraufhöhung und Wassergütesicherung leistet die Revierwasserlaufanstalt wichtige Beiträge. Gleichzeitig erfüllt sie wichtige Funktionen für die Fischereiwirtschaft und als Angelgewässer, für den Natur- und Denkmalschutz sowie als Badegewässer und Wanderziel. Der Staatsbetrieb Landestalsperrenverwaltung bewirtschaftet und unterhält neben zahlreichen größeren modernen Talsperren auch die Anlagen der Revierwasserlaufanstalt. Der Freistaat Sachsen hat seit dem Jahr 2000 rund 33 Millionen Euro für Bau- und Unterhaltungsmaßnahmen allein dieser Anlagen aufgewendet.

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Novellierung der Brandenburger Düngeverordnung

In Brandenburg gelten schärfere Regeln für das Düngen in der Landwirtschaft. Das Kabinett beschloss am 30. Juli 2019 die neue Brandenburger Düngeverordnung, die sofort in Kraft getreten ist. Seit Inkrafttreten der Bundes-Düngeverordnung im Juni 2017 können die Länder per eigener Rechtsverordnung Gebiete ausweisen, in denen das Grundwasser besonders mit Nitrat belastet ist. Für diese sogenannten Roten Gebiete müssen mindestens drei Anforderungen für das Düngen vorgeschrieben werden. Mit Inkrafttreten der Landesverordnung sind auf den ausgewiesenen Flächen folgende Vorschriften einzuhalten: verpflichtende Untersuchungen des Wirtschaftsdüngers vor Ausbringung, verpflichtende Überprüfung des Stickstoffgehalts im Boden im Frühjahr (sogenannte Nmin-Untersuchung), vom 15. Oktober bis 31. Januar kein Einsatz von Düngemitteln mit einem wesentlichen Stickstoffgehalt auf Grünland, Dauergrünland und Ackerland, auf dem die Aussaat bis 15. Mai erfolgte. In Brandenburg umfassten die Roten Gebiete 2,3 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Im Land ist die Nitrat- Belastung von Gewässern geringer als im Bundesdurchschnitt. Das belegt der Nitrat- Bericht der Bundesregierung. Hauptgrund für die im Ländervergleich günstige Situation ist der für ein Flächenland vergleichsweise geringe Tierbestand.

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Steigende Investitionen ins Dortmunder Kanalnetz – 20-Millionen-Euro-Auftrag an Gelsenwasser

Die Stadtentwässerung Dortmund steigert die Investitionen in das Kanalnetz. Bis 2023 sollen Maßnahmen zur Kanalsanierung in Höhe von insgesamt 20 Millionen Euro beauftragt werden. Den Rahmen dazu bildet eine Rahmenvereinbarung zwischen der Stadt und der Gelsenwasser AG. Das teilte die Stadt Dortmund im Juli 2019 mit. Gelsenwasser konnte die gemäß einer Entscheidung des Rates im Jahre 2018 erfolgte Ausschreibung der Stadt Dortmund „Projektträgerschaft zur Umsetzung von Investitionen im Bereich Abwasserbeseitigung“ im Rahmen eines europaweiten Ausschreibungsverfahrens für sich entscheiden. Gegenstand der Projektträgerschaft soll neben der originären Planungsleistung auch die eigenverantwortliche Leitung, Steuerung und Überwachung der Bauleistung samt aller für die Planung und den Bau notwendigen Nebenleistungen, wie Baugrundgutachten sowie Abstimmungen mit sachberührten Dritten werden. Der Projektträger übernimmt damit alle Bauherrenfunktionen vollumfänglich bis zur Fertigstellung der Kanalbaumaßnahmen und der Übergabe in das Eigentum des Eigenbetriebs Stattentwässerung. Der Projektträger ist an das öffentliche Vergaberecht gebunden. Arnulf Rybicki, Baudezernent der Stadt, betont, mit der entwickelten Konzeption der Projektträgerschaft werde Neuland beschritten. „Wichtig ist, dass die Stadtentwässerung zwar weitgehend die Aufgabe überträgt und damit entlastet wird, die Entscheidungshoheit, wann, wo und mit welchem Verfahren Kanalsanierung erfolgt, aber behält“, so Dr.-Ing. Christian Falk, Technischer Betriebsleiter der Stadtentwässerung Dortmund

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28. Magdeburger Abwassertage

Die traditionsreichen „Magdeburger Abwassertage“ werden durch den DWA-Landesverband Nord-Ost fortgeführt. Am 12. und 13. September 2019 finden die 28. Magdeburger Abwassertage im Michel Hotel Magdeburg statt.
Staatssekretär Klaus Rehda aus dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie Sachsen-Anhalt wird ein Grußwort an die Teilnehmer richten. Schwerpunkte des fachlichen Austausches sind diesmal Bilanzierung und Auswertung von Messdaten, Energieoptimierung, Personalbedarf kommunaler Kläranlagen, Explosionsschutz und weitergehende Abwasserreinigung. Es werden der Stakeholder-Dialog und die Auswirkungen der Oberflächengewässerverordnung näher betrachtet und Belüfter sowie Gebläse im Betrieb verglichen. Zudem gibt es Informationen zum Stand der Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage Bitterfeld-Wolfen. Eine Abendveranstaltung bietet die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch unter Kollegen. Das Seminar ist für Mitarbeiter von Aufgabenträgern und Betreibern, Behörden und Hochschulen sowie Ingenieurbüros und Laboren konzipiert.

Informationen und Programm
https://www.dwa-no.de/de/landes-verband-nord-ost-veranstaltungen.html
DWA-Landesverband Nord-Ost Tel. 03 91/99 01 82-91 Fax 03 91/99 01 82-94
E-Mail: dwa@dwa-no.de

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Wassermanagement Augsburg wird Weltkulturerbe

Große Ehre für die historische Augsburger Wasserwirtschaft. In seiner 43. Sitzung hat das UNESCO-Welterbekomitee in Baku/Aserbeidschan Anfang Juli der Augsburger Bewerbung um „Das Augsburger Wassermanagement-System“ die exklusive Auszeichnung als UNESCO-Welterbe zugesprochen. In Augsburg wird die Wasserkraft des Lechs seit Jahrhunderten genutzt, um Mühlräder und Pumpwerke anzutreiben. Augsburgs Handwerk blühte und machte die Stadt reich – auch deshalb, weil dank eines ausgeklügelten Kanalsystems gute hygienische Verhältnisse herrschten und bestes Trinkwasser für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stand. Das Zusammenspiel von menschlichem Erfindungsgeist, wegweisender Ingenieurwissenschaft und großartiger Brunnenkunst sind das Erfolgskonzept des einzigartigen Wassermanagement-Systems, das lückenlos über acht Jahrhunderte lang in Augsburg zu erleben ist. Bis heute. Von den ältesten Wassertürmen Europas über die kunsthistorisch bedeutenden Brunnen bis hin zu herausragenden Denkmälern Denkmälern der Industriekultur oder der Kanustrecke im ehemaligen Olympiagelände reichen die Zeugnisse der Wasserwirtschaft. Die 22 Objekte der Augsburger Welterbebewerbung stellen in ihrer Mischung aus technikgeschichtlicher und kunsthistorischer Bedeutung einen einzigartigen Sonderfall dar: Sie sind alle eng mit den technologischen Errungenschaften des Wasserbaus, der nachhaltigen Nutzung der Wasserkraft und der ressourcenschonenden Trennung von Trink-und Brauchwasser verknüpft.

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Bundesregierung legt „Masterplan Stadtnatur“ vor

Die Bundesregierung sähe gerne mehr Investitionen in dezentrale, grüne Infrastruktur in Städten. Dies sei „eine sinnvolle und notwendige Ergänzung zur grauen Infrastruktur … und somit unverzichtbar für eine nachhaltige Stadtentwicklung … und trägt unmittelbar zur Daseinsvorsorge bei.“ So steht es im „Masterplan Stadtnatur – Maßnahmenprogramm der Bundesregierung für eine lebendige Stadt“, den die Regierung im Juni 2019 vorgelegt hat (Bundestags- Drucksache 19/11220). Unter anderem verspricht die Regierung „Wir werden das städtische Gewässer-und Niederschlagsmanagement unterstützen“ und nennt als Maßnahme hierzu „Überprüfung und Konkretisierung der technischen Regeln des städtischen Wassermanagements bzw. Initiierung neuer Regeln im Hinblick auf den Erhalt eines natürlichen natürlichen Wasserhaushalts, auf Klimaanpassung und Stadtnatur“. Auch sollen mehr Flächen entsiegelt werden. Zur Rolle der DWA schreibt die Regierung, die Vereinigung „wird durch ihr Regelwerk die Themen Niederschlagsmanagement (Schwammstadtprinzip), Hochwasservorsorge, Klimaanpassung, Gewässerökologie und Naturerleben für die Siedlungswasserwirtschaft zusammenführen. Hierzu werden die unterschiedlichen Bereiche Flächenmanagement, Bau-und Wasserrecht, Finanzierung, Haftung und Regelwerkserarbeitung zur Problemlösung zusammenarbeiten. Für die Frage der Bewässerung von städtischen Grünflächen vor dem Hintergrund häufiger auftretender Trockenheitsperioden sind neue, ressourcenschonende Lösungsmöglichkeiten erforderlich. Hierfür werden Möglichkeiten der Aufbereitung von Abwasser durch Stoffstromtrennung sowie die Speicherung untersucht.“ Ebenso werden Maßnahmen „zur Aktivierung neuer Flächenpotenziale durch Gewässerrenaturierung“ angekündigt.

Download des Masterplans:
http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20190703_002

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Spezialbier von Xylem und den Berliner Wasserbetrieben

Bis zu welcher Qualität Abwasser mit modernen Verfahren aufbereitet werden kann, haben der Wassertechnikspezialist Xylem, die Berliner Wasserbetriebe sowie das Kompetenzzentrum Wasser Berlin Mitte Juni sehr anschaulich unter Beweis gestellt. Auf der IWA Water Reuse 2019, der „Internationalen Konferenz zur Wasser-Wiedergewinnung und -Wiederverwendung“ in Berlin, boten die Partner dem Publikum ein ganz spezielles Brown Ale an; das „Reuse Brew“, ein Bier aus Hopfen und Gerstenmalz – und gereinigtem Abwasser. Bei Pilotprojekten in den USA hatte Xylem bereits Erfahrungen mit dem Re-Use-Bier gesammelt. Dafür wird das Wasser mehrstufig gereinigt und erreicht am Ende des Prozesses die Qualität und Sicherheit von Trinkwasser. Mit dem Berliner Reuse Brew wollen die Partner aufzeigen, „dass die technischen Möglichkeiten, Abwasser qualitativ einwandfrei aufzubereiten, fast grenzenlos sind.“

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Ludwig-Bölkow-Technologiepreis 2019 ausgeschrieben

Die Ausschreibung für den Ludwig-Bölkow-Technologiepreis 2019 ist gestartet – bis zum 30. August 2019 können sich Unternehmen, Einzelpersonen und Projektgruppen von Forschungseinrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern bewerben. Mit dem Preis sollen Unternehmen und wissenschaftlich ausgebildete Einzelpersonen oder von solchen geleitete Personengruppen ausgezeichnet werden, die sich um den erfolgreichen Transfer von Forschungs-und Entwicklungsergebnissen aus Mecklenburg-Vorpommern in die wirtschaftliche Nutzung in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen besonders verdient gemacht haben. Ziel ist es, Wissenschaftler dazu anzuregen, ihre Arbeitsergebnisse intensiver in die Unternehmen des Landes Mecklenburg-Vorpommern einzubringen. Die Auszeichnungen werden am 23. Oktober 2019 in Greifswald vergeben. Für die Auszeichnung des „Ludwig-Bölkow-Technologiepreises Mecklenburg-Vorpommern“ steht ein Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro zur Verfügung. Der Preis kann auch geteilt werden.

www.boelkowpreis.de 

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Verstoß gegen EU-Nitratrichtlinie: Nächste Phase im Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland

Die Europäische Kommission hat Ende Juli die nächste Phase im Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen des anhaltenden Verstoßes gegen die EU-Nitratrichtlinie eingeleitet. Damit setzt die Kommission ein Zeitfenster von acht Wochen bis Mitte September 2019, um die vereinbarten Maßnahmen endlich umzusetzen. Andernfalls drohen Strafzahlungen von bis zu 859 000 Euro täglich! Die Kommission bemängelt insbesondere die Tatsache, dass von den Bundesländern noch immer nicht flächendeckend sogenannte rote Gebiete ausgewiesen wurden, in denen die Düngung massiv eingeschränkt werden muss. Auch bestehen aus Sicht der Wasserwirtschaft weiterhin Schlupflöcher, die die Wirksamkeit der beschlossenen Maßnahmen gefährden. So gelten die Reduktionen der Düngemengen bspw. nicht für jede landwirtschaftliche Fläche separat, sondern sollen innerhalb des Betriebs über verschiedene Flächen verrechnet werden können. Dies gefährdet den Gewässerschutz vor Ort. „Die anhaltende Diskussion um eine Neufassung der Düngeverordnung zeigt, dass wir beim Thema Agrarpolitik neu denken müssen. Wir brauchen endlich eine Agrarwende, die einerseits für die Bauern auskömmlich ist, das Höfesterben beendet und ausreichend Nahrungsmittel in hoher Qualität bereitstellt. Andererseits müssen Fragen der Ökologie, der Biodiversität und des Gewässerschutzes endlich einen angemessenen Stellenwert bekommen. Es kann nicht sein, dass wir für den Weltmarkt produzieren, die heimische Natur aber auf der Strecke bleibt!“, so DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel.

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Bundesumweltministerium fördert Klimaanpassung

Das Bundesumweltministerium sucht innovative Ideen zur Anpassung an den Klimawandel. Mit dem Programm „Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ werden Projekte bis zu 300 000 Euro gefördert. Die Förderung richtet sich auch an Projekte zur besseren Hochwasservorsorge oder zur Reduzierung von Hitzestress in Städten. Gefördert werden kommunale, innovative Leuchtturmvorhaben und der Aufbau von regionalen Kooperationen. Darüber hinaus werden die Entwicklung von Bildungsmodulen zu Klimawandel und -anpassung sowie Anpassungskonzepte für Unternehmen unterstützt. Die maximale Förderhöhe beträgt je nach Förderschwerpunkt zwischen 100 000 und 300 000 Euro. Projektskizzen können vom 1. August bis 31. Oktober bei der Zukunft-Umwelt-Gesellschaft (ZUG) als zuständiger Projektträger eingereicht werden. Im Anschluss an die Skizzenbewertung fordert das Bundesumweltministerium Interessenten mit aussichtsreichen Projektskizzen dazu auf, einen formalen Förderantrag zu stellen. Das Förderprogramm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ ist Teil der „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ (DAS). Ein zentrales Ziel der DAS ist es, die systematische Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels in den Planungs-und Entscheidungsprozessen öffentlicher und gesellschaftlicher Akteure anzuregen und zu unterstützen – insbesondere auf kommunaler und lokaler Ebene. Das Förderprogramm setzt auf Ergebnisse mit hoher Übertragbarkeit auf ähnlich betroffene Regionen und Akteure.

Weitere Informationen zum Förderprogramm:
https://www.z-u-g.org/aufgaben/ foerderung-von-massnahmen-zur-anpassung-an-die-folgen-des-klimawandels

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Schleswig-Holstein: Klärschlammbeirat stellt Zwischenbericht vor

Der aktuelle Stand zur Neuausrichtung der Klärschlammentsorgung in Schleswig-Holstein war Thema der dritten Sitzung des Klärschlammbeirats des Landes. Ein Gutachten im Auftrag des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung (MELUND) soll Fragen zum Umgang mit Klärschlamm bezüglich der Entwässerung, Trocknung und Lagerung klären. „Die Klärschlammentsorgung im Land muss neu ausgerichtet werden. Das Gutachten soll erläutern, auf welche Weise Klärschlamm dezentral durch Entwässerung und Trocknung vorbehandelt werden kann. Außerdem sollen für die Betreiber von kleinen Kläranlagen Handlungsempfehlungen bei akuten Entsorgungsengpässen entwickelt werden“, sagte Umweltstaatssekretär Tobias Goldschmidt. Im Spätsommer sollen hierzu Ergebnisse vorliegen, die dann im Klärschlammbeirat erörtert und bei der Aufstellung des „Abfallwirtschaftsplans Klärschlamm“ entsprechend berücksichtigt werden sollen. Die nächste Beiratssitzung ist für Dezember 2019 angekündigt. Der Beirat hat im Jahr 2018 die Zwischenlager-und Verbrennungskapazitäten für Klärschlamm recherchiert und im Hinblick auf die langfristige Entsorgungssicherheit bewertet. Nun steht die Übergangszeit bis zur geplanten Inbetriebnahme von weiteren thermischen Behandlungskapazitäten im Fokus. In der Übergangszeit bis zur Fertigstellung der Monoverbrennungsanlagen könnte es bedingt durch die Neuregelungen im Düngerecht zu Entsorgungsengpässen kommen. Die alternativen dezentralen Entsorgungskonzepte sollen dieser Entwicklung entgegenwirken. Der Klärschlammbeirat wurde am 9. März 2018 gegründet. Vertreten sind neben dem MELUND die DWA, der Bauern verband, der Landkreistag, der Gemeindetag, der Städtetag, die Landwirtschaftskammer, der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser-und Rohstoffwirtschaft (BDE), der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) sowie der Bundesverband der Energie-und Wasserwirtschaft (BDEW).

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Europäischer Gerichtshof kippt verbindliches Preisrecht der HOAI

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat in einem Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland (C-377/17, Urteil vom 4. Juli 2019) die Mindest-und Höchstsätze der HOAI für EU-rechtswidrig erklärt. Damit ist der EuGH dem Antrag des Generalanwalts gefolgt und hat festgestellt, dass die Verbindlichkeit der Mindest-und Höchstsätze der HOAI gegen die Europäische Dienstleistungsrichtlinie 2006/123/EG verstößt. Die in der HOAI festgelegten Mindestsätze seien ungeeignet, hohe Qualitätsstandards und den Verbraucherschutz zu sichern. Eine Anpassungsfrist für die Überarbeitung der HOAI ist nicht vorgesehen, weshalb ab sofort ein Berufen auf die Mindest-und Höchstsätze der HOAI in allen Architekten-und Ingenieurverträgen nicht mehr möglich ist, so die Anwaltskanzlei CMS. Eine andere juristische Meinung besagt, die Bundesregierung müsse nun dieses Urteil umsetzen und die HOAI anpassen. Bis dahin bleibe die Regelung des § 7 HOAI gültig. Ob sich deshalb in der Praxis zunächst nichts ändere, wird unterschiedlich beurteilt, auch wenn bereits geschlossene Verträge mit Mindestsätzen durch das Urteil nicht unwirksam werden.

Nach einer ersten Wertung schreibt CMS, in der Praxis sei Folgendes zu beachten:
● ●Im Hinblick auf die derzeit noch laufenden Architekten-und Ingenieurverträge gilt, dass das auf Basis der HOAI vertraglich vereinbarte Honorar weiterhin seine Gültigkeit behält. Hingegen ist es nicht mehr möglich, sich entgegen einer anderslautenden vertraglichen Vereinbarung auf eine potenzielle Mindestsatzunterschreitung zu berufen.
● ●Mit dem Urteil des EuGH wurde ausschließlich die Verbindlichkeit des Preisrechts der HOAI für unwirksam erklärt. Auf die Regelungen zu den Nebenkosten, Zahlungen oder auch auf die Leistungsbilder der HOAI kann in Planerverträgen weiterhin zurückgegriffen werden.
● ●Auch das Honorarmodell der HOAI kann zwischen den Vertragsparteien weiterhin vereinbart werden. Dieses müsste dann – wie jede andere Vergütungsvereinbarung auch – ausdrücklich in den Vertrag aufgenommen werden.
● ●In der Zukunft können auch alternative Vergütungsmodelle, wie etwa die aufwands-bzw. leistungsbezogene oder auch baukostenbezogene Honorarermittlung vereinbart werden. Darüber wollen die Bundesarchitektenkammer (BAK), der Verband Beratender Ingenieure (VBI), der Ausschuss der Verbände und Kammern der Ingenieure und Architekten für die Honorarordnung e. V. (AHO) und die Bundesingenieurkammer (BingK) zeitnah mit dem Wirtschaftsministerium eine praxistaugliche und einheitlich verabredete Orientierungshilfe bzw. Empfehlung für zukünftige Honorarvereinbarungen zur Verfügung stellen.

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Expertenkommission Fracking übergibt ersten Bericht an den Deutschen Bundestag

Die Expertenkommission Fracking hat am 30. Juni 2019 den ersten Bericht über ihre Tätigkeit vorgelegt. Der Bericht der Kommission enthält neben allgemeinen Geschäftsgrundlagen der Kommissionsarbeit einen Ausblick auf die Arbeitsplanung für die kommenden zwei Jahre. Da Anträge auf Erprobungsbohrungen zurzeit nicht vorliegen, besteht die wesentliche Aufgabe der Kommission zunächst darin, den Stand der Technik im internationalen Umfeld zusammenzufassen.Die sechsköpfige Kommission hatte am 16. Mai 2019 mit einer konstituierenden Sitzung in Berlin ihre Arbeit aufgenommen. Das Gremium hat die gesetzliche Aufgabe, eventuelle Erprobungsmaßnahmen zum unkonventionellen Fracking wissenschaftlich zu begleiten und die erzielten Ergebnisse fachlich zu bewerten. Unkonventionelles Fracking bedeutet, dass Schiefer-, Ton-, Mergel-oder Kohleflözgestein zur Förderung von Gas oder Öl aufgebrochen wird. Die Expertenkommission ist unabhängig (auch von den sie entsendenden Stellen) und nicht selbst Genehmigungsbehörde oder Teil einer Genehmigungsbehörde.

Download des Berichts:
https://expkom-fracking-whg.de/

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Förderverein Nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum

Ende Juni hat sich der Förderverein Nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum in Suderburg gegründet. Der Verein bildet die Schnittstelle zwischen der Forschung und den Akteuren aus Verwaltung, Firmen und Verbänden in den Bereichen Wassermanagement, -bewirtschaftung und -verwendung. Die Gründungsversammlung des Vereins fand an der Ostfalia Hochschule statt. Hintergrund der Fördervereinsgründung ist die zunehmende Konkurrenz um die vorhandenen Wasserressourcen zwischen Trinkwasserversorgung, landwirtschaftlicher Bewässerung und genügend Wasser für den Naturhaushalt sowie die Zunahme von Starkregen, Hochwasser und Sturmfluten. Diese Entwicklungen machen es nach Ansicht der Vereinsgründer notwendig, die Möglichkeiten des Wasserrückhaltes in der Landschaft und im Boden, sowie die möglichen Einsparpotenziale bei der Verwendung des Wassers umfassender zu nutzen. Die Wasserwirtschaft im ländlichen Raum stellt diesbezüglich in verschiedener Hinsicht beson dere Anforderungen, die bisher in Forschung und Praxis oft nur unzureichend berücksichtigt wurden. In Nordostniedersachsen liegen mit rd. 230 000 ha etwa 40 % (Niedersachsen: rd. 310 000 ha, DE: rd. 580 000 ha) der insgesamt bewässerten Flächen Deutschlands. Durch diese Situation bedingt, ist im Nordosten Niedersachsens zu vielen dieser Themenfelder eine hohe Kompetenz vorhanden. Diese bezieht sich auf die Wasserverbände, die Unteren Wasserbehörden, die hier tätigen Firmen und Landwirte. Erfahrungen aus der Region Nordostniedersachsen gewinnen immer mehr an Relevanz, auch in anderen Teilen Niedersachsens und Deutschlands. In allen hier angesprochenen Bereichen der Wasserwirtschaft bestehen für die Region Potenziale, die durch die Zusammenarbeit von Praxis und Forschung in Kooperation erschlossen werden können.

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BMBF-Förderung von Vorhaben zur Wasserwiederverwendung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung will Forschungs-und Entwicklungsvorhaben zur Wasserwiederverwendung fördern. Eine entsprechende Bekanntmachung erschien am 2. Juli 2019 im Bundesanzeiger. Die Fördermaßnahme soll einen Beitrag zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit und damit zu einer nachhaltigen Entwicklung von Regionen im In-und Ausland leisten, insbesondere auch in Ländern mit vielversprechendem Potenzial für deutsche Technikanbieter. Dabei soll der Schwerpunkt des Forschungsgegenstands in Deutschland liegen, in Ausnahmen kann dieser auch im Ausland sein. Ziel ist es, innovative Technologien, Betriebskonzepte und Managementstrategien zur Wasserwiederverwendung und Entsalzung zu entwickeln und so zu einer nachhaltigen Erhöhung der Wasserverfügbarkeit sowie zu einem zukunftsfähigen Wassermanagement beizutragen. Dabei sind die Potenziale der Digitalisierung insbesondere aufzugreifen.

Die Fördermaßnahme konzentriert sich auf folgende Themenfelder:
Wasserwiederverwendung durch Nutzung von behandeltem kommunalem Abwasser
Kreislaufführung von industriell genutztem Wasser
Aufbereitung von salzhaltigem Grund-und Oberflächenwasser.

Bis zum 13. September 2019 können zunächst Projektskizzen eingereicht werden.
https://www.bmbf.de/foerderungen/ bekanntmachung-2538.html

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Bundesregierung legt neue Verschärfungen zur Düngeverordnung vor

Deutschland hat die nächste Runde zur Umsetzung der EG-Nitratrichtlinie Mitte Juni eingeläutet. Die Bundesregierung hat sich nach einem breit angelegten Konsultationsprozess mit Ländern, Verbänden und Abgeordneten auf Vorschläge zur weiteren Beschränkung der Düngung verständigt. In den Gebieten, die mit Nitrat belastet sind, schlägt die Bundesregierung der Europäischen Kommission verschiedenen Maßnahmen vor. Dazu zählt die Reduzierung der Düngung in den sogenannten „Roten Gebieten“ mit besonders hohen Nitratwerten um 20 % im Betriebsdurchschnitt, zusätzlich gibt es eine Mengen-Obergrenze in Höhe von 170 kg Stickstoff je Hektar und Jahr pro Schlag bzw. für Einzelflächen. Um betriebs-und anbauspezifischen Besonderheiten Rechnung zu tragen, sollen Betriebe flexibel entscheiden können, welche Kulturen weiter nach maximalem Bedarf gedüngt werden. Im Gegenzug muss auf anderen Flächen in den besonders belasteten Gebieten weniger gedüngt werden, um die Mengen-Obergrenzen einzuhalten. Dazu kommt eine bis zu vier Wochen verlängerte Sperrzeit, in denen das Düngen in belasteten Gebieten nicht erlaubt ist. Zudem sind größere Abstände zu Gewässern beim Düngen von zehn Metern bei einer Hangneigung über 15 % und von zwei Metern bei einer Hangneigung zwischen 5 und 10 % geplant, um das Abschwemmen von Stickstoff in angrenzende Gewässer zu verhindern (gegenüber bislang pauschal fünf Metern in hängigem Gelände). Für extensiv wirtschaftende Landwirtschaftsbetriebe und Ökobetriebe, die so nachhaltig und ressourcenschonend düngen, dass sie nicht zur Gewässerbelastung beitragen, gelten Ausnahmen. So sollen Betriebe, die durchschnittlich auf ihren Landwirtschaftsflächen weniger als 160 kg Stickstoff je Hektar und Jahr und davon maximal 80 kg mineralisch düngen, von der Reduzierung der Düngung und der Mengen-Obergrenze freigestellt werden. Auch auf Dauergrünland soll die Düngung nicht reduziert werden müssen, da hier das Auswaschungsrisiko niedriger ist. Außerdem soll eine Herbstdüngung von Raps möglich sein, wenn mit einer Bodenprobe nachgewiesen wird, dass der Düngebedarf nicht aus dem Bodenvorrat gedeckt werden kann. Die Vorschläge werden nun an die Europäische Kommission gesendet. Sie sind die Voraussetzung dafür, eine zweite Klage der Europäischen Kommission gegen die Bundesrepublik Deutschland zu vermeiden.

