Samstag, April 20, 2024
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Meldungen zu Klärschlamm 2008

Grünes Licht für beispielgebendes Vorhaben zur thermischen Klärschlammverwertung im Zollernalbkreis 
Klärschlammverwertung in Ingelheim 
Förste :Forschungsprojekt für optimierte Schlammbehandlung 
Eibelshausen: Einweihung der Klärschlammvererdungsanlage  
•  Dresden: Faul-Eier helfen Klima schützen 
Kläranlagenbetreiber müssen sich auf Änderungen bei Schlammentsorgung einstellen 
Klärschlammentsorgung: Interessante Projektaktivitäten 
•  Mintraching: Kläranlage Herzogmühle 
Stromerzeugung aus Klärgas in Baden-Württemberg um mehr als 6 Prozent gestiegen 
Innovatives Verfahren für die umwelt- und klimafreundliche Entsorgung von Klärschlamm 
Klärschlamm auf Felder kann schwere Hypothek werden – Bayern für Ausbringungsverbot 
Phosphorrecycling durch MAP-Fällung im kommunalen Faulschlamm 
Verfahren für eine zukünftige Klärschlammbehandlung 
Kommunale Kläranlage Bottrop der Emschergenossenschaft 
Spatenstich für das ATZ-Verfahren zur thermischen Klärschlammverwertung 
•  Preis für neues Verfahren der Klärschlammbehandlung 
•  Klärschlammvererdungsanlage Gimbsheim 
Report Klärschlamm 
•  Neue Technologie zur Nährstoffrückgewinnung aus Klärschlamm 
•  Verschärfung beim Klärschlamm gefordert 
•  Untersuchungen zur Rückgewinnung von Phosphat aus Überschussschlamm von Kläranlagen mit vermehrter biologische Phosphat Elimination 
•  Perspektiven der Klärschlammverwertung – Ziele und Inhalte der Novelle der Klärschlammverordnung 
•  Vorschläge für eine Novelle der Klärschlammverordnung 
•  Klärschlamm: CO2- neutraler Brennstoff 
•  Kreis Esslingen verzichtet auf Klärschlammdüngung 
•  Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm 

Grünes Licht für beispielgebendes Vorhaben zur thermischen Klärschlammverwertung im Zollernalbkreis

Land fördert interkommunale und kreisübergreifende Klärschlammtrocknung auf der Kläranlage Ebingen mit 630.000 Euro
Umweltministerin Tanja Gönner und Regierungspräsident Hermann Strampfer geben heute (8. Dezember 2008) grünes Licht für eine interkommunale und kreisübergreifende Klärschlammtrocknungsanlage auf der Kläranlage Ebingen der Stadt Albstadt Zollernalbkreis). Träger des Vorhabens ist die Klärschlammverwertung Albstadt GmbH, zu der sich sechs Städte und Gemeinden sowie vier Abwasserzweckverbände mit weiteren sieben Städten und Gemeinden zusammengeschlossen haben. Von den insgesamt 13 beteiligten Städten und Gemeinden gehören sechs zum Zollernalbkreis und sieben zum Landkreis Sigmaringen. Das Vorhaben ist ein Leuchtturmprojekt für eine gelungene interkommunale und kreisübergreifende Kooperation, erklärten die Umweltministerin und der Regierungspräsident.

Die Klärschlammtrocknungsanlage nehme den Klärschlamm von insgesamt zehn Kläranlagen mit einer jährlich anfallenden Menge von rund 3.500 Tonnen Trockenmasse auf. Die Kosten der Trocknungsanlage würden sich auf rund drei Millionen Euro belaufen, wovon das Land rund 630.000 Euro beisteuere. Die Mittel sind gut angelegt, betonte Gönner. Da die Anlage dem Ziel des Landes entspreche, Klärschlamm thermische zu verwerten und nicht die Schadstoffe in der Landschaft zu verteilen. Denn was mit viel Aufwand aus Abwässern an Schadstoffen entfernt wird, gehört nicht wieder auf Äcker und Böden. Mit der kommunalen Lösung werde eine hohe Entsorgungssicherheit gewährleistet. Durch den dezentralen regionalen Lösungsansatz in Kombination mit dem Biomasse-Heizkraftwerk sowie den künftig kürzeren Transportwegen werde darüber hinaus eine Kohlendioxideinsparung von rund 4.500 Tonnen pro Jahr möglich sein. Das kommt dem Klimaschutz zugute, freute sich die Ministerin.

Das Gesamtprojekt mit einer Investitionssumme von rund 7,1 Millionen Euro erhalte außerdem eine Förderung aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums in Höhe von 2,09 Millionen Euro. Das Projekt zeige beispielgebend die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie auf. Mit dem patentierten innovativen Projektansatz aus der Kombination marktgängiger Techniken werden Effizienz- und Synergieeffekte optimal genutzt, so Strampfer.

Information für die Medien:

Die Klärschlammtrocknungsanlage wird als Niedertemperaturtrocknung in Kombination mit einem Biomasse-Heizkraftwerk erstellt. Als Brennstoff liefern die beteiligten Kommunen naturbelassenes Holz, wie es beispielsweise als Waldholzhackschnitzel oder als Strauchschnitzel im Rahmen von Pflegemaßnahmen anfällt. Der vom Heizkraftwerk produzierte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Die ebenfalls erzeugte Wärme wird als Niedertemperatur-Abwärme für die Trocknung des Klärschlamms auf einen Trockensubstanzgehalt von 65 bis 90 Prozent genutzt.
Quelle: Umweltministerium Baden-Württemberg

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Klärschlammverwertung in Ingelheim

Neustadt an der Weinstraße/Ingelheim – Wie der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt, Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz, mitteilte, bewilligt das Land Rheinland-Pfalz dem Abwasserzweckverband „Untere Selz“ Ingelheim als Projektförderung eine Zuwendung in Höhe von 10.000 Euro. Der Abwasserzweckverband wird die Mittel für Forschungsvorhaben zur dezentralen thermischen Klärschlammverwertung verwenden.
Auf dem Gelände der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes „Untere Selz“(AVUS) wird zur Zeit eine Versuchsanlage zur thermischen Verwertung von Klärschlämmen  betrieben. Das von der Arbeitsgemeinschaft Klärschlammpyrolyse entwickelte innovative Verfahren ermöglicht die thermische Verwertung von Klärschlämmen ohne den Einsatz fossiler Energieträger.
Die Anlage ist dafür ausgelegt, den Klärschlamm von Kläranlagen mit einer Ausbaugröße bis circa 20.000 Einwohnerwerten (EW) vollständig thermisch zu verwerten. Die Konzeption der Anlage ermöglicht einen einfachen und sicheren Dauerbetrieb mit geringstem Personalaufwand. Mit der anstehenden Novellierung der Klärschlammverordnung insbesondere hinsichtlich des Hygienisierungsgebotes, stellt diese Anlagetechnik eine Lösung für die steigenden Anforderungen an die Klärschlammentsorgung für einen Großteil der Gebietskörperschaften in Rheinland-Pfalz dar. Die Verwertung der Klärschlämme wird mit der Anlage in der Hand der Anlagenbetreiber belassen und führt zu einer Entlastung der Entsorgungskosten und damit der Abwasserbeseitigungsgebühren.
Im Zuge der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten wurde die Einordnung einer derartigen Anlage in das bestehende Genehmigungsrecht mit den zuständigen Genehmigungsbehörden diskutiert. Für die weitergehende Fortführung des Genehmigungsverfahrens bis zu einer Dauergenehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz ist die umfassende Bilanzierung der in dem Prozess vorhandenen Massenströme erforderlich. Dazu gehört die Analyse der in dem Ausgangsstoff „Klärschlamm“ im Rauchgas sowie im Reststoff der Asche enthaltenen Parameter.
Ziel ist insbesondere, die weitere Verwertung des durch das Pyrolyseverfahren hygienisierten Klärschlamms, das heißt den Pyrolysereststoff zu prüfen. Dazu gehört der Einsatz als Dünger, die Rückgewinnung es enthaltenen Phosphors oder auch im ungünstigen Fall die Möglichkeit der Ablagerungen auf Deponien. Mit der erfolgsversprechenden Weiterentwicklung des Verfahrens und der Klärung der Frage nach dem Einsatz beziehungsweise Verbleib der Reststoffe aus der Pyrolyse könnten in Zukunft derartige Anlagen durch eine langfristige Stabilisierung der Entsorgungskosten den Gebührenhaushalt entlasten.
Pressemitteilungen > Klärschlammverwertung in Ingelheim

