Freitag, April 19, 2024
StartAblageVom Bund 2011

Vom Bund 2011

Zu den Gesetzen und Verordnungen zum Thema Abwasser auf Bundesebene gehts hier:
www.klaerwerk.info/Nuetzliche-Links/Gesetze#Bund

Dezember 2011
18.12.2011 Versorgen durch Entsorgen – BMBF fördert Energie- und Entwässerungskonzept 
November 2011
24.11.2011 Röttgen: Deutschland soll Weltmeister der Ressourceneffizienz werden  
04.11.2011 Die Haut der Erde entdecken 
04.11.2011 Digitales Umweltlexikon komplett aktualisiert 
Oktober 2011
30.10.2011 Bundesumweltministerium fördert energieeffiziente Abwasseranlagen mit 10 Millionen Euro
August 2011
07.08.2011 BMBF fördert Forschung für zukunftsfähige Wasserver- und Abwasserentsorgung in Deutschland 
07.08.2011 Förderung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung 
05.08.2011 Bitte löschen – aber ohne Gift 
05.08.2011 Kühl durch den Sommer – auch ohne Klimaanlage 
Juni 2011
27.06.2011 Umweltbundesamt gibt Entwarnung vor EHEC im Trinkwasser 
15.06.2011 Tag der Umwelt 2011: Wald erhalten und nachhaltig nutzen! 
Mai 2011
15.05.2011 Phosphorrückgewinnungspotenzial aus Abwasser und Klärschlamm 
März 2011
21.03.2011 Länder wollen Wasserqualität des Rheins verbessern 
13.03.2011 Gefährliche Stoffe in Bauprodukten – zukünftig leichter zu erkennen 
13.03.2011 Jubiläum im ewigen Eis: Deutschland seit 30 Jahren beim Schutz der Antarktis aktiv 
13.03.2011 Die Wertstofftonne: kürzere Wege für ein hochwertiges Recycling 
Februar 2011
16.02.2011 Gefahren durch extreme Niederschläge werden ab 2040 deutlich zunehmen 
06.02.2011 Deutsches Emissionshandelsregister: Sicher und für alle Transaktionen zugelassen
01.02.2011 Wie sauber ist die Luft in Deutschland? 
Januar 2011
30.01.2011 Energiesteuer: Erhalt der Steuerbefreiung für Klär- und Deponiegas 
28.01.2011 Stickstoff – lebensnotwendiger Nährstoff und gefährlicher Schadstoff 
28.01.2011 Auf einen Blick: Landwirtschaft und ihre Umweltfolgen 
25.01.2011 Röttgen: Umweltpolitik ist Zukunftspolitik 
25.01.2011 Aus Biomasse wird Strom und Wärme 

Versorgen durch Entsorgen – BMBF fördert Energie- und Entwässerungskonzept

Regenerativer Energiegewinnung in Verbindung mit innovativer Stadtentwässerung – das ist das Thema eines Forschungsverbundes, der jetzt in Millionenhöhe vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt wird. Professor Martin Oldenburg vom Fachgebiet Biologische Abwasserreinigung und Abwasserverwertung am Campus Höxter ist an diesem Projekt mit Forschungen zu Unterdruckentwässerungssystemen beteiligt.
Vor dem Hintergrund des Klimawandels, des demografischen Wandels und der Notwendigkeit, Ressourcen immer effektiver einzusetzen, sind im Wassermanagement neuartige Ansätze notwendig, um einen nachhaltigen Umgang mit der essentiellen Ressource Wasser auch in der Zukunft zu sichern. Professor Martin Oldenburg vom Fachgebiet Biologische Abwasserreinigung und Abwasserverwertung der Hochschule OWL ist an der Entwicklung eines innovativen Energie- und Entwässerungskonzept für neues Wohnquartier in Hamburg beteiligt. Als Projektpartner des Verbundprojekts „Demonstrationsvorhaben Stadtquartier Jenfelder Au – Die Kopplung von regenerativer Energiegewinnung mit innovativer Stadtentwässerung (KREIS)“ wird er jetzt BMBF in Höhe von rund 270.000 Euro für drei Jahre gefördert. Die vom BMBF geförderte wissenschaftliche Begleitung des von „Hamburg Wasser“ geplanten Entwässerungskonzeptes ist in dieser Größenordnung bisher einmalig in Deutschland.

Gemeinsam mit fünf weiteren wissenschaftlichen Einrichtungen und vier Praxispartnern sollen innovative Konzepte für ein innerstädtisches Quartier in Hamburg entwickelt und umgesetzt werden. Oldenburg ist an diesem Projekt mit Untersuchungen zur Optimierung von Unterdruckentwässerungssystemen und zu ökonomischen Fragestellungen beteiligt. Das Ziel ist, Ergebnisse dieses Modellprojektes auf andere Standorte mit anderen Rahmenbedingungen zu übertragen.

Die Freie und Hansestadt Hamburg wird in den kommenden Jahren auf einem ehemaligen Kasernengelände im Stadtgebiet das neue Stadtquartier Jenfelder Au mit etwa 770 Wohneinheiten für rund 2.000 Menschen sowie dazu gehöriger sozialer, kultureller und gewerblicher Infrastruktur errichten. Darin soll neben modernsten Wärmedämm- und Lüftungsstandards für klimaneutrales Wohnen auch ein innovatives und nachhaltiges Entwässerungs- und Energiegewinnungskonzept als Demonstrations- und Forschungsvorhaben umgesetzt werden: der Hamburg Water Cycle.

Das technische Entwässerungskonzept sieht eine getrennte Ableitung von Toilettenwasser (Schwarzwasser) und sonstigem häuslichen Abwasser (Grauwasser) vor. Das Grauwasser soll energiesparend dezentral behandelt und an die Gewässer abgegeben werden. Das Schwarzwasser wird mit Vakuumtechnik konzentriert erfasst und in einer Biogasanlage gemeinsam mit organischen Abfällen behandelt. Das dabei produzierte Biogas soll in einem Block-Heizkraftwerk in Elektrizität und Wärme umgewandelt werden. Aus den Reststoffen der Biogasanlage (Gärresten) sollen hochwertige Produkte zur Bodenverbesserung und Düngung hergestellt werden.

Ziel des Verbundprojektes KREIS ist es, den Planungs- und Bauprozess sowie die Inbetriebnahme der technischen Systeme zu unterstützen und den Betrieb der Anlagen durch Hamburg Wasser wissenschaftlich zu begleiten und zu optimieren. Hamburg Wasser ist das Trinkwasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsunternehmen der Hansestadt. Im Ergebnis sollen wertvolle Erkenntnisse und Erfahrungen gesammelt werden, die sowohl direkt verwertbar als auch übertragbar auf ähnliche Projekte sind. Die so gewonnenen ganzheitlichen, innovativen, modellhaften und zukunftsweisenden Lösungen vereinen auf intelligente Weise die städtischen Entsorgungsaufgaben für Abwasser und Abfall mit den Versorgungsaufgaben im Energiebereich sowie mit stadtplanerischen Aspekten. Forschungskoordinator für das Gesamtprojekt ist Professor Jörg Londong von der Bauhaus-Universität Weimar. Insgesamt erhalten alle Verbundpartner des Forschungsverbundes KREIS im Rahmen des Programmes „Forschung für Nachhaltige Entwicklungen (FONA)“ des BMBF rund 3,9 Millionen Euro für die wissenschaftliche Begleitung.

https://www.hamburgwasser.de

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Röttgen: Deutschland soll Weltmeister der Ressourceneffizienz werden

BMU-Entwurf eines nationalen Ressourceneffizienzprogramms vorgelegt

Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen hat heute den Entwurf eines nationalen Ressourceneffizienzprogramms vorgelegt. Ziel des Programms ist es, die deutsche Wirtschaft vom Verbrauch neuer Rohstoffe unabhängiger zu machen und die mit der Rohstoffnutzung verbundenen Umweltbelastungen zu senken. „Ressourceneffizienz stärkt Wettbewerbsfähigkeit, fördert Innovation, sichert Arbeitsplätze und entlastet dabei die Umwelt“, betonte Röttgen und ergänzte:“Weltweit nehmen der Verbrauch an natürlichen Ressourcen und die Konkurrenz um knappe Rohstoffe rasant zu. Ein effizienter und schonender Einsatz natürlicher Ressourcen ist eine der größten wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit und auch eine Frage der Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. Ich halte Ressourceneffizienz daher für eine Schlüsselkompetenz zukunftsfähiger Gesellschaften und gleichzeitig für einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.“
Deutschland hat beste Voraussetzungen, zur ressourceneffizientesten Volkswirtschaft der Welt zu werden: eine innovationskräftige Wirtschaft, technologischen Vorsprung in vielen Effizienztechnologien und in der Kreislaufwirtschaft, anspruchsvolle Umweltstandards und informierte und engagierte Bürger. „Made in Germany“ steht daher auch für Ressourceneffizienz. „Mein Entwurf eines Ressourceneffizienzprogramms zielt darauf ab, hierfür die bestmöglichen politischen Rahmenbedingungen zu setzen“, erklärte Norbert Röttgen.
Die Bundesregierung hatte in ihrer Rohstoffstrategie vom 20. Oktober 2010 die Erarbeitung eines nationalen Ressourceneffizienzprogramms beschlossen. Der Entwurf des Bundesumweltministeriums, dem ein intensiver Konsultationsprozess mit Verbänden, Nichtregierungsorganisationen und der Wissenschaft vorausging, wird nun innerhalb der Bundesregierung abgestimmt.
Der Text beschreibt Herausforderung und Potentiale der Ressourceneffizienz und benennt für jeden Schritt der Wertschöpfungskette – von der nachhaltigen Rohstoffversorgung über Produktion, Nutzung und Verbrauch bis zur Kreislaufwirtschaft – Handlungsansätze und konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz. Dabei werden auch die zahlreichen bestehenden Aktivitäten zusammengeführt. Das Programm setzt insbesondere auf Marktanreize, auf Information, Beratung, Bildung und Forschung sowie auf die Stärkung freiwilliger Maßnahmen und Initiativen in Wirtschaft und Gesellschaft. Beispiele für Maßnahmen sind Effizienzberatung für kleine und mittlere Unternehmen, Unterstützung von Umweltmanagementsystemen, das Einbeziehen von Ressourceneffizienz in die technische Normung und in die öffentliche Beschaffung, die Stärkung freiwilliger Produktkennzeichen und Zertifizierungssysteme und der Ausbau der Kreislaufwirtschaft.