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Datenerhebung für Sand- und Fettfänge

Das Fachgebiet Wasserversorgung und Grundwasserschutz am Institut IWAR der TU Darmstadt und das IWW Zentrum Wasser, Mülheim an der Ruhr, rufen zur Beteiligung an einer Datenerhebung zu Sand-und Fettfängen auf. Die Forschungsinstitute untersuchen gemeinsam innerhalb des Forschungsprojekts „Sand-LeitModul“ (gefördert mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt) die Leistungsfähigkeit von kommunalen Sand-und Fettfängen sowie Sandwäschern in Deutschland. Ziel der Umfrage ist es zum einen, die weitere Forschung zu unterstützen und mit den Ergebnissen aus der Praxis vertiefte Erkenntnisse zu den verschiedenen Sandfangtypen zu erlangen. Zum anderen sollen für Planer und Betreiber von Sand-und Fettfanganlagen sowie Sandwäschern eine Bestandsaufnahme geschaffen und mögliche praktische Lösungswege aufgezeigt werden. Die Ergebnisse werden anschließend in zusammenfassender und anonymisierter Form, nach Rücksprache mit den Teilnehmern, in einer Fachzeitschrift der Siedlungswasserwirtschaft veröffentlicht.

Für einen der an der Umfrage teilnehmenden Betreiber bietet die Technische Universität Darmstadt zusammen mit dem IWW Zentrum Wasser die Möglichkeit einer im Rahmen des DBU-Projekts durchgeführten Sandprobenahme/-bilanzierung am bestehenden Sandfang an. Voraussetzung hierfür sind passende Rahmenbedingungen. Für weitere zwei Betreiber werden Sandprobenahmen/ -bilanzierungen zu vergünstigten Konditionen angeboten.

Die Teilnahme an der Datenerhebung ist bis zum 31. Oktober 2019 möglich.

Fragebogen:
https://lamapoll.de/Datenerhebung_ Sandfaenge_Fettfaenge

Ansprechpartner:
Julian Mosbach (E-Mail: j.mosbach@iwar.tu-sarmstadt.de, Tel. 0 61 51/16-2 08 07)

Dr.-Ing. Alexander Sonnenburg (E-Mail: a.sonnenburg@iww-online.de, Tel. 02 08/4 03 03-615)

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Niedersachsen gründet BIM-Cluster für digitales Bauen Das Land Niedersachsen hat Mitte Juni 2019 das BIM-Cluster

Niedersachsen gegründet (BIM: Building Information Modeling). Dies ist eine Initiative 26 unabhängiger niedersächsischer Interessensvertretungen wie Kammern und Verbände öffentlicher Einrichtungen sowie der Landesregierung Niedersachsen zur Förderung der BIM-Anwendung in dem Bundesland. Durch das BIM-Cluster sollen die regionale Zusammenarbeit auf übergeordneter Ebene gefördert sowie die Chancen der Methodik stärker in das Bewusstsein der (Fach-)Öffentlichkeit gebracht werden. Hierzu wurde ein gemeinsames „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Mit diesem bekunden die Gründungsmitglieder und die Landesregierung ihr gemeinsame Engagement und perspektivische Ziele.

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Wiederverwendung von Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung: EU-Rat nimmt allgemeine Ausrichtung an

Die EU leitet derzeit neue Schritte gegen das Risiko von Wasserknappheit bei der landwirtschaftlichen Bewässerung ein. Der EU-Rat hat am 26. Juni 2019 seinen Standpunkt (allgemeine Ausrichtung) zu einer Verordnung festgelegt, die die Verwendung von kommunalem Abwasser für die landwirtschaftliche Bewässerung erleichtert.
„Die neuen Regeln sollen in Europa zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels dienen. Die Verordnung, die vollkommen den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft entspricht, wird die Verfügbarkeit von Wasser verbessern und Anreize für eine effizientere Wassernutzung schaffen. Wenn sichergestellt wird, dass insbesondere bei Hitzewellen und schweren Dürren genügend Wasser für die Bewässerung von Feldern zur Verfügung steht, können Ernteausfälle und Lebensmittelknappheit vermieden werden“, so die EU in einer Pressemitteilung.
Die jetzt angenommene allgemeine Ausrichtung stellt das Mandat des Rates für künftige Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament dar. Die Trilog-Verhandlungen dürften in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 beginnen (Trilog: paritätisch zusammengesetztes Dreiertreffen der gesetzgebenden Institutionen der EU – Europäische Kommission, Rat der Europäischen Union und Europäisches Parlament).

Download der Originaldokumente:
http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20190626_001

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Stadtwerke Herford bauen Anlage zur Spurenstoffelimination

Die Stadtwerke Herford erweitern ihre Kläranlage um eine vierte Reinigungsst¬fe zur Spurenstoffelimination. Jede der drei Anlagenstraßen hat eine Kapazität von 450 m3/h. Die Bauarbeiten in der Kläranlage haben bereits begonnen. Ein-gesetzt wird das Actiflo® Carb-Verfahren von Veolia. Dieses beansprucht nach Angaben von Veolia gegenüber anderen Pulveraktivkohleverfahren deutlich weniger Platz. Die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für den Sommer 2020 geplant.

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Urban farming: Gemüse von der Kläranlage

Agrarsysteme direkt an Kläranlagen andocken und regional qualitativ hochwertiges Gemüse anbauen, das ist das Ziel des BMBF-Verbundprojekts SUSKULT. Insgesamt 15 Partner arbeiten bei SUSKULT, koordiniert durch Fraunhofer UM-SICHT in Oberhausen, in vier Teilprojekten an dem Vorhaben. Die Arbeitspakete beinhalten neben der Weiterentwicklung der Kläranlagen zu „NEWtrient®- Centern“ und der Entwicklung einer Aufbereitungstechnik eine angepasste Nahrungsmittelproduktion in geschlossenen Kultursystemen und die dazugehörige Umfeld- und Systemanalyse. Um möglichen Schwankungen in Menge und Konzentrationen im Abwassersystem möglichst frühzeitig begegnen zu können, sind auch eine intelligente Prozesssteuerung und entsprechende Vorhersagemodelle im Projektplan verankert. Volkmar Keuter, Leiter der Abteilung Photonik und Umwelt beim Fraunhofer UMSICHT und Koordinator von SUSKULT: „Wir haben die Vision, dass 2050 keine Kläranlagen mehr im Sinne einer Entsorgungsanlage existieren, sondern NEWtrient®- Center. Ressourcenströme, die sämtliche Nährstoffe in Städten umfassen, können hier gehandelt werden.“

In den ersten drei Jahren legen die Forschenden den Grundstock für das neue Agrarsystem. Im Anschluss soll dann eine Demonstrationsanlage auf dem Gelände des Klärwerks Emschermündung an der Stadtgrenze zwischen Dinslaken, Oberhausen und Duisburg aufgebaut werden. Nach einer Phase der Optimierung der einzelnen Komponenten sollen vor Ort pro Jahr mehrere Tonnen Gemüse produziert werden.
Direkt am Projekt beteiligt sind auch die Partner Metro AG und REWE Markt GmbH, hinzu kommen zahlreiche Inter-essensvertreter im Projektbeirat. Weite Teile der Zivilgesellschaft sind im Rahmen von Dialogprozessen involviert. Ge-meinsam betrachten sie auch den zukünftigen Weg der Produkte zu den Kunden.
Das Projekt „SUSKULT – Entwicklung eines nachhaltigen Kultivierungssystems für Nahrungsmittel resilienter Metropolregionen“ wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Agrarsysteme der Zukunft“ im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030″ der Bun¬desregierung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

https://www.infarming.de/projekte

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PROTECT – Projekt zu mobilen organischen Stoffen in der aquatischen Umwelt

Persistente und mobile organische Che¬mikalien (PM-Stoffe) in der aquatischen Umwelt sind Thema des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,5 Millionen Euro finanzierten Forschungsprojekts PROTECT. Bis 2022 werden Forscher des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) mit vier Partnerinstitutionen aus Wissenschaft und Wirtschaft die Belastung von Rohwässern für die Trinkwasserversorgung durch PM-Stoffe genauer erfassen und bewerten sowie bisherige Technolo¬gien und Maßnahmen zum Trinkwasser¬schutz verbessern. Das Projekt begann im Februar 2019.

Prof. Dr. Thorsten Reemtsma Department Analytische Chemie E-Mail: thorsten.reemtsma@ufz.de
https://www.ufz.de/protect

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45 Prozent der Meeresfläche Deutschlands stehen unter Schutz

Für Deutschland liegt der Wert des Indikators „Meeresschutzgebiete“ der Nachhaltigkeitsziele (SDG) der Vereinten Nationen unverändert auf hohem Niveau: 45 % der Küsten- und Meeresfläche des Landes sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Tages zur Erhaltung der biologischen Vielfalt am 22. Mai 2019 mitteilt, entspricht dies einer Fläche von 25 000 Quadratkilometern. Die Fläche der deutschen Meeresschutzgebiete ist somit größer als die Fläche Mecklenburg-Vorpommerns. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben sich im Unterziel 14.5 der SDGs zum Ziel gesetzt, mindestens 10 % der Küsten- und Meeresgebiete bis zum Jahr 2020 unter Schutz zu stellen.

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Baden-Württemberg: Plattform P-Rück gegründet

Um Betreiber von Kläranlagen bei der Klärschlammentsorgung und -verwertung sowie bei der Phosphorrückgewinnung zu unterstützen, hat der DWA-Landesverband Baden-Württemberg auf Initiative des Umweltministeriums am 22. Mai 2019 offiziell die Plattform P-Rück gegründet. Aufgabe der Plattform ist es, ein Informations- und Wissensnetzwerk aufzubauen. Sie bringt Wissenschaftler, Ingenieure und Kläranlagenbetreiber zusammen mit dem Ziel, die Klärschlammentsorgung zu optimieren und insbeson¬dere gemeinsame Strategien und Lösungskonzepte zur Phosphorrückgewin¬nung zu entwickeln.
Bereits jetzt haben mehr als 50 Anlagenbetreiber und Abwasserzweckverbände ihr Interesse an der Plattform bekundet. Auch der Städtetag und der Gemeindetag unterstützen die Initiative von DWA und Umweltministerium. Das Mi¬nisterium erhofft sich von der Plattform wichtige Erkenntnisse für die Fortschreibung der Phosphorrückgewinnungsstrategie für Baden-Württemberg.
Finanziell getragen wird P-Rück über die Mitgliedsbeiträge der teilnehmenden Kläranlagenbetreiber und Industriepartner. Das Umweltministerium unterstützt die Plattform bei der Erarbeitung von Konzepten und Strategien.
https://prueck-bw.de

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Umweltbewusstseinsstudie 2018: Bevölkerung erwartet mehr Umwelt- und Klimaschutz von allen Akteuren

Der Stellenwert von Umwelt- und Klimaschutz ist in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Das ist ein Ergebnis der Umweltbewusstseinsstudie, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) Maria Krautzberger Ende Mai 2019 vorgestellt haben. Die Bevölkerung ist mehrheitlich der Ansicht, dass relevante Akteure (Industrie, Bund, Kommunen) noch nicht genug für den Umwelt- und Klimaschutz tun – und sieht dabei auch ihr eigenes Engagement als Bürger/innen kritisch. Mit der Umweltbewusstseinsstudie untersuchen Bundesumweltministerium und UBA alle zwei Jahre, wie sich das Umweltbewusstsein und Umweltverhalten der Deutschen entwickelt. Für die aktuelle Studie wurden in der zweiten Jahreshälfte 2018 rund 4000 Personen befragt.
Download der Studie:
www.bmu.de/PU548

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Vom Regen zum Hochwasser: Messkampagne zu hydrologischen Extremen

Extreme Wetterereignisse wie Gewitter oder starke Regenfälle und darauffolgende Überflutungen beeinflussen Erd- und Umweltsysteme langfristig. Um die Auswirkungen hydrologischer Extreme ganzheitlich ganzheitlich – vom Niederschlag über den Wassereintrag in den Boden und den Abfluss bis hin zum Eintrag ins Meer – zu untersuchen, läuft von Mai bis Juli 2019 innerhalb der Helmholtz-Initiative MOSES eine Messkampagne im Müglitztal in Sachsen. Koordiniert wird die Messkampagne vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
MOSES steht für „Modular Observation Solutions for Earth Systems“. In dieser gemeinsamen Initiative bauen insgesamt neun Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft mobile und modular einsatzfähige Beobachtungssysteme auf, um die Auswirkungen zeitlich und räumlich begrenzter dynamischer Ereignisse wie extremer Niederschlags- und Abflussereignisse auf die langfristige Entwicklung von Erd- und Umweltsystemen zu untersuchen.
An der aktuellen Messkampagne sind neben dem Institut für Meteorologie und Klimaforschung – Department Tropo-sphärenforschung (IMK-TRO) des KIT auch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) aus Leipzig, das Forschungszentrum Jülich (FZJ) sowie das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ mit ihren Messsystemen beteiligt.

https://www.ufz.de/moses
https://blogs.helmholtz.de/moses/de

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Brandenburg: Wirtschaftserlass Sulfat für die Spree in Kraft gesetzt

Als ein Baustein des Strategischen Gesamtplans zur Senkung der bergbaulichen Stoffeinträge in die Spree hat das Brandenburger Umweltministerium mit dem Wirtschaftsministerium den „Bewirtschaftungserlass Sulfat“ in Kraft gesetzt. Mit dem gemeinsamen Bewirtschaftungserlass Sulfat der beiden Ministerien wird erstmals ein Immissionsrichtwert von 280 Milligramm je Liter Sulfat für die Messstelle Neubrück in der Spree verbindlich festgelegt. Der Bewirtschaftungserlass richtet sich an Behörden und ist im Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen.
Hintergrund ist der durch den Braunkohlenbergbau in der Lausitz verursachte Eintrag von Sulfat in die Spree. Das Spreewasser wird mit Grundwasser zur Trinkwassergewinnung vom Wasserwerk Briesen der Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH (FWA) sowie von den Berliner Wasserbetrieben am Wasserwerk Friedrichshagen benutzt.
Für das Trinkwasser ist nach der Trinkwasserverordnung ein Grenzwert von 250 Milligramm je Liter einzuhalten. Mit der Festlegung eines Immissionsrichtwerts von 280 Milligramm je Liter für die Messstelle Neubrück, der an 90 Prozent der Tage im Jahr einzuhalten ist, wird sichergestellt, so das Umweltministerium in einer Pressemitteilung, dass der Grenzwert im Trinkwasser von 250 Milligramm je Liter nicht überschritten wird.

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Wirtschaftsfaktor Umweltschutz: 73,9 Milliarden Euro Umsatz

Maßnahmen für den Umweltschutz sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Tags der Umwelt am 5. Juni 2019 mit¬teilt, erwirtschafteten die Betriebe des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors im Jahr 2017 in Deutschland 73,9 Milliarden Euro Umsatz mit Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz. Die Zahl der Beschäftigten, die bei der Produktion von Waren, Bau- und Dienstleistungen für den Umweltschutz eingesetzt waren, lag bei 263 883 (gemessen in Vollzeitäquivalenten).
Der wirtschaftlich bedeutendste Umweltbereich war der Klimaschutz mit einem Umsatz von 49,4 Milliarden Euro. Wirtschaftlich am wichtigsten waren dabei Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien (24,4 Milliarden Euro) sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Einsparung von Energie (23,6 Milliarden Euro).
Insgesamt wurde der Großteil der umweltschutzbezogenen Umsätze mit 55,8 Milliarden Euro im Verarbeitenden Gewerbe erzielt. Die wichtigsten Wirtschaftszweige waren dabei der Maschinenbau (23,3 Milliarden Euro), die Her-stellung von elektrischen Ausrüstungen (6,9 Milliarden Euro) sowie die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (4,7 Milliarden Euro).
Nach Wirtschaftsbereichen aufgeschlüsselt waren die meisten Beschäftigten (68,2 %) für den Umweltschutz mit 180 000 im Verarbeitenden Gewerbe tätig. Im Baugewerbe waren gut 45 000 Beschäftigte mit der Produktion von Um-weltschutzgütern und -dienstleistungen betraut, im Dienstleistungssektor rund 38 000 und in den übrigen Wirtschafts-bereichen etwa 700.
Basis dieser Ergebnisse ist eine Erhebung für das Berichtsjahr 2017, bei der 7148 Betriebe des Produzierenden Gewerbes sowie des Dienstleistungsbereiches in Deutschland Angaben zu umweltschutzbezogenen Umsätzen und Beschäftigten gemeldet haben. Detaillierte Ergebnisse bietet die Fachserie 19 Reihe 3.3 „Umweltschutzgüter und Umweltschutzleistungen 2017″.

http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20190605_001

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Sechste Projektrunde Benchmarking Abwasser Bayern abgeschlossen

Mit der öffentlichen Abschlussveranstal¬tung am 8. Mai 2019 in Erding wurde die sechste Runde des Projekts „Benchmarking Abwasser Bayern“ abgeschlossen. Alle Projektträger, darunter der DWA-Landesverband Bayern, unterstützen die Fortführung des Projekts im Kalenderjahr 2019. An der sechsten Projektrunde beteiligten sich 77 Abwasserunternehmen. Bedingt durch das neue Projektkonzept mit dem Angebot eines einfachen Einstiegmoduls konnten erstmals überproportional viele kleine Unternehmen erreicht werden. So lag die Anzahl der Kommunen mit weniger als 5000 Einwohnern bei 55 % und die Anzahl der Kommunen mit weniger als 1000 Einwohnern bei 10 %. Da sich auch weiterhin große Abwasserentsorger am Projekt beteiligen, ist die Spannweite der Unternehmensgrößen sehr hoch, was durch die Unterteilung der Ergebnisse in Vergleichsgruppen mit einheitlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt wird. In Summe sind durch das Projekt 24 % der Bevölkerung erfasst worden.
Insgesamt lassen sich für die Teilnehmer gute Ergebnisse bei der Qualität der Abwasserreinigung bezogen auf jeden einzelnen Parameter und im Bereich der Kostendeckung feststellen. Weiterhin zeigen die Kennzahlenergebnisse, dass die Unternehmen den Arbeitsschutz und die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter(innen) sehr ernst nehmen. Auch hier konnten überdurchschnittlich gute Werte erzielt werden.
Als größtes Handlungsfeld ist das Kanalnetz bestätigt worden. Obwohl das durchschnittliche Kanalalter mit ca. 32 Jahren rund acht Jahre unter dem Bundesdurchschnitt liegt und sich damit grundsätzlich günstig auf den Netzzustand auswirkt, ist der Anteil der kurzfristig zu sanierenden Kanäle eher hoch. Wird der Anteil der sanierungsbedürftigen Kanäle auf den bekannten Zustand bezogen, sind rund 14 % der Netze kurzfristig sanierungsbedürftig. Demgegenüber steht in den letzten zehn Jahren eine mittlere jährliche Sanierungsrate von 0,42 %. Um die Kanalnetze langfristig zu erhalten, müssen daher die Sanierungsmaßnahmen deutlich gesteigert und entsprechende Finanzmittel bereitgestellt werden.
Die siebente Runde ist gestartet. Damit haben wiederum alle bayerischen Abwasserunternehmen die Möglichkeit mitzumachen. Dabei erhalten alle Teilnehmer vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz einen finanziellen Zuschuss zur Teilnahmegebühr. Die Teilnahme am Einstiegsmodul mit persönlicher Beratung vor Ort ist kostenlos.

www.abwasserbenchmarking-bayern.de
www.aquabench.de

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Bayern: Sonderförderprogramm für Kanalüberprüfungen wird verlängert

Kleine Kommunen mit bis zu 20 000 Einwohnern werden zwei Jahre länger vom Freistaat Bayern dabei unterstützt, ihre Kanalnetze professionell überprüfen zu lassen und in Kanalkatastern zu erfassen. Das entsprechende Sonderförderprogramm wird dazu bis zum 31. Dezember 2021 verlängert. Nach Angaben von Landesumweltminister Thorsten Glauber werden mit dem Sonderförderprogramm rund 11 000 Kilometer Kanäle zusätzlich erfasst. Das Sonderförderprogramm wurde 2015 mit einer Laufzeit von fünf Jahren aufgelegt. Aufgrund des großen Interesses der Kommunen und des derzeit weitgehend ausgelasteten Marktes, könnten die Arbeiten vielfach aber möglicherweise nicht fristgerecht abgeschlossen werden. Im Rahmen des Sonderför¬derprogramms werden Kommunen mit einem Euro je erfasstem Meter Kanal unterstützt.
So kann auch ein eventueller Sanierungsbedarf erkannt und weitere Ma߬nahmen eingeleitet werden. Auch hier werden die Kommunen unterstützt: Allein 70 Millionen Euro stehen pro Jahr für die Härtefallförderung der Kommu¬nen zur Verfügung. Derzeit sind über 250 Förderanträge eingegangen und größtenteils bereits verbeschieden.

www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/abwasser/index.htm

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Entwicklung von Hochlastreaktoren für den Einsatz an Biogasanlagen

Gülle kommt nicht nur auf dem Feld zum Einsatz: Eine Alternative liegt in der energetischen Nutzung in Biogasanlagen. Mit den richtigen Technologien lässt sich dies realisieren. Das ist zukünftig für Biogasanlagenbetreiber von Vorteil, da sich die gesetzlichen Einspeisevergütungen von Biogas ins Netz verändern beziehungsweise wegfallen und sie dementsprechend darauf angewiesen sind, den wirtschaftlichen Betrieb mit neuen Konzepten zu realisieren. Darum geht es im INTERREG-Projekt „Grüne Kaskade – Hochlastvergärung“, in das neben der FH Münster die Unternehmen PlanET Biogastechnik GmbH und Bioenergiecluster Oost-Nederland (BEON) involviert sind: Gemeinsam haben sie Hochlastreaktoren für Biogasanlagen entwickelt, die das Po¬tenzial der flüssigen Phase separierter Güllen nahezu vollständig ausschöpfen. Und dabei ist sogar weniger Zeit als bei der üblichen Biogasanlage nötig – die Effizienz steigt also.
Momentan ist das Team dabei, die Verweilzeit der Substrate weiter zu verkürzen. Außerdem soll untersucht werden, wie der Reaktor mit Co-Substraten klarkommt: Sickersäfte oder belastete Abwässer.

www.fhms.eu/hochlast

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Stadtwerke Wesel erhalten TSM-Zertifizierung

Die Stadtwerke Wesel GmbH hat sich erfolgreich das Technische Sicherheitsmanagement (TSM) zertifizieren lassen. Bei einer feierlichen Übergabe erhielten die Stadtwerke (SWW) und die zugehörige NSG Netzservicegesellschaft Niederrhein mbH, zuständig für den technischen Betrieb von Energie- und Wassernetzen, ihre TSM-Zertifikate. Die Stadtwerke sind besonders mit dem Zertifizierungsprozess zufrieden. Der Prozess, der seit 2017 bei SWW und NSG lief, habe viele Lerneffekte gehabt. Das TSM sei auch ein Mittel, einen Versorger bezüglich Aufbau- und Ablauforganisation zu prüfen, Haftungsrisiken zu minimieren und Handlungssicherheit für Mitarbeiter und Führungskräfte zu festigen. Leitfäden und Organisationshandbuch machen die Abläufe und Verantwortlichkeiten transparent. Dazu werde die Identifikation von Handlungsfeldern und der Selbstbewertung der Unternehmen gut unterstützt, heißt es im Fazit des Unternehmens. Die Stadtwerke heben beim TSM weiter die Einbindung des Krisenfalls hervor.
Überreichung des TSM-Zertifikats, von links nach rechts: Henning Wagner (technischer Leiter der Stadtwerke Wesel), Franz Michelbrink (Geschäftsführer der Stadtwerke Wesel), Dennis Hamm (Projektleiter der Stadtwerke Wesel), Ulf Heinrich (technische Führungskraft Abwasserleitung der Stadtwerke Wesel), Jens Kiel (technische Führungskraft Abwasserbehandlung der Stadtwerke Wesel), Frank Merten (kaufmännischer Leiter der Stadtwerke Wesel), Richard Esser (Leiter TSM-Stelle der DWA)

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Gruppenklärwerk Kaarst-Nordkanal: Klärschlammbehandlungsanlage in Betrieb genommen

Auf dem Gruppenklärwerk Kaarst-Nordkanal (Erftverband, Nordrhein-Westfalen) wurde eine neue Klärschlammbe-handlungsanlage in Betrieb genommen. „Die Kläranlage ist durch die Erweiterung eine der wenigen Anlagen weltweit mit Membranbelebung und kombinierter Klärschlammbehandlung – und damit richtungsweisend für hohe Reinigungs-leistung und Nutzung regenerativer Energien in der Abwassertechnik“, so der Vorstand des Erftverbands, Dr. Bernd Bucher.
In zwei Jahren Bauzeit entstanden auf dem Gelände des Gruppenklärwerks ein neues Vorklärbecken mit Feinsiebung, eine Prozesswasserbehandlungsanlage, ein Faulbehälter sowie ein Gasspeicher. Ein neues Maschinengebäude beherbergt die neue maschinelle Schlammentwässerung und ein Blockheizkraftwerk, um das bei der Abwasserreinigung entstehende Klärgas direkt auf der Anlage zu verstromen und zur Eigenversorgung zu nutzen. Die dabei entstehende Wärme wird ebenfalls zur Reduzierung von externen Energiequellen verwendet.
Das Blockheizkraftwerk erzeugt rund 7200 Kilowattstunden pro Tag. Der Erftverband erreicht dadurch eine Reduktion des externen Strombezugs um mehr als 40 Prozent. Das entspricht einer CO2-Einsparung von rund 1000 Tonnen pro Jahr. Das Gruppenklärwerk arbeitet nun fast genauso energieeffizient wie konventionelle Kläranlagen – bei gleichzeitig erheblich besserer Reinigungsleistung. Denn die Membranfiltration entfernt auch Krankheitserreger und Mikroplastikpartikel.
Wegen des landes- und bundesweit innovativen Charakters der Kombination von Membranbelebungsanlage mit Klär-schlammbehandlung und Klärgasverwertung wurde das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen mit 2,3 Millionen Euro und vom Bundes¬ministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit 2,7 Millionen Euro gefördert. Die Gesamtkosten für die Erweiterung betragen rund elf Millionen Euro.

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Seminar „Versicherungen von Abwasserentsorgungsanlagen“

Am 1. Mai 2019 wurde der neue ÖWAV-Arbeitsbehelf 7 „Grundsätze für die Versicherungen von Abwasserentsorgungsanlagen“ auf www.oewav.at veröffentlicht, welcher unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Stefan Perner im Rahmen des ÖWAV-Arbeitsausschusses „Versicherung von Abwasserentsorgungsanlagen“ neugestaltet wurde. Dieser Arbeitsbehelf wurde am 27. Mai 2019 in Kooperation mit der Wirtschaftsuniversität Wien im Zuge eines Seminars am WU Campus der Fachwelt vorgestellt.
Die Präsentation des Arbeitsbehelfs war jedoch nur einer von vielen spannenden Inhalten dieses Seminars. Nach der Begrüßung durch ÖWAV-GF DI Manfred Assmann und GF BR h.c. DI Dr. Wolfgang Scherz (Abwasserverband Wiener Neustadt-Süd) stellten die Vortragenden die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Abwasserentsorgung dar. Sowohl allgemeine Haftungsfragen, als auch Anforderungen an die Haftpflichtversicherung und ein integriertes gesamtheitliches Versicherungskonzept wurden näher beleuchtet.
Im zweiten Block widmeten sich die Vortragenden der Darstellung bestimmter Versicherungssparten, wie der Sachversicherung und der technischen Versicherung. Abgerundet wurde das Seminar im dritten Block durch eine öffentlich- und vergaberechtliche Einordnung von Versicherungen. Auch für Diskussionen und Fragen an die ExpertInnen wurde dem Auditorium ausreichend Gelegenheit geboten.
Den ÖWAV-Arbeitsbehelf 7 „Grundsätze für die Versicherungen von Abwasserentsorgungsanlagen“ finden Sie zum

Download bzw. zur Bestellung unter folgendem Link.
https://www.oewav.at/Page.aspx?target=372209 

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Bestnoten für deutsche Badegewässer

98 Prozent der Badegewässer in Deutschland erfüllten in der Badesaison 2018 die Qualitätsanforderungen der EG-Badegewässerrichtlinie. Etwa 93 Prozent wurden sogar mit der besten Note „ausgezeichnet“ bewertet. Dies zeigen die am 6. Juni 2019 von der EU-Kommission veröffentlichten Daten zur Wasserqualität der Badegewässer 2018. Damit bleibt die Qualität der deutschen Badegewässer weiterhin gut – auch für das Jahr 2017 wurden ähnliche Ergebnisse gemeldet.