Quelle: http://www.sgdsued.rlp.de

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Förste :Forschungsprojekt für optimierte Schlammbehandlung  

Kläranlage in Förste will Schlamm-Kontrolle verbessern
Bei der Abwasserreinigung in Kläranlagen fällt Klärschlamm an. Schwankende Qualitäten des Klärschlammes können problematisch sein, denn sie führen zu einer Beeinträchtigung des Entwässerungsverhaltens, des Geruchs und der Pflanzenverträglichkeit. 
Auch auf der Abwasserreinigungsanlage in Förste bestand dieses Problem. Eine starke Belastung der Kläranlage machte häufig die Einleitung von nicht ausreichend stabilisiertem Klärschlamm auf die daran seit 2003 angeschlossene Klärschlamm-Vererdungsanlage notwendig. Dies wirkte sich zeitweilig sichtbar auf den Schilfbestand in den Vererdungsbeeten aus. Mittlerweile wurde die Situation verbessert.

Kläranlage in Förste beteiligt sich praktisch
In der kürzlich stattgefunden Sitzung des Werksausschusses der Samtgemeindewerke Bad Grund (Harz) wurde von dem Vertreter der Firma EKO-PLANT GmbH, Herrn Dipl.-Ing. Stefan Rehfus berichtet, dass für eine Verbesserung der Kontrolle der Stabilität bei der Schlammbehandlung auf Kläranlagen  jetzt ein neues Verfahren entwickelt wurde, an der sich auch die Kläranlage in Förste beteiligt. Die auf die Klärschlammbehandlung spezialisierte Firma EKO-PLANT GmbH (die auch die Klärschlammvererdungs-Anlage in Förste errichtete) entwickelte mit dem Stabilomat® ein innovatives Messverfahren der Schlammstabilisierung auf Kläranlagen. Die Samtgemeindewerke Bad Grund als Kläranlagenbetreiber beteiligen sich an diesem umfassenden Forschungsvorhaben und werden das System in der Praxis auf Herz und Nieren testen. Die Kläranlage Förste verspricht sich vom kostenlos bereitgestellten Stabilomat® eine weitere Verbesserung der Betriebsparameter der Kläranlage wie Belüftungszeiten, -intensität und -taktung. Diese Optimierung kann zu einer Senkung des Energieverbrauchs der Kläranlage und damit auch im Sinne von Gebührenzahler und Umwelt beitragen.

Das insgesamt auf einen Zeitraum von 18 Monaten angelegte Forschungsvorhaben beläuft sich auf ein Gesamtvolumen von rund 130.000 €. Das Projekt wird von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto v. Guericke e.V“ (AiF) mit 47.000 € gefördert. Die Restsumme wird von der EKO-PLANT GmbH und dem Kaufunger EDV-Unternehmen Eiling & Lody GbR finanziert bzw. in Eigenleistung erbracht. Neben der Kläranlage in Förste sind auch zwei weitere Kläranlagen in Hessen und Norddeutschland beteiligt. Die Mitglieder der Werksausschusses konnten zur Kenntnis nehmen, dass abgesehen vom zeitlichen Engagement des Personals keine Kosten für die Samtgemeindewerke entstehen werden.

Quelle: http://www.eco-plant.at

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Eibelshausen: Einweihung der Klärschlammvererdungsanlage  

Am Mittwoch, den 8. Oktober 2008 wurde die neue Klärschlammvererdungsanlage des Abwasserverbandes Obere Dietzhölze in Eschenburg-Eibelshausen eingeweiht.
Anwesend waren dabei neben den Verantwortlichen der ausführenden Firma EKO-PLANT GmbH die Vertreter des Verbandes sowie interessierte Gäste aus China, die eine lange Reise angetreten haben, um sich das Verfahren der Klärschlammvererdung auch für ihr Land näher bringen zu lassen.

Drei mit rund 26.000 Schilfpflanzen bepflanzte Beete wurden bei der Kläranlage in Eibelshausen errichtet. Pro Jahr werden in die bepflanzten und abgedichteten Becken rund 8.000 Kubikmeter Klärschlamm eingeleitet. Der flüssige Schlamm verteilt sich in den Beeten und sickert dabei langsam durch die Wurzelschicht, über der die Feststoffanteile zurückgehalten werden. Durch Sonneneinstrahlung und die Verdunstungsleistung des Schilfs wird dieser Entwässerungsvorgang zusätzlich gesteigert. Gleichzeitig versorgt das Schilf die Boden-Organismen mit Sauerstoff, die den Schlamm langsam zu Klärschlammerde umbauen.

Diese sehr effiziente und Energie sparende EKO-PLANT Technik ist durch den hohen Nutzungsgrad natürlicher Ressourcen (Sonnenenergie und Schilfpflanzen) ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Ein ökologischer Vorteil, der inzwischen rund 60 Städte und Gemeinden mit mehr als 1 Million angeschlossenen Einwohnern zugute kommt und die CO2-Emissionen reduziert. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht kann Vererdung punkten, denn die Jahreskosten für den Betrieb der Anlage sind deutlich geringer als früher.

Mit diesem umweltfreundlichen und wirtschaftlich sinnvollen Verfahren kann den politischen Entwicklungen zu Rahmenbedingungen um die Behandlung und Nutzung von Klärschlamm gelassen entgegen gesehen werden. Ein großer Vorteil, auch im Sinne der Verbraucher!

Das im Raum Göttingen/Kassel ansässige Unternehmen EKO-PLANT GmbH hat die Anlage als Komplettlösung geplant und bautechnisch realisiert. Auch in den kommenden Jahren steht die EKO-PLANT GmbH dem Abwasserverband Obere Dietzhölze im Rahmen einer betriebsbegleitenden Betreuung unterstützend zur Verfügung.

Quelle: http://www.eco-plant.at

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Dresden: Faul-Eier helfen Klima schützen

Frank Kupfer, Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, setzte am 2.12.2008 den Grundstein für eine 36 Millionen Euro-Anlage zur Faulgasgewinnung

Der sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Frank Kupfer und der Dresdner Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert setzten am 2.12.2008 auf der Kläranlage Dresden-Kaditz den Grundstein für eine zukunftsweisende Technologie. In den kommenden zwei Jahren errichtet die Stadtentwässerung Dresden eine Schlammbehandlungsanlage, deren markantes Wahrzeichen zwei 35 Meter hohe eiförmige Faultürme sind, jeder mit einem Fassungsvermögen von 10.500 Kubikmetern.

2010, rechtzeitig zum 100. Jubiläum der zentralen Dresdner Kläranlage, soll das erste Gas strömen, Ergebnis der anaeroben (sauerstofffreien) Vergärung von organischen Bestandteilen des Klärschlamms. Dieser wird in den zwei riesigen Türmen von Bakterien zersetzt, wobei ein energiereiches Gasgemisch entsteht. Es kann ähnlich wie Erdgas verwendet werden.

Die Gewinnung von Biogas aus Klärschlamm wird vom Freistaat Sachsen ausdrücklich begrüßt und gefördert, da sie zur stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien und zur Schonung fossiler Brennstoffe beiträgt. „Die Umwandlung von Klärschlamm in Energie ist eine sehr intelligente Form der Abfallverwertung. Weil das Klärgas im Wesentlichen aus Methan besteht, wird so die im Abfall enthaltende Energie nutzbar und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, sagte Umweltminister Frank Kupfer heute bei der Grundsteinlegung in Dresden.

„Die Stadtentwässerung Dresden hat mit anderen bereits realisierten Projekten ihr Gespür für energiewirtschaftliche Lösungen bewiesen, und setzt mit dem Neubau der Faulgas-Anlage wieder einmal ein innovatives Zeichen“, sagte Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert.