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Die Haut der Erde entdecken

Aktueller Reiseführer bietet 70 Ausflugsziele zu den Böden Deutschlands

Ab sofort ist der Reiseführer „Die Böden Deutschlands“ beim Umweltbundesamt (UBA) kostenlos erhältlich. Die aktualisierte Auflage bietet Ausflugsziele und Entdeckungstouren in allen 16 Bundesländern. Im Fokus stehen vor allem Natur- und Erlebnispfade, die über die Bedeutung der Böden in den Regionen informieren. „Nehmen Sie sich die Zeit, mit Ihren Familien und Freunden das eine oder andere Reiseziel zu entdecken“ empfiehlt Jochen Flasbarth, Präsident des UBA. Der faktenreiche Reiseplaner bietet sich sowohl für bodenkundliche Wandertouren als auch für erlebnisreiche Ausflüge an.

Der taschenbuchgroße Band versammelt die interessantesten Bodenregionen Deutschlands: den nationalen GeoPark „Eiszeitland“ in Brandenburg, den hessischen „Tatort“ Boden oder die bayerische „Boden und Wein“-Route in Unterfranken. Insgesamt enthält der Band 70 Ausflugsziele aus allen 16 Bundesländern. Dazu zählen Museen, Erlebnispfade, Umweltinformationszentren oder Bodenprofilsammlungen. Hinweise zu Anreise, Öffnungszeiten oder behindertengerechter Ausstattung machen den Bodenführer zu einem praktischen Reisebegleiter. Die Begleittexte zu den Reisezielen informieren über die regionalen Bodentypen in Gebirgen, Eiszeitlandschaften oder Flusstälern. Ausführlich thematisiert der Band die unterschiedlichen Funktionen des Bodens als Lebensraum, Wasserspeicher oder Schadstofffilter.

Fachlich fundiert, aber dennoch lebendig geschrieben, überzeugt der Reiseführer nicht nur Naturbegeisterte. Mit einfachen Erklärungen richtet er sich genauso an interessierte Erwachsene, Schülerinnen und Schüler wie an Studierende. Farbige Bilder und Grafiken machen die Informationen zur Bodenentwicklung oder zu den Bodentypen leicht verständlich. Das vielfältige Kartenmaterial erleichtert die Orientierung und bietet zusätzliche Informationen über die touristischen und kulturellen Besonderheiten.

Der Reiseführer „Die Böden Deutschlands – sehen, erkunden, verstehen“:

http://www.umweltbundesamt.de/boden-und-altlasten/boden/bildung/reisef/index.htm

Den Reiseführer kostenlos bestellen oder herunterladen:

http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/4161.html

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Digitales Umweltlexikon komplett aktualisiert

„Daten zur Umwelt“ mit zusätzlichen Links und Informationen zur aktuellen Rechtslage

Das beliebte Rechercheportal „Daten zur Umwelt“ ist vollständig aktualisiert worden. Interessierte finden hier Antworten auf alle wichtigen Umweltfragen: Wie sauber ist unserer Atemluft? Wie verschmutzt sind Deutschlands Flüsse und Seen? Belastet der Verkehr die Umwelt immer noch so stark wie vor 10 Jahren? Auf einen Klick erhält man Hintergrundinformationen zu relevanten Gesetzen und umweltpolitischen Zielen. Zahlreiche Diagramme und Tabellen verdeutlichen den Rückgang der Treibhausgase in Deutschland oder die negativen Effekte des Verkehrslärms auf den Menschen. „Die ‚Daten zur Umwelt‘ sind ein zentraler Einstieg in das Thema Umwelt“, so Umweltbundesamt-Präsident Jochen Flasbarth. „Bürgerinnen und Bürger erhalten hier fundierte Informationen über den Umweltschutz in Deutschland.“ Abgerundet wird das Angebot durch Lektüretipps und Links zu weiterführenden Informationsquellen.

Das Internetangebot Daten zur Umwelt verweist nun auf alle Neuerungen beim Umweltrecht, insbesondere im Bereich des Klimaschutzes. Außerdem beschreibt es die umweltpolitischen Ziele der Bundesregierung. Für viele Stichworte gibt es relevante Literaturhinweise und weiterführende Links.

Mit dem digitalen Umweltlexikon „Daten zur Umwelt“ lässt sich der aktuelle Zustand der Umwelt in Deutschland schnell herleiten. Eine positive Entwicklung zeigt sich etwa bei der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen. Hier liegt Deutschland im europäischen Vergleich vorn. Bis 2010 ging der Ausstoß der klimaschädlichen Gase gegenüber 1990 um rund 289 Millionen Tonnen zurück, das entspricht einem Rückgang von 23,1 Prozent. Damit unterschritt Deutschland zum vierten Mal in Folge die Zielgröße des Kyoto-Protokolls. Einen wesentlichen Teil dazu trug der Ausbau der erneuerbaren Energien bei. Ganze 119 Millionen Tonnen Treibhausgase konnten dadurch allein im Jahr 2010 eingespart werden.

Dagegen verdeutlichen die Daten zur Lärmbelastung, dass hier starker Handlungsbedarf besteht. Modellrechnungen des Umweltbundesamtes zeigen, dass derzeit etwa 13 Millionen Deutsche ein erhöhtes Herzkrankheitsrisiko aufgrund von Verkehrslärm besitzen. Und noch eine Zahl lässt aufhorchen: momentan erreichen nur 8 Prozent der deutschen Fließgewässer den „guten“ oder „sehr guten“ ökologischen Zustand, der von der Europäischen Union (EU) gefordert wird. Die häufigsten Ursachen hierfür sind Verbauung, Begradigung und fehlende Durchgängigkeit sowie die größtenteils aus der Landwirtschaft stammenden Nährstoffbelastungen. Positiv ist zu vermerken, dass fast alle deutschen Badegewässer (Seen und Küstengewässer) den Qualitätsanforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie entsprechen.

Weitere Informationen und Links

Das Internetangebot „Daten zur Umwelt“ finden Sie unter:

http://www.umweltbundesamt-daten-zur-umwelt.de

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Bundesumweltministerium fördert energieeffiziente Abwasseranlagen mit 10 Millionen Euro

Das Bundesumweltministerium unterstützt im Rahmen des Förderschwerpunktes im Umweltinnovationsprogramm „Energieeffiziente Abwasseranlagen“ 13 innovative Vorhaben mit insgesamt knapp 10 Millionen Euro. Die Parlamentarische Staatssek-retärin des Bundesumweltministeriums, Katherina Reiche, übergab heute in Berlin entsprechende Förderbescheide an die Unternehmen.
Katherina Reiche hob auf der Tagung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) den großen Erfolg des Förderschwerpunkts hervor. Reiche: „Die Resonanz auf die Bekanntmachung war sehr beachtlich. Mit den jetzt zur Förderung ausgewählten Vorhaben werden die Potentiale für mehr Energieeffizienz und Ressourcenschutz in Abwasseranlagen in den Mittelpunkt gerückt sowie ihre technische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit belegt. Dies wird weitere kommunale und industrielle Anlagenbetreiber motivieren, in solche Projekte zu investieren.“
Der Förderschwerpunkt wurde im September 2010 auf der Messe IFAT ENTSORGA ausgerufen. Insgesamt wurden bundesweit 13 innovative Projekte von kommunalen und industriellen Betreibern von Abwasseranlagen aus den insgesamt 21 eingereichten Vorhaben ausgewählt.
Abwasseranlagen verbrauchen ein Fünftel der Energie in deutschen Städten und Gemeinden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der Energiebedarf von Abwasseranlagen im Betrieb um bis zu 20 Prozent senken lässt. Außerdem kann eine Verdoppelung bis Vervierfachung der Eigenenergieerzeugung erreicht werden. Moderne Abwasseranlagen leisten darüber hinaus einen Beitrag zum stofflichen Ressourcenschutz.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung innovativer Technologien gefördert. Die Vorhaben müssen über den Stand der Technik hinaus gehen und sollten Demonstrationscharakter haben.

http://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/47805.php

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BMBF fördert Forschung für zukunftsfähige Wasserver- und Abwasserentsorgung in Deutschland

„Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserver- und Abwasserentsorgung“ heißt die neue Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), mit der neue Ansätze in der Wasserwirtschaft in Deutschland erforscht und erprobt werden sollen. Dies hat das BMBF Anfang Juli bekannt gegeben. Das Ministerium stellt einen Fördertopf in Gesamthöhe von rund 30 Millionen Euro zur Verfügung, wie EUWID auf Anfrage erfuhr. Die Fördermaßnahme ist Teil des Programms „Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA)“.Mehr:

http://www.euwid-wasser.de/news/politik/einzelansicht/Artikel/bmbf-foerdert-forschung-fuer-zukunftsfaehige-wasserver-und-abwasserentsorgung-in-deutschland.html

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Förderung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

Bekanntmachung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung von Richtlinien zur Förderung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet „Intelligente und multifunktionelle Infrastruktursysteme für eine zukunftsfähige Wasserversorgung und Abwasserentsorgung“ im Rahmen des Förderprogramms „Forschung für nachhaltige Entwicklungen“.