Lediglich sechs deutsche Badegewässer wurden 2018 von der Kommission als mangelhaft bewertet. 74 Badegewässer waren während der Badesaison ganz oder zeitweise geschlossen, davon 45 wegen Cyanobakterien. Ursachen für dauerhafte Schließungen waren vor allem Sanierungsarbeiten oder das Fehlen eines Betreibers. Wegen schlechter hygi-enischer Wasserqualität waren lediglich sieben Badegewässer zeitweise geschlossen.
Seit der Einführung dieser Überwachung im Jahre 1976 hat sich die Qualität der Badegewässer stark verbessert. So gab es in den 1990er Jahren noch 10 bis 15 Prozent mangelhafte Badegewässer gegenüber nur noch 0,3 Prozent in der Badesaison 2018.

Die aktuellen Daten können für jedes Badegewässer online auf den Internetseiten der Bundesländer eingesehen werden.

Eine Übersicht und weitere Informationen gibt es unter: http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20190606_002

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Weitere Klage der EU-Kommission gegen Deutschland wegen Nitratwerten?

Die EU-Kommission droht Deutschland mit einer weiteren Klage, falls die Nitratwerte in Wasser und Boden nicht besser und die Düngeregeln in der Landwirtschaft nicht entsprechend angepasst werden. Das berichtete das ZDF am 21. Mai 2019; die grünen Landesumweltminister/innen teilen laut einer gemeinsamen Pressemitteilung diese Position, und der BDEW beruft sich in diesem Zusammenhang auf ein Rechtsgutachten der Universität Trier, das diese Gefahr ebenso sieht. Im Fall eines Urteils drohen danach erhebliche Strafgelder. Deshalb haben die grünen Landesumweltminister/innen an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner einen gemeinsamen Brief geschrieben. Unter anderem wird darin gefordert: „Einerseits müssen die Leistungen von ökologisch wirtschaftenden und bereits besonders gewässerschonend wirtschaftenden konventionellen Betrieben innerhalb der roten Gebiete gewürdigt werden; andererseits darf dabei nicht der Fehler einer absoluten Beschränkung auf das Nitrat-Problem gemacht werden. Vielmehr muss das Verfahren so gestaltet werden, dass auch die Verpflichtungen zur Reduktion von Ammoniak-Emissionen oder zur Reduktion von Phosphat-Einträgen Eingang in die Neuregelung finden…. Eine gute gemeinsame Umweltregulierung, die dann auch von allen Mitgliedstaaten eingehalten wird, ist aus unserer Sicht eines der Fundamente des europäischen Binnenmarktes und der EU insgesamt. Auch aus diesen Überlegungen sind wir es unseren europäischen Nachbarn schuldig, die Verletzung der oben genannten Richtlinien abzustellen, nicht nur vor dem Hintergrund drohender Bußgelder in empfindlicher Höhe bei der Nitratrichtlinie.“

Download des Briefs:
http://www.gfa-news.de/webcode.html?wc=20190522_006

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Thüringer Wassergesetz vom Landtag verabschiedet

Der Thüringer Landtag hat am 10. Mai 2019 das „Gesetz zur Neuordnung des Thüringer Wasserwirtschaftsrechts“ verabschiedet. Das Gesetz sieht unter anderem folgendeÄnderungen vor:
Noch immer weisen 80 Prozent der Thüringer Gewässer wegen Überdüngung zu hohe Nährstoffbelastungen auf. Damit weniger Düngemittel und Pestizide in die Gewässer gelangen, sollen sie durch Gewässerrandstreifen besser geschützt werden. Bundesweit einmalig ist das neue Optionsmodell für Gewässerrandstreifen, das außerorts Gewässerschutz und landwirtschaftliche Nutzung kombiniert. Der Landwirt kann zukünftig wählen, ob er 5 Meter am Gewässer dauerhaft begrünt oder einen mindestens 10-Meter- Streifen zwar als Ackerland nutzt, aber dort auf jeglichen Chemie- Einsatz verzichtet.
Mit 20 neuen Gewässerunterhaltungsverbänden soll, wie es in den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt seit über 25 Jahren der Fall ist, das nötige Fachwissen für alle Fragen um die Gewässerunterhaltung und den Hochwasserschutz aufgebaut werden. Bundesweit einmalig ist, dass die Kosten der Gewässerunterhaltung vollständig aus dem Landeshaushalt finanziert werden. Ab 2020 stehen dafür voraussichtlich 15,5 Millionen Euro pro Jahr zur Finanzierung der Verbände zur Verfügung.
Bislang sind nur rund 80 Prozent der Thüringer Haushalte an eine zentrale Kläranlage angeschlossen. In den Haushaltsjahren 2018 und 2019 stellt das Thüringer Umweltministerium insgesamt zusätzlich rund 30 Millionen Euro für die Förderung der öffentlichen Abwasserentsorgung bereit. Insbesondere Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum sollen mit dem neuen Gesetz vom Anschluss an zentrale Kläranlagen profitieren. Zukünftig sollen Abwässer aus Orten mit mehr als 200 Einwohnern durch die Abwasserzweckverbände zentral entsorgt werden.
Wegen der derzeit nicht absehbaren Risiken des Frackings für Menschen und Umwelt verhindern die Regelungen im Gesetzentwurf die im Bundesgesetz vorgesehenen Erprobungsbohrungen auf Thüringer Boden.
Neu geregelt wird auch der Umgang mit den 59 sogenannten herrenlosen Speichern in Thüringen. Diese sind vor 1990 entstanden und dienen überwiegend dem Bewässern von Ackerflächen. Der bauliche Zustand vieler Speicher ist mangelhaft. Hinzu kommen Sicherheitsrisiken, wenn die Wasserreservoirs große Starkregen-Mengen aufnehmen müssen. Zukünftig wird die Thüringer Fernwasserversorgung (TFW) Sanierung oder Abbruch der Speicher übernehmen. Zudem wird es faire Übernahmeangebote Übernahmeangebote an Kommunen oder Dritte wie Landwirte oder Anglerverbände geben. Sie können einen Speicher bei Interesse selbst übernehmen und bewirtschaften. Die übrigen Speicher werden durch die TFW Schritt für Schritt zurückgebaut.

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Vergabeordnung wird geändert

Die Bundesregierung hat die Verordnung zur Änderung der Vergabeverordnung und der Vergabeverordnung Verteidigung und Sicherheit (Bundestags-Drucksache 19/9477) vorgelegt. Neben zahlreichen redaktionellen Änderungen werden mit der Verordnung auch Änderungen im Bereich der Ausschreibungen für Bauleistungen umgesetzt. Die Bundesregierung erinnert in diesem Zusammenhang an den Auftrag des Koalitionsvertrags, in dieser Legislaturperiode zur weiteren Vereinheitlichung des Vergaberechts die Zusammenführung von Verfahrensregeln für die Vergabe von Liefer-und Dienstleistungen einerseits und von Bauleistungen andererseits in einer einheitlichen Vergabeverordnung zu prüfen. Der Entwurf der Regierung wurde dem Deutschen Bundestag zugeleitet mit der Bitte um Zustimmung.

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Aussteller für „Woche der Umwelt“ gesucht

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lädt am 9. und 10. Juni 2020 in seinen Berliner Amtssitz zur „Woche der Umwelt“ ein, die in Kooperation mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zum sechsten Mal stattfindet. Rund 180 Unternehmen, Forschungsinstitute, Vereine und Verbände können während der zweitägigen Veranstaltung im Park von Schloss Bellevue ihre Arbeit präsentieren und mit ihren Umweltpround Ökologie erfolgreich zusammengebracht werden können. Eine Jury wird die Teilnehmer auswählen. Bis zum 31. Juli 2019 können sich interessierte Einrichtungen als Aussteller für die Umweltschau bewerben:

www.woche-der-umwelt.de

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Spatenstich für Ozonungsanlage auf der Kläranlage Tübingen

Tübingens Kläranlage soll als erst zweite Anlage in Baden-Württemberg eine Ozonungsanlage erhalten, mit der Spurenstoffe sowie teilweise auch Keime im Abwasser abgebaut werden können. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Boris Palmer hat Umweltminister Franz Untersteller am 8. Mai 2019 den Spatenstich für den Bau der Anlage vorgenommen. Das Umweltministerium fördert den Ausbau der Kläranlage mit insgesamt fast drei Millionen Euro, eingeschlossen ist dabei auch der Zuschuss für eine Flockungsfiltration. Die gesamten Investitionskosten belaufen sich auf voraussichtlich 13,8 Millionen Euro. Neben Tübingen sind auch die Gemeinden Ammerbuch und Rottenburg an dem Projekt beteiligt.

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TSM-Zertifikat in Landau überreicht

Nach fast zwei Jahren Vorbereitung hat der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) die freiwillige Prüfung seines technischen Sicherheitsmanagements (TSM) in der Sparte Abwasser erfolgreich abgelegt. Am 3. Juli 2016 überreichte Peter Lubenau, Vorsitzender des DWA-Landesverbands Hessen/Rheinland-Pfalz/ Saarland das Zertifikat an Bernhard Eck, Vorstand des EWL. „Die umfangreiche Prüfung hat ergeben, dass die Abwasserabteilung des EWL technisch, personell und organisatorisch sehr gut aufgestellt ist“, hatten die Prüfer bestätigt. Bundesweit gibt es rund 90 Abwasserbetriebe, die das TSM-Zertifikat führen. Bei einer zweitägigen Prüfung vor Ort hatten sich die Experten der DWA mit den Kollegen des EWL durch einen rund 250 Fragen umfassenden Katalog zur Qualifikation des Fachpersonals, zur Entscheidungs- und Handlungskompetenz der technischen Führungskräfte sowie zu internen Abstimmungsprozessen gearbeitet. Auf dem Prüfstand standen außerdem die technische Ausrüstung, die Unternehmensstruktur sowie die Organisation des Bereitschaftsdienstes der Kläranlage. Zu all diesen Punkten hatten die Mitarbeiter der EWL-Abwasserabteilung und auch der Verwaltung intensiv die internen Abläufe hinterfragt, optimiert und dokumentiert sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern geprüft und Schnittstellen geklärt. Besonders gewichtige Punkte waren die Betriebssicherheit der Kläranlage, deren Störungsmanagement und die Erstellung eines Gefahrstoffkatasters. „Wir arbeiten in der Daseinsvorsorge. Unsere Leistungen nutzt jeder Bürger, aber nur an wenigen Stellen werden wir sichtbar“, hielt der EWL-Vorstand fest. Umso wichtiger sei es, die Organisation und die Abläufe regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Zudem gibt der Blick der externen Gutachter dem städtistädtischen Wirtschaftsbetrieb auch aus der juristischen Warte Sicherheit beim täglichen Handeln. Das Zertifikat gilt nun für fünf Jahre, dann steht ein Wiederholungsaudit an.

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Bayern: Komponente „Sturzfluten“ im Hochwasserschutz- Aktionsprogramm

Das bayerische Kabinett hat auf einer Klausur in St. Quirin Anfang August 2016 Beschlüsse in den Bereichen Umwelt und Verbraucherschutz gefasst. Danach wird das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020plus (AP2020plus) um eine neue Komponente „Sturzfluten“ erweitert. Die Warnung vor Sturzfluten soll durch genauere Prognosen und Frühwarnungen verbessert werden. Daneben wird die Beratung der Gemeinden verstärkt. Auch soll die staatliche Förderung von kommunalen Hochwasserprojekten weiter ausgebaut werden. In den Jahren 2017 und 2018 sollen dafür Haushaltsmittel von 12 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Auch 30 neue Stellen zur Stärkung der Wasserwirtschaftsämter und des Landesamtes für Umwelt sind vorgesehen.

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Studie zu Rekommunalisierungen in Europa veröffentlicht

„700 Rekommunalisierungen in den letzten 20 Jahren zeigen, dass die Kommunen die Eigenerbringung wiederentdecken. Wenn auch die Europäische Union ihren Liberalisierungskurs unbeirrt fortsetzt. Doch die bisherigen Rückübertragungen zeigen: Die Kommunen sind oft leistungsfähiger und kostengünstiger als private Anbieter.“ So fasst die Österreichische Gesellschaft für Politikberatung und Politikentwicklung die Ergebnisse ihrer Studie zur Rekommunalisierung in Europa zusammen. Zum deutschen Wassersektor heißt es in der Studie: „In Deutschland lässt sich bei der Wasserversorgung bis dato keine derartige ‚Breite Bewegung hin zur Rekommunalisierung‘ wie im Energiesektor beobachten. Ausschlaggebend dafür ist, dass die Wasser-und Abwasserversorgung ohnehin primär in kommunaler Hand ist, also kein Bedarf für eine Rückführung besteht. Der deutsche Wassermarkt ist im internationalen Vergleich stark fragmentiert. Eine kleine Zahl großer Dienstleister steht einer großen Zahl kleiner Betriebe, die vorwiegend in dünn besiedelten Gebieten zu finden sind, gegenüber. 40 Prozent der Bevölkerung werden von Anbietern mit privater Beteiligung versorgt. Das ist ein Unterschied zur Abwasserentsorgung, wo nur 5 Prozent der Bevölkerung von Privaten versorgt werden.“

Kostenloser Download der Studie:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20190426_001

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Stockholmer Übereinkommen verbietet PFOA, PFOS und Dicofol

Ein globales Verbot von drei problematischen Chemikalien bereitet die Vertragsstaatenkonferenz des Stockholmer Übereinkommens zum weltweiten Umgang mit schwer abbaubaren Chemikalien vor. So soll das in der EU bereits seit 2008 nicht mehr zugelassene Pflanzenschutzmittel Dicofol sowie die Industriechemikalien Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) ab 2020 weltweit nicht mehr eingesetzt werden. Bei PFOA und PFOS wird es für einige Anwendungsbereiche Übergangsfristen bis 2025 geben.
PFOA wird bisher für Kunststoffe mit wasserabweisenden Eigenschaften verwendet. Künftig soll es nur noch wenige eng begrenzte Ausnahmen für Feuerlöschschäume, Berufstextilien für den Arbeits- und Gesundheitsschutz, medizinische Textilien und Membranen einiger Industrieverfahren, implantierbare medizinische Geräte, Filmbeschichtungen und zur Halbleiterherstellung geben. Diese Beschränkungen galten bisher auch schon für die EU und Deutschland. Neu ist jedoch, dass nun bis 2025 der Ausstieg erfolgen muss.
Für das schon länger in die POP-Liste (POP: persistent organic pollutants) des Übereinkommens enthaltene PFOS wurden fast alle noch erlaubten Ausnahmen gestrichen. Dieser Stoff darf nur noch in Feuerlöschschäumen und bei der Hartverchromung so verwendet werden, dass er nicht in die Umwelt gelangen kann. Er muss ebenfalls bis spätestens 2025 ersetzt sein.

Stockholm-Konvention und die Liste weltweite verbotener Stoffe:
http://www.pops.int

Strategischer Ansatz für ein Internationales Chemikalienmanagement SAICM:
http://www.saicm.org

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Risikoanalyse zu Dürreszenario vorgelegt

Die Bundesregierung hat den „Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2018″ als Unterrichtung (Bundestags- Drucksache 19/9521) vorgelegt, die sich mit den Auswirkungen eines mehrjährigen Dürreszenarios für Deutschland befasst. Obgleich das untersuchte Szenarioeinen theoretischen und abstrahierten Ereignisverlauf beschreibe, hätten die Erfahrungen des Jahres 2018 deutlich gemacht, wie relevant eine Analyse eines solchen Szenarios auch für Deutschland geworden sei, heißt es in der Vorlage. Die realen Erfahrungen des vergangenen Jahres, das vielen als „Dürrejahr“ im Gedächtnis bleiben werde, bestätigten, „dass eine Dürre ein durchaus realistisches Ereignis für Deutschland ist“. Gleichzeitig sei es vor dem Hintergrund des Klimawandels „denkbar, dass Dürreereignisse in den nächsten Jahren und Jahrzehnten eine möglicherweise häufiger vorkommende Herausforderung für Deutschland darstellen könnten“.

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Ludwig-Bölkow-Technologiepreis 2016 ausgelobt

Die Bewerbungsphase für den „Ludwig- Bölkow-Technologiepreis Mecklenburg- Vorpommern 2016“ ist gestartet. Mit dem Preis“ werden Unternehmen und wissenschaftlich ausgebildete Einzelpersonen oder auch Personengruppen von Forschungseinrichtungen ausgezeichnet, die sich um den erfolgreichen Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen aus Mecklenburg-Vorpommern in die wirtschaftliche Nutzung in Form von Produkten, Verfahren und technologischen Dienstleistungen besonders verdient gemacht haben. Insgesamt stehen 10 000 Euro als Preisgeld zur Verfügung. Ausgelobt wird der Preis vom Wirtschaftsministerium und der Industrieund Handelskammern des Landes Mecklenburg- Vorpommern. Die Preisträger werden am 14. November 2016 in Neubrandenburg ausgezeichnet.

www.boelkowpreis.de  

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Menschen und Umwelt – Kommunaler Umwelt-Kooperationspreis

Erfolgreiche Kooperationen mit kommunaler Beteiligung zum Schutz und zur Verbesserung der Umwelt stehen im Fokus des Wettbewerbes „Menschen und Umwelt“ der Stiftung IntEF-U.A.N. Beispiele für die Vielfalt der Kooperationsprojekte mit kommunalem Bezug im Umweltbereich sind u. a. langjährig zusammenarbeitende AGENDA-Gruppen oder umweltthemenbezogene Arbeitsgruppen, aber auch internationale Netzwerke zum Beispiel im Rahmen von Städtepartnerschaften, die vor Ort erfolgreich Projekte umgesetzt haben. Die ausgezeichneten Umweltkooperationsprojekte mit kommunaler Beteiligung werden zu einem gemeinsamen Essen mit dem Stiftungskuratorium eingeladen und sollen durch den Deutschen Städteund Gemeindebund und die Stiftung IntEF- U.A.N. veröffentlicht werden. Die Teilnahme am Wettbewerb ist bis zum 15. November 2016 möglich. Der Auslobungstext ist im Internet abrufbar:

www.intef-uan.de Das digitale Wettbewerbsformular kann per Mail angefordert werden: hoeniges@uan.de Dr.-Ing. Kathrin Flasche Tel. 05 11/3 02 85-58 E-Mail: flasche@uan.de

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Nürnberg: Mephrec-Pilotanlage in Betrieb

In Nürnberg hat am 25. Juli 2016 eine Pilotanlage zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm nach dem Mephrec-Verfahren den Betrieb aufgenommen. Diese Technologie findet damit erstmals in einer Großanlage Anwendung. Neben Vertretern der Stadt war der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), Stefan Müller, bei der symbolischen ersten Beschickung der Anlage anwesend. Grundlage der halbtechnischen Pilotanlage ist das Metallurgische Phosphorrecycling- Verfahren (Mephrec). Das Herzstück der Anlage ist ein Kupolofen, der üblicherweise zur Herstellung von Gusseisen aus Schrott und Roheisen verwendet wird. In ihm wird der Klärschlamm bei Temperaturen von bis zu 2000 °C eingeschmolzen. In dem vom BMBF mit 4,2 Millionen Euro geförderten Vorhaben arbeiten unter der Leitung der Klärschlammverwertung Nürnberg GmbH zwei Wirtschaftspartner sowie vier Forschungseinrichtungen zusammen. Die Pilotanlage ist Teil der BMBFFördermaßnahme „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine Energieeffiziente und Ressourcenschonende Wasserwirtschaft“ im BMBF-Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA).

https://www.nuernberg.de/internet/ krn_mephrec  

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Nitrat: Schweineställe mit Kot und Urintrennung?

„Großschlachter Clemens Tönnies will dem Gülleproblem durch eine neue Generation von Schweineställen beikommen.“ Das berichtet das Handelsblatt am 16. April 2019. Tönnies‘ Unternehmen hat demnach Ställe entwickelt, in denen Kot und Urin getrennt werden. Gülle entstehe somit nicht. Wie Tönnies laut Handelsblatt vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten berichtet habe, könne der Kot der Tiere zur Energieerzeugung und die Rückstände als Blumenerde genutzt werden. Nur der Urin würde auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht. So soll ein Drittel weniger Nitrat in den Boden gelangen. Das Unternehmen habe bereits zehn Musterställe gebaut. Die Unternehmensgruppe Tönnies verarbeitete im Jahr 2018 nach eigenen Angaben 20,8 Millionen Schweine sowie 440 000 Rinder und setzte 6,65 Milliarden Euro um.

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Gründung der Kommunalen Nährstoffrückgewinnung Niedersachsen

Die Städte Barsinghausen, Celle, Göttingen, Hildesheim, Hameln, Langenhagen, Peine, Salzgitter und Verden bzw. deren Stadtentwässerungen haben am 26. März 2019 den Gesellschaftsvertrag ihrer gemeinsamen Klärschlammverwertungsgesellschaft „Kommunale Nährstoffrückgewinnung Niedersachsen (KNRN) GmbH“ notariell beurkundet. Diese Klärschlammverwertungsgesellschaft wird als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) gegründet und übernimmt die Verwertung des bei den Gesellschaftern anfallenden Klärschlamms sowie die gesetzlich geforderte Rückgewinnung von Nährstoffen, insbesondere Phosphor.
Gegenstand des Unternehmens ist die Verwertung von Klärschlämmen sowie Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Unterhaltung der dafür notwendigen Einrichtungen. Insbesondere ist zur thermischen Verwertung der Klärschlämme der Bau einer Mono-Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Hildesheim geplant. Die Gesellschafter verfolgen das Ziel, die Verbrennungsanlage sicher, effizient, ressourcenschonend und nachhaltig zu betreiben. Der Standort Hildesheim bietet durch die trimodale Anbindung an Straße, Bahngleis und Wasserweg großes Optimierungspotenzial im Hinblick auf den Transport und damit auf Vermeidung von Kohlendioxidemissionen. Weiterhin ist die direkte Anbindung an die Kläranlage der Stadt Hildesheim ein Standortvorteil.
Aktuell werden weitere Kommunen als Gesellschafter aufgenommen, die ihren Klärschlamm in die Gesellschaft einbringen. Das Hauptziel der Gesellschafter ist die langfristige Entsorgungssicherheit mit Kostentransparenz in der Klärschlammentsorgung.

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Niedersachsen: Nährstoffbericht 2018 vorgestellt – mehr Anstrengungen für den Wasserschutz nötig

„Es sind kleine Schritte, die wir erreicht haben. Wir bewegen uns aber in die richtige Richtung.“ So kommentierte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast die Ergebnisse des Nährstoffberichts 2018. Die Bilanz: Der Nährstoffanfall aus Tierhaltung und Biogasanlagen ist leicht gesunken. Um eine Trendwende zu erreichen, soll volle Transparenz bei den Nährstoffströmen erzielt werden. Sieben Landkreise überschreiten im aktuellen Nährstoffbericht die Obergrenze für Stickstoff, sechs für Phosphat (voriger Bericht sieben).
„Wir müssen alle Anstrengungen für den Wasserschutz verstärken“, betonte Otte-Kinast. Deshalb gelte es jetzt, ganz genau hinzuschauen und Problemfälle zu lokalisieren, um dort gezielt anzusetzen. Zur Ausweisung der nitrat- und phosphatsensiblen Gebiete erklärt die Landwirtschaftsministerin: „Wir haben die Teilwasserkörper bewertet, wo konsequenter Handlungsbedarf besteht. Zwischen den Ressorts Umwelt und Landwirtschaft wurde bereits eine erste Binnendifferenzierung für eine Kulisse von rund 38 Prozent der Landesfläche entwickelt“.
Außerdem soll die vorgesehene Datenbank „ENNI“ (Elektronische Nährstoffmeldungen Niedersachsen) ans Netz gehen, die die Düngebedarfsermittlungen und Nährstoffvergleiche flächendeckend erfasst. Zudem können die in ganz Niedersachsen bereits vorhandenen Daten der landwirtschaftlichen Betriebe bei ENNI zusammenfließen.

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Anlage zur Beseitigung von Spurenstoffen im Klärwerk Mannheim eingeweiht

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller hat am 15. Juli 2016 die Pulveraktivkohleanlage im Klärwerk Mannheim eingeweiht. Die größte Anlage ihrer Art in Baden-Württemberg beseitigt Spurenstoffe wie Arzneimittel, Hormone oder Flammschutzmittel aus dem Abwasser. „Damit geht die Reinigungsleistung der Kläranlage nun deutlich Zugelasüber die bestehenden Mindestanforderungen hinaus“, betonte der Minister. Das Land habe die insgesamt zehn Millionen Euro kostende Maßnahme mit zwei Millionen Euro bezuschusst. „Ich wünsche mir, dass das Leuchtturmprojekt in Mannheim Vorbild für weitere Betreiber im Land sein wird“, sagte der Umweltminister. „Die Landesregierung unterstützt die Kommunen beim Bau dieser Anlagen mit einem Förderbonus in Höhe von 20 Prozent.“ Nach Stuttgart und Karlsruhe befindet sich in Mannheim die drittgrößte Kläranlage Baden-Württembergs. Insgesamt sind derzeit in Baden-Württemberg elf Anlagen zur Spurenstoffelimination in Betrieb. Drei weitere Anlagen sind im Bau, vier weitere in Planung.