So ist im Auslauf der Kläranlage zur Elbe eine Turbine installiert, die den Höhenunterschied von rund fünf Metern zur Energiegewinnung nutzt. Bei einer Nennleistung von 138 Kilowatt werden so zirka 650 Megawattstunden pro Jahr erzeugt. Zusätzlich befindet sich auf der Dachfläche des Regenüberlaufbeckens eine Fotovoltaikanlage mit einem Jahresertrag von rund 180 Megawattstunden. Die Stadtentwässerung Dresden betreibt damit die größte dieser Art in Dresden. So können schon heute 3,5 % des Gesamtenergieverbrauchs der Kläranlage durch regenerative Energiequellen gedeckt werden.

Johannes Pohl, Technischer Geschäftsführer der Stadtentwässerung Dresden GmbH, erläutert die technologischen und ökonomischen Vorteile für sein Unternehmen: „Wir behandeln hier das Abwasser von rund 650.000 Menschen, dabei fallen täglich fünf Millionen Liter Klärschlamm an (5.000 Kubikmeter/Tag). Bisher trocknen wir diese Mengen sehr aufwendig unter Verwendung von teurem Erdgas. Künftig wollen wir auf die Trocknung verzichten und zusätzlich sogar Energie aus dem Klärschlamm gewinnen. Unsere Prognosen gehen davon aus, dass wir etwa die Hälfte des Elektro-Energie-Bedarfs der Kläranlage und zusätzlich den gesamten Wärmebedarf der Schlammbehandlung abdecken können. Die Investition amortisiert sich in weniger als 20 Jahren. Immerhin kostete uns allein im Jahr 2007 der Bezug von Elektroenergie 2,8 Millionen Euro und der von Erdgas 1,7 Millionen Euro.“

Die Kosten für die neue Schlammfaulung inklusive Faulgas-Verwertung belaufen sich auf 36,5 Millionen Euro. Entstehen soll sie auf dem so genannten Baufeld B der Kläranlage Dresden-Kaditz, nördlich der Autobahn A 4 und südlich der Elb-Flutrinne. Ist die volle Leistung erreicht, erzeugt die Stadtentwässerung Dresden jedes Jahr Faulgas mit einer äquivalenten Energiemenge von 33.573 Megawattstunden.

Zur Faulungsanlage gehören:
zwei 35 Meter hohe Faultürme in so genannter Ei-Form mit einem Fassungsvermögen von je 10.500 Kubikmeter
ein Erschließungs- und Aufzugsturm mit ca. 39 Meter Höhe
ein Gasbehälter mit 5.000 Kubikmeter Inhalt
(2. Gasbehälter/im 2. Bauabschnitt vorgesehen)
eine Faulgasreinigungs- und -verdichtungsanlage
Im Maschinengebäude befinden sich:
die maschinelle Überschussschlamm-Eindickung
eine Fremdstoffannahme für fettreiche Schlämme
die Schlammwärme-Übertrager-Station
die Elektro- und MSR-Anlagen
die Chemikalienlager für den Faulprozess sowie Pumpenaggregate und Belüftungsanlagen zur Abluftbehandlung
Begleitend müssen bestehende Anlagen angepasst werden. Das betrifft im Wesentlichen den Umbau:
der vorhandenen Überschuss-Schlamm-Eindicker zu statischen Primär-Schlamm-Eindickern
der vorhandenen Primär-Schlamm-Eindicker zu Konditionierungsbecken.
Parallel zu diesem Vorhaben ist eine neue Klärschlamm-Verladung als Ersatz für das inzwischen 13 Jahre alte Provisorium geplant. Deren Fertigstellung ist mit der Inbetriebnahme der Faulung und Faulgas-Verwertung vorgesehen.

http://www.stadtentwaesserung-dresden.de

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Kläranlagenbetreiber müssen sich auf Änderungen bei Schlammentsorgung einstellen

Viele Kläranlagen, die bisher ihren Klärschlamm landwirtschaftlich verwertet haben, werden in Zukunft Schwierigkeiten haben, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. Die Kombination der Grenzwerte der aktuellen Entwürfe der Klärschlamm- und der Düngemittelverordnung würden dazu führen, dass 41,2 Prozent der bislang stofflich verwertenden Kläranlagen ihren Klärschlamm nicht der Düngung zuführen könnten, sagte Rainer Könemann von der hanseWasser Bremen GmbH gestern auf der Bundestagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) in Mannheim.
(19.09.08)

Den ganzen Artikel lesen Sie unter: http://www.euwid-wasser.de/nachrichten.html

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Klärschlammentsorgung: Interessante Projektaktivitäten

15 Kommunen in der Region Pfattertal (Bayern) haben sich zu einem europaweit einzigartigen Projekt zusammengeschlossen, um eine gemeinsame, autarke Klärschlammentsorgung zu verwirklichen. Das Konzept basiert auf der thermokatalytischen Niedertemperaturkonvertierung (NTK) von Klärschlamm aus 8 umliegenden Kläranlagen mit einer Kapazität von 65.000 EW. Im Rahmen des Projektes wird ein NTK-Anlagen-Prototyp für die Konvertierung von jährlich 1.400 to getrockneten Klärschlamm (90% TS) gebaut, in dem bei einer Temperatur von ca. 400 °C unter Sauerstoffabschluss wertvolle, weiterverwertbare Endprodukte, hauptsächlich NTK-Kohle, -Öl und -Gas erzeugt werden.

Die NTK-Kohle wird in der Ziegelindustrie als wertvolles Zuschlagmittel für die Porosierung eingesetzt, während die Energie aus dem NTK-Öl und -Gas zur Wärmegewinnung für die integrierte Klärschlammtrocknungsanlage genutzt wird.

Die Projektaktivitäten teilen sich auf in

  • Analyse der projektspezifischen Klärschlammcharakteristik und vorbereitende Tests, um die optimalen NTK-Parameter zu bestimmen.
  • Entwurfsplanung des NTK-Anlagen-Prototyps unter Berücksichtigung der standortspezifischen Bedingungen und der aus den vorbereitenden Tests und der Forschungsarbeit im Vorfeld gewonnenen Erfahrungen.
  • Projektierung und Bau des Anlagenprototyps
  • Inbetriebnahme und Probelauf
  • Kontinuierlicher Betrieb der Anlage unter Nennlast und Optimierung der Betriebsparameter
  • Durchführung von begleitenden Untersuchungen und Tests für die weitere Nutzung der NTK-Endprodukte
  • Bewertung und Verbreitung der Projektergebnisse an Interessenten in ganz Europa
  • Projektmanagement und Berichtswesen für die EU

Quelle: http://www.lotecotec.eu/de

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Mintraching: Kläranlage Herzogmühle

Am Freitag, den 15. August, wird die LOTECOTEC-Anlage in Mintraching als „Ausgewählter Ort 2008“ im „Land der Ideen“ ausgezeichnet. Das Projekt der VBA Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft des Zweckverbands zur Abwasserbeseitigung im Pfattertal ist damit Preisträger im bundesweit ausgetragenen Innovationswettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“. Aus diesem Anlass findet auf dem Gelände der Kläranlage Herzogmühlevon 10 bis 17 Uhr ein Tag der offenen Tür statt.

LOTECOTEC – Low Temperature Conversion Technique: Dahinter verbirgt sich ein zukunfts­weisendes Projekt zur Energiegewinnung aus Klärschlamm. Mittels Niedertemperaturkonvertierung (NTK) wird das permanent und in großen Mengen anfallende menschliche Abfallprodukt in Kohle, Öl und Gas umgewandelt. Der bislang teuer zu entsorgende Klärschlamm wird zu einem Rohstoff. In Zeiten der Energieknappheit und der zunehmenden Abhängigkeit von Energielieferungen aus dem Ausland ist diese Tatsache gar nicht hoch genug einzuschätzen.