Die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser unter Berücksichtigung der klimatischen, demografischen und ökonomischen Veränderungen stellt eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft dar. Der volkswirtschaftliche Wohlstand einer Gesellschaft steht in direktem Zusammenhang mit der Bewirtschaftung der Wasserressourcen. Dabei ist die Wasserwirtschaft auch in einem hoch urbanisierten Land wie Deutschland ein essentiell wichtiges Element der Daseinsfürsorge, von dem viele andere Sektoren abhängig sind. Die Infrastrukturen der Wasserwirtschaft sorgen im Spannungsfeld zwischen Umwelteinflüssen und anthropogenen Eingriffen für die sichere Versorgung mit Trinkwasser, für hygienische Verhältnisse in menschlichen Siedlungen, für Schutz vor Überschwemmungen, für den Schutz der Umwelt und ermöglichen dadurch eine Vielzahl von wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten.

Viele der bestehenden Infrastrukturen in diesem Bereich weisen in Deutschland bereits eine lange Nutzungsdauer auf, wodurch sich ein erheblicher Reinvestitionsbedarf in naher und mittlerer Zukunft ergibt. Das über Jahrzehnte gewachsene komplexe System der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gerät aber auch zunehmend unter Veränderungsdruck. Neben den steigenden Anforderungen an Ressourceneffizienz und ökologischer Nachhaltigkeit sind es insbesondere Probleme, die sich aufgrund demografischer Veränderungen und des Klimawandels ergeben. Unter den sich ändernden Randbedingungen werden verschiedene infrastrukturelle Schwachstellen sichtbar. Die Anpassung der Siedlungswasserwirtschaft an die genannten Veränderungen verlangt nach neuen sektorübergreifenden Lösungsansätzen durch die integrierte Betrachtung ökologischer, sozio-ökonomischer und technischer Aspekte der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung unter Einbeziehung der Landnutzung, des demografischen Wandels und d! er klimatischen Veränderungen.

Besonders in den urbanen Räumen ist aufgrund der hohen Konzentration von Bevölkerung, dem hohen Nutzungsdruck auf alle Ressourcen und der Komplexität der Infrastruktursysteme eine zukunftsgerichtete Bewertung und Entwicklung anspruchsvoll. Daneben müssen aber auch für die spezifischen Problemstellungen von Siedlungsräumen im peri-urbanen und im ländlichen Gebiet Lösungen entwickelt werden, die eine flexible Anpassung ermöglichen, bestehende Unsicherheiten berücksichtigen und Synergieeffekte zu weiteren Maßnahmen haben.

Im Rahmen der vorliegenden Bekanntmachung werden Verbundvorhaben im Bereich der angewandten Forschung gefördert mit dem Ziel, anhand praxisorientierter Konzepte und Technologien einen Beitrag zur Entwicklung einer zukunftsfähigen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung zu leisten. Gefördert werden ausgewählte Forschungsvorhaben in folgenden Themenfeldern:
1. Innovative Siedlungs- und Infrastrukturkonzepte
2. Technologien für zukunftsfähige Infrastruktursysteme
3. Neuartige Managementinstrumente
Die drei Themenfelder werden nachfolgend näher beschrieben. Dabei werden jeweils Handlungsfelder benannt, die für ausgewählte Fragestellungen zum Erreichen der Förderziele stehen.

Die Verbundvorhaben sollen von Wissenschaft, Wirtschaft und Einrichtungen der Kommunen und Länder gemeinsam getragen werden. Im Rahmen von ausgewählten Handlungsfeldern sollen Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte durchgeführt werden, die eine erhebliche gesellschaftliche Bedeutung besitzen, risikobehaftet und innovativ sind. Eine erfolgreiche Umsetzung der Forschungsergebnisse im Sinne der Nachhaltigkeitsforschung setzt die Berücksichtigung ökologischer, sozio-ökonomischer, rechtlicher und administrativer Randbedingungen voraus. Die drei Themenfelder sind eng miteinander verknüpft. Aus der Anforderung eines integrativen Vorgehens folgt, dass Forschungsvorhaben Aspekte aus den verschiedenen Themenfeldern enthalten können. So ist beispielsweise die Entwicklung zukunftsfähiger Infrastruktursysteme schwierig, ohne dass entsprechende Konzepte ausgearbeitet werden. Für die Anwendung innovativer Technologien werden oft auch neuartige Managementinstrumente benötigt.! Die ausschließliche Entwicklung, Erprobung und Optimierung von Einzeltechnologien ist nicht Gegenstand der Förderung.

Die Forschungsaktivitäten sollen in Regionen oder an Standorten (z. B. schrumpfende Mittelstädte, Großstadtzentren) durchgeführt werden und Modellcharakter aufweisen, damit die Übertragbarkeit auf andere Regionen ermöglicht wird. Für eine erfolgreiche Umsetzung in den Modellregionen sind die spezifischen Herausforderungen, Fragestellungen und Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Dabei ist zu beachten, dass die Auswirkungen des Klimawandels in der Kombination mit anderen Veränderungsprozessen wie beispielsweise dem demographischen Wandel regional sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf innovativen Dienstleistungen, einschließlich vorgelagerter und technologiebegleitender Dienstleistungen, besonders im Zusammenhang mit der Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Förderfähig sind ebenfalls Kommunikations- und Bildungsmaßnahmen als unterstützende Projektinhalte, durch die insbesondere der Wissenstransfer in die Einrichtungen der Kommunen und Länder nachhaltig sichergestellt werden kann.

Eine Förderung deutscher Partner in EUREKA-Verbundprojekten zu den thematischen Schwerpunkten der vorliegenden Förderrichtlinien ist möglich. Neben den eigentlichen Forschungsvorhaben ist ein wissenschaftliches Koordinierungsvorhaben für die Fördermaßnahme vorgesehen.

Ansprechpartner und weitere Informationen:
http://www.bmbf.de/foerderungen/16719.php

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Bitte löschen – aber ohne Gift

Aufbrauchfrist für umweltschädliche Feuerlöschschäume endet im Juni 2011

Am 27. Juni 2011 endet die Aufbrauchfrist für PFOS-haltige Feuerlöschschäume. PFOS – Perfluoroktansulfonsäure – ist eine extrem langlebige Chemikalie. Diese Säure reichert sich in Lebewesen an und ist giftig. Jahrelang wurde PFOS in Feuerlöschschäumen eingesetzt und so direkt in die Umwelt eingetragen. Die Chemikalie lässt sich in allen Lebensräumen nachweisen, sogar in entlegenen Gebieten wie der Arktis und in Eisbären. „Besonders besorgniserregend ist die Langlebigkeit der PFOS in menschlichem Blut und der Muttermilch“, sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Feuerwehren, Chemieunternehmen und Flughäfen sollten die Lagerbestände jetzt fachgerecht entsorgen, am besten in Abstimmung mit den zuständigen Umweltbehörden. Auch die neuen PFOS-freien Löschschäume sind umweltverträglich einzusetzen.

Ab dem 28.Juni 2011 verbietet die EU die Verwendung von PFOS in Feuerlöschmitteln. Damit endet die Übergangsfrist des seit 2006 in der EU geltenden Verbotes. Zwischenzeitlich haben die Vertragsstaaten des Stockholmer Übereinkommens zu besonders langlebigen Stoffen PFOS auf die Liste der POPs – Persistent Organic Pollutants – aufgenommen und damit den weltweiten Ausstieg eingeläutet.

Chemisch gehört PFOS zur Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien, kurz PFC. Wegen ihrer hohen Stabilität und ihren einzigartigen Eigenschaften – zugleich wasser- und fettabweisend – werden PFC vielfältig eingesetzt, zum Beispiel in der Papier-, Leder- und Textilindustrie, und eben auch in Feuerlöschschäumen. PFC können auch das Grund- und Trinkwasser verunreinigen. Sie verbreiten sich durch den Boden, die Gewässer und die Luft und können von Pflanzen und Tieren aufgenommen werden. Besonders besorgniserregend ist, dass PFC inzwischen weltweit zu finden sind. Die höchsten Werte lassen sich in den Lebewesen der Arktis messen, vor allem in Eisbären.

Infolge des Verbotes von PFOS sind nun eine Reihe neuer Löschschäume am Markt. Schäume, die kein PFOS enthalten, können stattdessen aber andere PFC enthalten. Das heißt, auch diese Austauschstoffe sind entweder nicht abbaubar oder werden zu stabilen PFC abgebaut. Deshalb sind sie aus UBA-Sicht ähnlich besorgniserregend. Daher rät das UBA, PFC-haltige Feuerlöschschäume nur zum Löschen brennender Flüssigkeiten in Tankanlagen zu verwenden und diese mit Einrichtungen auszustatten, die das Löschwasser auffangen. Nur dann lassen sich die Löschmittel möglichst umweltschonend entsorgen. Bei Übungen rät das UBA, auf PFC-haltige Löschmittel zu verzichten.

Weitere wichtige Informationen zu PFC-haltigen Löschmitteln finden Sie hier:

http://www.umweltbundesamt.de/produkte/pfc/index.htm.