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Deutscher Ingenieurbaupreis 2016 für Sturmflutsperrwerk Greifswald-Wieck – Anerkennung für Klärschlammbehandlung in Linz-Unkel

Das Sturmflutsperrwerk in der Hansestadt Greifswald bekommt den ersten Deutschen Ingenieurbaupreis. Die Jury unter Vorsitz des Darmstädter Universitätsprofessors Carl-Alexander Graubner wählte das im Februar 2016 fertiggestellte Siegerprojekt aus 53 Einreichungen aus. Die Konzeptidee stammt von der Firma Hypro Paulu & Lettner Ingenieurgesellschaft mbH (hpl) aus Berlin. Bauherr ist das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg- Vorpommern. Der Deutsche Ingenieurbaupreis ist als Staatspreis der bedeutendste Preis für Bauingenieure in Deutschland. Die Juroren befanden, dass durch die gelungene Integration verschiedener Planungsbeteiligter eine außergewöhnlich innovative Lösung zum Hochwasserschutz der Menschen in Greifswald entwickelt wurde. Insgesamt wurden fünf Auszeichnungen mit jeweils 4000 Euro Preisgeld sowie fünf Anerkennungen mit je 2000 Euro vergeben. Eine Anerkennung ausgesprochen wird dem Projekt „Nachhaltige Klärschlammbehandlung und -verwertung auf der Kläranlage Linz-Unkel, Rheinland- Pfalz“, das von der Ingenieurgesellschaft Dr. Siekmann  Partner mbH (Thür) geplant wurde. Bauherr ist der Zweckverband Abwasserbeseitigung Linz-Unkel. 2011 wurde die Kläranlage Linz-Unkel von der bis dahin praktizierten Simultanstabilisierung durch den Bau einer zweistufigen Kompaktfau lungsanlage auf die Klärschlammfaulung umgestellt. Das dabei entstehende Klärgas wird seither in einer Mikrogasturbine zur Stromerzeugung mit Wärmerückgewinnung genutzt. Weiteres Ziel ist es, die organischen Stoffe aus dem Klärschlamm zu eliminieren und den Phosphor unter Einhaltung der Grenzwerte nach der Düngemittelverordnung in den Stoffkreislauf zurückzuführen. Hierzu errichtete der Zweckverband eine PYREG-Anlage, die erste in Deutschland. Der Klärschlamm wird dabei zunächst getrocknet und anschließend im PYREG-Reaktor erhitzt. Die überschüssige Abwärme wird zur Trocknung des Klärschlamms genutzt. Die kohlenstoffhaltige und phosphorreiche Asche kann zur Düngemittelproduktion eingesetzt werden, gleichzeitig werden die organischen Belastungen signifikant verringert. Der Deutsche Ingenieurbaupreis wurde in diesem Jahr erstmals in gemeinsamer Trägerschaft durch das Bundesbauministerium und die Bundesingenieurkammer ausgelobt. Der Preis soll künftig im Zweijahresrhythmus verliehen werden. Die Verleihung des Preises findet am 26. Oktober 2016 in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin statt.

www.dingbp.de

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20160713_001  

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Leitfaden Kommunales Starkregenrisikomanagement

Baden-Württemberg hat Mitte August einen neuen Leitfaden für „Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden- Württemberg“ veröffentlicht. Auf 83 Seiten stellt das Land mit dem Leitfaden den Kommunen ein einheitliches Verfahren zur Verfügung, um vom Starkregen ausgehende Gefahren und Risiken analysieren und so kommunale Starkregenkarten erstellen zu können. Auf dieser Grundlage können die Städte und Gemeinden Maßnahmen erarbeiten, die mögliche Schäden im Ernstfall vermeiden oder zumindest spürbar verringern. Das Land beschränkt die Unterstützung dabei nicht allein auf den Leitfaden. Kommunen, die sich mit dem Thema befassen und sich dabei auf den Leitfaden stützen, fördert die Landesregierung auch finanziell. Städte und Gemeinden können vom Land einen Zuschuss von 70 Prozent der Kosten erhalten, die für kommunale Starkregengefahrenkarten mit nachfolgender Risikoanalyse und darauf aufbauendem Handlungskonzept entstehen. Das Handlungskonzept enthält sowohl Maßnahmen zur Beratung der potenziell betroffenen Bürgerinnen und Bürger als auch zur kommunalen Flächenvorsorge und für das Krisenmanagement. Die hierin ebenfalls enthaltenen baulichen Maßnahmen, mit denen sich zum Beispiel das Wasser außerhalb von Ortschaften zurückhalten lässt oder die einen möglichst schadenfreien Abfluss innerhalb des Ortes ermöglichen, werden von der Landesregierung ebenfalls mit bis zu 70 Prozent gefördert. Download des Leitfadens:

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20160812_002 

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Niedersachsen fördert Klimaschutz bei öffentlichen Abwasseranlagen

Niedersachsen wird im laufenden Jahr etwa 6,8 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für Energieeffizienzmaßnahmen bei öffentlichen Abwasseranlagen zur Verfügung stellen. Das teilte das Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Mitte August mit. Bauliche Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Verbesserung der Energieeffizienz bei öffentlichen Abwasseranlagen werden in den Landkreisen Heidekreis, Celle, Cuxhaven, Grafschaft Bentheim, Oldenburg, Hildesheim, Nienburg (Weser), Northeim und Emsland gefördert.

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Forschungsprojekt zu Szenarien einer zukunftsfähigen Klärschlammentsorgung

Um eine zukunftsfähige Klärschlammentsorgung geht es beim Forschungsprojekt „P-RückSÜD“ der Hochschule Biberach (HBC), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Ulrike Zettl und Prof. Dr. iur. Gotthold Balensiefen, beide aus der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement der HBC, wird dabei untersucht, wie die Entsorgungssicherheit der Klärschlämme zu vertretbaren Kosten langfristig sichergestellt und die gesetzlichen Anforderungen zur Phosphorrückgewinnung eingehalten werden können.
Nachdem Fachleute von 14 Kläranlagen und Behörden aus den Regionen Donau-Iller, Allgäu, Hochrhein-Bodensee und Bodensee mit Experten der HBC über die Zukunft der Klärschlammentsorgung diskutiert hatten, werden nun an der Hochschule und unter der Leitung von Ulrike Zettl mehrere Szenarien ausgearbeitet, wie die zukünftige Klärschlammentsorgung einschließlich der Phosphorrückgewinnung gestaltet werden kann. Dabei werden nicht nur technische Lösungen bewertet, sondern unter der Federführung von Gotthold Balensiefen genehmigungsrechtliche Aspekte beleuchtet und Wege zur interkommunalen Zusammenarbeit aufgezeigt. Der Jurist Balensiefen erinnert daran, dass die Restmüllentsorgung vor 20 Jahren vor ähnlichen Herausforderungen stand. „Heute zeigt sich, dass die regionalen Abfallverbrennungsanlagen in öffentlicher Hand eine gute Entscheidung waren“.

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IFWW-Förderpreis 2020 ausgeschrieben

Das Institut zur Förderung der Wassergüte- und Wassermengenwirtschaft e. V. (IFWW) lobt auch für 2020 wieder einen Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses aus. Dabei werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit innovativen Methoden oder Verfahren bzw. neuen Erkenntnissen in den Bereichen Trinkwasser, Grundwasser, Gewässerschutz, Flussgebietsmanagement, Abwasser und Abfall/Altlasten befassen. Der Förderpreis wird für zwei Kategorien ausgeschrieben: Promotionen sowie Diplom- oder Masterarbeiten. Die Bewerberinnen und Bewerber können die Arbeiten an Universitäten/ Hochschulen, Fachhochschulen oder anderen Forschungseinrichtungen in Deutschland angefertigt haben. Zugelassen sind auch Gemeinschaftsarbeiten. Die Arbeiten dürfen nicht älter als zwei Jahre sein und müssen abgeschlossen sein. Der Förderpreis ist mit insgesamt 4000 Euro dotiert und wird auf der 53. Essener Tagung (18. bis 20. März 2020, Messe Essen Ost) verliehen. Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 30. September 2020. Die Bewerbungsunterlagen sind über das Internet und die IFWW-Geschäftsstelle zu beziehen:

IFWW, c/o Niersverband, Am Niersverband 10, 41747 Viersen E-Mail: wilfried.manheller@ifww-nrw.de
www.ifww-nrw.de

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Für den Schutz von Flüssen, Seen und Grundwasser hält die Umweltministerkonferenz die Wirkung der derzeitigen Düngeverordnung für nicht ausreichend

Über 90 Prozent der Oberflächengewässer verfehlten den guten ökologischen Zustand (nach Wasserrahmenrichtlinie), was auch in weiten Teilen auf die Belastung mit Nährstoffen zurückgeführt werden könne. Hauptursache sei der zu hohe Wirtschafts- und Mineraldüngereinsatz. Die Umweltministerkonferenz, die am 10. Mai 2019 in Hamburg zu Ende gegangen ist, fordert vor dem Hintergrund der drohenden EU-Vertragsstrafe den Bund nachdrücklich auf, die Düngeverordnung von 2017 umfassend und zügig anzupassen.
Außerdem sprach sich die Umweltministerkonferenz dafür aus, dass der Bund eine gezielte Förderung für klimafreundliches Bauen auflegen und ermöglichen soll.

www.umweltministerkonferenz.de/Dokumente-UMK-Dokumente.html

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Recyclingdünger als Alternative zu konventionellen Düngemitteln – Vergleich der Ökobilanzen

In einem Forschungsvorhaben hat das Umweltbundesamt Verfahren der Phosphorrückgewinnung aus Abwasser oder Klärschlamm mit der konventionellen Phosphatdüngemittelproduktion ökobilanziell verglichen, unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und rechtlicher Aspekte. Die Studie zeigt, so das UBA, dass die technische Rückgewinnung von Phosphor unter bestimmten Bedingungen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll ist. Ziel des Vorhabens war der Vergleich der konventionellen Phosphatdüngemittelproduktion mit der Produktion von Recyclingdüngern aus Abwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche, um Auswirkungen auf die Umwelt abschätzen und einordnen zu können. Dabei sollten alle Aspekte vom Abbau des Er zes, über die Produktion bzw. Rückgewinnung bis hin zur Anwendung der Düngemittel berücksichtigt werden. Mit dem Vorhaben wurde erstmals eine detaillierte Datengrundlage zur Phosphorrückgewinnung aus Abwasser, Klärschlamm und Klärschlammasche sowie der konventionellen Produktion von Düngemitteln aus mineralischen Ressourcen geschaffen. Ökobilanz, Risikobewertung und Kostenschätzung zeigen, dass sowohl die Phosphorrückgewinnung als auch die konventionelle Düngemittelproduktion nicht pauschal beurteilt werden können. Die Betrachtung muss immer unter den gesetzten Rahmenbedingungen, den lokalen Randbedingungen und hinsichtlich der aktuellen gesetzlichen Regelungen erfolgen. Das Vorhaben gibt Hinweise darauf, wie wirtschaftlich eine flächendeckende Umsetzung des Phosphorrecyclings ist und welche Effekte es auf den Umwelt-und Ressourcenschutz hat. Verfahren mit geringeren Rückgewinnungsraten haben dabei den geringeren ökologischen Fußabdruck – und sind meist wirtschaftlicher. Download des UBA-Textes:
www.gfa-news.de/gfa/webcode/20190416_001

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Richtfest auf den neuen Becken der Kläranlage Dresden-Kaditz

Der Rohbau steht. Mit einem Richtfest auf den neuen Becken der biologischen Abwasserreinigung feiert die Stadtentwässerung Dresden die pünktliche Fertigstellung dieses wichtigen Bauabschnitts. Die beiden Umlaufschlaufenbecken haben eine Wassertiefe von 7,50 Metern und fassen jeweils 16 000 m³ Abwasser. Ebenfalls in Beton gegossen sind die zwei dazu gehörigen Umlaufverteiler mit einem Volumen von je 8000 m³ Wasser. Gegenwärtig wird geprüft, ob die Becken dicht sind. Im Frühjahr 2017 soll Abwasser darin fließen. Bis Ende dieses Jahres wird die Elektro- und Maschinenausrüstung installiert. Außerdem erhalten die beiden Umlaufschlaufenbecken jeweils 1100 Belüfter-Teller aus einer Gummimembran. In den kommenden Monaten werden die bisher genutzten „Altbecken“ (von 1991) abgerissen, mit dem Bau des zweiten Abschnitts des Umlaufverteilers begonnen und zahlreiche Leitungen verlegt. Inklusive Landschafts- und Straßenbau dauern die Bauarbeiten noch bis Mitte 2018. Bis dahin werden insgesamt 23 Millionen Euro investiert, um wie geplant das derzeitige Provisorium zur Stickstoffelemination in eine dauerhafte zukunftsfähige Lösung zu überführen.

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Weniger Lachgas mit Comammox-Bakterien

Die erst im Jahr 2015 entdeckten Comammox-Bakterien setzen viel weniger Lachgas frei als andere Stickstoffdünger-umsetzende Mikroben. Das hat ein internationales Forschungsteam unter Leitung von Holger Daims und Michael Wagner von der Universität Wien herausgefunden. Lachgas hat ein fast 300-mal höheres Treibhausgaspotenzial als Kohlendioxid. Diese Bakterien sind somit von großem Interesse für eine umweltverträglichere Landwirtschaft wie auch die Abwasserreinigung.

Comammox-Bakterien wandeln Ammonium ganz allein zu Nitrat um – andere Mikroben sind dazu auf Arbeitsteilung angewiesen, in der jeder Partner nur einen der zwei Schritte der Nitrifikation (Umwandlung von Ammonium über Nitrit zu Nitrat) durchführt. Selbst unter sauerstoffarmen Bedingungen erzeugen sie kein Lachgas. Lachgas entsteht nur durch chemische Reaktionen aus Hydroxylamin, einer Substanz, die Comammox-Bakterien in ihre Umgebung abgeben.
„Wenn es gelingt, gezielt das Wachstum von Comammox-Bakterien an Stelle der anderen Nitrifikanten zu fördern, lassen sich die Lachgas-Emissionen in Böden und Kläranlagen vielleicht vermindern. Aber dafür muss noch Forschungsarbeit geleistet werden.“, so die Forscher der Universität Wien. Die Studie über Comammox-Bakterien wurde von den Wiener Wissenschaftlern gemeinsam mit Kooperationspartnern in Deutschland und Kanada durchgeführt.

Prof. Dipl.-Biol. Dr. Holger Daims
E-Mail: daims@microbial-ecology.net
Prof. Dipl.-Biol. Dr. Michael Wagner, E-Mail: wagner@microbial-ecology.net
Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien

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Rekommunalisierung nach CETA möglich

Auch nach Inkrafttreten des zwischen der Europäischen Union und Kanada vorgesehenen Freihandelsabkommens CETA bleiben Rekommunalisierungen in Deutschland möglich. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (Bundestags- Drucksache 18/9193) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Wörtlich heißt es: „Deutschland hat keine Verpflichtung übernommen, die es verbietet, Privatisierungen zuvor öffentlich-rechtlicher Aufgaben und Vermögen wieder rückgängig zu machen und die betroffenen Aufgaben erneut in kommunale Trägerschaft zu übergeben.“ Wie die Bundesregierung weiter schreibt, habe sie darauf geachtet, „dass die EU und Deutschland im Rahmen von CETA den Spielraum behalten, Maßnahmen zur Gestaltung und Organisation der Daseinsvorsorge und zur Regulierung insbesondere in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Soziales, Umwelt (u. a. Wasser), Kultur und Medien aufrecht zu erhalten und auch zukünftig zu ergreifen“. Die Rücknahme von Liberalisierungen, die innerstaatlich vorgenommen worden seien, müsse insofern möglich sein. „CETA stellt diesen Spielraum sicher“, versichert die Bundesregierung.

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Berlin: 200 Millionen Euro Investitionen für Klärwerk Schönerlinde

Rund 200 Millionen Euro wollen die Berliner Wasserbetriebe im Klärwerk Schönerlinde bis 2025 investieren. Erstes Vorhaben beim Ausbau des Klärwerks ist der Bau eines Mischwasserspeichers mit einem Volumen von 40 000 Kubikmetern. Er dient der Sicherung der Reinigungsergebnisse bei Starkregen. Ab 2020 wird das Werk, in dem die Abwässer von rund 750 000 Menschen aus Berlin und Brandenburg geklärt werden, mit einer zusätzlichen Reinigungsstufe für Spurenstoffe ausgerüstet. Dabei handelt es sich nach Angaben der Berliner Wasserbetriebe um die erste Ozonierungsanlage in einer Kläranlage dieser Größe in Deutschland. In Schönerlinde entstehen außerdem eine Flockungsfiltration und eine Prozesswasserbehandlungsanlage zur weiteren Minimierung der Phosphor-und Stickstoffkonzentrationen. Außerdem entstehen zwei zusätzliche Blockheizkraftwerke, ein neuer Ablauf sowie eine Abluftbehandlung mit Bio- und Chemowäscher zur Geruchs- und Belastungsreduzierung. Die Grundlagen für die in Schönerlinde zur Anwendung kommende Spurenstoffentfernung hat das Unternehmen im Forschungsprojekt ASKURIS zusammen mit der TU Berlin selbst erforscht. Im Projekt AquaNES wird aktuell ebenfalls mit Wissenschaftspartnern untersucht, wie sich die Spurenstoffentfernung nach der Ozonierung noch effizienter verbessern lässt.

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Baubeginn für die erste großtechnische vierte Reinigungsstufe in Bayern

Die Kläranlage der Stadt Weißenburg in Bayern wird als erste Anlage in Bayern um eine vierte Reinigungsstufe erweitert. Das Bayerische Umweltministerium fördert das Vorhaben mit rund 2,3 Millionen Euro. Der erste Spatenstich ist für Anfang September geplant. Im Frühjahr 2017 soll die Anlage ihren Betrieb aufnehmen. Das Projekt wird durch eine umfassende wissenschaftliche Begleitung unterstützt, die der Freistaat Bayern finanziert. Dabei werden auch die Auswirkungen der verbesserten Reinigungsleistung auf Gewässer untersucht.

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Bundesweiter Wettbewerb „Abwasser 21“ gestartet

Derzeit stehen die Abwasserinfrastruktursysteme insbesondere im ländlichen Raum aufgrund demografischer Veränderungen, des Klimawandels, aktueller Anforderungen an den Gewässerschutz und steigender Energiepreise vor erheblichen Herausforderungen. Um eine Abwasserbeseitigung langfristig zu vertretbaren Kosten, umwelt- und ressourcenschonend zu gewährleisten, sind frühzeitig neue Ansätze in das bestehende Abwasserbeseitigungskonzept zu intergieren. Flexibilität der zukünftigen Systeme steht dabei im Vordergrund, damit diese auch an eine von den gegenwärtigen Vorhersagen abweichende Situation angepasst werden können. Vor diesem Hintergrund hat die Kommunale Umwelt-AktioN UAN einen bundesweiten Wettbewerb gestartet. Ziel des Wettbewerbs ist es, zukunftsfähige Lösungsansätze für die Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum zu finden. Diese sollten vor allem die stoffliche und energetische Nutzung der im Abwasser enthaltenen Ressourcen berücksichtigen und gute Ideen hinsichtlich innovativer Organisationsstrukturen beinhalten. Der bundesweite Wettbewerb richtet sich an Planer, Ingenieurbüros, Hochschulen (auch Studierende), Hersteller und Betreiber (Gemeinden, Verbände, Privatpersonen etc.).. Zudem haben die Preisträger die Möglichkeit, ihren Beitrag Kommunen, Vertretern aus Wissenschaft und Forschung, Ingenieurbüros, Hochschulen auf der Fachveranstaltung zu präsentieren. Eine im Anschluss an die Fachveranstaltung erstellte Internetplattform soll zudem dazu beitragen, neue innovative Techniken und Organisationskonzepte der Abwasserbeseitigung im ländlichen Raum zusammenzutragen sowie zu verbreiten und somit Kommunen und Firmen als Ideen- und Kontaktbörse dienen. Auch die Kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens, der DWA-Landesverband Nord und das Norddeutsche Wasserzentrum e. V. als Kooperationspartner des Wettbewerbs werden ebenfalls mit dazu beitragen, die Siegerbeiträge zu verbreiten. Träger des Wettbewerbs ist die Kommunale Umwelt-AktioN U.A.N. mit finanzieller Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz.

Die Teilnahmeunterlagen können bei der Kommunalen Umwelt- AktioN U.A.N. als Geschäftsstelle des Wettbewerbs angefordert werden: E-Mail: panckow@uan.de Tel. 05 11/3 02 85-63 www.uan.de

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Eliminierung von Spurenstoffen durch nachhaltige Adsorbenzien

Neue Adsorptionsmittel für die Eliminierung von Spurenstoffen in kommunalen Abwässern auf Basis nachwachsender Rohstoffe entwickeln Forscher der Fraunhofer-Gesellschaft. Das Projekt BioSorb wird gemeinsam getragen von Fraunhofer UMSICHT und dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM). Die neuen Adsorptionsmittel sollen deutlich ressourcenschonender und auch selektiver als herkömmliche Aktivkohle sein. Besonders proteinbasierte Materialien seien vielversprechende Biosorbenzien.
Dazu wird beim Fraunhofer UMSICHT zunächst ein Screening verschiedener proteinhaltiger Materialien durchgeführt. Die natürlich nachwachsenden Rohstoffe werden in ersten Adsorptionsversuchen in kleinem Maßstab auf ihre Eignung getestet. Erste Versuche zeigen, dass oftmals eine einfache chemische Behandlung – wie eine Kombination aus Säure- und Wärmebehandlung – die Adsorptionsfähigkeit deutlich verbessern kann. Anschließend werden im Rahmen einer groß angelegten Versuchsreihe vielversprechende Materialien auf ihre Wirksamkeit als Adsorbenz gegenüber Perfluorbutansulfonsäure (PFBS) geprüft.
Parallel zur Versuchsreihe erfolgt die Entwicklung eines numerischen Adsorptionsmodells. Das Fraunhofer ITWM nutzt dazu selbst entwickelte Simulationswerkzeuge. Dieses Vorgehen ermöglicht es, in Kombination mit hoher Rechnerkapazität und der Erfahrung mit Simulationsstudien die Adsorbenzien und insbesondere Effekte chemischer Behandlungen mit einer Multiskalensimulation virtuell zu bewerten. Basierend auf den Laborexperimenten und Erkenntnissen aus den Simulationen optimieren die Forscher daraufhin die Biosorbenzien. In einem nächsten Schritt werden sie in Wasser getestet, das aus dem Kläranlagenablauf in Wuppertal-Buchenhofen stammt.

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VKU-Innovationspreis für Simulationswerkzeug zur Kanalalterung verliehen

Die Berliner Wasserbetriebe und das Kompetenzzentrum Wasser Berlin haben ein Modellwerkzeug entwickelt, mit dem sich die Alterung von Abwasserkanälen simulieren lässt. Erstmals haben Forscher beider Häuser datenbasierte statistische Verfahren mit künstlicher Intelligenz verbunden. Mit dem Ergebnis lassen sich Investitionen deutlich genauer steuern. Dafür wurden sie am 11. März 2019 mit dem Innovationspreis des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU) ausgezeichnet. Der Innovationspreis wird alle zwei Jahre für „herausragende Innovationen kommunaler Unternehmen“ verliehen.
Das entwickelte Prognoseinstrument SEMA – ein Kürzel aus der englischen Übersetzung von Kanalalterungsmodell für Strategien des Asset-Managements – basiert auf mehr als 140 000 echten Berliner Datensätzen. Gefüttert mit Informationen über den Kanal selbst wie Alter, Material, Gefälle, Abwasser-und Bodentyp, der Verkehrsbelastung, der Nähe zu Bäumen und noch ein paar weiteren Einflussgrößen errechnet es sehr genau, wie sich der Zustand der einzelnen Kanäle im Netz in den kommenden Jahrzehnten entwickeln wird und welche Sanierungslängen erforderlich sind, damit es auch künftig ordentlich funktioniert. Damit geht es deutlich über bisherige statistische Modelle hinaus, die das Netz in seiner Gesamtheit und nicht im Detail betrachten.
Nach Mitteilung der Berliner Wasserbetriebe erreicht das Modell bei der Vorhersage auf Haltungsebene schon jetzt etwa 80 % der Genauigkeit einer Kamerainspektion und kann den Zustand sanierungsbedürftiger Haltungen in zwei von drei Fällen richtig prognostizieren.

www.bwb.de/de/23255.php

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Keine Stromsteuer auf selbsterzeugtes und verbrauchtes Klär- oder Deponiegas

Der Deutsche Bundestag hat das „Gesetz zur Neuregelung von Stromsteuerbefreiungen sowie zur Änderung energiesteuerrechtlicher Vorschriften“ beschlossen. Stromsteuerbefreiungen sind damit so gestaltet, dass sie zum EU-Beihilferecht konform sind. Dezentrale Anlagen vor Ort, die Wirtschaft und Bürger im Umkreis von 4,5 Kilometern mit Strom versorgen, werden weder rückwirkend noch in Zukunft mit der Stromsteuer belastet.
Auch Anlagenbetreiber, die Strom aus ihrem Klär-oder Deponiegas erzeugen und selbst verbrauchen, werden – unabhängig von der Größe der Anlage – nicht mit der Stromsteuer belastet, so der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in einer ersten Analyse. Der VKU weist jedoch darauf hin, dass die Anlagenbetreiber weiterhin einen hohen Verwaltungsaufwand haben. Entscheidend sei der Vollzug. Der VKU appelliert an die zuständige Zollverwaltung, das Gesetz praxisgerecht umzusetzen und auszulegen: Im eigenen Unternehmen müsse mindestens das gesamte Betriebsgelände als Ort der Erzeugung verstanden werden. Die Nachweispflicht der Betreiber, dass der Strom zeitgleich zur Erzeugung verbraucht wurde, müsse in einem Rahmen bleiben, der im Betriebsalltag machbar ist, heißt es seitens des VKU.

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Neuer kostenfreier Simulator zur Visualisierung und Nachhaltigkeitsbewertung von Sanitärsystemen

Als eines der Resultate eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekts ist der kostenfreie SAmpSONS-Simulator zur Visualisierung von Stoffströmen in neuen und alternativen Sanitärsystemen (NASS) und zu ihrer Bewertung gemäß verschiedener Nachhaltigkeitskriterien fertiggestellt worden. Er steht nun zum Download zur Verfügung. Der SAmpSONS-Simulator wurde gemeinsam mit den Projektpartnern (Björnsen Beratende Ingenieure – BCE, Technische Universität Berlin, Bauhaus-Universität Weimar und ifak) erarbeitet. Mit ihm lassen sich Stoffströme von Nährstoffen visualisieren und eine vereinfachte Bewertung entsprechend mehrerer ökologischer, ökonomischer und sozialer Kriterien der Nachhaltigkeit durchführen. Hiermit wird ein Beitrag zur Versachlichung der Diskussion zu NASS-Systemen sowie zu ihrer Grob-Vorplanung geleistet. Eine detaillierte dynamische Simulation von Abwassersystemen ist mit SAmpSONS jedoch nicht möglich.

https://www.ifak.eu/de/produkte/sampsons

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Bayern: Umweltministerium richtet neue Servicestelle ein

Kommunen in Bayern haben künftig einen direkten Draht ins Umweltministerium: Für ihre Fragen und Anliegen richtete das Ministerium zum 1. April 2019 eine neue Servicestelle für Kommunalfragen im Umwelt-und Verbraucherschutzbereich ein. Die neue Servicestelle soll es Kommunen ermöglichen, unter einer zentralen Kontaktadresse ihre offenen Fragen im Umwelt-und Verbraucherschutzbereich anzubringen. Von dort erfolgt dann eine gebündelte Beantwortung. Für kommunale Vertreter entfällt damit die Suche nach konkreten Ansprechpartnern in den jeweiligen Fachabteilungen des Ministeriums.

Tel. 089/92 14-0
E-Mail: kommunales@stmuv.bayern.de

Online-Kontaktformular:
https://www.stmuv.bayern.de/service/servicestelle/kommunen.htm

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Zayed Sustainability Prize ausgeschrieben

Der Nachhaltigkeitswettbewerb Zayed Sustainability Prize geht in die nächste Runde. Zum zweiten Mal steht die Ausschreibung Unternehmen und Organisationen in fünf Kategorien offen. Neben den Bereichen „Health“ (Gesundheit), „Energy“ (Energie), „Food“ (Ernährung) und „Global Highschools“ (Schulen) wird auch die bahnbrechendste Lösung in der Kategorie „Water“ (Wasser) gesucht. Die Kategorie Energy richtet sich an Organisationen und Unternehmen, die Menschen mit dem Zugang zu Energie-und Energieeffizienz-Lösungen unterstützen. Für jede Kategorie steht ein Preisgeld von 600 000 US-Dollar zur Verfügung, das die Regierung von Abu Dhabi stiftet. Bis zum 30. Mai 2019 können sich mittelständische Unternehmen, Start-Ups, NGOs und weiterführende Schulen über die Bewerbungsplattform mit ihren Projekten bewerben:

www.zayedsustainabilityprize.com

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Nitratmessstellen in Deutschland

An zirka 18 Prozent der Messstellen des repräsentativen EUA-Messnetzes in Deutschland wird der Nitrat-Schwellenwert von 50 mg/l überschritten. Im sogenannten EU-Nitratmessnetz sind es 28 Prozent. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung (Bundestags-Drucksache 19/8835) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion hervor. Den Angaben zufolge sind rund 27 Prozent der 1200 deutschen Grundwasserkörper wegen der Nitrat-Schwellenwertüberschreitung in einem schlechten chemischen Zustand im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie.