In der LOTECOTEC-Anlage wird voraussichtlich jährlich eine Energiemenge von rund drei Millionen Kilowattstunden erzeugt. Durch die dezentrale Verwertung können überdies alljährlich mindestens 45000 LKW-Kilometer für Klärschlammtransporte zu den zentralen Verbrennungs­anlagen sowie zusätzlich 1000 Tonnen CO2-Ausstoß durch den Ersatz fossiler Brennstoffe einge­spart werden.

Die Bedeutung dieses Ansatzes in ökologischer wie auch ökonomischer Hinsicht wurde bereits auf verschiedenen Ebenen erkannt: Die Europäische Union wählte LOTECOTEC im September 2006 unter 456 Anträgen als innovativsten Vorschlag aus und investiert im Rahmen des „LIFE Umwelt­programms 2006“ 1,16 Millionen Euro in die Errichtung und den Betrieb der Demonstrations­anlage, die seit April 2008 läuft.

Im April wurde das Projekt vom Umweltcluster Bayern zum „Leuchtturmprojekt“ ernannt. Der Um­weltcluster zeichnet jedes Jahr einige wenige Projekte aus, die im Bereich des angewandten Um­weltschutzes richtungweisen sind und Vorbildcharakter haben. Mit LOTECOTEC mache die Entwicklung der Umwelttechnologie in Bayern einen weiteren Schritt nach vorne, so die Be­gründung für die Auszeichnung.

Am 15. August nun wird Jürgen Heldmann von der Deutschen Bank den Pokal für die Auszeich­nung „Ausgewählter Ort“ im Land der Ideen überreichen. Der Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ist ein gemeinsames Projekt der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft im Rahmen der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“. Schirmherr dieser Initiative ist Bundesprä­sident Horst Köhler. Der Wettbewerb wird seit 2006 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank durchgeführt. Im Rahmen dieser größten Veranstaltungsreihe Deutschlands präsentiert sich an je­dem Tag im Jahr ein Unternehmen, ein Projekt oder eine Institution als „Ausgewählter Ort“ der Öf­fentlichkeit und stellt damit neben Ideenvielfalt und Kreativität auch das Engagement der Menschen in Deutschland unter Beweis. In diesem Jahr setzte sich LOTECOTEC unter 1500 Bewerbungen durch.

Der „Tag der offenen Tür“ beginnt um 10 Uhr mit der Begrüßung durch Hubert Achhammer, den Vorsitzenden des Abwasserzweckverbandes und Verwaltungsratsvorsitzenden der VBA. An­schließend folgen Grußworte von Landrat Herbert Mirbeth, der Landtagsabgeordneten Sylvia Stier­storfer, dem Mintrachinger Bürgermeister Kurt Senft und dem Vorsitzenden des Oberpfälzer Ge­meindetags, Bürgermeister Albert Höchstetter. Um 11 Uhr hält Jürgen Heldmann von der Deut­schen Bank die Laudatio auf den „Ausgewählten Ort“ und überreicht Pokal und Urkunde. Um 11.15 Uhr hält Professor Dr. Ernst Stadlbauer von der Fachhochschule Gießen-Friedberg einen Vortrag zum Thema „Neue Energien und Rohstoffe aus Klärschlamm“. Stadlbauer begleitet das LOTECO­TEC-Projekt wissenschaftlich.

Nach dem Fototermin um 11.45 Uhr finden stündlich Führungen durch die Anlage statt. Auch die nach modernsten Standards neu gebaute Kläranlage und die benachbarte Biogasanlage sind zu besichtigen. Im Rahmenprogramm werden die Funktionsweise einer Rapspresse und diverse Filme vorgeführt. Bei einer bayerischen Brotzeit besteht die Möglichkeit zu zwanglosen Gesprächen.

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Stromerzeugung aus Klärgas in Baden-Württemberg um mehr als 6 Prozent gestiegen

Kläranlagen verbrauchen 91 Prozent des Stroms selbst
Im Jahr 2007 wurden in den Kläranlagen Baden-Württembergs rund 108 Millionen Kubikmeter Klärgas (Rohgas) gewonnen und für die Energieerzeugung verwendet. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden damit in den Stromerzeugungsanlagen der Klärwerke mehr als 126 Mill. Kilowattstunden (Mill. kWh) Strom erzeugt. Dies waren 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Kläranlagen mit eigener Stromerzeugung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und lag auch im Jahr 2007 mit 195 Anlagen erneut über dem Vorjahreswert (192).
In 69 Klärwerken wird das gewonnene Klärgas ausschließlich zur Wärmeerzeugung eingesetzt. Die Wärme wird vor allem für die Faulanlage sowie für die Beheizung der Büro- und Betriebsgebäude genutzt. Auch der Strom wird überwiegend (91 Prozent) in den Kläranlagen selbst verbraucht. Nur 14 Klärwerke (7,2 Prozent) haben den selbst erzeugten Strom (5,8 Prozent) komplett in das Elektrizitätsnetz der allgemeinen Versorgung eingespeist.
Stuttgart, 17. Juli 2008 – Nr. 222/2008
http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de

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Innovatives Verfahren für die umwelt- und klimafreundliche Entsorgung von Klärschlamm

Über 2 Millionen Euro aus der Klimaschutzinitiative für Pilotprojekt in Baden-Württemberg

Für ein Pilotprojekt in Baden-Württemberg zur umwelt- und klimafreundlichen Entsorgung von Klärschlamm stellt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel über 2 Millionen Euro zur Verfügung. Am Standort Albstadt wird mit der geplanten Anlage ein neuer Entsorgungspfad für Klärschlamm aus elf Kläranlagen im Zollern-Alb-Kreis aufgezeigt. Zugleich soll die Energieeffizienz steigen und der klimaschädliche CO2-Ausstoß der Klärschlammentsorgung um über 6.000 Tonnen pro Jahr sinken. Die Förderung aus dem Umweltinnovationsprogramm ist Teil der BMU-Klimaschutzinitiative, die aus dem CO2-Emissionshandel finanziert wird.
Gabriel: „Dieses Gemeinschaftsprojekt hat nicht nur wegen seiner innovativen und besonders wirtschaftlichen Lösung Modellcharakter für ganz Deutschland. Wir brauchen umweltgerechte Alternativen zur landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung, besonders für belastete Klärschlämme und Regionen, in denen eine Verwertung in der Agrarwirtschaft nicht möglich ist. Dafür kann das Projekt in Albstadt Vorbild sein.“
In dem Pilotprojekt wird ein neues Verfahren angewandt, bei dem der Klärschlamm mit Niedertemperaturwärme aus einem holzbefeuerten Kraftwerk trocknet. Damit lässt er sich als Ersatzbrennstoff für Kraftwerke und Zementwerke einsetzen und ersetzt dort fossile Brennstoffe. Die im Klärschlamm enthaltenen Schadstoffe werden sicher gebunden. Als Brennstoff für das Trocknungsverfahren kommt ausschließlich naturbelassenes Holz aus der Landschaftspflege zum Einsatz. Neben der zur Trocknung erforderlichen Wärme wird durch Kraft-Wärme-Kopplung auch Strom produziert, der ins öffentliche Netz eingespeist wird.