Den Ratgeber „Fluorhaltige Schaumlöschmittel umweltschonend verwenden“ können Sie unter http://bit.ly/93sCRU herunterladen oder kostenlos bestellen.

Quelle: Umweltbundesamt

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Kühl durch den Sommer – auch ohne Klimaanlage

Studie zeigt Einsparmöglichkeiten bei der Gebäudekühlung

In Zukunft könnten Gebäude mit deutlich weniger Strom gekühlt werden. Bis zum Jahr 2030 ist eine Einsparung um 38 Prozent möglich. Das ist das Ergebnis einer vom Umweltbundesamt (UBA) in Auftrag gegebenen Studie. „Es gibt schon heute zahlreiche bewährte Maßnahmen, die verhindern, dass sich ein Gebäude aufheizt. Und in vielen Fällen ist gar keine aktive Kühlung mit einer Klimaanlage nötig.“ sagt UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Zu diesem Ziel führen Kombinationen aus unterschiedlichen Maßnahmen, die den Kühlbedarf senken, erneuerbare Energien einbinden und den verbleibenden Strombedarf möglichst effizient decken. Jede damit eingesparte Kilowattstunde Strom verringert die CO2-Emissionen, schont das Klima und den Geldbeutel.

Der Stromverbrauch für die Kühlung von Gebäuden beträgt derzeit etwa 21 Terawattstunden (TWh). Das sind rund vier Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland. Bis zum Jahr 2030 könnte der Verbrauch entweder bis auf 29 TWh steigen oder aber auf 13 TWh sinken, wenn stromsparende Maßnahmen konsequent umgesetzt würden. Selbst bei einem unwahrscheinlich heißen Klima wäre es möglich, den Stromverbrauch für Gebäudekühlung leicht zu verringern.

Um das zu erreichen, sollte der Einbau einer Kühlung nicht gleich an erster Stelle stehen. Zunächst muss der Bedarf an Kühlung verringert werden: durch den Verzicht auf großflächige Verglasung, außenliegenden Sonnenschutz oder eine intensive Nachtlüftung zur Nachtauskühlung und eine gute Wärmespeicherfähigkeit der Wände und Decken. Hinzu kommen solare Kühlung oder Erdkälte für die Kühlung der Luft, der Böden oder der Decken. Erst wenn das nicht ausreicht, sollten effiziente Kältemaschinen in Kombination mit Flächenkühlung genutzt werden. Das könnte beispielsweise mit sogenannten Kühlsegeln passieren – abgehängte Teilbereiche der Decken, die mit Wasser kühlen. In der Regel sind individuelle Konzepte, die Maßnahmenbündel für Lüftung, Heizung und Kühlung umfassen, unabdingbar. Einfluss auf den Stromverbrauch hat auch das Verbraucherverhalten: Wenn etwas höhere Raumtemperaturen ohne Kühlung akzeptiert werden, kann dies deutlich zur Senkung des Strombedarfs beitragen.

Die Untersuchungen erstreckten sich nicht nur darauf, den Stromverbrauch zu verringern, sondern auch auf die entstehenden Kosten: Sonnenschutz nachzurüsten ist bei Bürogebäuden mit großen Fensterflächen meist wirtschaftlich. Die Kühlung mit Erdsonden von Wärmepumpen, die im Winter der Wärmeerzeugung dienen, hat sich in den untersuchten Fällen als rentabel erwiesen. Solare Kühlung ist dagegen teuer. Wirtschaftlich vertretbar ist der Einbau einer Lüftungsanlage für die Nachtauskühlung, die gleichzeitig die Raumluftqualität verbessert und im Winter Heizenergie einspart.

Die Studie „Klimaschutz durch Reduzierung des Energiebedarfs für Gebäudekühlung“ können Sie unter

http://www.uba.de/uba-info-medien/3979.html herunterladen.

Weiterführende Literatur:

BINE Themeninfo I/2007: Thermoaktive Bauteilsysteme – Nichtwohnungsbauten energieeffizient heizen und kühlen auf hohem Komfortniveau (http://www.bine.info/hauptnavigation/publikationen/publikation/thermoaktive-bauteilsysteme/)

Eicke-Henning Werner, Glasarchitektur – Lehren aus einem Großversuch, 2006 (http://www.energiesparaktion.de/wai1/showcontent.asp?ThemaID=5093)

Quelle: Umweltbundesamt

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Umweltbundesamt gibt Entwarnung vor EHEC im Trinkwasser

Trinkwasserkommission verneint EHEC-Ausbreitung

Für Trinkwasser kann eine Gefahr durch den EHEC-Ausbruchsstamm ausgeschlossen werden. In größeren Wasserversorgungen mit täglicher mikrobiologischer Überwachung kommen Darmbakterien fast nie vor. Auch bei sehr kleinen öffentlichen Wasserwerken und Hausbrunnen, die weniger überwacht werden, ist das Auftreten des aktuellen EHEC-Ausbruchsstammes äußerst unwahrscheinlich. UBA-Präsident Jochen Flasbarth warnte vor unbegründeter Panikmache: „Die mit unabhängigen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen besetzte Trinkwasserkommission beim Umweltbundesamt hat eine Gefahr für das Trinkwasser durch den aktuellen EHEC-Ausbruchsstamm verneint.“ Das gilt auch für kleine Wasserwerke und Trinkwasserbrunnen.

EHEC-Bakterien des Ausbruchsstamms kommen im Abwasser und in Gewässern äußerst selten vor. Da der Anteil an EHEC-Kranken in der Bevölkerung sehr gering ist, gibt es unter den im Abwasser vorkommenden Darmbakterien nur in Ausnahmen EHEC. Dies bestätigen die vorliegenden Daten: in den vielen inzwischen untersuchten Wasserproben wurde der Ausbruchsstamm bislang nur ein einziges Mal gefunden – in den Nachuntersuchungen bereits nicht mehr. Bislang gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass der EHEC-Stamm, der die aktuelle Erkrankungswelle auslöste, sich in Gewässern vermehren kann.

Der aktuelle EHEC-Ausbruchsstamm zählt zu den E. coli. Das Trinkwasser wird täglich nach diesen Bakterien untersucht. Alle Wasserwerke mit mehr als 5000 angeschlossenen Einwohnern müssen E. coli-Befunde an das Umweltbundesamt melden. Diese Daten zeigen: E. coli kommen im Trinkwasser fast nie vor.

Von einigen sehr kleinen öffentlichen Wasserwerken und aus bestimmten Gegenden mit Hausbrunnen sind zeitweilige E. coli-Befunde bekannt. Bei E. coli handelt es sich aber oft um harmlose Darmbewohner. Dort wo sie auftreten, zeigen sie an, dass möglicherweise auch andere Krankheitserreger vorkommen könnten. Deshalb muss der Schutz und die Überwachung kleinerer öffentlicher wie privater Trinkwasserversorgungen von Behörden, Betreibern und Eigentümern sicher gestellt werden. Eine Gefahr durch den aktuellen EHEC-Ausbruchsstamm hat die Trinkwasserkommission in ihrer intensiven Beratung am 22.6.2011 jedoch ausgeschlossen. Dazu müsste ein Brunnen in einer Gegend mit vielen Erkrankten direkt mit Abwasser in Kontakt stehen – angesichts der abebbenden Erkrankungswelle ist das nicht zu erwarten.

Weitergehende Informationen:
Bericht des Bundesministeriums für Gesundheit und des Umweltbundesamtes an die Verbraucherinnen und Verbraucher über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch (Trinkwasser) in Deutschland
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/mysql_medien.php?anfrage=Kennummer&Suchwort=3616

Quelle: Umweltbundesamt

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Tag der Umwelt 2011: Wald erhalten und nachhaltig nutzen!

Klimawandel, zu viel Stickstoff und Übernutzung derzeit die größten Herausforderungen für Wälder

Der deutsche Wald! Er liefert Holz und sauberes Grundwasser, reinigt unsere Atemluft und schützt uns vor Lawinen und Hochwasser. Und bietet so jede Menge Leistungen, die wir alle fast täglich nutzen; oft sogar kostenlos. Dennoch hat der Mensch den Wald immer wieder über Gebühr strapaziert: Im Mittelalter waren es großflächige Rodungen, im 20. Jahrhundert vor allem die Luftschadstoffe aus Industrie, Verkehr oder Landwirtschaft. Heute verursacht der Klimawandel zusätzlichen Stress für den Wald: „Einerseits wollen wir Holz verstärkt nutzen, um fossile Rohstoffe einzusparen, andererseits sollen die Wälder ihre Klimaschutzfunktion als Kohlenstoffspeicher nicht verlieren. Auch die Stickstoffbelastungen führen langfristig zur Destabilisierung der Wälder und verstärken ihre Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel. Sie müssen auf 70 Prozent der Waldflächen um bis zu 20 Prozent sinken, auf einigen sogar um 40 – 50 Prozent, damit die Wälder ihre vielfältigen Funktionen auch zukünftig erfüllen. Vor allem die Emissionen aus der Landwirtschaft müssen deutlich zurückgehen“, sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) zum Tag der Umwelt am Sonntag, 5. Juni 2011. Was eine anspruchsvolle Luftreinhalte-Politik bewirken kann, zeigt die erfolgreiche Minderung der Schwefelemissionen seit Beginn der 1980er Jahre.