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20190412_006 

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Mecklenburg-Vorpommern übernimmt Vorsitz bei der Zusammenarbeit zum Meeresschutz

Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat am 1. April 2019 für zwei Jahre den Vorsitz in der Arbeitsgemeinschaft des Bundes und der Küstenländer zum Schutz der Nord-und Ostsee (BLANO) übernommen. Während der Vorsitzzeit Mecklenburg-Vorpommerns soll das gemeinsame deutsche Programm des Bundes und der Küstenländer zur Umwelt-Überwachung von Nord-und Ostsee aktualisiert und der EU-Kommission gemeldet werden. Darüber hinaus soll das Maßnahmenprogramm aus der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) überarbeitet werden.

https://www.meeresschutz.info/blano.html 

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UV-Licht eliminiert Legionellen im Ablauf der Kläranlage Düren

Der Wasserverband Eifel-Rur hat auf der Kläranlage Düren eine UV-Bestrahlungsanlage in Betrieb genommen. Diese ist am Ablauf der Kläranlage hinter der Flockungsfiltration angeordnet. Durch die Bestrahlung mit UV-Licht werden eventuell im Ablauf befindliche Legionellen und weitere Mikroorganismen weitestgehend eliminiert und damit der Unterlauf der Rur geschützt. Der Bau der Anlage war notwendig geworden, da gegen Ende des Jahres 2017 und im Jahr 2018 wiederholt erhöhte Legionellen-Konzentrationen im Ablauf der Kläranlage festgestellt worden waren, die teilweise deutlich oberhalb der nordrhein-westfälischen Warnwerte lagen. In diesem Zu sammenhang waren auch Nutzungseinschränkungen für das Wasser der Rur verfügt worden und Warnungen an Wassersportler und die Bevölkerung kommuniziert worden. Das Einatmen bestimmter Legionellen-Stämme über feinste Wassertröpfchen, sogenannte Aerosole, kann zu Lungenentzündung und unter ungünstigen Umständen auch zum Tod führen.
Das Vorkommen von Legionellen im Zulauf und auf der Kläranlage Düren ist im Wesentlichen den dortigen hohen Abwassertemperaturen und der hohen Fracht leicht abbaubarer Kohlenstoffverbindungen geschuldet, die optimale Bedingungen für Legionellen bieten. Obwohl für die Legionellen-Vorkommen ein konkreter Verursacher ermittelt werden konnte, der selbst entsprechende Gegenmaßnahmen ergriff, ist auch in Zukunft nicht ausgeschlossen, dass es immer wieder zu Legionellen-Belastungen kommen kann.
Die Errichtung der UV-Bestrahlungsanlage erfolgte in Abstimmung mit der Bezirksregierung Köln, die einen durchschnittlichen Wirkungsgrad der Anlage von 95 % vorgab. Die Anlage besteht aus 12 Einzelmodulen mit jeweils 32 UV-Strahlern, die den jeweiligen Filterzellen nachgeschaltet sind. Hierdurch wird sichergestellt, dass immer der volle Abfluss der Kläranlage Düren (bis zu 6000 m³/h) behandelt werden kann, aber umgekehrt auch nur die UV-Einheiten betrieben werden, die auch wirklich benötigt werden.
Die Anlage ging nach zehnmonatiger Planungs-und Bauzeit in Betrieb. Die Investitionskosten der Anlage belaufen sich auf 1,4 Millionen Euro.

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Bundesumweltministerium lobt Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt aus

Die Bewerbungsphase für den Deutschen Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) ist gestartet. Mit insgesamt 175 000 Euro werden innovative klima-und umweltfreundliche Prozesse, Produkte und Dienstleistungen sowie Technologietransferlösungen für Schwellen-und Entwicklungsländer prämiert. Gesucht werden außerdem nachhaltige Lösungen für biologische Vielfalt und für den Sonderpreis „Digitaler Wandel“. Bis zum 28. Juni 2019 können sich deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen um den bereits zum siebten Mal ausgeschriebenen Preis bewerben.

Der Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) ist eine Auszeichnung, die gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) vergeben wird. Auf Grundlage einer wissenschaftlichen Bewertung des Fraunhofer-Instituts für System-und Innovationsforschung wählt eine Jury die innovativsten Projekte des Landes aus folgenden sieben Kategorien aus:
Prozessinnovationen für den Klimaschutz; Produkt-und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz; Umweltfreundliche Technologien; Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen; Klima-und Umweltschutz-Technologietransfer in Entwicklungs-und Schwellenländer und in Staaten Osteuropas; Innovation und biologische Vielfalt; Nutzung des digitalen Wandels für klima-und umweltfreundliche Innovationen.
Die Gewinnerinnen und Gewinner werden im März 2020 geehrt. Jeder Gewinner erhält eine persönliche Auszeichnung und ein Preisgeld in Höhe von 25 000 Euro. Der IKU wird mit Mitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums gefördert. Bis zum 28. Juni 2019 können deutsche Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Einzelpersonen ihre Bewerbungen um den IKU 2020 einreichen.

www.iku-innovationspreis.de

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Nordrhein-Westfalen überprüft Grundwassermessnetz

Die Kontrolle der Grundwasserqualität erfolgt in Nordrhein-Westfalen über ein Netz von rund 1500 Messstellen. In Zusammenarbeit mit einem externen Gutachter führt das Landesumweltamt (LANUV) derzeit eine Qualitätskontrolle des Messnetzes durch. In einem ersten Schritt der Evaluation hatte das nordrhein-westfälische Umweltministerium rund 300 Messstellen überprüfen lassen, insbesondere jene, zu denen es Hinweise auf mögliche Mängel gab. Nach den bisherigen Untersuchungen ist festzuhalten, dass das Messnetz in Nordrhein-Westfalen belastbare und repräsentative Messergebnisse für die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und der Grundwasserverordnung (GrwV) liefert. Eine modellgestützte Ermittlung der Stickstoffeinträge in das Grundwasser bestätigt dies. Dennoch gab beziehungsweise gibt es an etwa zehn Prozent der Messstellen Defizite. Diese reichen von nicht vollständigen Messstellenunterlagen oder fehlender Absicherung gegen Beschädigung, bis zu Einschränkungen der Beprobbarkeit. Diese Mängel wurden und werden behoben. Zudem wurden fehlerhafte Messstellen ausgesondert, sukzessive ersetzt oder saniert, um eine Fehlinterpretation zum Beispiel der Nitratwerte auszuschließen. Derzeit werden vor allem die Messstellen mit erster Priorität überprüft, die folgende Kriterien erfüllen: Nitratkonzentrationen über dem Grenzwert von 50 mg/L, Lage in einem mit Nitrat belasteten Grundwasserkörper, beeinflusst durch landwirtschaftliche Nutzung (Acker, Grünland). Insgesamt handelt es sich dabei im nächsten Schritt um rund 280 weitere Messstellen, die in Zusammenarbeit des LANUV mit einem externen Gutachter noch vor Inkrafttreten neuer düngerechtlicher Regelungen zu prüfen sind. Bei relevanten Mängeln werden betroffene Messstellen auch hier entweder ausgesondert oder sukzessive ersetzt und saniert.

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Gefahrenkarten und Handlungsempfehlungen zur besseren Vorsorge gegen Starkregen

Das Saarland hat zur Unterstützung der Kommunen bei der Starkregenvorsorge Gefahrenkarten und Handlungsempfehlungen entwickelt. Hintergrund ist das Pilotprojekt „Starkregenvorsorgekonzepte“ des Landesumweltministeriums. Dabei wurden exemplarisch drei kommunale Starkregenkonzepte mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad erstellt. Auf dieser Grundlage wurden dann in einer vergleichenden Studie Handlungsempfehlungen für Kommunen zur Methodik bei der Erstellung von Starkregengefahrenkarten erarbeitet. Um die Maßnahmen im Hochwasser-und Starkregenmanagement besser lenken zu können, hat das Umweltministerium zudem eine Förderrichtlinie erarbeitet, die Mitte des Jahres verabschiedet werden soll. Der Fokus der Förderung liegt auf konzeptionellen Maßnahmen wie die Erstellung der kommunalen Hochwasser-/Starkregenvorsorgekonzepte sowie baulichen Maßnahmen, etwa der Schaffung von Rückhalteräumen. Außerdem soll die gesetzlich geforderte hochwassersichere Nachrüstung von Heizöltanks in Überschwemmungsgebieten durch Private gefördert werden. Ziel ist die Nachrüstung von 500 Öltanks pro Jahr, die Bagatellgrenze beträgt 1000 Euro.

Download der „Handlungsempfehlungen zur Erstellung der Starkregengefahrenkarten im Saarland“:
https://www.saarland.de/246712.htm

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Europaweites Forschungsprojekt: Energielabel für Kläranlagen ermittelt

Eine standardisierte Methode zur Beurteilung und Verbesserung der Energieeffizienz von Kläranlagen haben neun Hochschulen und Unternehmen aus Spanien, Deutschland, Italien und Großbritannien im Forschungsprojekt ENERWATER entwickelt. Kläranlagenbetreiber sollen damit beurteilen können, an welchen Stellen des Aufbereitungsprozesses in ihren Anlagen Energie eingespart werden könnte. Aus Deutschland haben sich die TH Köln und der Aggerverband an dem Vorhaben beteiligt. Um den Strombedarf der verschiedenen Abschnitte einer Kläranlage zu erfassen, haben die Projektpartner ein Messsystem mit kostengünstigen Sensoren entwickelt, das mit relativ geringem Aufwand installiert werden kann. Für manche Messbereiche müssen zusätzlich manuell Proben entnommen werden. Dieses System testeten die Forscherinnen und Forscher an 50 Kläranlagen aus ganz Europa.
Die gesammelten Daten geben Aufschluss über den Ist-Zustand der Anlage. Um im Sinn eines Benchmarkings beurteilen zu können, ob der gemessene Energieverbrauch in einem bestimmten Bereich der Anlage gut oder schlecht ist, wurden außerdem die historischen Daten von über 400 Kläranlagen aus ganz Europa gesammelt und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse hinzugezogen. So entstand ein projekteigenes Energielabel, das die Verbräuche in Stufen von A (sehr gut) bis G (schlecht) einteilt. Dabei werden sowohl die einzelnen Abschnitte der Anlage als auch die Kläranlage als Ganzes bewertet.

Interessierte Unternehmen können die Anleitungen zur Installation und die Forschungsergebnisse kostenlos beziehen und Kontakt zum Projektteam aufnehmen:
www.enerwater.eu

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Steigerung der Energieeffizienz bei der biologischen Abwasserreinigung bis zu 35 %

Ein Einsparpotenzial von ca. 23 % wurde in dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekt LEOBEL in simulativen Optimierungen des Anlagenbetriebs auf Basis der Kläranlage Schwerte des Ruhrverbands mit einem neuen Simulationswerkzeug aufgedeckt. Testmodule mikroperforierter Begaser zeigten im direkten Vergleich zu Standardmembranbelüftern an einer halbtechnischen Versuchsanlage ein Energieeinsparpotenzial von 20 %. In Kombination ergibt sich eine mögliche Leistungssteigerung der Belüftung um 35 %. Zusätzliche Steigerungen der Sauerstoffeintragseffizienz wurden durch lineare Anordnung der Austrittsöffnungen am Begaser und gepulste Belüftungsregime identifiziert.
In dem vom Umweltministerium Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt SEBAK wurde ein Edelstahlbegaserkonzept entwickelt. Videometrische Untersuchungen des Konzepts zeigen feinste Luftblasen mit effektiv 1,5 mm Durchmesser. Vergleiche von Edelstahlbegasermodulen mit konventionellen Membranbelüftern im Technikum zeigen sehr hohe Sauerstoffzufuhr-Werte. Für Edelstahlbegaser mit 70 μm Lochöffnungen wurde trotz geringfügig höherem Druckverlust ein um 20 % höherer Sauerstoffertrag sowie eine um 13 % höhere spezifische Reinigungsleistung ermittelt.

Ansprechpartner:
Experimente/Messtechnik E-Mail: S.Reinecke@hzdr.de
Strömungssimulation E-Mail: Ann.Hoeffmann@tu-dortmund.de
Begaser-Mail: Martin.Stachowske@iweb-info.de

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Düngung: Sieben-Punkte-Programm zum Grundwasserschutz vorgelegt

In einem gemeinsamen Papier haben die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, und die Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur-und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen- Esser, sieben konkrete Vorschläge vorgelegt zur Unterstützung der Bauernfamilien bei der Bewältigung weiterer Vorgaben zur Düngung. Gleichzeitig bekräftigen die Ministerinnen ihren Einsatz für sauberes Grundwasser, insbesondere in stark belasteten Gebieten. Die beiden Ministerinnen betonen, dass zudem eine klare Perspektive nötig sei: „Wir setzen hier vor allem auf eine verbesserte Gülleaufbereitung. Noch stärker als bisher gilt es, in Nährstoffkreisläufen zu denken, um Wirtschaftsdünger umweltverträglich und zugleich wirtschaftlich zu nutzen. Indem wir Nährstoffe aus Gülle, Mist und Ernterückständen speicher-und transportfähig machen, können wir sie überregional verwerten und gezielt einsetzen. Dadurch könnte auch der Einsatz von Mineraldünger drastisch reduziert werden.“

www.gfa-news.de/gfa/webcode/20190403_002

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Wasserwirtschaft fordert stärker ökologische Landwirtschaft – Nitrateinträge in die Umwelt sind zu hoch

„Wir brauchen eine Landwirtschaft, die sich stärker ökologisch verantwortlich fühlt. Hier muss es einen großen Wurf geben, kleine Nachschärfungen der rechtlichen Regelungen führen nicht weiter.“ Das sagt der Präsident der DWA, Prof. Dr. Uli Paetzel, zur derzeitigen Debatte um eine abermalige Änderung der Düngeverordnung.
Das gegen Deutschland durch die EU-Kommission angestrengte Vertragsverletzungsverfahren wegen hoher Nitrateinträge in die Umwelt, konkret die mangelhafte Umsetzung der EG-Nitratrichtlinie, führte im Juni 2018 zu einer Verurteilung Deutschlands durch den Europäischen Gerichtshof. Die Klage bezieht sich zwar auf eine frühere Version der Düngeverordnung, die die EG-Nitratrichtlinie umsetzen soll, aber auch die Überarbeitung der Verordnung im Jahr 2017 reicht nach Überzeugung der EU-Kommission nicht aus, um das Grundwasser vor überhöhten Nitrateinträgen zu schützen. Auch die Wasserwirtschaft fordert hier weitere Verschärfungen. Hierzu Paetzel: „Die Novellierung des Düngerechts im Jahr 2017 ist unter anderem wegen zahlreicher Ausnahmemöglichkeiten und wenig anspruchsvoller Bilanzüberschussgrenzen nicht ausreichend. Die Verurteilung Deutschlands im Jahr 2018 durch den Gerichtshof erzwingt deutliche Nachbesserungen.“
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) muss nun verhindern, dass weitere Verurteilungen drohen bzw. hohe Strafzahlungen verhängt werden, und hatte verschiedene Nachbesserungen, wie die Streichung des von der Wasserwirtschaft wegen der Gefahr des „Schönrechnens“ kritisierten Nährstoffvergleichs vorgeschlagen. (Der Nährstoffvergleich ist der Vergleich von Nährstoffzufuhr und Nährstoffabfuhr auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen eines Betriebs.) Die von der DWA seit langem geforderte Stoffstrombilanz als Brutto-Hoftorbilanz scheint für das BMEL dagegen keine Option, obwohl die aktuellen Überlegungen dazu führen würden, dass die Mehrheit der Betriebe nun gar keine Bilanz mehr erstellen müsste. Vielmehr sollen nach den Plänen des Bundeslandwirtschaftsministeriums unter anderem die Nährstoffbedarfe um bis zu 20 Prozent reduziert werden, die der Landwirt nicht überschreiten darf. Dadurch käme der Düngeplanung bzw. der Düngebedarfsermittlung eine deutlich höhere Bedeutung zu. Nach Auffassung der DWA besteht noch erheblicher Klärungsbedarf. Die Vorschläge des Ministeriums sind nur dann geeignet, zur Problemlösung beizutragen, wenn sie auch durch ein sachgerechtes Kontrollsystem begleitet werden. Es ist abzuwarten, welche konkrete Ausgestaltung der dringend notwendige neue Entwurf der Düngeverordnung haben wird. Die DWA fordert weiterhin, eine Stoffstrombilanz obligatorisch vorzusehen, was fachlich sinnvoller wäre. Auch sollte die maximale Düngung von derzeit 170 kg Stickstoff pro Hektar aus organischen Düngern reduziert werden auf 130 kg Stickstoff pro Hektar, jeweils pro Jahr.
Generell fordern die DWA und ihr Präsident Uli Paetzel: „Die Politik muss sicherstellen, dass künftig keine landwirtschaftlichen Maßnahmen mehr aus öffentlichen Mitteln gefördert werden, die nicht in Einklang mit den Vorgaben des Gewässerschutzes stehen. Hier brauchen wir auch im Hinblick auf die Gemeinsame Agrarpolitik der EU ein grundsätzliches Umdenken.“

Hierzu gibt es auch ein Interview von Uli Paetzel mit Deutschlandfunk Nova:
https://www.deutschlandfunknova.de/ beitrag/eu-duengeverordnung-angst-vor-dem-guelle-tourismus

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EU-Kommission bewertet Fortschritte bei Wasserqualität und Hochwasserrisikomanagement

Die meisten der 130 000 europäischen Gewässer entsprechen nicht den hohen Standards, die das EU-Recht verlangt. Das geht aus einem Bericht der EU-Kommission vom 26. Februar 2019 hervor. Die Kommission hat an dem Tag ihre Bewertung der Umsetzung des EU-Wasserrechts durch die Mitgliedstaaten veröffentlicht. Der halbjährliche Umsetzungsbericht bewertet die Bewirtschaftungspläne der Mitgliedstaaten und die Pläne für das Hochwasserrisikomanagement für den Zeitraum 2015 bis 2021. Der jüngste Sechsjahresbericht zeigt einen deutlich positiven Trend, aber es bedarf noch Verbesserungen, um die vereinbarten Qualitätsstandards termingerecht zu erfüllen.
Die Ergebnisse beinhalten erhebliche Verbesserungen bei der Kenntnis und Berichterstattung über die Wasserrahmenrichtlinie im Vergleich zum vorherigen Berichtszyklus. Weiter werden die Bewirtschaftungspläne der Mitgliedstaaten für die Einzugsgebiete, die von 2015 bis 2021 laufen, bewertet. Der Bericht zeigt, dass sich die Wasserqualität in Europa dank der Behandlung von kommunalem Abwasser, der geringeren Verschmutzung durch die Landwirtschaft und einer größeren Anzahl von Flüssen und Seen, die in einen natürlicheren Zustand zurückkehren, langsam verbessert. In der gesamten EU gibt es jedoch nach wie vor Probleme mit chemischer Verschmutzung und übermäßiger Wasserentnahme, die den natürlichen Flussfluss in Flüsse behindern, mit negativen Folgen für die Wasserqualität.
Die Einhaltung der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie verbessert sich allmählich. Obwohl in einer Reihe von Mitgliedstaaten die richtigen politischen Maßnahmen ergriffen und eine Reihe von Investitionen getätigt wurden, wird die Verbesserung der Wasserqualität in vielen Flussgebieten noch einige Zeit dauern. Während eine große Mehrheit der Grundwasserkörper einen guten Zustand erreicht hat, befinden sich weniger als die Hälfte der Oberflächenwasserkörper in einem guten Zustand. Verschiedene EU-Mittel werden diese Umsetzungsbemühungen weiterhin unterstützen.
Für die Hochwasserrichtlinie wurden sehr wichtige Schritte unternommen. Der aktuelle Bericht, der sich auf den ersten Zyklus der Pläne für das Hochwasserrisikomanagement konzentriert, bestätigt, dass alle Mitgliedstaaten das Konzept des Hochwasserrisikomanagements grundsätzlich übernommen haben. Die Qualität der Ergebnisse ist allerdings unterschiedlich, so die EU-Kommission.

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Junge Unternehmer: Gründungswettbewerb KUER.NRW startet

Als neuer Baustein der Umweltwirtschaftsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen startet jetzt der KUER.NRW Gründungswettbewerb. KUER.NRW (Klima, Umwelt, Energie und Ressourcenschonung) ist nach Angaben des Landesumweltministeriums der einzige branchenspezifische Gründungswettbewerb für die Umweltwirtschaft in Deutschland. Gegliedert ist KUER.NRW in vier Module: KUER Scouting spürt innovative Gründungsideen auf, animiert potenzielle Gründerinnen und Gründer zu einer ersten intensiven Auseinandersetzung mit ihrer Geschäftsidee und gibt qualifizierte Rückmeldung. KUER Scouting erfolgt während der gesamten Projektlaufzeit im engen Kontakt mit Hochschulen. Im KUER Businessplan Wettbewerb wird die Erstellung eines aussagekräftigen Businessplans durch individuelle Coaching-Angebote, gezielte Qualifizierungseinheiten und einen differenzierten Begutachtungsprozess unterstützt. Der Wettbewerb startet am 1. Juni 2019 und endet mit der Prämierung im Rahmen des Summits Umweltwirtschaft.NRW am 10. Dezember 2019. KUER Success: Sobald sich die konkrete Gründung des Unternehmens abzeichnet, startet dieses Modul in Form von individualisierten Coaching-Angeboten durch branchenbezogene Spezialisten und Kapitalgeber. KUER Best Practice stellt innovative Gründungen ins Rampenlicht, verhilft jungen Unternehmen der Umweltwirtschaft zu mehr öffentlicher Wahrnehmung und unterstützt sie somit dabei, sich Investoren gegenüber zu präsentieren und von ihnen gefunden zu werden.
Durchgeführt wird der Gründerwettbewerb KUER.NRW im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur-und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen zusammen mit Pro Ruhrgebiet e. V. und der Startbahn Ruhr GmbH.

www.kuer.nrw

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Thüringer Umweltpreis 2019 ausgeschrieben

Bis Ende Mai 2019 können sich Thüringerinnen und Thüringer als Einzelpersonen oder in Gruppen für den Thüringer Umweltpreis 2019 bewerben. Die Preise sind insgesamt mit 10 000 Euro dotiert, der Hauptpreis beträgt mindestens 5000 Euro. Aufgerufen sind Einzelpersonen oder Personengruppen, Unternehmen, Vereine und Verbände, Bürgerinitiativen, Kommunen und kommunale Partnerschaften aus Thüringen. Die Beiträge der Bewerberinnen und Bewerber sollen dem Klimaschutz, dem Naturschutz, der Ressourceneffizienz, ökologischen Verbesserungen oder dem Naturschutz dienen. Auch künstlerische oder journalistische Arbeiten können eingereicht werden. Die Verleihung der Preise findet am 28. August 2019 im Klima-Pavillon in Jena durch Umweltministerin Anja Siegesmund statt.

www.thueringer-umweltpreis.de

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TSM Abwasser für Kirchheimbolanden

Die Verbandsgemeindewerke Kirchheimbolanden sind bei der Abwasserentsorgung hervorragend aufgestellt. Im November erhielten die Verbandsgemeindewerke das Qualitätssiegel Technisches Sicherheitsmanagement (TSM) in der Sparte Abwasser durch die DWA überreicht. Im September hatte sich das kommunale Unternehmen der freiwilligen Überprüfung durch das DWA-Expertenteam unterzogen und sich den rund 270 Fragen zur Organisation der technischen und betrieblichen Abläufe gestellt.

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Phosphor und Fernwärme aus Klärschlamm

Ein Konzept zur Gewinnung von Phosphor und Energie aus Klärschlamm ist der Gegenstand eines Projekts der TH Mittelhessen. Die Professoren Ulf Theilen, Harald Weigand und Harald Platen vom Kompetenzzentrum für Energie-und Umweltsystemtechnik arbeiten dabei mit verschiedenen Partnern zusammen. Zu ihnen gehören die Stadtwerke Gießen, die Mittelhessischen Wasserbetriebe und das Institut für Pflanzenernährung der Justus-Liebig-Universität. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 125 000 Euro.
Die Projektpartner wollen ein Konzept entwickeln, das „für alle Kläranlagen der Partner-Kommunen in der erweiterten Region Mittelhessen unabhängig von der Größenklasse eine zukunftsweisende, sehr weitgehende energetische und stoffliche Verwertung mit Phosphor-Rückgewinnung realisiert und den Phosphor als Dünger in der regionalen Landwirtschaft nutzt“, so Theilen. Der getrocknete Klärschlamm, der annähernd den Heizwert von Braunkohle hat, soll in einem zentralen Heizwerk in Gießen verbrannt und die Energie in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist werden.
Bisher haben etwa 35 Kommunen Interesse an einer Zusammenarbeit gezeigt. Ziel ist die Gründung einer kommunalen Gesellschaft zur regionalen Klärschlammverwertung. Einbezogen sind das Hessische Umweltministerium, das Regierungspräsidium Gießen und die mittelhessischen Landkreise. Weitere wichtige Gesprächspartner sind die Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main und der Hessische Bauernverband, deren Expertise bei der Entwicklung eines Vermarktungskonzepts für den Dünger gebraucht wird.
Das Projekt läuft bis Juli dieses Jahres. Wenn das Konzept des mittelhessischen Konsortiums das BMBF überzeugt, besteht für die anschließende Realisierung die Aussicht auf eine Förderung in Höhe von fünf bis sieben Millionen Euro.

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Nitrat: EU-Kommission verklagt Griechenland vor dem Gerichtshof

Die EU-Kommission verklagt Griechenland vor dem Gerichtshof und beantragt Verhängung von finanziellen Sanktionen. Im April 2015 urteilte der Gerichtshof der EU, dass Griechenland gegen EU-Recht verstieß, da es seine Gewässer nicht vor Verunreinigung durch Nitrat aus landwirtschaftlichen Quellen schützte. Vier Jahre später ist das Problem noch immer nicht vollständig gelöst. Daher fordert die Kommission den Gerichtshof der Europäischen Union auf, finanzielle Sanktionen in Form eines Pauschalbetrags von 2639,25 Euro pro Tag mit einem Mindestpauschalbetrag von 1 310 000 Euro und eines täglichen Zwangsgelds in Höhe von 23 753,25 Euro ab dem Tag des ersten Urteils bis zur vollständigen Einhaltung der Vorschriften oder bis zum zweiten Urteil des Gerichtshofs zu verhängen.

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Niederkassel: Abwassergebühren steigen wegen Klärschlamm-Engpass

In Niederkassel, nördlich von Bonn am Rhein gelegen, steigen wegen eines Engpasses bei der Klärschlammentsorgung die Abwassergebühren. Das teilte die Betriebsleitung des Abwasserwerks der Stadt mit. Im Zuge der Novellierung der Klärschlammverordnung hätten sich die Verwertungsmöglichkeiten für Klärschlamm dramatisch verändert. Aufgrund der Kündigung des bisherigen Entsorgungsvertrags müssten in Niederkassel nun kurzfristige Verwertungsmöglichkeiten, auch alternativ zur Verbrennung, entwickelt werden. Da das Preisgefüge durch die Engpässe sehr stark angestiegen ist, führe dies zu einer Gebührenanhebung. Nach einer erfolglosen europaweiten Ausschreibung fänden Gespräche mit möglichen Partnern im In-und Ausland für die Klärschlammentsorgung statt.

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Deutscher Nachhaltigkeitspreis: Deutschlands nachhaltigste Unternehmen und Kommunen gesucht

Der 12. Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist ausgeschrieben. Bis zum 18. April 2019 können sich Unternehmen sowie Städte und Gemeinden bewerben. In der Kategorie „Unternehmen“ werden solche gesucht, die sich erfolgreich den ökologischen und sozialen Herausforderungen der Zukunft stellen. Ein Sonderpreis prämiert Akteure, die das Potenzial der Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. In der Kategorie „Städte und Gemeinden“ werden solche gesucht, die im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten eine umfassende nachhaltige Stadtentwicklung betreiben. Ein Sonderpreis prämiert zudem Akteure, die das Potenzial der Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. Die erfolgreichste Groß-, Mittel-und Kleinstadt bzw. Gemeinde erhält von der Allianz Umweltstiftung jeweils 30 000 Euro für Projekte zur nachhaltigen Stadtentwicklung.

www.nachhaltigkeitspreis.de

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Bau einer Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung in Mannheim

In Mannheim soll im Jahr 2021 eine großtechnische Pilotanlage zur thermochemischen Klärschlammbehandlung mit integrierter Phosphorrückgewinnung in Betrieb gehen. Das Umweltministerium Baden-Württemberg fördert den Bau der Anlage mit 6,4 Millionen Euro. Neben der Anlage in Mannheim hat das Umweltministerium den Bau einer Versuchsanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm in Göppingen mit über 2,2 Millionen Euro gefördert. Diese Anlage soll 2019 ihre Arbeit aufnehmen können. Eine mobile Versuchsanlage wurde zwischen Juni 2018 und November 2018 in Leutkirch betrieben. Damit konnte eine Phosphorrückgewinnung unter den dort vorherrschenden spezifischen Praxisbedingungen erprobt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen zum Bau einer großtechnischen Anlage auf dem Gelände des Klärwerks genutzt werden. Das Umweltministerium hat dieses Projekt mit über 280 000 Euro bezuschusst. Schließlich hat das Ministerium den Bau einer großtechnischen Pilotanlage zur Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm des Abwasserverbands Mittleres Wiesental in Steinen (Landkreis Lörrach) mit insgesamt 2,5 Millionen Euro bezuschusst. Ihren Betrieb aufnehmen soll die Anlage den aktuellen Plänen zufolge im Jahr 2020.