Weitere Infos unter:
https://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/41917.php

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Klärschlamm auf Felder kann schwere Hypothek werden – Bayern für Ausbringungsverbot

Die Klärschlammdüngung birgt für Landwirte und Lebensmittelproduzenten weitaus mehr Risiken als Chancen und stellt langfristig eine schwere Hypothek dar. Bayern fordert deshalb zum einen ein Ausbringungsverbot und zeigt gleichzeitig alternative Verwertungsmöglichkeiten auf. Dies erklärte Umweltminister Otmar Bernhard heute beim Internationalen Klärschlammsymposium in Fürstenfeldbruck. Bernhard: ‚Die 16 Jahre alte deutsche Verordnung deckt längst nicht mehr das gesamte Risikopotenzial des Klärschlamms ab. Was hilft’s, wenn die Schwermetallgehalte ordentlich gemessen und die vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten werden, im Klärschlamm enthaltene organische Schadstoffe wie Weichmacher, Tenside und Desinfektionsmittel hingegen nach Gesetz gar nicht analysiert werden müssen?‘ Daher gehe auch die vom Bund geplante Novelle der deutschen Klärschlammverordnung nicht weit genug. Denn sie erlaubt weiterhin die Ausbringung, wenn auch mit schärferen Grenzwerten. Bernhard: ‚Verbraucher wollen keine Lebensmittel von Klärschlamm gedüngten Äckern‘. Bernhard hat daher EU-Umweltkommissar Dimas aufgefordert, die Klärschlammaufbringung europaweit zu verbieten oder zumindest den einzelnen EU-Staaten eine nationale Verbots-Möglichkeit einzuräumen. Zudem forciert Bayern den Ausbau der thermischen Klärschlamm-Verwertung, um Kommunen Alternativen zum ‚Schlamm gedüngten Acker‘ aufzuzeigen.
In Bayern wird Klärschlamm bereits in sechs Müllheizkraftwerken, einem Kohlekraftwerk und vier Monoverbrennungsanlagen energetisch verwertet. So konnte die landwirtschaftliche Verwertung von 55 Prozent im Jahr 1997 auf heute rund 20 Prozent zurückgeführt werden. Durch den Bau von Kleinverbrennungsanlagen bei bestehenden Kläranlagen kann dem Minister zufolge diese Quote weiter gesenkt werden. Zudem wird ein langer Transportweg vermieden und die entstehende Wärme sinnvoll zum Trocknen des Schlamms genutzt. Klärschlamm ist nach den Worten Bernhards auch eine wichtige Rohstoffquelle: Er ist mit jährlich rund 60.000 Tonnen Phosphor die größte Sekundärressource Deutschlands. ‚Methoden, den wertvollen Phosphor aus dem Klärschlamm zurückzugewinnen, gibt es‘, so Bernhard. Der Bund sollte daher eine Strategie zur nachhaltigen Nutzung aller Sekundärphosphorressourcen in Deutschland entwickeln.
Weitere Informationen: http://www.abfall.bayern.de

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Phosphorrecycling durch MAP-Fällung im kommunalen Faulschlamm

Bericht für das Umweltbundesamt Berlin 2007
Dipl.-Ing. Daniel Stumpf Technische Universität Berlin, FG Verfahrenstechnik,
Prof. Kraume in Zusammenarbeit mit den Berliner Wasserbetrieben und dem Umweltbundesamt

Kommunaler Faulschlamm aus Kläranlagen mit Biologischer Phosphatelimination stellt einen reichhaltigen Pool für Phosphor dar. Eine mögliche Rückgewinnung des Phosphors in wieder verwertbarer Form ist die Kristallisation und Fällung als Magnesiumammoniumphosphat (MAP) aus dem Faulschlamm und aus Schlammwasser. Dafür wird z.B. nach einem bei den Berliner Wasserbetrieben angewandten Verfahren der Faulschlamm belüftet, um, durch die dadurch erreichte CO2-Strippung, den pH-Wert zu erhöhen und bei gleichzeitiger Zugabe von Magnesiumchlorid das MAP auszufällen [3]. Nach einer entsprechenden Aufbereitung kann es so als Düngemittel zur Verfügung stehen. Das Verfahren der Berliner Wasserbetriebe soll optimiert und wissenschaftlich begleitet werden. Eine Aufgabe war es, innerhalb einer Vorstudie ein dazu entsprechendes Konzept zu erarbeiten. Die wissenschaftlichen Arbeiten laufen unter dem Thema: „Gezielte Phosphorausfällung aus kommunalem Faulschlamm zur Wiederverwendung als Magnesiumammoniumphosphat (MAP) für Düngemittel“. Innerhalb der Vorstudie …
Den ganzen Bericht lesen Sie unter: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3471.pdf

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Verfahren für eine zukünftige Klärschlammbehandlung

Klärschlammkonditionierung und Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche. So lautet die Dissertation von Christian A. Schaum vom Institut WAR der TU Darmstadt.
In der Dissertation wurden 15 Aschen aus Monoklärschlammverbrennungsanlagen aus Deutschland und von zwei Anlagen aus dem Europäischen Ausland untersucht.
Die Untersuchung ist als Band 185 der WAR -Schriftenreihe erschienen.
Bestellnummer ISBN 3 – 932518 – 81 – 0

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Kommunale Kläranlage Bottrop der Emschergenossenschaft

Die Aufgabe
Die Kläranlage Bottrop reinigt mit einer Kapazität von 1,34 Mio. Einwohnerwerten das Abwasser von ca. 650.000 Einwohnern und eine gleich große Menge an Industrieabwasser. Im Einzugsgebiet der Kläranlage liegen zahlreiche industrielle Einleiter im Gebiet der Städte Bottrop, Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Gladbeck. Es fallen dort bis zu 1200m³/h Überschussschlamm an, die für die weitere Behandlung in den Faultürmen einzudicken sind.

Die Lösung
Die installierte Mikroflotationsanlage arbeitet mit der AQUATECTOR® – Microfloat® – Technologie und dient zur Behandlung einer Teilmenge von Überschußschlamm aus der biologischen Reinigungsstufe der Kläranlage. Sie nimmt den Überschussschlamm des Nitrifikationsbecken der 2. bzw. 3. Kaskade der Belebungsbecken auf. In der Flotation wird der Überschußschlamm mit Hilfe von Treibwasser, das dem Ablauf der Nachklärbecken entnommen wird, mikroflotiert. Das Treibwasser wird zu diesem Zweck im Drucksättigungssystem AQUATECTOR® mit Druckluft bei etwa 3,5 bar gesättigt.
Den ganzen Artikel lesen Sie unter: http://www.enviplan.de

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Spatenstich für das ATZ-Verfahren zur thermischen Klärschlammverwertung

Gemeinsam mit der Hans Huber AG (Berching) wird das unter dem Namen sludge2energy® bekannte Verfahren zur dezentralen thermischen Klärschlammverwertung an der Kläranlage Straubing zum ersten Mal in den industriellen Maßstab umgesetzt.

Nach 7 Jahren Entwicklungsarbeit am ATZ Entwicklungszentrum steht die Realisierung der ersten industriellen Anlage kurz bevor. In einem durch die EU Kommission gefördertem Projekt (EU Life) werden zukünftig die Schlämme der Stadt Straubing und der Gemeinden des Straubinger Modells energieautark thermisch verwertet.
….wurde der Hans Huber AG als Betreiber der Anlage durch Dr. Bernhard der Immissionsschutzrechtliche Genehmigungsbescheid übergeben. Die Anlageninbetriebnahme ist für das erste Quartal 2009 geplant.
Lesen Sie den ganzen Artikel unter: http://www.atz.de

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Preis für neues Verfahren der Klärschlammbehandlung

Christian Schaum wird für seine Arbeit am 28. April dem Willy-Hager-Preis anlässlich der Tagung „Wasser 2008“ in Trier ausgezeichnet. Den mit 6.000 Euro dotierten Preis teilt er sich mit Dr.-Ing. Thomas Glauner, Waldbronn .
Es hat sich gezeigt, dass eine chemische Klärschlammbehandlung, und zwar eine Kombination einer sauer-oxidativen Klärschlammkonditionierung mit einer pH-Wert-Absenkung und Zugabe von Wasserstoffperoxid, insbesondere bei eisenreichen Klärschlämmen, die Entwässerbarkeit in Pressen und Dekantern deutlich verbessert. mehr

http://idw-online.de/pages/de/news255968

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Klärschlammvererdungsanlage Gimbsheim

Die Klärschlammvererdungsanlage Gimbsheim der Verbandsgemeinde Eich wird in diesem Jahr gebaut werden. Der Baubeginn wird für Ende März vorgesehen, so dass im Spätsommer 2008 die Inbetriebnahme der Anlage erfolgen kann.
Mehr unter : http://www.antec-gaf.de/html/aktuelles_gimbsheim.html

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Report Klärschlamm

Ist eine Sonderpublikation des Fachinformationsdienstes euwid Wasser und Abwasser. Er beschäftigt sich unter anderem mit folgenden Punkten:

– wie ist es um die Zukunft der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung bestellt?