Der Klimawandel hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Wälder in Deutschland: Positiv schlagen längere Vegetationsperioden mit einem verstärkten Wald-Wachstum zu Buche. Negativ dagegen: Wasserknappheit, mehr Schädlinge und eine erhöhte Waldbrandgefahr. Hitze- und Dürreperioden, Starkregen und Sturm werden vermutlich häufiger. Wälder, die durch Stoffeinträge vorgeschädigt sind, reagieren empfindlicher auf diese Stressfaktoren. Die Fichte ist das beste Beispiel für die Anfälligkeit des Waldes gegenüber dem Klimawandel. Weil sie schnell wächst, wird sie in Deutschland häufig angebaut. Fichten bevorzugen feuchte, kühle Standorte, sind aber wenig hitzetolerant und anfällig gegenüber Borkenkäfern und starken Winden. Schon heute lohnt sich deshalb der Anbau von Fichten in manchen Regionen kaum noch. Weniger anfällig sind artenreiche Mischwälder, mit einer Mischung natürlich vorkommender Baumarten.

Wälder wirken dem Klimawandel aber auch entgegen, denn sie beeinflussen die Menge an Klimagasen in der Atmosphäre: Sie entziehen der Luft Kohlenstoffdioxid (CO2), andererseits geben sie es bei Verbrennung oder Verrottung wieder ab. Damit die Wälder in der Summe mehr Kohlenstoff speichern als in die Atmosphäre abgeben, muss aber einiges passieren: „Global gesehen gilt es, die Entwaldung deutlich zu reduzieren. Wir müssen Wald zudem nachhaltig bewirtschaften – und in größerem Umfang als bisher an einigen Standorten unter Schutz stellen“, so UBA-Präsident Flasbarth. Nur mit naturnahem und umweltverträglichem Waldbau kann es gelingen, gleichzeitig auf lange Sicht die Produktivität unserer Wälder, ihre Artenvielfalt sowie die WaldLeistungen zu erhalten.
Holz als Rohstoff? Ja, aber bitte nachhaltig!

Holz als Brennstoff trägt erheblich zum Klimaschutz bei, da nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Nicht erneuerbare Energieträger wie Erdöl, Erdgas, Kohle und Uran werden eingespart. Holz als Baustoff kann nicht-erneuerbare oder weniger umweltfreundlich hergestellte Rohstoffe wie Beton oder PVC ersetzen. Zusätzlich wird das im Holz enthaltene CO2 über die Nutzungsdauer hinweg gespeichert. Um die weltweit steigende Nachfrage nach Holz für stoffliche und energetische Nutzungen umweltverträglich bedienen zu können, gilt es Holz nachhaltig und effizient zu nutzen. Wo immer möglich, ist deshalb bei der Energieerzeugung aus Holz darauf zu achten, dass bei der Verbrennung möglichst wenige Feinstaub-Emissionen entstehen. Hierzu gibt die UBA-Broschüre „Heizen mit Holz“ wertvolle Ratschläge. Die Broschüre kann kostenlos bestellt oder heruntergeladen werden unter: http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-medien/3972.html
Gute Holzprodukte erkennen: Das Umweltzeichen „Blauer Engel“

Voraussetzung für ein gesundes und umweltfreundliches Produkt ist, dass es nachhaltig erzeugt wurde und bei der Be- und Verarbeitung sowie der Nutzung nur geringe Emissionen freigesetzt werden. Verbraucher erkennen solche unbedenklichen Produkte am „Blauen Engel“.

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Phosphorrückgewinnungspotenzial aus Abwasser und Klärschlamm

Im Arbeitsentwurf des BMU auf Seite 41

Hier ein Auszug , der sich mit Abwasser beschäftigt:
„Beispiele für ressourcenschutzrelevante Stoffströme
Stoffstrom 1: Phosphor
Phosphor, der zwar mit 0,1 Gew.‐% am Aufbau der Erdkruste beteiligt ist, aber nur mit erheblichem
Aufwand und Beeinträchtigung der Umwelt zugänglich gemacht, abgebaut und
aufbereitet werden kann, ist aufgrund seiner essentiellen Bedeutung für das Leben, d. h. alle
biologischen Prozesse, als strategische Ressource zu betrachten.
Darüber hinaus ist nicht auszuschließen, dass der Rohstoff Phosphor Gegenstand von Spekulationen
wird und es so zu einer zusätzlichen Verteuerung an den Rohstoffbörsen kommt.
Daraus erwachsende Probleme für die Ernährung ……
…Deutschland ist in Forschung und Entwicklung der Phosphatrückgewinnung aus Reststoffen
und Abfällen im internationalen Vergleich unter den führenden Nationen. Es stehen verschiedene
technische Verfahren zur Verfügung, jedoch bedarf es noch erheblicher Anstrengungen,
diese auch großtechnisch umzusetzen.
Das größte Phosphorrückgewinnungspotenzial liegt im Abwasser bzw. Klärschlamm. Die
Bundesregierung setzt sich neben Förderprogrammen dafür ein, dass auch Einnahmen aus
der Abwasserabgabe für Technologien zur Phosphorrückgewinnung aus Abwasser und Klärschlamm
verstärkt bereitgestellt und das Recycling in Form eines Rückgewinnungsgebotes in
der Abwasserverordnung verbindlich festgeschrieben werden. So wird die Ausrüstung von
Kläranlagen mit der geeigneten Rückgewinnungstechnik vorangetrieben. Ferner unterstützt
die Bundesregierung die großtechnische Realisierung von Verfahren zur Gewinnung von…“
Das ganze Vorhaben finden Sie unter:
http://www.bmu.de/wirtschaft_und_umwelt/ressourceneffizienz/ressourceneffizienzprogramm/doc/47245.php

Deutsches Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess)
Arbeitsentwurf des BMU
Die vielfältigen und miteinander verknüpften ökologischen, ökonomischen, gesundheitlichen und sozialen Aspekte der Ressourcennutzung erfordern ein breit angelegtes Programm zum sparsamen und effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen und Rohstoffen. Vorstellungen des BMU zu einem nationalen Ressourceneffizienzprogramm „ProgRess“.
Sie haben Kommentare, Hinweise oder Änderungsvorschläge für uns? Bitte schreiben Sie uns bis zum 24.05.2011 an folgende E-Mail-Adresse: ressourceneffizienz@bmu.bund.de
http://www.bmu.de/wirtschaft_und_umwelt/ressourceneffizienz/ressourceneffizienzprogramm/doc/47245.php

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Länder wollen Wasserqualität des Rheins verbessern

Der Bundesrat möchte die Schadstoffbelastung im Rhein weiter vermindern. In einer am 11. Februar 2011 angenommenen Entschließung [Bundesrats-Drucksache 879/10(B)] zeigt er sich darüber besorgt, dass an einigen Messstationen immer wieder Schadstoffwellen festzustellen sind, die nach Einschätzung von Fachbehörden aus der Schifffahrt resultieren. Diese Schadstoffeinträge – zum Beispiel Waschwasser aus Ladetanks oder verunreinigtes Ballastwasser – könnten neben ökologischen Problemen im Rhein auch zu Schwierigkeiten bei der Trinkwasseraufbereitung führen.
Die Länder fordern daher die Bundesregierung auf, die rechtlichen Rahmenbedingungen so zu verbessern, dass durch die Schifffahrt verursachte und vermeidbare Gewässerbelastungen nicht mehr erfolgen. Hierzu sei es erforderlich, eine Anpassung des Binnenschifffahrtsaufgabengesetzes vorzunehmen und eine angemessene Speicherfrist der Daten über Schiffsbewegungen vorzusehen. Nach bisheriger Rechtslage seien die Verursacher von Verunreinigungen nämlich in der Regel nicht mehr feststellbar. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die Daten über Schiffsbewegungen von den Wasser- und Schifffahrtsämtern kurzfristig gelöscht werden, wenn die Schiffe deren Gewässerabschnitt verlassen. Die Bundesregierung solle die gesetzliche Speicherfrist daher so bemessen, dass die bei den zuständigen Behörden vorhandenen Daten über Schiffsbewegungen in der hierfür erforderlichen Zeit auch abgefragt werden könnten.

http://217.79.215.188/dip21/brd/2010/0879-10B.pdf
http://dip21.bundesrat.de/dip21.web/br

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Gefährliche Stoffe in Bauprodukten – zukünftig leichter zu erkennen

Umweltbundesamt begrüßt EU-Ratsbeschluss zur besseren Kennzeichnung von Bauprodukten

Erstmalig haben der Rat der Europäischen Union und das Europäische Parlament die Möglichkeit geschaffen, europäische Mindestschutzniveaus für Bauprodukte festzulegen. Die gesetzliche Grundlage dafür bietet die neue EU-Verordnung für die Vermarktung von Bauprodukten, die 2013 in Kraft treten wird. Ab Juli 2013 müssen Bauprodukte mit CE-Kennzeichnung über eine Stoffdeklaration verfügen, die besonders besorgniserregende Stoffe ausweist. Die neuen Regeln gelten dann für alle im Binnenmarkt gehandelten Bauprodukte; zum Beispiel Teppichböden, Tapeten oder Betonfertigteile.

Mit der Verordnung hat die Europäische Kommission neue Befugnisse bekommen: Sie kann zum Beispiel Schwellenwerte für gefährliche Stoffe festlegen, die aus Bauprodukten in die Innenraumluft, Boden oder Gewässer entweichen können oder Emissionsklassen für verschiedene Gebäudetypen auf einem hohen Schutzniveau festlegen. Mit diesen Angaben können Architekten zum Beispiel einschätzen, ob und wie flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus Bauprodukten in Innenräume emittieren.