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EU-Kommission legt Mitteilung zu Arzneimitteln in der Umwelt vor – gesamten Lebenszyklus betrachten

Die Europäische Kommission hat am 11. März 2019 eine Mitteilung angenommen, in der ein Maßnahmenpaket zum Umgang mit den vielschichtigen Herausforderungen skizziert wird, die durch die Freisetzung von Arzneimitteln in die Umwelt entstehen. Das von der Kommission vorgestellte „Strategische Konzept bezüglich Arzneimitteln in der Umwelt“ legt sechs Handlungsbereiche zu sämtlichen Stadien des Lebenszyklus von Arzneimitteln fest, in denen Verbesserungen erzielt werden können. Der Text deckt sowohl Arzneimittel für den humanmedizinischen als auch für den veterinärmedizinischen Einsatz ab. Die Bereiche betreffen alle Stadien des Arzneimittel-Zyklus von der Entwicklung und Herstellung bis hin zur Entsorgung und Müllbeseitigung – im Einklang mit der Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen zu nachhaltigen Produkten in der Kreislaufwirtschaft. In den sechs Bereichen werden unter anderem Maßnahmen zur Sensibilisierung und zur Förderung einer umsichtigen Nutzung, zu einer besseren Ausbildung und Risikoabschätzung, zur Sammlung von Messdaten, zur Förderung von umweltfreundlichem Design, zu geringeren Emissionen im Herstellungsprozess, Müllvermeidung und einer besseren Abwasseraufbereitung genannt.
Die jetzt vorgestellte Mitteilung legt den Schwerpunkt auf den Austausch vorbildlicher Verfahren, auf die Zusammenarbeit auf internationaler Ebene und auf ein besseres Verständnis der Risiken. Mehrere Maßnahmen in dem strategischen Ansatz sind darauf ausgerichtet, zu den Zielen des Europäischen Aktionsplans zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen im Rahmen des Konzepts „Eine Gesundheit“ beizutragen.

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EU-Kommission veröffentlicht Bericht zum Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft

Die Europäische Kommission hat am 4. März 2019 einen umfassenden Bericht über die Umsetzung des von ihr im Dezember 2015 angenommenen Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft veröffentlicht. In dem Bericht werden die wichtigsten Ergebnisse der Umsetzung des Aktionsplans und die anstehenden Herausforderungen auf dem Weg zu einer klimaneutralen, wettbewerbsfähigen Kreislaufwirtschaft beschrieben, in der die Belastung der natürlichen Ressourcen, der Süßwasserbestände und der Ökosysteme auf ein Minimum reduziert ist.
Drei Jahre nach seiner Annahme kann nach Ansicht der EU-Kommission der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft als in vollem Umfang vollendet betrachtet werden. Seine 54 Aktionen sind nunmehr abgeschlossen oder angelaufen. Den Feststellungen des Berichts zufolge hat die Umsetzung des Aktionsplans für die Kreislaufwirtschaft den Übergang zur Kreislaufwirtschaft in Europa schneller vorangebracht, wodurch in der EU neue Arbeitsplätze geschaffen wurden. Im Jahr 2016 waren in für die Kreislaufwirtschaft relevanten Sektoren mehr als vier Millionen Arbeitnehmer beschäftigt, was einem Anstieg um 6 % gegenüber 2012 entspricht.
Die Kreislaufwirtschaft hat auch neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet, zu neuen Geschäftsmodellen geführt und neue Märkte innerhalb und außerhalb der EU erschlossen. Durch kreislaufwirtschaftliche Tätigkeiten wie Reparaturen, Wiederverwendung oder Recycling wurden im Jahr 2016 fast 147 Milliarden Euro an Wertschöpfung generiert und Investitionen im Umfang von rund 17,5 Milliarden Euro getätigt.

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Klärschlämme aus dem Süden Schleswig-Holsteins gehen künftig nach Hamburg

Die Klärschlämme aus Lübeck, dem Kreis Pinneberg sowie aus Teilen der Kreise Steinburg und Segeberg (alle in Schleswig-Holstein) gehen ab 2027 zur Weiterverwertung nach Hamburg. Darauf haben sich die Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL), der AZV Südholstein und Hamburg Wasser am 1. März 2019 geeinigt. Der öffentlich-rechtliche Vertrag, der die kommunale Kooperation regelt, hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Hamburg Wasser verpflichtet sich damit, den Partnern aus Schleswig-Holstein ausreichend Kapazität in einer dann gemeinsam genutzten Verwertungsanlage für Rückstände aus der Abwasserbehandlung zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug kann Hamburg Wasser mit garantierten Klärschlammlieferungen aus der Metropolregion rechnen. Durch die kommunale Kooperation stellen die Entsorgungsbetriebe Lübeck und der AZV Südholstein außerdem frühzeitig sicher, künftig schärfere gesetzliche Regeln für den Umgang mit Klärschlamm zu erfüllen.
Bei der Abwasserbeseitigung in den Anlagen des AZV Südholstein sowie der Entsorgungsbetriebe Lübeck fallen jährlich rund 17 000 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm an. Der Lübecker Klärschlamm wird zurzeit überwiegend landwirtschaftlich verwertet. Die Kapazitäten in den Schlammverbrennungsanlagen sind deutschlandweit erschöpft, und vor allem in Norddeutschland müssen große Schlammlagerplätze geschaffen werden, um die Kläranlagen zu entlasten. Die Klärschlammverwertungsanlage VERA auf dem Gelände des Klärwerks Köhlbrandhöft von Hamburg Wasser verbrennt in drei Kesseln teilgetrockneten Klärschlamm aus der Abwasserbehandlung. Die Abgase werden in einer Rauchgasreinigung gefiltert, die gefilterten Rückstände werden zu Gips verarbeitet. Der in der Verbrennung entstehende Dampf treibt einen Stromgenerator an, um die Elektrizität zur Eigennutzung der Verwertungsanlage und des Klärwerkes zu schaffen. Ab 2020 wird Hamburg Wasser gemeinsam mit der Firma Remondis Aqua Industrie in einer modernen Phosphorrückgewinnungsanlage hochreine Phosphorsäure aus der kontinuierlich anfallenden Asche recyceln.

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Grundsteinlegung der Hamburger Phosphor-Recyclinganlage

Hamburg Wasser und Remondis haben am 1. März 2019 den Grundstein für die nach eigener Angabe weltweit erste Phosphor-Recyclinganlage auf dem Klärwerk Hamburg gelegt. In Hamburg wird Phosphor mit dem von Remondis entwickelten TetraPhos®-Verfahren nach Einschätzung der Projektpartner wirtschaftlich effizient und im großtechnischen Maßstab aus Abwasser zurückgewonnen. Die Anlage auf dem Klärwerk Hamburg geht 2020 in Betrieb und wird jährlich aus 20 000 Tonnen Klärschlammasche rund 7000 Tonnen hochreine Phosphorsäure produzieren. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit Mitteln aus dem Umweltinnovationsprogramm. Nathalie Leroy, Geschäftsführerin von Hamburg Wasser, erwähnte bei dieser Gelegenheit: „Um das energetische Potenzial des Klärschlamms weiter zu erschließen, vergrößern wir auch unsere Klärschlammverbrennung.“
Realisiert und betrieben wird die Phosphor-Recyclinganlage durch die Hamburger Phosphorrecyclinggesellschaft mbH. Die Gesellschaft wurde im März 2018 in Hamburg gegründet. Beteiligt ist die Hamburger Stadtentwässerung AöR, ein Unternehmen von Hamburg Wasser, zu 60 Prozent und Remondis Aqua Industrie GmbH & Co. KG zu 40 Prozent. A

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EEW führt Genehmigungsverfahren für Recyclinganlage kommunaler Klärschlämme fort

EEW Energy from Waste GmbH (EEW) wird das Genehmigungsverfahren für die Errichtung einer Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) am Kraftwerksstandort Stavenhagen fortführen. Bereits am 16. Januar 2019 hatte die EEW Energy from Waste Stavenhagen GmbH in einem sogenannten Scoping-Termin mit der Genehmigungsbehörde erfolgreich den Untersuchungsrahmen für dieses Genehmigungsverfahren ab gesteckt. Ziel sei es, so Projektleiter Karl-Heinz Plepla, den Genehmigungsantrag im dritten Quartal dieses Jahres fertigzustellen. Vorbehaltlich der Erteilung einer Genehmigung durch das zuständige Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburgische Seenplatte plant EEW Stavenhagen, bis 2022/23 eine KVA für die Verwertung von 160 000 Tonnen Klärschlamm (Originalsubstanz) in Betrieb zu nehmen. Dabei entstehe eine Asche, die „bestmögliche Voraussetzungen für ein hochwertiges Phosphorrecycling“, so EEW, biete. EEW habe sich bereits ein Verfahren gesichert, mit dem die Rückgewinnung aus der Klärschlammasche weit vor der gesetzlichen Pflicht realisierbar sei. Eine entsprechende Vereinbarung habe die EEW-Gruppe kürzlich mit einem Partner schließen können.

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Novellierung des Berufsbilds „Umwelttechnische Berufe“

Das Berufsbild „Umwelttechnische Berufe“ wird novelliert. Eine Übersicht gibt Rüdiger Heidebrecht, Leiter der Abteilung „Bildung und Internationale Zusammenarbeit“ in der DWA-Bundesgeschäftsstelle, in einem knapp siebenminütigen Video auf Youtube. Dabei wird erklärt, was auf die Berufstätigen und die Neueinsteiger zukommt. Wesentliche Trends der Zukunft sind die technische Entwicklung, der Klimawandel, die demographischen Änderungen und die fortschreitende Digitalisierung einschließlich Cybersicherheit. Den Planungen zufolge soll die Novellierung der UT-Berufe im Jahr 2021 abgeschlossen werden. Danach wird das Berufsbild der Meister überarbeitet; Abschluss hier soll das Jahr 2023 sein.

E-Mail: heidebrecht@dwa.de

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EU-Kommission fordert 15 Mitgliedstaaten auf, die Vorschriften für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen und Konzessionen einzuhalten

Die EU-Kommission hat im Januar 2019 beschlossen, Aufforderungsschreiben an 15 Mitgliedstaaten (Bulgarien, Kroatien, Zypern, Tschechien, Dänemark, Finnland, Deutschland, Ungarn, Italien, Malta, die Niederlande, Polen, Rumänien, Schweden und das Vereinigte Königreich) im Zusammenhang mit der Übereinstimmung ihrer nationalen Rechtsvorschriften mit den EU-Vorschriften für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen und Konzessionen zu richten. Die neuen Vorschriften (Richtlinie 2014/24/EU, Richtlinie 2014/25/ EU und Richtlinie 2014/23/EU) mussten von den Mitgliedstaaten bis zum 18. April 2016 in nationales Recht umgesetzt werden. Die Kommission übermittelt die Schreiben, nachdem sie geprüft hat, ob die nationalen Umsetzungsvorschriften mit den EU-Richtlinien in Einklang stehen. Auch bei den übrigen Mitgliedstaaten, die die Umsetzung mit erheblichen Verzögerungen abgeschlossen haben, wird eine solche Prüfung durchgeführt werden. Die Mitgliedstaaten haben zwei Monate Zeit, um auf die von der Kommission vorgebrachten Beanstandungen zu reagieren. Andernfalls kann die Kommission beschließen, eine mit Gründen versehene Stellungnahme zu übermitteln.

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Thüringen: Entwurf für novelliertes Vergabegesetz vorgelegt – soziale und ökologische Belange gestärkt

Das Kabinett hat im Januar 2019 im zweiten Durchgang den Entwurf des Wirtschaftsministeriums für die Novelle des Thüringer Vergabegesetzes (ThürVgG) beschlossen. Es soll unter anderem soziale und ökologische Belange stärken. Der Gesetzentwurf wird jetzt dem Landtag zugeleitet und soll noch vor der Sommerpause 2019 verabschiedet werden.
Durch die stärkere Berücksichtigung sozialer und ökologischer Belange sollen keine zusätzlichen, unüberwindbaren Hürden für die mittelständische Thüringer Wirtschaft entstehen. Soziale und ökologische Kriterien, die für den Auftragsgegenstand entscheidend sind, können nach wie vor fakultativ durch den Auftraggeber festgelegt werden. Allerdings sollen ökologische und soziale Kriterien zukünftig ausschlaggebend sein, wenn die öffentlichen Auftraggeber zwischen sonst gleichwertigen Angeboten entscheiden müssen. Diese bislang fakultative „Bonusregelung“ wird nunmehr obligatorisch und um weitere soziale und ökologische Aspekte (wie zum Beispiel den Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter, die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen oder schwerbehinderten Menschen sowie Maßnahmen zur Förderung der Energieeffizienz) ergänzt. Die bisherige Regelung, nach der der Bieter bevorzugt wird, der mindestens 25 Mitarbeiter beschäftigt, entfällt zugunsten kleiner Unternehmen. Außerdem wird auf eine umweltverträgliche Beschaffung von Investitionsgütern unter Berücksichtigung des Lebenszyklusprinzips hingewirkt.

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Klimaaktive Kommunen gesucht

Städte, Landkreise und Gemeinden deutschlandweit sind aufgerufen, sich mit ihren vorbildlichen Projekten zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels am Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2019″ zu beteiligen. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2019. Auf die Gewinner warten insgesamt 250 000 Euro Preisgeld und damit 25 000 Euro je Preisträger. Die gesuchten Klimaprojekte sollen andere Kommunen anregen, neue Ideen auf ihre eigenen Situationen zu übertragen und zu realisieren.
Bewerbungen sind in vier Kategorien möglich:
Kategorie 1: Ressourcen- und Energieeffizienz in der Kommune
Kategorie 2: Klimaanpassung in der Kommune
Kategorie 3: Kommunale Klimaaktivitäten zum Mitmachen
Sonderpreis „Klimafreundliche kommunale Beschaffung“.
Ausdrücklich gewünscht sind auch Kooperationsprojekte, bei denen die kommunale Verwaltung mit weiteren Akteuren (zum Beispiel Vereinen, Verbänden, Kammern, Handwerk) und/oder mit anderen Kommunen sowie mit kommunalen Unternehmen zusammenarbeitet.
Initiatoren des Wettbewerbs sind das Bundesumweltministerium und das Deutsche Institut für Urbanistik. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.

www.klimaschutz.de/wettbewerb2019

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Plattform zur effizienteren Bewertung von Umweltchemikalien

Die Analyse und Bewertung von Umweltchemikalien effizienter zu machen, das ist das Ziel der neuen Technologie-Plattform CITEPro (Chemicals in the Environment Profiler) am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Möglich wird das vor allem durch die Automatisierung von Teilprozessen bei der Probenvorbereitung, der Exposition von Zellkulturen und Wasserorganismen mit Einzelstoffen, Mischungen und Umweltproben sowie der chemischen Analyse. Am 6. Februar 2019 wurde die neue Forschungsinfrastruktur eröffnet. Rund vier Millionen Euro haben der Bund sowie die Bundesländer Sachsen und Sachsen- Anhalt insgesamt in den Aufbau von CITEPro investiert.
Biologische Wirkungstests sind das Herzstück der neuen Forschungsplattform CITEPro. Hinter CITEPro verbirgt sich kein singuläres Forschungsgroßgerät. Vielmehr besteht es aus mehr als 20 Einzelgeräten, die je nach Fragestellung modular genutzt werden können. Dazu gehören Geräte für die Probenvorbereitung, bei der Chemikaliengemische aus Umweltproben (etwa aus Sedimenten oder Blut) extrahiert, konzentriert und gereinigt werden können. Hinzu kommen hochauflösende analytische Geräte, mit denen Konzentrationen in Umweltproben und in Biotests gemessen werden können und verschiedene Biotestverfahren, die Auskunft über die Wirkung von Chemikalien auf lebende Zellen von Säugetieren, Bakterien und Algen oder ganze Organismen, wie Fischembryonen, geben. Das Besondere der Biotests, die in CITEPro zum Einsatz kommen ist, dass sie mit einer sehr hohen Durchsatzleistung arbeiten können.

www.ufz.de/citepro

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Terminologie für die Verschmutzung durch Plastik veröffentlicht

Ein europaweites Netzwerk hat, nach eigenen Worten „erstmalig“, eine einheitliche Terminologie für die Umweltverschmutzung durch Plastik vorgeschlagen. Diese geht weit über Größenklassen hinaus und berücksichtigt auch physikalisch-chemische Eigenschaften von Polymeren. Das Ergebnis dieser Konsensbildung ist kürzlich in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology erschienen. Aufgrund der Kunststoffe gibt es noch keine klaren Einteilungen. Zum Beispiel werden Reifenmaterialien aufgrund ihres Elastomeranteils klassisch in den Materialwissenschaften nicht als Plastik definiert. In der Umwelt können diese kleinen Partikel aus Abrieb von Autoreifen oder als Recyclingprodukt auf Spiel- und Sportplätzen aber einen erheblichen Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt darstellen. Eine Basis für die Vereinheitlichung von Analysemethoden, die Entwicklung von Monitoring-Programmen, aber auch für die Vergleichbarkeit von Effektstudien wäre daher wichtig.

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Baden-Württemberg: 7,5 Millionen Euro Förderung für Projekt zur Rückgewinnung von Phosphor

Der Zweckverband Abfallbehandlung Kahlenberg (ZAK) in Ringsheim (Ortenaukreis, Baden-Württemberg) bekommt 7,5 Millionen Euro für ein Projekt zur Rückgewinnung von Phosphor aus Aschen, die durch die energetische Verwertung von aus Restabfällen erzeugten Ersatzbrennstoffen entstehen. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf knapp 30 Millionen Euro. Das teilte Baden-Württembergs Umweltministerium mit.
Die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage ZAK ist landesweit die einzige dieser Art. Dort werden die im Landkreis Emmendingen und im Ortenaukreis erfassten Rest- und Bioabfälle zu Wasser, Mineralstoffen, Ersatzbrennstoffen, Biogas und Metallen verwertet. Allerdings werden die biogenen Abfallbestandteile derzeit ausschließlich energetisch genutzt.

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Kosten der PFT-Verschmutzung der Gewässer um den US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem

lm Zusammenhang mit der PFT-Verschmutzung der Gewässer um den US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem (Rheinland-Pfalz) hat der Bund bisher rund 460 000 Euro ausgezahlt. Die US-Streitkräfte sind zur Erstattung eines Teilbetrags hiervon in Höhe von rund 345 000 Euro verpflichtet. Zur Erfüllung dieser Verpflichtung haben sie im Jahr 2015 rund 180 000 Euro und im Jahr 2016 rund 115 000 Euro an den Bund gezahlt. Die Zahlung des Restbetrags in Höhe von rund 50 000 Euro ist für das Jahr 2019 angekündigt. Das antwortete die Bundesregierung auf die Frage einer Abgeordneten des Deutschen Bundestags nach den Kosten der PFT-Verschmutzung der Gewässer um den US-Luftwaffenstützpunkt Spangdahlem (Bundestags- Drucksache 19/7341).

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Niedersachsen: Weniger Klärschlammausbringung in der Landwirtschaft

In Niedersachsen wurden im Jahr 2017 im Rahmen der öffentlichen Abwasserentsorgung rund 147 300 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm aus kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen direkt und ohne Zwischenlagerung entsorgt. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, gingen davon rund 96 400 Tonnen in die stoffliche Verwertung. Die Landwirtschaft war hier der größte Abnehmer und brachte rund 73 400 Tonnen als Dünger aus. 2017 setzte die Landwirtschaft damit 9,4 % weniger Trockenmasse Klärschlamm ein als noch im Vorjahr. Die restlichen etwa 23 000 Tonnen wurden einerseits für landschaftsbauliche Maßnahmen verwendet, zum Beispiel für Rekultivierung und Kompostierung, andererseits diente der Klärschlamm als Ausgangsstoff für die Schaffung von Klärschlammerde (Vererdung).
Weitere über 48 900 Tonnen des 2017 angefallenen Klärschlamms konnten unmittelbar thermisch entsorgt werden. Das durch Verbrennung entsorgte Aufkommen lag 18,1 % über dem Wert des Jahres 2016 und entsprach fast der doppelten Menge des Jahres 2010. Der Klärschlamm wurde 2017 hauptsächlich in Abfallverbrennungsanlagen und in Energieversorgungsunternehmen mitverbrannt (über 42 200 Tonnen). Nach den vorliegenden Daten lagen der Anteil der Klärschlammverwertung in Niedersachsen bei rund 65 % und der Verbrennungsanteil bei rund 33 %. Auf Bundesebene war das Verhältnis mit 30 % Verwertung und 70 % Verbrennung 2017 nahezu umgekehrt.

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Ständiger Ausschuss Klimawandel bei der LAWA

Der Klimawandel hat jetzt bei der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) auch organisatorisch einen neuen Status erreicht. Der im Frühjahr des vergangenen Jahres von der Umweltministerkonferenz beschlossene „Ständige Ausschuss Klimawandel (AK)“ wurde jetzt konstituiert. Die weiteren ständigen Ausschüsse beschäftigen sich mit Grundwasser und Wasserversorgung (AG), mit Wasserrecht, mit Oberirdischen Gewässern und Küstengewässern (AO) sowie mit Hochwasserschutz und Hydrologie (AH). Mit dem Ständigen Ausschuss Klimawandel unterstreicht die LAWA die Bedeutungen der Auswirkungen des Klimawandels für die Wasserwirtschaft. Auch wird die Notwendigkeit der Bereitstellung personeller und finanzieller Ressourcen betont, um die Auswirkungen des Klimawandels vorsorgeorientiert in Planungs- und Genehmigungsprozessen berücksichtigen zu können. Außerdem wird die aktuelle Bereitstellung von Informationen über beobachtete und projizierte Entwicklungen von Klimaparametern, der potenziellen Auswirkungen sowie über mögliche Anpassungsmaßnahmen gefordert. Dabei wird die vom Bund geplante Erarbeitung eines Klimavorsorgeportals begrüßt und die fachliche Begleitung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) befürwortet. Der Ständige Ausschuss Klimawandel kümmert sich um das Klimamonitoring bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft, beurteilt die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft und priorisiert die Hand lungserfordernisse. Weiterhin gehören die fachliche Begleitung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel sowie die Beratung und Bewusstseinsbildung zu den Aufgaben des neuen Ausschusses.

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Umweltbundesamt: Klärgas kann besser genutzt werden

Bisher wird aus Klärgas in der Regel Strom erzeugt, der in der Kläranlage selbst verbraucht wird. Das Umweltbundesamt (UBA) meint, für die Energiewende seien flexiblere Lösungen gefragt. Ein UBA-Positionspapier zeigt, wie Klärgas künftig eingesetzt werden könnte, etwa im Verkehr sowie zur Wärme- und Kälteversorgung.
Klärgas ist danach eine erneuerbare Ressource, die als vielseitig einsetzbarer Energieträger zum Klimaschutz und somit zum Gelingen der Energiewende beitragen könne. Eine Entkopplung der Stromerzeugung und des Stromverbrauchs von Kläranlagen wäre ein erster Schritt, um diese Prozesse getrennt voneinander zu optimieren.
Neben dem Elektrizitätssektor könnte Klärgas auch im Verkehr sowie zur Wärme- und Kälteversorgung Beiträge liefern. Durch Power-to-Gas-Anlagen und die Aufbereitung des Klärgases könne dieses im existierenden Gasnetz gespeichert und anschließend optimal genutzt werden. Für diese alternative Nutzung der Ressource fehlen laut UBA jedoch Strategien und stabile Entwicklungspfade.
Forschung und Politik sollten nach Meinung des UBA die technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so weiterentwickeln, dass eine aus Klimaschutzgründen notwendige, energetisch effiziente und volkswirtschaftlich sinnvolle Nutzung der erneuerbaren Ressource Klärgas möglich ist und diese in den Kommunen umgesetzt wird.

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Förderung für internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen

Auf die Förderung internationaler Partnerschaften im Klima-, Umwelt- und Energiebereich zielt die Förderrichtlinie „CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen“, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung veröffentlicht hat. Im Fokus von CLIENT II steht die Förderung nachfrageorientierter FuE-Kooperationen mit ausgewählten Schwellen- und Entwicklungsländern. Das Ziel ist, für konkrete Herausforderungen im Partnerland innovative und nachhaltige Lösungsansätze in den Themenbereichen Rohstoffeffizienz Rohstoffeffizienz und Kreislaufwirtschaft, Wassermanagement, Klimaschutz/Energieeffizienz, Anpassung an den Klimawandel, Landmanagement, Nachhaltige Energiesysteme und Naturrisiken gemeinsam zu entwickeln und zu implementieren. Gleichzeitig sollen damit neue Marktpotenziale für exportorientierte innovative deutsche Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen – erschlossen werden. Zunächst können bis zum 31. Mai 2019 aussagekräftige Projektskizzen eingereicht werden.

https://www.bmbf.de/foerderungen/ bekanntmachung-2211.html

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Fallstudien zeigen Machbarkeit der Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft

Hydroponische Anbauverfahren mit speziell aufbereitetem Abwasser sind Gegenstand des Forschungsprojekts HypoWave. Diese optimierte Variante wird seit Herbst 2016 in einer Pilotanlage auf der Kläranlage Hattorf bei Wolfsburg erprobt. Erste Fallstudien zeigen nun die Machbarkeit dieser wasser- und nährstoffeffizienten landwirtschaftlichen Produktion. Beispielhaft an zwei Regionen – dem Landkreis Gifhorn in Niedersachsen und der Gemeinde Raeren in Belgien – wird demonstriert, wie die angepasste Aufbereitung und Wiederverwendung von kommunalem Abwasser für den hy droponischen Gemüse- und Schnittblumenanbau gelingen kann. „Für kleinere Gemeinden von 500 bzw. 1650 Einwohnerwerte kann hier auf 3600 bzw. 6000 m² eine wirtschaftliche Produktion erzielt werden“, sagt Marius Mohr, Koordinator der Fallstudien vom Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB. Die dreijährige Laufzeit von HypoWave endet am 31. August 2019.

www.hypowave.de

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Bundesregierung legt EU-Kommission Maßnahmenkatalog zur Änderung der Düngeverordnung vor

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat einen mit dem Bundesumweltminis terium abgestimmten Maßnahmenkatalog entwickelt, mit dem die Nitratwerte im deutschen Grundwasser gesenkt werden sollen. Nachholbedarf sieht Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner noch beim Vergleich der Zu- und Abfuhr von Stickstoff auf landwirtschaftlichen Flächen und bei Regelungen für mit Nitrat besonders belastete Gebiete.
Die Regierung habe der EU-Kommission eine Aufzeichnungspflicht über die aufgebrachten Düngermengen vorgeschlagen, um damit die Einhaltung des ermittelten Düngebedarfs der landwirtschaftlichen Kulturen besser zu kontrollieren.
Für die mit Nitrat belasteten Gebiete – für die so genannten roten Gebiete – wurden der Europäischen Kommission zusätzliche Maßnahmen vorgeschlagen:
Verbot der Herbstdüngung im Spätsommer bei Winterraps, Wintergerste und Zwischenfrüchten ohne Futternutzung
Der für jede Kultur nach strengen Vorgaben errechnete Düngebedarf wird pauschal um 20 % abgesenkt.
Die bisher nur im Betriebsdurchschnitt geltende Obergrenze von 170 kg Stickstoff pro Hektar für Gülle und andere Wirtschaftsdünger muss zukünftig schlagbezogen berechnet werden, das heißt, für jedes Feld gilt dann die Obergrenze von 170 kg Stickstoff pro Hektar.
Wenn eine Sommerkultur, wie zum Beispiel Mais oder Zuckerrüben, angebaut wird, die erst im Frühjahr ausgesät wird, muss im Herbst davor verpflichtend eine Zwischenfrucht angebaut werden, damit der Boden über Winter mit einer Pflanzendecke bedeckt ist.