– welche Auswirkungen haben die geplanten Grenzwertverschärfungen?

– gehört die Zukunft der thermischen Entsorgung?

– welche Positionen vertreten die Bundesländer und die Europäische Union?

Der Bericht kann für € 39,- bei euwid (www.euwid-wasser.de). bestellt werden.

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Neue Technologie zur Nährstoffrückgewinnung aus Klärschlamm

4 Millionen Euro für neue Technologie zur Nährstoffrückgewinnung aus Klärschlamm- weltweit erste Anlage in Gifhorn

Pressemitteilung Nr. 121/2007
HANNOVER/GIFHORN. Der weltweit erste großtechnischen Einsatz einer neuen innovativen Technologie zur Klärschlammbehandlung nimmt heute in Gifhorn den Betrieb auf, erklärte Umweltstaatssekretär Christian Eberl heute bei der Einweihung der neuen Klärschlammbehandlungsanlage des Abwasser- und Straßenreinigungsbetriebs.
Bislang gab es nur eine kleine Pilotanlage in Schleswig-Holstein, deren Erfahrungswerte nun in Gifhorn für den großtechnischen Bereich umgesetzt wurden. Die umweltgerechte Entsorgung von Klärschlamm nach dem sogenannten Seaborne- Verfahren wurde vom Niedersächsischen Umweltministerium seit 2003 mit fast vier Millionen Euro gefördert. Das Verfahren dient vorrangig der Rückgewinnung der endlichen Ressource Phosphor. Gegenwärtig können bis zu 140 Kubikmeter Klärschlamm pro Tag behandelt werden. „Niedersachsen hat in Anbetracht der absehbaren Verknappung von Phosphor sehr großes Interesse an der landwirtschaftlichen Verwertung des Klärschlamms“, so Eberl. Durch gezielte chemische Reaktionen werden die Inhaltsstoffe getrennt. In Niedersachsen liegt der Entsorgungsgrad von Klärschlamm mit 70 Prozent fast doppelt so hoch, wie im Bundesdurchschnitt mit nur 40 Prozent. Die Schwermetalle werden ausgesondert und der Wertstoff Phosphor kann in der Landwirtschaft wieder als Düngemittel verwendet werden. „Diesen ressourcenschonenden Umgang befürworten wir und freuen uns über neue Entsorgungstechnik“, lobte der Umweltstaatssekretär. Das Projekt wurde wissenschaftlich von den Universitäten Hannover und Braunschweig begleitet

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Verschärfung beim Klärschlamm gefordert

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin forderte schärfere Grenzwerte für schädliche Stoffe im Klärschlamm und fordert die Bundesregierung auf, die 15 Jahre alten Anforderungen  der Verordnung zu überarbeiten. Die Landesregierung Rheinland -Pfalz verfolgt eine dualen Strategie, das besagt dass qualitativ hochwertige Schlämme direkt zur Nutzung der enthaltenen Nährstoffe auch weiterhin bedarfsgerecht in die Landwirtschaft gehen können. Die energetische Verwertung sollte allerdings an Bedeutung gewinnen, was besonders bei höher belasteten Schlämmen sinnvoll ist.

Deshalb wurde die TU Kaiserslautern beauftragt den Status quo der Verwertung in Rheinland Pfalz darzustellen und Alternativen zu prüfen.

Die Studie der TU Kaiserslautern kam man im Internet abrufen unter

www.mufv.rlp.de unter Abfall-Infomaterial

Br 10-07

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Untersuchungen zur Rückgewinnung von Phosphat aus Überschussschlamm von Kläranlagen mit vermehrter biologische Phosphat Elimination

Als Band 18 der Schriftenreihe des Lehrstuhls Abfallwirtschaft und des Lehrstuhls Siedlungswasserwirtschaft der Bauhaus-Universität Weimar ist die Dissertation von Jana von Horn erschienen (Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Jörg Londong.

Unter ISBN 978 – 3 – 938807 – 40 – 8 kann der Band (210 Seiten) zum Preis von 24,80€ bezogen werden.

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Perspektiven der Klärschlammverwertung – Ziele und Inhalte der Novelle der Klärschlammverordnung

 Zum Auftakt der aktuellen Novellierung der Klärschlammverordnung hat das Bundesumweltministerium eine Expertentagung durchgeführt, um mit Ländern, Kommunen, Verbänden und der Wissenschaft die Perspektiven der landwirtschaftlichen Verwertung zu diskutieren. Ziel der Tagung war, die aktuellen Erkenntnisse zur landwirtschaftlichen Verwertung zu bündeln. In Fachvorträgen stellten Experten die Wirkung der Schlämme als Nährstoff- und Humus – Lieferant, Aspekte der Hygiene sowie der Bodenbelastung durch Schwermetalle und organische Schadstoffe vor. Daneben wurden Entsorgungskosten und alternative Verwertungswege erörtert.

Der Tagungsband enthält die Beiträge der Experten sowie die Stellungnahmen, die das Bundesministerium zum Nachgang zur Tagung erhalten hat. Der Herausgeber, das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft hat den Band als KTBL-Schrift 11453, 2007 herausgegeben. Der Preis beträgt 26 €, die Bestellnummer ISBN 978 -3-939371-23-6

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Vorschläge für eine Novelle der Klärschlammverordnung

Vorbemerkung:

Das Bundesumweltministerium hat in einem Eckpunktepapier und anlässlich einer Expertentagung am 6. und 7.12.2006 Vorschläge unterbreitet, mit denen einerseits die Weichen für eine langfristig angelegte Klärschlammverwertung gestellt, andererseits aber auch die Belange des vorsorgenden Bodenschutzes berücksichtigt werden sollen. Um sowohl den Belangen der Kreislaufwirtschaft als auch den Bodenschutzbelangen zu entsprechen, schlägt das Bundesumweltministerium eine deutliche Absenkung von  Schadstoffgrenzwerten vor. Die Vorschläge des „Eckpunktepapieres“ orientieren sich daher eng an dem, was in qualitativer Hinsicht bei den Klärschlammbelastungen derzeit realisierbar ist. Durch die beabsichtigten Grenzwerte soll auch der Anreiz zur weiteren Schadstoffminderung bestehen bleiben. Daneben soll die Eigenverantwortung der Klärschlammabgeber durch vertrauensbildende Massnahmen (Anreize für Entsorgungsfachbetriebe und Güte-/Qualitätssicherung) gestärkt werden.

Ursprünglich sollte die Neufassung der Klärschlammverordnung unter Berücksichtigung der Vorgaben der Novelle der EG-Klärschlammrichtlinie erfolgen; bedauerlicherweise wurde die Richtliniennovelle mehrfach verschoben. Grund war zunächst die vorgezogene Bearbeitung der „Thematischen Strategie Bodenschutz“, deren Ziele konsequenterweise auch mit den Regelungen einer novellierten Klärschlammrichtlinie (und einer eventuellen Bioabfallrichtlinie) abzugleichen sind.

Im Rahmen der Beratungen zur Novelle der Abfallrahmenrichtlinie wurde von der Kommission erneut angekündigt, nunmehr alsbald einen Vorschlag für die Neufassung der Klärschlammrichtlinie vorzustellen.  

I. Landwirtschaftliche Klärschlammverwertung

In Deutschland fielen in 2004 rd. 2,2 Mio. Tonnen (Trockensubstanz) Klärschlamm aus kommunalen Abwasserbehandlungsanlagen an. Hiervon wurden rd. 60 %  in der Landwirtschaft (ca 30%) und im Landschaftsbau zu Düngezwecken eingesetzt und damit stofflich verwertet. Grund für den Klärschlammeinsatz in der Landwirtschaft und dem Landschaftsbau sind insbesondere die Phosphorgehalte des Klärschlammes. Die insgesamt in kommunalen Klärschlämmen enthaltenen Phosphate könnten rechnerisch 15-20 % des Phosphatbedarfs der Landwirtschaft abdecken.