„Künftig müssen die Angaben über besonders besorgniserregende Stoffe bei jedem Bauprodukt mit CE-Kennzeichnung von vornherein vorliegen. Baufachleute und Verbraucher können sich dann besser als bisher über die Inhaltsstoffe in Bauprodukten informieren und mögliche gesundheitliche Risiken abwenden. Die jetzt eingeführte Informationspflicht ist gerade für Bauprodukte sehr wichtig, da diese im Vergleich zu vielen anderen Produkten sehr lange genutzt werden“, sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamtes. Ein europäischer Mindeststandard für die Verfügbarkeit von Informationen über gefährliche Stoffe ist zwar bereits jetzt im EU-Chemikalienrecht enthalten. Die neue Verordnung wandelt das etwas umständliche Auskunftsrecht für Verbraucher binnen 45 Tagen in eine sofort verfügbare Pflichtangabe um.

Indem die EU die gesetzlichen Mindeststandards verbessert, erhöht sie auch die Glaubwürdigkeit der CE-Kennzeichnung. Für das Ziel einer angemessenen Deklaration von Umwelt- und Gesundheitsaspekten bei den im Binnenmarkt gehandelten Bauprodukten ist es sehr wichtig, dass die Kommission die ihr neu delegierten Befugnisse nun tatsächlich wahrnimmt.

Durch die Revision konnten die Anforderungen an Bauprodukte mit dem aktuellen Schutzniveau im EG-Umweltrecht verknüpft werden. Auf Vorschlag des Europäischen Netzwerkes der Umweltagenturen (EPA) führt die Verordnung nun Vorschriften für eine „Nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen“ an Bauwerken ein. Demnach dürfen nationale Bauvorschriften von Bauprodukten im Binnenmarkt verlangen, dass sie deklarieren, ob ein späteres Recycling möglich ist oder ob das Bauprodukt aus Recyclingmaterialien besteht.

Weitere Informationen zum Beschluss des Rats der Europäischen Union:

http://www.consilium.europa.eu/App/openDebates/default.aspx?debateid=1260⟨=de&id=1105

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Jubiläum im ewigen Eis: Deutschland seit 30 Jahren beim Schutz der Antarktis aktiv

Geänderter Nutzungsdruck für das Ökosystem fordert den Umweltschutz weiter

Seit dem 3. März 1981 arbeitet Deutschland aktiv am Schutz der Antarktis mit. An diesem Tag erhielt Deutschland volles Stimmrecht im Rahmen des Antarktis-Vertrags. Dieses internationale Abkommen regelt seit 1961 die ausschließlich friedliche Nutzung der Antarktis und wissenschaftliche Erforschung des ewigen Eises. Die Antarktis bedarf eines besonderen Schutzes, weil sie ein vom Menschen noch weitgehend unbeeinflusstes natürliches Ökosystem ist, das großen wissenschaftlichen und ästhetischen Wert hat. 48 Länder haben sich bis heute dem Erhalt der Antarktis verpflichtet. In den vergangenen Jahren hat die Nutzung der Antarktis dennoch weiter zugenommen: Neben der Forschung ist es vor allem der Tourismus, der den Druck auf das sensible Ökosystem erhöht hat. Bis zu 37.000 Touristen reisen jedes Jahr im antarktischen Sommer in die Antarktis.

Wer von Deutschland aus eine Unternehmung in die Antarktis durchführen möchte, benötigt eine Genehmigung des Umweltbundesamtes (UBA) – egal ob der Besuch der Forschung dient, journalistischen Zwecken oder als Kreuzfahrt beziehungsweise individueller touristischer Aufenthalt geplant ist. Die Genehmigung erfolgt nach dem deutschen Ausführungsgesetz zum „Umweltschutzprotokoll zum Antarktis-Vertrag“, einem weiteren Abkommen, das die Konsultativstaaten des Antarktis-Vertrages 1998 ratifiziert haben, um die Umwelt in der Antarktis besser zu schützen. Das UBA prüft vor allem, welche Auswirkungen die Aktivität auf die antarktische Umwelt vor Ort haben könnte, ob sie nur unter Auflagen genehmigt werden kann oder ganz zu untersagen ist.

Der Schutz lohnt sich: Die Antarktis hat nicht nur gravierenden Einfluss auf das Weltklimageschehen, sondern dokumentiert wichtige Stufen der Erdgeschichte und repräsentiert bedeutende geologische und biologisch-evolutive Prozesse. Gleichzeitig sind die Ökosysteme der Antarktis äußerst empfindlich: Wegen der relativ geringen Artenvielfalt und den Klimaextremen sind die hier anzutreffenden Lebensgemeinschaften so gut wie nicht in der Lage, sich Umweltveränderungen anzupassen. Daraus resultiert die Notwendigkeit, Umweltschutz in der Antarktis wesentlich strenger zu handhaben als in gemäßigten Klimazonen. Die Staaten, die den Antarktis-Vertrag unterzeichnet haben, verpflichten sich, die ursprünglichen Lebensgemeinschaften, die Atmosphäre sowie die Land-, Wasser-, Gletscher- und Meeresumwelt der Antarktis als ein gemeinsames Erbe der Menschheit zu schützen und zu bewahren.

Die wichtigste menschliche Aktivität in der Antarktis ist die Forschung. Antarktis-Vertragsstaaten, die südlich des 60. Breitengrades beachtliche Forschungsarbeit leisten, erlangen den Konsultativstatus, das heißt sie sind beschlussberechtigt im Rahmen des Vertragssystems. Deutschland unterhält verschiedene Forschungsplattformen in der Antarktis, darunter die ganzjährig betriebene Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung. Die Station umfasst die Observatorien für meteorologische, geophysikalische und luftchemische Messungen und ist logistisches Zentrum für Forschungsexpeditionen.

Neben Deutschland betreiben 27 weitere der 48 Vertragsstaaten Forschungsarbeit in der Antarktis. Ziel der Arbeit ist die Erforschung des sensiblen und noch wenig bekannten Ökosystems der Antarktis. Ein Schwerpunkt der aktuellen Forschung ist die Rolle der Antarktis im Klimasystem der Erde. Die Vertragsstaaten konzentrieren sich daher auf Fragen der Klimaforschung, Glaziologie, Ozeanographie, Geowissenschaften und Meeresbiologie.

Wer in die Antarktis reisen möchte, dort einen Forschungs- oder journalistischen Aufenthalt plant oder sich allgemein informieren möchte, findet alles Wichtige unter: http://www.umweltbundesamt.de/antarktis.

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Die Wertstofftonne: kürzere Wege für ein hochwertiges Recycling

UBA lädt ein zum Dialog über neue Wege in der Abfalltrennung

Eigentlich ist Mülltrennen nicht schwierig: Bioabfall, Papier, Glas kommen in spezielle Tonnen oder Container. Alte Elektrogeräte und Sperrmüll können die Verbraucher beim kommunalen Recyclinghof abgeben. Und Leichtverpackungen kommen in die „Gelbe Tonne“. Künftig könnte das Mülltrennen noch einfacher werden: Die „Gelbe Tonne“ soll zur „Wertstofftonne“ erweitert werden. In die neuen Tonnen könnten die Verbraucher neben Joghurt-Bechern und Milchkartons auch sonstige Metalle und Kunststoffe werfen. Derzeit landen noch viel zu viele Wertstoffe im „grauen“ Restmüll, obwohl sie hochwertig recycelt werden könnten. Experten des Umweltbundesamtes (UBA) schätzen, dass in einer einheitlichen Wertstofftonnen bis zu sieben Kilogramm Abfälle pro Einwohner und Jahr zusätzlich zu den Verpackungen erfasst und verwertet werden könnten.

Wie genau die neue „Wertstofftonne“ aussehen könnte, diskutierten rund 180 Fachleute am 28.2.2011 auf Einladung des UBA in Dessau-Roßlau. Drei UBA-Forschungsprojekte zeigen, dass die Wertstofferfassung in einer einheitlichen Tonne prinzipiell große Vorteile hat. Nicht nur Forschungsergebnisse sprechen dafür, die Getrenntsammlung zu erweitern und neben den Verpackungsabfällen auch „stoffgleiche Nichtverpackungen“ aus Metallen und Kunststoffen in einer Wertstofftonne zu sammeln. Auch aus Verbrauchersicht gibt es keinen Grund für die derzeitige Praxis, den Joghurt-Becher aus Kunststoff über die gelbe Tonne zu recyceln, das Plastikspielzeug aus demselben Material aber nicht. Was also soll neben Verpackungsabfällen in der Wertstofftonne gesammelt werden? Bei Kunststoffen und Metallen – etwa einer alten Bratpfanne, Spielzeug oder Putzeimern – fällt die Antwort positiv aus. Nicht in die neue Wertstofftonne sollten zum Beispiel Produkte mit einem hohen Schadstoffgehalt und Produkte, bei denen es gut funktionierende, eigene Sammelsysteme gibt, wie etwa bei Batterien oder Textilien. Sie sollten wie bisher getrennt in besonderen Sammelboxen gesammelt werden. Auch für kleine Elektroaltgeräte sei die getrennte Erfassung besser als eine Sammlung über die Wertstofftonne.