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Umweltschutzausgaben belaufen sich auf 66,2 Milliarden Euro

Umweltschutz ist nicht nur ein nachhaltiger Dienst an der Umwelt, sondern stellt in Deutschland mittlerweile auch einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. 2016 beliefen sich in Deutschland die Ausgaben für Umweltschutzleistungen auf insgesamt 66,2 Milliarden Euro. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) erhöhten sich die Umweltschutzausgaben damit um 2,9 % gegenüber 2015. Der Großteil der Ausgaben entfiel dabei mit 41,1 Milliarden Euro auf den industriellen und gewerblichen Sektor. Private Haushalte mit 14,3 Milliarden Euro und der Staat mit 10,8 Milliarden Euro folgen mit deutlichem Abstand. Bei den einzelnen Umweltsektoren dominiert der Gewässerschutz. Bei den Ausgaben liegt die Abwasserwirtschaft mit einem Anteil von 45 Prozent deutlich vor der Abfallwirtschaft (34 Prozent) und der Vermeidung und Beseitigung von Umweltverunreinigungen (14 %) sowie sonstigen Umweltschutzaktivitäten 7 %). Die umweltbezogenen Steuern von inländischen privaten Haushalten lagen im Jahr 2016 bei rund 31,4 Milliarden Euro. Sie trugen damit zu 54 % zum gesamten umweltbezogenen Steueraufkommen (58,5 Milliarden Euro) bei. Inländische Unternehmen zahlten 2016 rund 26,2 Milliarden Euro. Im Ausland ansässige Haushalte und Unternehmen leisteten an den deutschen Fiskus 0,8 Milliarden Euro. Als umweltbezogene Steuern werden solche Steuern bezeichnet, die umweltschädliche Aktivitäten verteuern und somit Anreize zu umweltfreundlichem Verhalten setzen. Am aufkommensstärksten waren im Jahr 2016 die Energiesteuer (früher: Mineralölsteuer) mit rund 40,1 Milliarden Euro sowie die Kraftfahrzeugsteuer mit knapp 9,0 Milliarden Euro. Weitere bedeutende umweltbezogene Steuern waren die Stromsteuer (6,5 Milliarden Euro), die Luftverkehrsteuer sowie die im Rahmen des europäischen Emissionshandels versteigerten Emissionsberechtigungen (jeweils 1,1 Milliarden Euro). Detaillierte Daten können in den Publikationen „Umweltökonomische Gesamtrechnungen – umweltbezogene Steuern“ sowie „Umweltökonomische Gesamtrechnungen – Umweltschutzausgaben“ abgerufen werden.

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Helmholtz International Research School zur Wasserforschung eingerichtet

Ein Konsortium aus dem Helmholtz- Zentrum für Umweltforschung – UFZ, der TU Dresden, dem Umweltbundesamt, dem UN-Umweltprogramm, der University of Florida und der Purdue University wird künftig als Helmholtz International Research School „Trajectories towards Water Security (TRACER)“ gefördert. Die neue Helmholtz International Research School wird untersuchen, welche Faktoren Wasserqualität und -quantität weltweit beeinflussen. Zudem wird sie Szenarien für einen nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen entwickeln.
Über Helmholtz International Research Schools fördert die Helmholtz-Gemeinschaft junge Nachwuchstalente, die eine internationale Promotion anstreben. Bis zu 25 Promovierende konzentrieren sich in den Research Schools auf bestimmte Forschungsthemen, an denen sie gemeinsam arbeiten. So haben sie die Chance, wichtige Erfahrungen in der internationalen wissenschaftlichen Zusammenarbeit zu sammeln. Zusätzlich erhalten die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein berufsqualifizierendes und persönlichkeitsbildendes Training. Die Helmholtz International Research Schools erhalten für den Zeitraum von sechs Jahren jeweils insgesamt 1,8 Millionen Euro aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Helmholtz-Präsidenten. Zusätzlich bringen die Einrichtungen eigene Mittel ein, sodass das Gesamtbudget pro Kooperation bei drei bis sieben Millionen Euro liegt.

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Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg ausgeschrieben

In Baden-Württemberg sind Unternehmen zur Teilnahme am 6. Umwelttechnikpreis aufgerufen. Mit dem Preis fördert die Landesregierung neuartige Technologien aus Baden-Württemberg, die bei der Herstellung und der Anwendung von Produkten das Klima und die Umwelt schonen. Der Preis ist mit insgesamt 100 000 Euro dotiert. Die Bewerbungsfrist endet am 31. März 2019. Die Preisverleihung findet am 16. Juli 2019 in der Schwabenlandhalle in Fellbach statt.

www.umwelttechnikpreis.de

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Sächsischer Umweltpreis 2019 ausgelobt

Das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft hat den Sächsischen Umweltpreis 2019 ausgelobt. Bis zum 20. März 2019 können Bewerbungen in vier Kategorien eingereicht werden: Umweltfreundliche Unternehmensführung, Umweltfreundliche Technologien und Produktionsverfahren, Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen, Ehrenamtliches Engagement und Umweltbildung. Der Preis ist mit insgesamt 50 000 Euro dotiert. Die Preisverleihung nimmt Sachsens Umweltminister Thomas Schmidt im Rahmen einer Festveranstaltung am 1. Juli 2019 vor.

www.smul.sachsen.de/umweltpreis

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Smartes System soll Berliner Verkehr bei Überflutung umleiten

An einem Echtzeit-Informationssystem, das bei überfluteten Straßen Alarm schlägt, arbeitet ein Forschungskonsortium, koordiniert von den Berliner Wasserbetrieben. Demnächst funken Berliner Busse nicht nur Daten über Position und Zeit an ihre Zentralen, sondern auch, ob sie durch Pfützen fahren und wie tief diese sind, Müllwagen werden Gleiches tun. Diese Angaben werden mit Geo- und Wetterdaten kombiniert und können so im Ergebnis in Echtzeit vor Überflutungen warnen. Verkehrsströme werden dann durch veränderte Ampeln und Infos auf Navigationssystemen so gesteuert, dass Gefahrenstellen gemieden werden. Noch ist das Zukunftsmusik, aber der Anfang ist gemacht. SENSARE – kurz für „Sensorbasierte Stadtgebietsanalyse für Starkregengefährdungen zur Warnung und Resilienz Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur“ – heißt das bis 2021 laufende Verbundforschungsprojekt. Darin arbeiten die TU Kaiserslautern, die Berliner Verkehrsbetriebe, die Berliner Stadtreinigungsbetriebe, die Stromnetz Berlin GmbH und die Senatsumwelt- und die Senatswirtschaftsverwaltung. Weitere Projektpartner sind der Softwareentwickler e.sigma GmbH, die Urban Software Institute GmbH und die Smart City Solutions GmbH. Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Im ersten Schritt sollen die Daten in die Leitsysteme der Stadt fließen, später auch in die Navigationsgeräte von Autos. Neben der Warnung und Lenkung des Verkehrs erwarten die SENSARE-Partner auch Hinweise, wie man künftig den Faktor Regen besser in die Infrastruktur-und Stadtplanung integrieren kann.

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Förderung für Forschung zu mineralischen Stoffkreisläufen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Thema „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Bauen und Mineralische Stoffkreisläufe (ReMin)“. Eine entsprechende Richtlinie wurde im Bundesanzeiger vom 31. Dezember 2018 veröffentlicht. Gegenstand der Richtlinie ist die Förderung von Verbundvorhaben zur Erforschung und Entwicklung neuer Technologien, Produkte und Prozesse, die einen Beitrag zum Ausbau der Kreislaufwirtschaft in der Bauwirtschaft und zur Schließung mineralischer Stoffkreisläufe leisten. Schwerpunkte der Förderung sind Bauen in der Kreislaufwirtschaft: Neue Designkonzepte und innovative Bauprodukte sowie die Verwertung von mineralischen Stoffströmen: Baurestmassen, bergbauliche Rückstände, Aschen, Stäube, Schlacken. Projektskizzen können bis zum 30. April 2019 eingereicht werden.

https://www.bmbf.de/foerderungen/ bekanntmachung-2199.html

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RWE baut Kapazität zur Klärschlammentsorgung weiter aus

2016 waren es noch rund 750 000 tOS (Originalsubstanz, mechanisch entwässert) kommunale Klärschlämme, die RWE entsorgt hat. In diesem Jahr wird das Unternehmen über 850 000 tOS Klärschlamm thermisch verwerten. Mit der im Jahr 2017 errichteten Klärschlammlagerhalle am Standort Goldenbergwerk und deren Ausbau 2019 sowie der Errichtung einer zusätzlichen Klärschlamm-Pumpenlinie will RWE seine diesbezüglichen Kapazitäten deutlich erweitern, wie das Unternehmen erklärte.
Derzeit verwertet das Unternehmen knapp 50 % des kommunalen Klärschlammaufkommens in Nordrhein-Westfalen bzw. 10 % der deutschen Klärschlammmenge. Dies größtenteils in den Kraftwerken der Braunkohlenveredlung, kleinere Mengen aber auch im Braunkohlenkraftwerk Weisweiler, im Steinkohlenkraftwerk Ibbenbüren sowie im Müllheizkraftwerk Essen-Karnap. Die vertraglichen Verpflichtungen zur thermischen Verwertung von Klärschlamm wird RWE auch unter den Rahmenbedingungen der Drosselung der Rohkohleförderung im Tagebau Hambach ab 2019 uneingeschränkt einhalten, wie das Unternehmen weiter mitteilt. Auf Basis der aktuellen Bekohlungsstrategie sei die Mitverbrennung in den Kraftwerken der Veredlungsbetriebe auch weit darüber hinaus gesichert.
Aufgrund des niedrigen Ascheanteils im Hauptbrennstoff Braunkohlwichtsprozent Phosphor und ist damit auch für die Phosphor-Rückgewinnung grundsätzlich geeignet. Vorversuche haben bereits gezeigt, dass Phosphor nasschemisch durch Säureaufschluss und anschließende Aufreinigung aus Mitverbrennungsasche zurückgewonnen werden kann. Endprodukt ist Phosphorsäure. Die zu bewältigende Herausforderung besteht nun darin, dass die Mitverbrennungsasche im Vergleich zur reinen Klärschlammasche aus der Monoverbrennung deutlich stärker basisch reagiert und daher größere Mengen an Aufschlusssäure benötigt werden.
Neben dem nasschemischen Weg verfolgt RWE auch den Ansatz, Phosphor thermisch im Zuge der Vergasung von Gemischen aus Klärschlamm, Klärschlammasche und Braunkohle zurückzugewinnen. Hierbei sollen mit Phosphorsäure und Synthesegas zwei Wertprodukte gekoppelt erzeugt werden. Erste Teilerfolge wurden bereits im Technikumsmaßstab erzielt.
Nach Mitteilung von RWE ist der Genehmigungsrahmen für die Mitverbrennung ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Weitere Projekte zur Erhöhung der Entsorgungskapazitäten seien in Planung beziehungsweise stünden bereits kurz vor der Umsetzung. Darüber hinaus liefen Untersuchungen zum Einstieg in die Monoverbrennung.

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Augmented Reality-App über William Lindley

Eine neue App des Denkmalschutzamtes und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), beide Hamburg, erweckt den englischen Ingenieur William Lindley mit Elementen der Augmented Reality (AR) zum Leben und gibt anschaulich einen Einblick in Lindleys Wirken in Hamburg. Lindley prägte Hamburg nach dem Großen Brand 1842 entscheidend. Er stellte die Weichen dafür, dass sich die Stadt zu einer modernen Metropole entwickeln konnte. In der App begleitet er als digitaler Charakter die Nutzerinnen und Nutzer durch die Stadt und erläutert seine Leistungen für Hamburg auf dem Weg zur Großstadt.
Die App wurde im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 entwickelt, in dem auf vielfältige Weise das reichhaltige europäische Erbe in das Bewusstsein gerückt und für mehr Denkmalbewusstsein geworben wurde. Die App ist kostenlos im App Store unter „William Lindley AR. Sharing Heritage AR App“ verfügbar. Entwickelt wurde sie vom Denkmalschutzamt Hamburg gemeinsam mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), der Firma Shape-Shift und den Kulturvermittlern Silvia Hartel und Wolfgang Wiedey. Der Schauspieler Ciaran McVeigh leiht dem digitalen Lindley Stimme, Mimik und Gestik.
Die App wurde für iOS entwickelt und funktioniert ab Version iOS 11.3 (kompatibel mit iPhone 6s oder neuer). Eine Portierung für Android-Geräte ist angedacht.

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Wasserwirtschaft und Klimawandel: neuer Bund- Länder-Ausschuss erstmals zusammengetreten

In Stuttgart ist am 10. Januar 2019 erstmals der neue ständige Ausschuss Klimawandel der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) zusammengekommen. Zu seinen Hauptaufgaben gehört es, sich mit den Folgen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft auseinanderzusetzen und geeignete Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln. In den ersten drei Jahren leitet das Land Baden-Württemberg den Ausschuss.
Die Umweltministerkonferenz hat im Juni 2018 die LAWA gebeten, einen neuen ständigen Ausschuss zur Anpassung der Wasserwirtschaft an den Klimawandel einzurichten. Stimmberechtigte Mitglieder des Ausschusses sind die 16 Bundesländer sowie das Bundesumweltministerium. Daneben gehören dem Ausschuss Vertreterinnen und Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, des Umweltbundesamtes, der Bundesanstalt für Gewässerkunde, des Deutschen Wetterdienstes sowie der Flussgebietsgemeinschaften an.

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Thüringen: Klärschlamm wird überwiegend landschaftsbaulich verwertet

Im Jahr 2017 wurden rund 38 105 Tonnen Klärschlamm (Trockenmasse) aus der biologischen Abwasserbehandlung von kommunalen Kläranlagen in Thüringen entsorgt. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik waren das knapp 3,5 Prozent weniger als im Jahr 2016 mit 39 496 Tonnen Klärschlamm. Der größte Teil des Klärschlamms (46,2 Prozent) wurde bei landschaftsbaulichen Maßnahmen, zum Beispiel bei der Rekultivierung oder Kompostierung, verwertet. Weitere 16,3 Prozent wurden in der Landwirtschaft, beispielsweise als Dünger, verwertet.
Mit 35 Prozent hat die thermische Entsorgung in Thüringen 2017 weiter an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2017 wurden 1635 Tonnen Klärschlamm mehr als im Jahr zuvor mitverbrannt. Bundesweit wurden im Jahr 2017 rund 70 Prozent des angelieferten Klärschlamms in Verbrennungsanlagen thermisch entsorgt.

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Schleswig-Holstein: Mehr Kapazitäten zur Zwischenlagerung und Verbrennung von Klärschlamm

Schleswig-Holstein entwickelt neue Wege bei der Entsorgung von Klärschlamm: Der im März 2018 ins Leben gerufene Klärschlammbeirat unter Leitung von Umweltstaatssekretär Tobias Goldschmidt stellte am 19. Dezember 2018 erste Ergebnisse vor.
Um sich einen besseren Überblick über die aktuelle Situation in Schleswig- Holstein zu verschaffen, haben die beteiligten Akteure des Klärschlammbeirats in den vergangenen Monaten die Möglichkeiten zur Zwischenlagerung von Klärschlamm und die thermische Klärschlammbehandlung im Hinblick auf die schleswig-holsteinischen Rahmenbedingungen geprüft und bewertet. Insgesamt wurden 81 Zwischenlager erfasst, die eine Gesamtlagerungskapazität von rund 45 000 Tonnen Klärschlamm (Trockensubstanz) aufweisen. „Damit könnte rechnerisch gut die Hälfte des in Schleswig-Holstein jährlich anfallenden Klärschlamms zwischengelagert werden“, so Goldschmidt. Zur Vermeidung von Entsorgungsengpässen wie sie im Winter 2017 aufgrund der nassen Witterungsverhältnisse auftraten, gibt es weitere Planungen zum Bau von Zwischenlagern, die 2019 realisiert werden sollen.
Bei den Verbrennungskapazitäten würden mit Inbetriebnahme der geplanten Monoverbrennung an den Standorten in Kiel und Stapelfeld in 2022 beziehungsweise 2023 insgesamt 64 500 Tonnen Klärschlamm (Trockensubstanz) thermisch behandelt werden können. „Unter Berücksichtigung der geplanten Inanspruchnahme von Verbrennungskapazitäten in Hamburg durch schleswig-holsteinische Klärschlämme könnte damit theoretisch langfristig die Entsorgungssicherheit gewährleistet werden“, sagte Goldschmidt.
Im nächsten Jahr wird sich der Klärschlammbeirat mit Fragen der Klärschlammbehandlung im Zusammenhang mit der Zwischenlagerung und Vorbehandlung vor der Verbrennung sowie der Phosphorrückgewinnung befassen. Damit sollen sukzessive die Planungsgrundlagen für die Aufstellung des Abfallwirtschaftsplanes Klärschlamm vervollständigt werden.
Neben der DWA, dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) und dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sind auch der schleswig-holsteinische Bauernverband, die Landwirtschaftskammer, der Landkreistag, der Städtetag und der Gemeindetag im Klärschlammbeirat vertreten.

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70 Prozent des kommunalen Klärschlamms wurden 2017 verbrannt

Die Menge des entsorgten Klärschlamms aus kommunalen Kläranlagen in Deutschland ist von 2007 bis 2017 von knapp 2,1 Millionen Tonnen Trockenmasse auf 1,7 Millionen Tonnen gesunken (- 17 %). Ursache für den Rückgang sind unter anderem verbesserte Verfahren bei der Abwasser- und Klärschlammbehandlung in den Kläranlagen, durch die die Menge des zu entsorgenden Klärschlamms vermindert wurde. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt, ist im selben Zeitraum der Anteil der verbrannten Klärschlammmenge (thermische Entsorgung) um 20 Prozentpunkte von 50 % auf 70 % gestiegen.
Die stoffliche Verwertung von kommunalem Klärschlamm zum Beispiel in der Landwirtschaft oder beim Landschaftsbau hat sich in den letzten zehn Jahren von gut 1,0 Millionen (2007) Tonnen auf rund 0,5 Millionen (2017) Tonnen nahezu halbiert. Dabei sank der Anteil der in der Landwirtschaft ausgebrachten Menge von 29 % auf 18 %. Für landschaftsbauliche Maßnahmen wurden 2017 noch 10 % des Klärschlamms verwendet (2007: 18 %).
Sonstige direkte Entsorgungswege wurden selten genutzt. Im Jahr 2017 wurden darüber 0,4 % der Klärschlammmenge entsorgt. Zehn Jahre zuvor waren es 0,2 % gewesen.

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Bayern: 72 Prozent des Klärschlamms thermisch entsorgt

Im Jahr 2017 wurden von den öffentlichen Abwasserbehandlungsanlagen in Bayern rund 278 200 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm entsorgt. In die mit steigender Tendenz genutzte thermische Entsorgung gingen mit knapp 200 400 Tonnen 72,0 Prozent der Gesamtmenge, die stoffliche Verwertung ist mit rund 77 300 Tonnen bzw. einem Anteil von 27,8 Prozent weiterhin rückläufig. Dies teilte das Bayerische Landesamt für Statistik mit. Von dem Klärschlamm, der in die thermische Entsorgung ging, entfielen 85 800 Tonnen auf die Monoverbrennung und rund 108 700 Tonnen auf die Mitverbrennung. Der Anteil der thermischen Entsorgung an allen genutzten Entsorgungswegen ist seit Beginn der jährlichen Erhebung im Jahr 2006 von 44,3 Prozent auf 72,0 Prozent angestiegen. Dagegen zeigt die stoffliche Verwertung eine kontinuierlich abnehmende Tendenz, sie verringerte sich von 55,5 Prozent der insgesamt entsorgten Klärschlammmenge im Jahr 2006 auf 27,8 Prozent im Jahr 2017.

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Keine multiresistenten Keime in rheinland-pfälzischen Badegewässern

Die Badegewässer in Rheinland-Pfalz sind anscheinend frei von multiresistenten Keimen. Dies geht zumindest aus einer Studie der Universitätsmedizin Mainz hervor. Untersucht haben die Wissenschaftler alle 69 rheinland-pfälzischen Badegewässer sowie ausgewählte Fließgewässer durch einmalige Stichproben im Zeitraum von Juni bis Oktober 2018. In keinem der untersuchten Badegewässer konnten multiresistente Keime gefunden werden. Dies gilt jedoch nicht für die Fließgewässer. In zwei Fließgewässern konnte die Universitätsmedizin Mainz multiresistente Keime nachweisen. Dies hatten die Forscher aber auch erwartet, da gereinigte Abwässer der Kläranlagen sowie bei Regen auch Abschläge aus der Kanalisation in die Fließgewässer gelangen können.

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Thüringen: 94,9 Prozent der Einwohner an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen

In Thüringen waren im Jahr 2016 rund 2 050 100 Einwohner an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen. Der Anschlussgrad der Einwohner an die öffentliche Kanalisation stieg von 93,5 Prozent 2013 auf 94,9 Prozent 2016, darunter an Abwasserbehandlungsanlagen von 75,8 Prozent auf 78,8 Prozent. Das öffentliche Kanalnetz in Thüringen hatte 2016 eine Gesamtlänge von 16 300 km. Damit hat sich die Länge des Kanalnetzes seit 1991 mehr als verdoppelt. Rein statistisch gesehen, kommen auf jeden angeschlossenen Einwohner rund 8 m Kanal. Die Entwässerung erfolgte überwiegend im Mischsystem mit 9566 km.
Der überwiegende Anteil der Kanäle ist an Abwasserbehandlungsanlagen angeschlossen. In 529 Kläranlagen wurden im Jahr 2016 etwas mehr als 169 Millionen m³ Abwasser geklärt, darunter 103,7 Millionen m³ Schmutzwasser sowie 39,2 Millionen m³ Fremdwasser. 501 Kläranlagen verfügten über eine biologische Behandlung.
Die Menge von unbehandeltem Schmutzwasser aus Haushalten und Gewerbe, die über öffentliche Kanäle direkt in ein Oberflächengewässer bzw. in den Untergrund eingeleitet wurde, betrug im Berichtszeitraum rund 11 Millionen m³. Darin enthalten ist eventuell auftretendes Fremdwasser.
Im Jahr 2016 gab es landesweit 1952 Regenentlastungsanlagen, die nach starken Regenfällen Abschwemmungen von befestigten Flächen zurückhalten und nach und nach an Kläranlagen abgeben. Das Beckenvolumen der Regenklär-, Regenüberlauf- und Regenrückhaltebecken betrug 1 014 500 m³.

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Rheinland-Pfalz: Erhöhte Förderung bei Phosphorreduktion

Rheinland-Pfalz setzt auf gezielte Förderungen, um die Phosphoreinträge in Bäche, Flüsse und Seen zu minimieren. Hierfür hat das Landesumweltministerium seine Fördermöglichkeiten für kommunale Kläranlagen erweitert: Bis 2020 können Städte und Gemeinden zu der bestehenden Förderung einen zusätzlichen Bonus von 20 Prozent für Maßnahmen einer weiteren Reduktion der Phos Kläranlagen erhalten. Voraussetzungen sind: Die Maßnahmen müssen schnell umgesetzt werden, der Nährstoffgehalt muss um mindestens 20 Prozent im Vergleich zu bisher gesenkt werden und die Anlagen müssen auf die Einhaltung von Mindestzielwerten ausgelegt sein. Von 2021 an bis Ende 2022 beträgt dieser zusätzlicher Bonus zehn Prozent.

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Fettberg in Kanalisation in Südengland entdeckt

„Ein unerwünschtes Weihnachtsgeschenk“, so beschreibt das Wasserunternehmen South West Water, dessen Ver-und Entsorgungsgebiet Devon und Cornwall im Südwesten Englands sind, einen „Fettberg“, der in einer Kanalisation in Sidmouth (rund 14 000 Einwohner) entdeckt wurde. Der Fettberg sei mit 64 Meter länger als sechs Doppeldecker-Busse und bestehe aus hart gewordenem Fett, Öl und Feuchttüchern. Der Fettberg sei rechtzeitig entdeckt worden, bevor es zu einer Blockade der betroffenen Kanalisation gekommen sei, so South West Water. Mit seiner Beseitigung soll am 4. Februar 2019 begonnen werden. Hierfür werden acht Wochen veranschlagt, soweit winterliche Regenfälle nicht zu einer Verzögerung führen. South West Water erinnerte bei dieser Gelegenheit daran, dass ausschließlich die „3Ps“ in der Toilette weggespült werden dürfen. „3P“ steht in angelsächsischen Teil der Erde für „pee, poo, paper“, gelegentlich erweitert um ein viertes P: puke (Kotze).

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Bundesregierung: Keine Benachteiligung von Abwasserbetrieben durch Stromsteuer auf Klärgasverstromung

Der Bundesregierung ist „eine Benachteiligung von Abwasserbetrieben … nicht ersichtlich“, wenn die Verstromung von Klärgas nicht mehr der Befreiung von der Stromsteuer unterliegt. Das antwortete die Regierung auf eine Frage zum Thema „Stromsteuer auf Klärgasverstromung“ von Abgeordneten des Bundestags (Bundestags-Drucksache 19/7404). Zur Begründung führt die Regierung an, zum Eigenverbrauch erzeugter Strom sei unabhängig von der Stromsteuer kostengünstiger als regulär aus dem Stromnetz zugekaufter Strom. Selbst kleine Klärgasanlagen mit einer elektrischen Nennleistung von nur 0,2 MW erreichten „Stromgestehungskosten von typisiert 6,96 Cent/kWh, während die Strombezugskosten aus dem Netz bei ca. 13 Cent/ kWh liegen würden.“ Die Regierung gehe daher davon aus, dass die geplant „zum 1. Juli 2019 erfolgende Besteuerung von selbst verbrauchten Strommengen [neu gefasster § 9 Absatz 1 Nummer 1 StromStG] die Stromerzeugungsanlagen weder unwirtschaftlich werden lässt, noch dass die Erreichung der Klimaschutzziele hiervon negativ beeinflusst wird.“ Und grundsätzlich fügt die Bundesregierung hinzu: „Steuerbefreiungen stellen Ausnahmen vom Grundsatz der Besteuerung dar. Steuerbefreiungen entfalten keinerlei Bestandsschutz.“
Hintergrund der Frage der Abgeordneten an die Regierung war, dass die Generalzolldirektion (GZD) und Hauptzollämter (HZA) aktuell dazu übergehen, für große Generatoren (Nennleistung über 2 MW), die Stromsteuerfreiheit aufzuheben, obwohl sich die Gesetzeslage nach Auffassung der Fragesteller nicht geändert habe. Als Begründung für diese geänderte Auffassung wird von der GZD und von den HZA ein Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) angeführt (VII R 7/15). Der dem Urteil zugrundeliegende Fall sei jedoch nicht auf Kläranlagen übertragbar. Vielmehr würden hier Kläranlagen mit Umspannwerken verglichen. Im Ergebnis werde durch die neue Sichtweise der Generalzolldirektion und der Hauptzollämter regional nachhaltiges Handeln (Klärgasverstromung) zu Lasten der kommunalen Anteilseignerinnen und Anteilseigner und der Bürgerinnen und Bürger mit einer Steuer belegt, die ausschließlich dem Bund zu Gute komme.