Quelle: Bericht des BMU an die EG-Kommission gem. Richtlinie 86/278/EWG  vom 29.10.2004

Die Schwermetallgehalte der Klärschlämme sind seit Anfang der 80er Jahre z. T um über 90 % gesunken; ebenso konnten die Gehalte bei relevanten organischen Schadstoffen deutlich reduziert werden.

II. Aktuelle Überlegungen zur Neufassung der Klärschlammverordnung

Seit dem 1. Juli 1992 gilt die derzeitige Fassung der Klärschlammverordnung – also seit mittlerweile fast 15 Jahren. Bei verschiedenen Bestimmungen der Verordnung hat sich Änderungsbedarf aufgestaut, dem nunmehr entsprochen werden soll.

Bundesumweltminister Gabriel hat entschieden, dass die Anforderungen zu überprüfen und zu verschärfen sind.

Mit der beabsichtigten Novelle der Verordnung soll eine sowohl den aktuellen Belangen des Bodenschutzes als auch den Belangen der Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung entsprechende Regelung  in Kraft gesetzt werden.

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre mit den Preiskapriolen bei verschiedenen Rohstoffen lehren, dass wir auch mit der Ressource Phosphor sparsam umgehen sollten – Verknappungen sind kurzfristig nicht zu erwarten, längerfristig aber auch nicht auszuschließen. Gerade die  Phosphate mit geringen Schadstoffgehalten (Cadmium) dürften in vergleichsweise kurzer Zeit zur Neige gehen.

Klärschlämme kommunaler Herkunft stellen daher eine Phosphorreserve dar, auf die wir nicht leichtfertig verzichten sollten.

Die bislang vorliegenden Ergebnisse der gemeinsamen Förderinitiative des Bundesforschungs- und des Bundesumweltministeriums zur Phosphorrückgewinnung zeigen, dass dieser Weg gegenwärtig noch keine ökonomisch sinnvolle Alternative zum Einsatz von Rohphosphat ist. Die direkte Nutzung der Klärschlämme als Phosphorreserve stellt demnach den wirtschaftlicheren Weg zur Nutzung der Nährstoffressource Phosphor dar. Andererseits geben die Schadstoffgehalte im Klärschlamm nach wie vor Anlass für eine kritische und permanente Überwachung.

 Die nachfolgenden Vorschläge für eine grundlegende Überarbeitung der Klärschlammverordnung liegen auf der Linie des Bundesratsbeschlusses 313/02 vom 26.4.2002 über die „Zukunft der landwirtschaftlichen Verwertung von Klärschlamm“. Die Länder forderten darin die Bundesregierung u.a. auf, die Schadstoffgrenzwerte angemessen zu senken, aber auch Technologien zur Rückgewinnung schadstoffarmer Phosphate aus Abwasser/Klärschlamm zu fördern. Das Bundesumweltministerium hat die wesentlichen Vorschläge für eine Änderung der Klärschlammverordnung in einem „Eckpunktepapier“ (Neufassung der Klärschlammverordnung – Ressourcen nutzen, Böden schonen) mit Datum vom 21.11.2006 veröffentlicht und u.a. auf der BMU-Homepage eingestellt (www.bmu.de). Die Eckpunkte wurden u.a. im Rahmen einer Expertenanhörung am 6. und 7.12. zur Diskussion gestellt.

Das BMU hält eine Klärschlammverwertung demnach unter den folgenden Rahmenbedingungen für vertretbar;

1. Grundsätzliches Festhalten an dem umweltpolitischen Ziel, dass es längerfristig zu keiner (wesentlichen)  Schadstoffanreicherung in Böden u.a. durch Düngemaßnahmen, also auch durch Klärschlammdüngung, kommt. Die Durchsetzung dieses Ziels bei der Klärschlammverwertung sollte schrittweise in Anpassung an den Stand der Technik erfolgen. Mit den vorgeschlagenen Grenzwerten erfolgt bereits der entscheidende Schritt in Richtung des langfristig angestrebten Zieles.

2. Die Parameter Kupfer und Zink, die gleichzeitig auch essentielle Spurennährstoffe für Pflanzen sind, wären gesondert zu bewerten, sofern es keine Anhaltspunkte für ein Übermaß und damit erhebliche Bodenanreicherungen sowie toxische Wirkungen auf Mikroorganismen gibt.

3. Einführung eines (Schlamm-)Grenzwertes für Benz-a-Pyren von 1mg/kg TS. Prüfung der Einführung eines (Schlamm-)Grenzwertes für die polyzyklischen Moschusverbindungen „Tonalid“, „Galaxolid“ (HHCB, AHTN ) und für Organozinnverbindungen ( MBT , DBT; nicht TBT) sowie DEHP. (Hinweis: Analysevorschriften für Moschusverbindungen und für zinnorganische Verbindungen werden derzeit durch CEN erarbeitet.)

Aufgrund der aktuellen Vorkommnisse bei sog. „Bioabfallgemischen“ und bei aus dem Ausland importierten Klärschlämmen wird zudem geprüft, ob für PFT ein Grenzwert festzulegen ist oder ergänzende Nachweispflichten erforderlich sind.

4. Schaffung von Vereinfachungsmöglichkeiten (u.a. vereinheitlichte Datenerhebung über Umweltstatistikgesetz (UStatG) und AbfKlärV).

5. Schaffung der Möglichkeit zur Teilnahme der Betreiber der Abwasserbehandlungsanlagen an einer anerkannten Gütesicherung
(Maßstab für die Anerkennung von Güte-/Qualitätssicherungsinstitutionen wären die entsprechenden Anforderungen, die in dem Bund/Länder-Papier „Hinweise zum Vollzug der Bioabfallverordnung“ niedergelegt sind).
Bei Teilnahme an Systemen der Güte/Qualitätssicherung könnte auf regelmässige Dioxin- und PCB- Untersuchungen verzichtet werden. Voraussetzung: Besonders niedrige Belastungen in den vergangenen 10 Jahren.
Zudem: Befreiung von Voranzeige der Klärschlammaufbringung und Verzicht auf (Wiederholungs-) Bodenuntersuchungen.

6. Prüfung der Einführung von Anforderungen an die Material“hygiene“ (Salmonellen) oder erweiterte Auflagen an Einarbeitung /Anbaueinschränkungen.    

7. Harmonisierung der Boden(grenz)werte für Schwermetalle mit der Bundesbodenschutzverordnung und der Bioabfallverordnung.

8. Redaktionelle Klarstellungen
(u.a. Definition Klärschlammkompost, Gartenbau; Einbeziehung der Kalkgehalte bei der Ermittlung der Schadstoffbelastungen);

9. Erweiterung des Anwendungsbereiches der qualitativen Anforderungen der Klärschlammverordnung auch auf Flächen ausserhalb von Landwirtschaft und Gartenbau.

Grenzwertregelungen für Nonylphenol und Lineare Alkylbenzolsulfonate [LAS] werden aus fachlicher Sicht nicht für zwingend gehalten, da diese Verbindungen entweder im Boden sehr schnell abgebaut werden oder sich die bereits erreichten  Reduzierungen der Klärschlammbelastungen aufgrund von Anwendungsbeschränkungen dieser Stoffe  weiter fortsetzen werden. Zu prüfen ist die Eignung von Biotestverfahren, um die Relevanz von Klärschlammzufuhr auf Mikroorganismen zu bewerten.

Parallel zur Fortführung der bodenbezogenen Klärschlammverwertung von Klärschlämmen guter Qualität wird auch weiterhin die gemeinsam von BMBF, BMU und BMELV getragene „Förderinitiative Kreislaufwirtschaft für Pflanzennährstoffe, insbesondere Phosphor“ unterstützt. Ziel der Initiative ist es, Impulse für die Nutzbarmachung der in organischen Materialien (Klärschlämme, aber auch tierische Nebenprodukte, wie Knochen und Tiermehle) enthaltenen Pflanzennährstoffe als Ausgangsstoff für Düngemittel und für innovative Verfahren zu geben.