Bis eine einheitliche Wertstofftonne flächendeckend eingeführt werden kann, sind noch wesentliche Fragen zu klären. In den nächsten Monaten wird UBA ein Planspiel zur Fortentwicklung der Verpackungsverordnung durchführen, um unterschiedliche Optionen zur Organisation und Finanzierung der Sammlung, Sortierung und Verwertung zu testen. Mit Kommunen, Entsorgungswirtschaft, Industrie und Handel sowie Umwelt- und Verbraucherverbänden sind alle relevanten Akteursgruppen vertreten.
Hintergrund: Die Verpackungsverordnung

Bereits seit Anfang der 1990er Jahre werden Verpackungen auf Grundlage der Verpackungsverordnung überwiegend in „Gelben Tonnen“ getrennt gesammelt und verwertet. Die Erfassung, Sortierung und Verwertung finanzieren die Hersteller und Vertreiber. Sie haben sich dazu in den so genannten dualen Systemen organisiert. Mit moderner Sortier- und Verwertungstechnik werden mittlerweile Verwertungsquoten von etwa 80 Prozent erreicht, was auch im internationalen Vergleich beispielhaft ist.

Die Verpackungsverordnung eröffnet schon jetzt den dualen Systemen und Kommunen die Möglichkeit, sich auf eine Miterfassung stoffgleicher Nichtverpackungen zu verständigen. Dieser Weg wird mit dem Entwurf für ein neues Kreislaufwirtschaftsgesetz fortgesetzt: Eine neue Verordnungsermächtigung soll die bundesweite Einführung einer einheitlichen Wertstofftonne ermöglichen.

Die Abschlussberichte der drei UBA-Forschungsprojekte sind in der Reihe „Texte“ erschienen und stehen zum kostenlosen Download bereit:

Bestimmung der Idealzusammensetzung der Wertstofftonne: http://www.uba.de/uba-info-medien/4074.html

Finanzierungsmodelle der Wertstofftonne: http://www.uba.de/uba-info-medien/4077.html

Evaluierung der Verpackungsverordnung: http://www.uba.de/uba-info-medien/4072.html

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Gefahren durch extreme Niederschläge werden ab 2040 deutlich zunehmen

Der Klimawandel schreitet weiter voran. Deutschland muss deshalb schon ab dem Jahr 2040 ganzjährig mit einer starken Zunahme extremer Niederschläge rechnen. Damit drohen bereits in drei Jahrzehnten deutlich mehr Schäden durch Überschwemmungen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen sich frühzeitig auf die wachsenden Gefahren durch Wetterextreme vorbereiten. Dieses Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), des Technischen Hilfswerks (THW), des Umweltbundesamtes (UBA) sowie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu den Auswirkungen des Klimawandels auf extreme Wetterereignisse wurde heute in Berlin von den vier Behörden vorgestellt.

„Im Winter, also den Monaten Dezember, Januar und Februar, erwarten wir bis zum Jahr 2100 in weiten Teilen Deutschlands mehr Starkniederschläge“, erläutert Dr. Paul Becker, Vizepräsident des DWD. Als Starkniederschläge bezeichnen Meteorologen Regenmengen, die im Mittel vor Ort nur etwa an jedem 100. Tag überschritten werden und je nach Region 10 bis 100 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden erreichen. Die DWD-Experten erwarten, dass deren Häufigkeit etwa ab 2040 teilweise deutlich steigen wird. In küstennahen Gebieten könnte sich die Anzahl extremer Niederschläge – verglichen mit dem Zeitraum 1960 bis 2000 – verdoppeln, in den Alpenregionen nahezu konstant bleiben und zwischen Küste und Alpen um bis zu 50 Prozent zunehmen. In den Sommermonaten Juni, Juli und August dürfte sich die Häufigkeit von Starkniederschlagsereignissen nicht in allen Teilen Deutschlands einheitlich entwickeln. In den meisten Regionen rechnet der DWD mit einem Anstieg um etwa 50 Prozent, in Teilen des Nordostens auch mit einer leichten Abnahme der Starkniederschlagstage.

Vorsorge gegenüber den Folgen des Klimawandels verstärken

„Diese Ergebnisse erhöhen den Handlungsdruck, die Vorsorge gegenüber den Folgen des unvermeidbaren Klimawandels zu verstärken“, erklärt Jochen Flasbarth, Präsident des UBA. Insbesondere Extremereignisse haben ein großes Schadenspotenzial zum Beispiel für Infrastrukturen wie die Wasser- und Energieversorgung und die Verkehrswege. Deshalb habe der Bund einen besonders hohen Beratungsbedarf zu der Frage, wie sich extreme Wetterereignisse künftig verändern werden und wie Deutschland sich auf häufigere und heftigere Extremereignisse vorbeugend vorbereiten könne.

Das Umweltbundesamt untersucht vor allem die Folgen von Wetterextremen auf Umwelt und Gesellschaft. Da diese in Deutschland regional unterschiedlich sein werden, braucht es auch regional unterschiedliche Anpassungsreaktionen. So richten zum Beispiel Starkniederschläge gerade in Städten große Schäden an. Deshalb seien dort Anpassungsmaßnahmen, die auf eine ‚wassersensible‘ Stadtgestaltung hinaus liefen, von großer Bedeutung. Das UBA empfehle Städten deshalb eine dezentrale Regenwasserversickerung und ihre Oberflächen so zu gestalten, dass sie unter normalen Wetterbedingungen für Freizeitaktivitäten genutzt werden können, im Ereignisfall aber dem Wasserrückhalt dienen.

Anpassung an den Klimawandel ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Christoph Unger, Präsident des BBK, betont, dass die Anpassung an den Klimawandel eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, denn es liege in der Verantwortung des Einzelnen, seinen Beitrag zu leisten. Zugleich gehöre der Umgang mit Extremwetterereignissen und anderen Naturgefahren für den Bevölkerungsschutz schon immer zu dessen originären Aufgaben. „Wenn wir aber das aktuell sehr hohe Niveau des Bevölkerungsschutzes in Deutschland halten und weiter erhöhen wollen, kommt es darauf an, Veränderungen von Gefahrenlagen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren.“ Eine mögliche Veränderung von Starkregenereignissen sei deshalb für die Rettungsdienste, Feuerwehren, das THW und andere Aktive im Bevölkerungsschutz von zentraler Bedeutung. Der Bevölkerungsschutz müsse sich angesichts der erwarteten Veränderungen die Frage stellen, ob die einsatztaktischen, personellen oder materiellen Mittel und Ressourcen auch in Zukunft geeignet und ausreichend verfügbar sein werden. So könne es sinnvoll sein, Alarmpläne und Ausstattungskonzepte zu überarbeiten und zu bewerten, ob die vorgehaltenen Kapazitäten ausreichen – unabhängig davon, ob es sich um Spezialgerät oder Einsatzkleidung handelt.

Extremwetterereignisse sind die häufigsten Großschadensereignisse

Extremwetterereignisse wie Schneekatastrophen, Hochwasserereignisse und extreme Trocken- und Hitzeperioden waren und sind in Deutschland die am häufigsten auftretenden Großschadensereignisse, erläutert Volker Strotmann, Leiter der Abteilung Einsatz im THW. Da das THW als Organisation des Bundes bei Wetterkatastrophen auf Anforderung der für die Gefahrenabwehr verantwortlichen lokalen Stellen technische Unterstützung vor Ort leiste, sei es von einer möglichen Veränderung extremer Wettereignisse stark betroffen. Als Beispiel nannte Strotmann das Jahr 2010. So fielen insgesamt 845 781 Einsatzstunden an – fast doppelt so viele wie 2009. Der größte Teil davon entfiel auf wetterbedingte Einsätze. „Das Jahr 2010 mag, klimatisch gesehen, ein Ausreißer gewesen sein. Ab er es zeigt, wie wichtig für das THW ist, ob solche Ereignisse zukünftig häufiger auftreten werden und ob wir uns einsatztaktisch auf eine veränderte Umwelt einstellen müssen.“ Um eine Entscheidungsgrundlage für die Zukunft zu bekommen, habe sich das THW als operativ tätige Organisation an dem Forschungsprojekt beteiligt. Nur durch die Identifizierung der Risiken, der Eintrittswahrscheinlichkeit und die Abschätzung des zu erwartenden Schadens sei es möglich, sich gezielt auf kommende Schadensereignisse auszurichten. Erst dann könne das THW entscheiden, ob die jetzige Struktur beibehalten werden kann oder ob es in bestimmten Bereichen andere Einsatzschwerpunkte geben muss, also ob zum Beispiel mehr Einheiten bereitgestellt werden müssen, die große Mengen Wasser fördern können, oder ob es mehr Kapazitäten geben müsse, die in größerem Umfang Elektrizität liefern.

Die Reden sowie weitere Unterlagen zur Pressekonferenz finden Sie im Internetangebot des Deutschen Wetterdienstes unter www.dwd.de/presse

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Deutsches Emissionshandelsregister: Sicher und für alle Transaktionen zugelassen

Sicherheitsprüfung der Europäischen Kommission in Deutschland ohne jede Beanstandung

Deutschland ist eines der ersten Länder in Europa, in denen ab morgen wieder Emissionszertifikate transferiert werden können. Die Europäische Kommission (KOM) hatte am 19. Januar 2011 alle nationalen und internationalen Transaktionen unterbunden, nachdem es zu Sicherheitsvorfällen in einigen europäischen Registern gekommen war. Deutschland war nicht betroffen. Nationale Register sollten erst nach Prüfung der Sicherheitsstandards der IT-Systeme wieder vollständig online gehen. „Wir freuen uns, dass das deutsche Register die europäischen Sicherheitstests ohne jede Beanstandungen erfüllt und ab dem 4. Februar 2011 wieder für alle Transaktionen zur Verfügung stehen wird. Der Emissionshandel ist und bleibt eines der wichtigsten Instrumente im nationalen und europäischen Klimaschutz. Kriminellen Aktivitäten müssen alle EU-Mitgliedstaaten mit erhöhten Sicherheitsstandards begegnen. Daher unterstützen wir die Europäische Union in ihren Bemühungen für mehr Sicherheit“, sagt Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamts.