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Neuer Referenzrahmen für die Bachelorstudiengänge im Bauwesen

Der Akkreditierungsverbund für Studiengänge des Bauwesens (ASBau) hat am 16. Januar 2019 seinen „Referenzrahmen für die Bachelorstudiengänge im Bauwesen“ vorgestellt. Dieser enthält die von den ASBau-Mitgliedern gemeinsam erarbeiteten qualitativen und quantitativen Mindestanforderungen einer berufsbefähigenden Bauingenieurausbildung. Mitglieder des ASBau sind die wesentlichen Verbände und Kammern aus Bauplanung und -wirtschaft sowie Hochschulen und Universitäten.
Der Referenzrahmen soll einerseits Studierenden die Orientierung im Dschungel der inzwischen 272 angebotenen Bauingenieurstudiengänge erleichtern und andererseits Personalabteilungen und Geschäftsführern die Bewertung der Qualifikation von Absolventen erleichtern. Außerdem will der ASBau mit der Broschüre Fachgutachtern in Akkreditierungsverfahren Unterstützung und Orientierung geben, indem erstmalig in einer Ingenieurdisziplin definiert wird, welche Anforderungen an die Beruflichkeit der Absolventen gestellt werden.
Herzstück des Referenzrahmens, der auf den ASBau-Studienstandards für Bauingenieurstudiengänge von 2010 aufbaut und diese weiterentwickelt, ist daher die sogenannte Studiengangsmatrix, die ab sofort auch online zur Verfügung steht. Sie gibt Auskunft über Inhalt und Umfang der in einem Studiengang angebotenen und zu absolvierenden Module.
www.asbau.org

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Antibiotika in Gülle: Biogasanlage keine Barriere

Viele in der Tiermedizin verwendete Antibiotika, die über Urin und Kot in die Gülle gelangen, lassen sich in Biogasanlagen nicht beseitigen. Das ist das Ergebnis eines Projekts der Justus-Liebig-Universität Gießen, das die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell mit rund 343 800 Euro gefördert hat.
In Deutschland werden in der Tierhaltung tonnenweise Antibiotika eingesetzt. Ein Großteil davon gelangt über das Düngen landwirtschaftlicher Flächen mit Gülle ungefiltert in die Böden. Dort können sich Bakterien entwickeln, auf die die Arzneien keine Wirkung mehr haben – sogenannte resistente Keime. Da Gülle auch in Biogasanlagen verwendet wird, wurde geprüft, ob Antibiotika dort beseitigt werden können, um den Eintrag in die Umwelt zu verringern. Dieser Weg sei nach Darstellung der Projektbeteiligten für wichtige Verbindungen nicht möglich. 2017 wurden nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Deutschland 733 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben, der Großteil davon werde in Nutztierställen eingesetzt.

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Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie hat sich nach Auffassung der Bundesregierung „als zentrales Instrument einer integrierten und flussgebietsbezogenen Gewässerbewirtschaftung“ bewährt. Die Kenntnisse über die Belastung und den Zustand der Gewässer in Europa hätten sich erheblich verbessert, schreibt die Bundesregierung in einer Antwort (Bundestags-Drucksache 19/5812) auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen mit Verweis auf die Einschätzung der Europäischen Umweltagentur. Die Bundesregierung hebt zudem hervor, dass sich auch die Vergleichbarkeit der biologischen Bewertungsverfahren der EU-Mitgliedsstaaten inzwischen verbessert habe. Es bestünden aber weiterhin Unterschiede „bei der Anzahl der tatsächlich bewerteten biologischen Qualitätskomponenten“, heißt es in der Antwort.

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Weltwassertag 2019: Niemanden zurücklassen

„Niemanden zurücklassen“ (Leaving no one behind) lautet das Motto des Weltwassertags am 22. März 2019. Als die Agenda 2030 im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde, hatten die Staaten und die Wasserwirtschaft die Vision einer Welt ohne Armut, Hunger und Krankheit, eine Welt, in der das Leben blühen kann und in der niemand zurückgelassen wird. In einer Zeit immenser globaler Herausforderungen – Armut, Ungleichheit, Naturkatastrophen, humanitäre Krisen und Flucht – fragt der Weltwassertag 2019, wieso Leute zurückgelassen wurden und wie der Zugang zu Wasser, Sanitärleistungen und nachhaltige Wasserwirtschaft Triebkräfte des Wandels sein können. „Wasser für alle“ bedeutet auch, dass Alte, Behinderte, Randgruppen und arme Menschen ebenso Zugang zu sauberem Trinkwasser und einer hygienischen Entsorgung haben müssen, wie es die Teilziele 6.1 und 6.2 der Sustainable Development Goals vorgeben.

www.unwater.org/worldwaterday

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Sechs Prozent mehr Verkehrsunfälle mit wassergefährdenden Stoffen

Im Jahr 2017 gab es 1973 Unfälle mit Eisenbahn-, Straßen-, Wasser- und Luftfahrzeugen, bei denen wassergefährdende Stoffe wie zum Beispiel Mineralölprodukte freigesetzt wurden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag die Zahl der Unfälle um rund 6 % höher als 2016. Die freigesetzte Menge war mit rund 558 m3 jedoch um rund 23 % niedriger als im Jahr zuvor.

Bei rund 65 % der Verkehrsunfälle traten wassergefährdende Stoffe durch die Beschädigung der Betriebsstofftanks der beteiligten Fahrzeuge aus, zum Beispiel der Tanks für Diesel oder Benzin. Dabei liefen 179 m3 wassergefährdende Stoffe aus. Mehr als drei Viertel (77 %) dieser Menge konnten wiedergewonnen und anschließend genutzt oder ordnungsgemäß entsorgt werden.

Bei 29 % der Unfälle wurden ausschließlich Transportbehälter (zum Beispiel Tankcontainer, Mehrkammertanks, Gefäßbatterien) für wassergefährdende Stoffe beschädigt und rund 294 m3 freigesetzt. Knapp zwei Drittel (63 %) davon konnten wiedergewonnen werden.

Bei 6 % der Unfälle wurden sowohl Transportbehälter als auch Tanks für Betriebsstoffe beschädigt. Dabei traten rund 84 m3 wassergefährdende Stoffe aus. Die Rückgewinnungsquote betrug hier lediglich 19 %.

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Neues Ultraschallverfahren zum Klärschlammaufschluss

Ein neues Ultraschallverfahren soll es ermöglichen, die Inhaltsstoffe des Klärschlamms besser aufzuschließen und anschließend voneinander abzutrennen. Im BMBF-Verbundprojekt UltraSep soll das Verfahren unter Realbedingungen auf einer Kläranlage des Wupperverbands getestet und optimiert werden. Projektpartner sind die Aquattro GmbH (Halver), Fraunhofer UMSICHT und die Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft. Im Mittelpunkt steht eine neuartige und patentierte Ultraschall-Kavitations-Einheit. Im Ergebnis soll das neue Verfahren cellulosereiche Fasern, ein nährstoffreiches Gel sowie eine leicht vergärbare Flüssigkeit liefern, die jeweils für weitere Nutzungen verwendet werden können. Insbesondere die Rückgewinnung von Phosphor spielt hierbei eine wichtige Rolle.

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Spatenstich für Klärschlammtrocknungsanlage Zolling

Die Bayernwerk Natur GmbH, der ENGIE Kraftwerk Zolling GmbH sowie der Freisinger Stadtwerke wollen am Kraftwerksstandort Zolling, nördlich von München im Ampertal, eine Klärschlammtrocknungsanlage bauen und betreiben. Der offizielle erste Spatenstich erfolgte am 18. Oktober 2018. Die Anlage ist für 150 000 t mechanisch entwässerten Klärschlamm genehmigt, der aus den umliegenden Gemeinden angeliefert wird. Die für den Betrieb erforderliche Wärme stammt aus Kraft-Wärme-Kopplung. Der getrocknete Klärschlamm wird direkt im Kraftwerk als Brennstoff genutzt. Die Trocknungsanlage ist, so die Projektpartner in einer Pressemitteilung, „optimal auf die Standortbedingungen abgestimmt.“

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Bayern: Abwasser-Innovationspreis für wegweisende kommunale Projekte

Für wegweisende Projekte vor Ort wurden am 5. Dezember 2018 der Zweckverband Zentralkläranlage Ingolstadt, die Gemeinde Kalchreuth und der Abwasserverband Kempten mit dem Abwasser- Innnovationspreis des Bayerischen Umweltministeriums ausgezeichnet. Mit der Preisverleihung ist eine Zusage für eine finanzielle Förderung der Projekte in Höhe von insgesamt rund 1,6 Millionen Euro verbunden. Der Zweckverband Zentralkläranlage Ingolstadt und die Gemeinde Kalchreuth teilen sich den 1. Preis.

Der Zweckverband Zentralkläranlage Ingolstadt plant den Umbau einer bestehenden Anlage in ein Wirbelschwebebettverfahren zur gezielten Stickstoffentfernung. Diese Anlagentechnik wurde bisher noch nirgends eingebaut und kann Vorbild für weitere Kläranlagen werden. Dafür erhält der Zweckverband Fördermittel in Höhe von 720 000 Euro.

Die Gemeinde Kalchreuth will das Durchlaufbecken vergrößern und einen Retentionsbodenfilter einbauen. Das verbessert die Reinigung des ablaufenden Mischwassers und spart Platz, denn es werden keine zusätzlichen Flächen verbraucht. Das Umweltministerium unterstützt dieses Vorhaben mit 520 000 Euro.

Der Abwasserverband Kempten plant das Projekt „Vom Klärwerk zum Kraftwerk“. Dahinter steckt ein innovatives Konzept zur Trocknung von Klärschlamm. Damit wird der Kraft-Wärme- Wirkungsgrad erhöht. Ziel ist es, die Kläranlage künftig energieautark zu betreiben. 360 000 Euro erhält der Zweckverband für diese zukunftsweisende Idee.

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Get-together der Jungen Wasserwirtschaft im ÖWAV

Am 28. November 2018 fand das 2. Get-together der „Jungen Wasserwirtschaft im ÖWAV“ statt, welches mit über 60 jungen Kolleginnen und Kollegen aus der Branche wieder restlos ausgebucht war.

Die „Junge Wasserwirtschaft“ stellte sich diesmal die Frage, wie man mit „Wasser in der Stadt“ zu der Zufriedenheit aller Betroffenen und natürlich zum Schutz vor Umweltereignissen umgehen kann.
Nach Vorträgen von Dr. Severin Hohensinner (BOKU Wien), DI Stefan Ribitsch-Bilek (IG Bilek + Krischner GmbH) und DI Bernhard Pucher (BOKU Wien) wurde noch eifrig diskutiert. Moderiert wurde die Veranstaltung von DI Arabel Amann (TU Wien) und Lena Simperler (BOKU Wien).

Im Anschluss an die Veranstaltung fand ein geselliger Ausklang statt, mit der Möglichkeit, sich noch intensiver in die Diskussion zu vertiefen.

Mehr:
https://www.oewav.at/Page.aspx?target=327061

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Klärschlammverbrennung in Offenbach am Main genehmigt

Das Regierungspräsidium Darmstadt hat der Energieversorgung Offenbach AG (EVO) die Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb einer Anlage zur Verbrennung von kommunalem Klärschlamm erteilt. Damit darf das bestehende Müllheizkraftwerk in Offenbach am Main um zwei Verbrennungslinien mit einer jährlichen Kapazität von insgesamt 100 000 Tonnen Klärschlamm aus kommunalen Anlagen erweitert werden. Gleichzeitig genehmigte das Regierungspräsidium der EVO, die Durchsatzleistung der bestehenden Verbrennungslinien für Hausmüll und ähnliche gewerbliche Abfälle um 50 000 Tonnen im Jahr zu erhöhen. Hintergrund der Änderungen sind betrieblich verbesserte Möglichkeiten zur Nutzung der bestehenden Anlage sowie die Verschärfung von Regelungen im Abfall- und Düngerecht, die die Möglichkeiten für eine landwirtschaftliche Klärschlamm-Verwertung einschränken.
Die EVO hatte bereits im Juli 2018 mit geteilt, es werde geplant, mit dem Bau des Projekts mit einem Gesamtvolumen von mehr als 18 Millionen Euro im Jahr 2019 zu beginnen. Die Inbetriebnahme ist im Lauf des Jahres 2020 vorgesehen.

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Neuartige Sanitärsysteme (NASS) – Element einer wassersensiblen, ressourceneffizienten Stadt- und Quartiersentwicklung

Neuartige Sanitärsysteme (NASS) stellen Alternativen zu konventionellen Abwasserableitungs- und -behandlungskonzepten bei Neuerschließungen und im Bestand dar und bieten auch bei Sanierungsmaßnahmen für bestehende, über-oder unterlastete Systeme neue Lösungsansätze. Ihre übergeordnete Zielsetzung einer möglichst ressourceneffizienten Wasserinfrastruktur trägt bei zur Umsetzung aktueller nationaler und internationaler Ziele (vgl. Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, Sustainable Development Goals). Die DWA hat das Thema schon vor über zehn Jahren in ihrer Regelwerksarbeit aufgegriffen und dazu verschiedene Veröffentlichungen publiziert (Arbeitsblatt DWA-A 272, Merkblatt DWA-M 277, Themenband „Neuartige Sanitärsysteme“).

Die Umsetzung der Systeme beschränkt sich bislang aber überwiegend auf Forschungs- und Demonstrationsvorhaben. Im Rahmen eines Expertengesprächs sollen deshalb in der Praxis gesammelte Erfahrungen aus Planungs-und Umsetzungsprojekten für NASS diskutiert und ausgewertet werden, aber auch diskutiert werden, warum sich NASS bisher in der Planungs- und Umsetzungspraxis nicht als Alternative durchgesetzt haben. Insbesondere sollen fördernde und hemmende Faktoren herausgearbeitet und mögliche Lösungsansätze entwickelt werden. Dazu werden in das Expertengespräch mit Entsorgern, Planungsbüros, kommunalen Akteuren und Wohnungsbaugesellschaften wesentliche Akteure aus der Praxis eingebunden.

Die DWA-Arbeitsgruppe „Systemintegration“ im DWA-Fachausschuss KA-1 „Neuartige Sanitärsysteme“ bringt Fachleute zusammen, die in der Umsetzung neuartiger Sanitärsysteme in der Praxis Erfahrung haben und einen Beitrag leisten können, die fördernden und hemmenden Bedingungen zu beleuchten. Das Fachgespräch findet auf persönliche Einladung am 26. Februar 2019 in Kassel statt.

Weitere Informationen:
DWA-Bundesgeschäftsstelle Dr.-Ing. Christian Wilhelm E-Mail: wilhelm@dwa.de

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Neuer Lehrpreis für exzellente Lehre in den Ingenieurswissenschaften und der Informatik ausgeschrieben

Erstmals lobt der Stifterverband gemeinsam mit der Konferenz der Fachbereichstage (KFBT) den Ars Legendi-Fakultätenpreis für herausragende Lehre in Ingenieurwissenschaften und Informatik aus. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und ist mit 15 000 Euro dotiert. Die Bewerbung um den Preis erfolgt in der Regel auf Vorschlag der Fakultäten und Fachbereiche oder der Fachschaften der Ingenieurwissenschaften und der Informatik. Eigenbewerbungen sind zulässig. Bewerbungsschluss ist der 8. Februar 2019.

https://www.stifterverband.org/ars-legendi-inginf

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Legionellen in Abwässern

Der Umgang mit Legionellen in Papier-und Brauereiwässern ist Gegenstand einer Antwort der Bundesregierung (Bundestags-Drucksache 19/5537) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Darin führt die Bundesregierung unter anderem ihre Erkenntnisse zum Umgang mit Abwässern aus bestimmten Industriezweigen in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Bayern aus.

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Klärschlammtagung 2018

Am 15. und 16. November fand im Europacenter der Messe Wels die traditionelle „ÖWAV-Klärschlammtagung“ statt. Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung unter der Leitung von a.o.Univ.-Prof. DI Dr. Matthias Zessner war mit über 250 TeilnehmerInnen ausgezeichnet besucht.

Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des ÖWAV, Herrn BR h.c. DI Roland Hohenauer, übernahm HR DI Gerhard Fenzl, ÖWAV-Vizepräsident und Leiter der Fachgruppe Abwassertechnik und Gewässerschutz im ÖWAV, den ersten Teil der Moderation.

Die Tagung unterteile sich in sechs Themenblöcke und startete mit einem Überblick über die nationalen und internationalen Entwicklungen. Dabei wurde unter anderem die Ressource Klärschlamm im Rahmen der Europäischen Düngemittelstrategie, aber auch die Klärschlammstrategie des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus erläutert.

In den nachfolgenden Themenblöcken „Klärschlammtrocknung“, „Klärschlammqualität“ und „Klärschlammverbrennung“ wurden Wege der weiteren Behandlung aufgezeigt und diskutiert.
Am zweiten Tag der Veranstaltung präsentierten die Vortragenden Verfahren und Strategien zur Phosphor-Rückgewinnung und erläuterten im Zuge dessen auch Konzepte aus den beiden österreichischen Nachbarländern Deutschland und der Schweiz.

Am Freitag wurde außerdem das ÖWAV-ExpertInnenpapier „Kritische Ressource Phosphor“ vorgestellt, welches in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe in einem langen Prozess erstellt wurde. Das Papier soll einerseits die möglichen Verfahren zur Phosphor-Rückgewinnung, andererseits aber auch die Hinderungsgründe aufzeigen, weswegen diese nicht dementsprechend genutzt werden. Das ExpertInnenpapier ist auf der ÖWAV-Homepage unter https://www.oewav.at/Publikationen zum Download verfügbar.
Die Veranstaltung wurde von einer Vielzahl von Firmen zur Präsentation ihrer Produkte und Dienstleistungen genutzt, wodurch den TeilnehmerInnen ergänzende Informationen und Kontakte zur Verfügung gestellt werden konnten. Die Tagung wurde dadurch auch zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch unter KollegInnen aus den verschiedensten Bereichen der Abfall- und Abwasserwirtschaft genutzt.
Mehr:
https://www.oewav.at/Page.aspx?target=326480

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97 % der Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation angeschlossen

Im Jahr 2016 waren in Deutschland gut 97 % der Bevölkerung und damit rund 80 Millionen Einwohnerinnen sowie Einwohner an die öffentliche Abwasserkanalisation angeschlossen. 25 Jahre zuvor (1991) waren es rund 90 % der Bevölkerung gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden im Jahr 2016 über die öffentliche Kanalisation rund 5 Milliarden Kubikmeter Schmutzwasser aus Haushalten und Kleingewerbe zur Abwasserbehandlung abgeleitet. Knapp 3 % der Bevölkerung leiteten ihr Schmutzwasser ohne öffentliche Kanalisation in Kleinkläranlagen oder abflusslose Gruben ein.

Die Gesamtlänge des in Deutschland betriebenen Abwasserkanalnetzes belief sich auf rund 594 000 Kilometer. Davon waren 133 000 Kilometer reine Regenwasserkanäle. Die übrigen 461 000 Kilometer des Kanalnetzes waren entweder Mischkanalisation, in der Schmutzwasser zusammen mit Niederschlagswasser in die Kläranlage eingeleitet wurde (247 000 Kilometer), oder reine Schmutzwasserkanäle (214 000 Kilometer).

Durchschnittlich waren 2016 bundesweit 174 Einwohner je Kilometer Misch-und Schmutzkanalisation angeschlossen. Dabei bestanden große regionale Unterschiede. In den Stadtstaaten waren aufgrund der dichten Besiedlung durchschnittlich 449 Einwohner an jedem Kilometer der öffentlichen Kanalisation angeschlossen, während es im Flächenland Mecklenburg-Vorpommern im Durchschnitt 124 Einwohner je Kilometer waren.

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IKT: Neubau einer Starkregen- Prüfanlage in Gelsenkirchen

Das Gelsenkirchener IKT – Institut für Unterirdische Infrastruktur errichtet einen nach eigenen Angaben weltweit einmaligen Prüfstand für Starkregen und urbane Überflutungen. Das Vorhaben wird mit 9,18 Millionen Euro öffentlich gefördert: Die Fördermittel werden aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und zu 35 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen erbracht.

Ziel der Maßnahme ist, Überflutungen durch lokale Starkregen zu verhindern und Menschen und Gebäude schützen. Wegen der komplexen Verhältnisse, vor allem in den Innenstädten, lassen sich Lösungen nur sehr schwer allein am Computer erarbeiten. Daher hat das IKT einen neuen Prüfstand konzipiert, mit dem im Maßstab 1 : 1 realitätsnah simuliert wird, wie Regenwasser auf Straßen, Wohn- und Gewerbegebieten abfließt. Mit der neuen Einrichtung bilden IKT-Forscher ganze Straßenabschnitte nach, inklusive aller dazu gehöriger Einbauten wie Bordsteine, Rinnen, Gullys, Abwasserschächte und -leitungen sowie modernster Geräte zum Regenwasserrückhalt. Sogar Straßenneigungen bis zehn Prozent sind möglich.

Die Versuchsaufbauten werden Starkregenmassen von 1000 Liter pro Sekunde und Hektar ausgesetzt. Damit könnte man ein Bundesliga-Spielfeld in einer guten Viertelstunde knöcheltief unter Wasser setzen. Großflächige Überflutungen von Straßen und Plätzen werden darüber hinaus mit einem Wasserschwall von 250 Liter pro Sekunde simuliert. Damit ließen sich zwei Badewannen in einer Sekunde füllen.

Die Forschungsergebnisse des IKT werden Rückschlüsse zulassen für die künftige starkregensichere Gestaltung von Straßen, Geh- und Radwegen sowie Unterführungen. Ebenso wird erkennbar, wie man Gebäude besser schützt. Vor allem den Kommunen will das Institut praxisbezogene Erkenntnisse liefern, die vor Ort zielgerichtet eingesetzt werden können. Aber auch die Umweltverwaltung kann erkennen, welche technischen Vor schriften und rechtlichen Vorgaben sinnvoll sind und welche eventuell geändert werden müssen.

Die neue IKT-Prüfanlage wird auch über einen Steuer- und Regelstand verfügen, mit dem Messdaten und Videobilder der Versuche in Echtzeit visualisiert und über das Internet übertragen werden. Damit können Wissenschaftler weltweit die in Gelsenkirchen laufenden Versuche beobachten und kommentieren.

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Förderung für Projekte zur Schließung von Stoffkreisläufen

Die Koordinierung von Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten auf dem Gebiet der nachhaltigen Rohstoffversorgung im Rahmen einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft ist Ziel der Fördermaßnahme ERA-NET „ERA-MIN 2″, eine gemeinsame Initiative von 21 Partnern aus 14 europäischen Ländern und Regionen sowie vier außereuropäischen Ländern. ERA-MIN 2 ermöglicht die Zusammenarbeit deutscher Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit akademischen sowie industriellen Partnern der beteiligten Länder in Forschungs- und Entwicklungsprojekten.
Gegenstand der Förderung sind Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen im Rahmen anwendungsorientierter vorwettbewerblicher Verbundprojekte, die sich die Optimierung von Produkt-und Stoffkreisläufen in industriellen Produktionsprozessen oder am Ende der Nutzungsdauer von Produkten zum Ziel setzen. Es wird ein Beitrag zur Erhöhung der Rohstoffeffizienz durch die Etablierung von Material- und Stoffkreisläufen gemäß dem Leitbild der Kreislaufwirtschaft erwartet. Dabei adressiert die Förderung die Optimierung von Produkt-und Stoffkreisläufen für nicht-energetische, abiotische Rohstoffe, das heißt Metalle, Bau- und Industrieminerale.

Die Förderung deutscher Partner beschränkt sich auf die Verarbeitung von Rohstoffen, im Zusammenhang mit der Herstellung bzw. Wiederaufarbeitung von Produkten sowie die Wiederverwendung und das Recycling nach dem Ende der Nutzungsdauer. Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Einrichtungen der Kommunen und Länder sowie Verbände und weitere gesellschaftliche Organisationen.

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt, bestehend aus Projektskizze und anschließendem förmlichen Förderantrag. In der ersten Verfahrensstufe sind bis spätestens 31. Januar 2019 englischsprachige Projektskizzen einzureichen.

https://www.bmbf.de/foerderungen/ bekanntmachung-2106.html

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Brandenburg: für Investitionen im Rahmen der ELER-Förderung zukünftig auch Kosten für Vergabe förderfähig

Für Investitionsvorhaben, die über den EU-Agrarfonds ELER gefördert werden, können auch finanzielle Unterstützungen für die Durchführung von Vergabeverfahren beantragt werden. Dies regelt ein Erlass der für Brandenburg und Berlin zuständigen ELER-Verwaltungsbehörde, die unter dem Dach des Brandenburger Agrar- und Umweltministeriums arbeitet. Von der neuen Regelung betroffen sind unter anderem die Förderrichtlinien „Verbesserung Hochwasserschutz“ und „Landschaftswasserhaushalt/Gewässersanierung“. Hier wird unter dem jeweiligen Richtlinienpunkt: „Art und Umfang, Höhe der Zuwendung“ bei der Bemessung folgende Ergänzung aufgenommen: „Für investive Vorhaben sind Kosten für die Durchführung von Vergabeverfahren zuschussfähig.“
Die entstandenen Kosten für das durchgeführte Vergabeverfahren können im Rahmen des Antragsverfahrens im Kostenplan beantragt werden. Diese sind zu den Bedingungen des Fördersatzes der jeweils geltenden Richtlinie förderfähig. Der Erlass gilt nicht rückwirkend.

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Kooperation von Wupperverband und Currenta wird fortgesetzt

Der Chemieparkbetreiber Currenta und der Wupperverband verlängern vorzeitig ihre Kooperation bis 2031. Diese Verbindung besteht seit über 50 Jahren: Der Wupperverband und Currenta klären gemeinsam die Abwässer aus der chemischen Industrie und dem Bergischen Land. Nicht nur wirtschaftlich ist die Synergie von Wupperverband und Currenta ein Plus. Künftig werden die enthaltenen Schadstofffrachten noch besser abgebaut. Möglich macht das eine Millionen-Investition in die Optimierung und Erweiterung der Nachklärstufen: Das Projekt ONKL (Optimierung Nachklärkapazität Kläranlage Leverkusen) ist Teil der Kooperationsvereinbarung und schafft die Grundlage für einen dauerhaft sicheren Betrieb und weiterhin die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben während der vereinbarten Vertragslaufzeit.

Im Gemeinschaftsklärwerk Leverkusen werden die Betriebsabwässer aus dem Chempark zusammen mit den kommunalen Abwässer von bis zu 400 000 Einwohnern und Betrieben aus Leverkusen, Leichlingen, Burscheid sowie aus Teilen von Solingen und Bergisch Gladbach geklärt. Das Verhältnis dabei liegt bei rund 70 Prozent kommunaler und 30 Prozent Betriebsabwässer.

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Bertha-Benz-Preis 2019 ausgeschrieben

Gesucht werden Kandidatinnen für den Bertha-Benz-Preis 2019. Mit diesem Preis zeichnet die Daimler und Benz Stiftung jährlich eine Ingenieurwissenschaftlerin aus, die eine herausragende Promotion in Deutschland zur Doktor-Ingenieurin abgeschlossen hat. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert. Stichtag für Nominierungen ist der 1. März 2019. Vorschlagsberechtigt sind die Leitungsgremien von Universitäten und selbstständigen Forschungsinstituten, eigene Bewerbungen sind nicht möglich. Nominierungen sind ausschließlich über das Online- Portal auf der Website der Stiftung möglich. Der Preis wird im Rahmen der Bertha-Benz-Vorlesung vergeben, die im Juli 2019 in Heidelberg stattfinden wird.

www.daimler-benz-stiftung.de

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Bewerbungsstart beim Deutschen Arbeitsschutzpreis 2019

Am 1. Dezember 2018 startete die Bewerbungsphase für den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2019. Der Preis steht für eine branchenübergreifende Auszeichnung für vorbildliche technische, strategische, organisatorische und kulturelle Lösungen rund um Sicherheit und Geundheit bei der Arbeit. In fünf Kategorien werden 2019 vorbildlich entwickelte und gelebte Lösungen prämiert werden: Von weitreichenden Managementlösungen über kreative und innovative Lösun-gen auf Betriebsebene, von verhaltens-und verhältnisändernden Maßnahmen bis hin zu Maßnahmen, die Schutz, Si-cherheit und Gesundheit des Einzelnen betreffen. Ein Start-up-Betrieb wird mit einem zusätzlichen Stiftungspreis der Messe Düsseldorf ausgezeichnet. Interessierte können sich bis zum 1. März 2019 bewerben:

www.deutscher-arbeitsschutzpreis.de

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