III     Klärschlammentschädigungsfonds

Rechtsklarheit besteht mittlerweile hinsichtlich der Frage, ob die Regelungen der Klärschlamm-Entschädigungsfondsverordnung verfassungsgemäss sind. Mit seinem am 10.08.2004 bekannt gegebenen Beschluss vom 18.Mai 2004 hat das Bundesverfassungsgericht die Verfassungsbeschwerden von zwei Abwasseranlagenbetreibern und vier Kommunen, die sich gegen die Einrichtung eines abgabenfinanzierten Entschädigungsfonds für Schäden, die durch die landbauliche Verwertung von Klärschlamm entstehen könnten, als unbegründet zurückgewiesen. Das Bundesverfassungsgericht hat festgestellt, dass die Beitragspflicht für den Klärschlamm-Entschädigungsfonds nicht in verfassungswidriger Weise in Grundrechte eingreift. § 9 Düngemittelgesetz und die Klärschlamm-Entschädigungsfondsverordnung verstoßen auch nicht gegen die Gewährleistung der gemeindlichen Selbstverwaltung nach Art. 28 Abs.2 Grundgesetz. Damit hat das Bundesverfassungsgericht die Position des Bundes  bestätigt, der immer von der Verfassungsmäßigkeit des Klärschlamm-Entschädigungsfonds ausgegangen ist.

Ein Beleg dafür, dass die Klärschlammverwertung zu keinen akuten Schäden führt, ist die Tatsache, dass weder der lange bestehende freiwillige Entschädigungsfonds noch der seit 1999 existierende gesetzliche Entschädigungsfonds bisher Schadenersatzleistungen leisten musste.

IV. Grenzwertüberlegungen auf der EU-Ebene

Von Verzögerungen geprägt sind  die Arbeiten an der Novellierung der aus dem Jahr 1986 stammenden EU-Klärschlammrichtlinie. Bereits 1999 wurden erste Arbeitsentwürfe besprochen, es soll 2007 nunmehr der erste Richtlinienvorschlag vorgelegt werden. Dieser war zwischenzeitlich  als Bestandteil der „Thematischen Strategie Bodenschutz“ vorgesehen.

Die wesentlichen Eckpunkte in einem nach wie vor aktuellen Arbeitspapier aus dem Jahr 2000  sind folgende:

–     Zunächst soll der Anwendungsbereich der Richtlinie künftig auch auf sonstige Flächen (Landschaftsbau, Parkflächen etc.) ausgeweitet werden.

–     Für Klärschlämme sieht das EU-Papier ein zeitlich gestaffeltes Stufenkonzept für die zulässigen Schadstoffgehalte vor (vgl. Anhangtabelle 1). Dabei waren bereits für 2005 Höchstgehalte vorgesehen, die deutlich unter den derzeit noch  zulässigen Werten  der 1986-er Richtlinie liegen. Die auf lange Sicht (ca. 2025) vorgesehenen Werte werden in der Bundesrepublik Deutschland schon jetzt weitgehend eingehalten.

–     Die EU-Vorstellungen für die Richtlinien-Novelle beinhalten auch Überlegungen für Grenzwerte für organische Schadstoffe. Neben den in Deutschland geregelten Dioxinen/Furanen, PCB und AOX sollen ggf. auch zusätzlich LAS, DEHP, Nonylphenol und PAKs geregelt werden. Dies würde – auch für Deutschland – eine deutliche Verschärfung der Bestimmungen für die Klärschlammverwertung bedeuten (vgl. Anhangtabelle  2).

–     Daneben soll die Häufigkeit der Schadstoffuntersuchungen in Abhängigkeit von den seitens der jeweiligen Kläranlage zur Aufbringung vorgesehenen Menge gestaffelt werden.

Zusätzlich hierzu hat die EG-Kommission in einer Ende 2003 veröffentlichten Unterlage die Erwartung geäußert, dass die Qualität der Klärschlämme künftig so verbessert wird, dass prinzipiell 75% der Schlämme für eine Verwertung in Frage kommen.

Die Beratungen über eine aktualisierte  EG-Klärschlammricht­linie sollen nunmehr 2007 auf der Grundlage eines Richtlinienentwurfes wieder aufgenommen und die novellierte Richtlinie könnte im Jahr 2008 oder 2009  in Kraft gesetzt werden.

V. Ausblick

Hinsichtlich der Zukunft der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung kann derzeit die Aussage getroffen werden, dass sich die Anforderungen künftig erheblich verschärfen werden – aktuell insbesondere auf Grund nationaler Vorgaben. Akute Gefährdungen von Böden durch Klärschlämme bestehen nicht, so dass die rechtlichen Neuregelungen ohne zeitlichen Druck erarbeitet werden können.

Offensichtlich hat es auch die EG-Kommission mit der Novelle der Klärschlammrichtlinie nicht besonders eilig, obwohl die bisherigen Grenzwerte noch erheblich über den in Deutschland gültigen Werten liegen und diese –  zumindest nach dem aktuellen Stand der Abwassertechnik – auf längere Sicht  als nicht vertretbar anzusehen sind.

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Klärschlamm: CO2- neutraler Brennstoff

Die Firma IST- Anlagenbau GmbH berichtet, dass getrockneter Klärschlamm als kostengünstiger Braunkohleersatz CO2 -neutral verbrannt werden kann, wenn für die Verdunstung des Wassers weniger Energie aufgebracht werden muss als der Brennstoff in getrocknetem Zustand beim Verbrennen wieder abgibt.

In der Praxis habe sich das Trocknungsverfahren “ WendeWolf “ bereits bewährt, seit Sommer 2006 betreibt das Unternehmen auf der Kläranlage Miltenberg am Main (90.000 EW) die größte Solar -Klärschlamm- Trocknungsanlage Deutschlands. Die  anfallenden 4.000 t /a werden in Kohlekraftwerken verbrannt. Das Verfahren ist weltweit auf 52 Anlagen im Einsatz, in Deutschland arbeiten 8 Anlagen.

Weitere Informationen unter www.ist-anlagenbau.de

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Kreis Esslingen verzichtet auf Klärschlammdüngung

 Der Landkreis steigt weitgehend aus der landwirtschaftliche Klärschlamm Verwertung aus. Von 34 Kläranlagen werden 30 Anlagen ihren Klärschlamm künftig verbrennen lassen, das gab das Landratsamt bekannt. Entsprechende Entsorgungsverträge seien bereits abgeschlossen. Bisher entsorgten nahezu alle Kläranlagen ihren Klärschlamm landbaulich. Eine Arbeitsgruppe hat seit März 2004 die Grundlagen für einen kreisweiten Ausstieg erarbeitet. Dazu wurde die Entwässerung, der Transport und die Verbrennung der jährlich anfallenden 2 3700t entwässerten Klärschlamms europaweit ausgeschrieben. Der Kreis berichtete, dass sich nur deutsche Firmen um die Aufträge beworben haben.
Mit dieser Entscheidung folgt der Kreis einer von der baden- württembergischen Landesregierung ausgesprochenen Empfehlung, auf die Klärschlammdüngung zu verzichten.

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Phosphorrückgewinnung aus Klärschlamm

Die österreichische Firma ASH DEC Umwelt AG aus Wien hat ein Verfahren zur thermo-chemischen Phosphor-Rückgewinnung entwickelt. „Phoskraft“ heißt das Endprodukt, ein Düngemittelkorn, das auf Felder aufgebracht werden kann. Nach der Behandlung mit dem neuen Verfahren liegen rund 90% der Klärschlammasche in Form eines Granulats vor. Es enthält einen 18%-tigen Anteil von P2O5, also vollständig pflanzenverfügbaren Phosphaten. Das Granulat wird mit zusätzlichen Nährstoffen wie Stickstoff, Kalium und Schwefel angereichert.

Im ersten Halbjahr 2007 sollte die erste Produktionsanlage in Betrieb gehen. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben die Zulassung des Produktes in der Schweiz und die Feststellung der Eignung der thermischen behandelten Asche als Düngerrohstoff in Deutschland beantragt. Außerdem wird die Aufnahme des Produkts als zulässigen Rohstoff zur Düngerproduktion in die Positivliste der Europäischen Düngemittelverordnung angestrebt.

Weitere Informationen unter www.ashdec.com

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