Das Umweltbundesamt (UBA) hatte für sein nationales Register bei der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) bereits im November 2010 ein smsTAN-Verfahren als Zwei-Faktor-Authentifikation eingeführt: Kontobevollmächtigte benötigen für alle sicherheitsrelevanten Aktionen im Register eine Transaktionsnummer (TAN), die sie von der DEHSt per Kurzmitteilung (sms) auf ein zuvor dort registriertes Mobiltelefon erhalten. Dieses Verfahren schützt vor Daten-Diebstahl und wird sowohl von der Europäischen Kommission als auch dem UN-Klimasekretariat (UNFCCC) als Sicherheitsstandard gefordert. Auch viele Banken arbeiten mit dieser Methode.

Stichwort „Emissionshandelsregister“: Nationale Emissionshandelsregister sind ein wesentlicher Bestandteil des Emissionshandels. Sie geben Auskunft darüber, wer im Besitz welcher Emissionszertifikate ist. Dies ist möglich, weil jedes Zertifikat eine eindeutige Seriennummer besitzt, die bei Transaktionen übermittelt wird. Jede Transaktion, die in einem nationalen Register durchgeführt werden soll, muss von dem europäischen Zentralregister, dem Community Independent Transaction Log (CITL), sowie dem Zentralregister der Vereinten Nationen (ITL) überprüft und bestätigt werden. Das nationale Register führt die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt); sie ist Teil des Umweltbundesamtes. Der Handel von Emissionsberechtigungen hingegen findet unabhängig davon an Börsen oder direkt zwischen Käufer und Verkäufer statt. Die Parteien legen individuell Preise und Rahmenbedingungen für die Transaktionen fest.

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Wie sauber ist die Luft in Deutschland?

Stickstoffdioxidwerte überschritten die Grenzwerte

Eine erste Auswertung des Umweltbundesamt (UBA) zur Luftqualität im Jahr 2010 zeigt: An 56 Prozent der städtisch verkehrsnahen Luftmessstationen überschritten die Jahresmittelwerte der Stickstoffdioxidkonzentration (NO2) den seit dem 1.1.2010 einzuhaltenden Grenzwert von 40 Mikrogramm/Kubikmeter Luft (µg/m3). Die Auswertung beruht auf vorläufigen Daten aus den Messnetzen der Länder und des UBA. „Gerade beim Stickstoffdioxid besteht Handlungsbedarf. Die Grenzwertüberschreitungen beim Stickstoffdioxid treten vor allem in Städten und Ballungsräumen auf, also dort, wo auch ein Großteil der Bevölkerung lebt.“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Stickstoffoxide entstammen vornehmlich den Emissionen des Verkehrs sowie Verbrennungsprozessen in Industrie und Haushalten. Im Vergleich zum letzten Jahrzehnt war die Stickstoffdioxidbelastung im Jahr 2010 ähnlich hoch.

Auch die Feinstaub-Konzentrationen (PM10) überschritten im Jahr 2010 erneut die bereits seit 2005 geltenden Grenzwerte. An 13 Prozent aller Messstationen traten an mehr als 35 Tagen PM10-Konzentrationen über 50 µg/m3 auf. An den Messstationen Stuttgart Neckartor und Reutlingen Lederstraße Ost wurde zudem der auf das Jahresmittel bezogene PM10-Grenzwert von 40 µg/m3 nicht eingehalten. Insgesamt lag die Feinstaubbelastung im Jahr 2010 geringfügig über dem Niveau der vorangegangenen drei Jahre.

Der UBA-Präsident sieht weiteren Handlungsbedarf: „ Die Einführung von Umweltzonen war ein richtiger Schritt um der Feinstaubbelastung zu begegnen. Die Umweltzonen sollten konsequenter angewendet werden, um ihre Wirksamkeit zu erhöhen.“ Darüber hinaus seien weitere Maßnahmen erforderlich: „Eine stärkere Ausrichtung auf den Öffentlichen Personennahverkehr sowie die Förderung des Fußgänger- und Radverkehrs kann in vielen Städten einen wichtigen Beitrag für saubere Luft leisten“. Das UBA sieht gerade bei innerstädtischen Pkw-Fahrten über nur kurze Strecken ein kurzfristig erschließbares Potenzial, um Schadstoffemissionen zu senken: „Wer zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem ÖPNV unterwegs ist, sorgt nicht nur für eine bessere Luftqualität, sondern sorgt auch für weniger Lärm.“, so Flasbarth.

Die vorläufige Auswertung der Luftqualitätswerte des Jahres 2010, auch im Vergleich zu den Vorjahren, steht unter http://www.uba.de/uba-info-medien/4063.html im Internet.

Aktuelle Luftqualitätsdaten im Internet: http://www.env-it.de/umweltbundesamt/luftdaten/index.html

Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Stickoxiden: http://www.umweltbundesamt.de/luft/schadstoffe/no.htm

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Energiesteuer: Erhalt der Steuerbefreiung für Klär- und Deponiegas

In seiner Sitzung am 16. Dezember 2010 hat der Bundestag das Gesetz zur Änderung des Energie- und Stromsteuergesetzes verabschiedet. Durch das Gesetz wird nunmehr klargestellt, dass Klär- und auch Deponiegas weiterhin nach § 28 Abs. 1 EnergieStG von der Energiesteuer befreit sind. Damit ist der Bundestag den Forderungen des VKU nachgekommen.
Ursprünglich hatte der Gesetzentwurf vorgesehen, dass das Steuerprivileg des § 28 EnergieStG nur noch für gasförmige Biokraft- und Bioheizstoffe gelten soll. Für die Definition wurde auf die BiomasseVO verwiesen, die ausdrücklich klarstellt, dass Deponie- und Klärgas nicht als Biomasse anerkannt wird.
Entsprechend der VKU-Forderung wurde der Gesetzentwurf an dieser Stelle korrigiert. Andernfalls wäre klaren umweltpolitischen Zielsetzungen widersprochen worden. Denn letztlich wäre – ohne Steuerbefreiung – in vielen Fällen das Abfackeln des Gases wirtschaftlicher als die Investition in ein Blockheizkraftwerk, in dem das gewonnene Klär- oder Deponiegas zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt werden kann. Da die so erzeugte Energie zu einem großen Teil unmittelbar wieder innerhalb der Anlage zur Abfall-/ Abwasserbeseitigung eingesetzt wird, zeigen bisher insbesondere die Klärschlammbehandlungs- und -entsorgungswege eine positive CO2-Bilanz auf. Die frei werdenden Energiepotentiale bei Abwasser- und Entsorgungsunternehmen werden auf diese Weise im Sinne einer ökologisch effizienten Verwertung genutzt.
Die während des Gesetzgebungsverfahrens geführte Diskussion hat gezeigt, dass für die Definition nicht zwingend auf die Festlegungen der BiomasseVO verwiesen werden muss. Der VKU hatte zu Recht darauf hingewiesen, dass die BiomasseVO lediglich regelt, was für die Vergütung nach dem Energieeinspeisegesetz (EEG) als Biomasse anzusehen ist. Dabei wurden gesetzgeberische Wertungsentscheidungen im Hinblick darauf, welche Stoffe einer finanziellen Unterstützung bedürfen, um ihre Nutzung zur Energieerzeugung weiter voran zu treiben, umgesetzt. Im Übrigen findet auch im EEG ein weiterer Biomassebegriff Anwendung, der den europäischen Vorgaben entspricht und lediglich fossile Energieträger ausschließt.
Auch zukünftig kann damit die Steuerbefreiung nach § 28 EnergieStG zur Grundlage investiver Maßnahmen in diesem Bereich gemacht werden.
Ihre VKU-Ansprechpartnerin: Dr. Susanne Weber

http://www.vku.de/wasser/ordnungspolitik/steuerfragen/energiesteuer-erhalt-der-steuerbefreiung-fuer-klaer-und-deponiegas.html

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Stickstoff – lebensnotwendiger Nährstoff und gefährlicher Schadstoff

UBA veröffentlicht neue Broschüre „Stickstoff – Zuviel des Guten?“

Stickstoff hat zwei Gesichter: Er ist zum einen – als Grundbaustein der Natur – ein lebensnotwendiger Nährstoff, zum anderen ein gefährlicher Schadstoff für Menschen und Ökosysteme. Hauptverursacher so genannter reaktiver Stickstoffemissionen in alle Umweltmedien ist die Landwirtschaft mit mehr als 50 Prozent. Doch auch Emissionen aus dem Verkehr, aus Industrie und Energiegewinnung sowie aus Abwässern tragen jeweils mit annähernd 15 Prozent bei. In der neuen Broschüre „Stickstoff – Zuviel des Guten?“ stellt das Umweltbundesamt (UBA) die verschiedenen Wirkungen des Stickstoffs vor, benennt die wichtigsten Quellen und zeigt Möglichkeiten auf, schädliche Stickstofffreisetzungen zu reduzieren.

Stickstoff ist für die Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung – seine Verfügbarkeit bestimmt die Erträge auf den Feldern. Die Verwendung stickstoffhaltiger Düngemittel ist daher in der Landwirtschaft gängige Praxis. So nützlich reaktiver Stickstoff auf den Feldern ist, so schädlich kann er sich in anderen Bereichen auswirken. Reaktive Stickstoffverbindungen gefährden die menschliche Gesundheit (Stickstoffoxide), vermindern die Qualität unseres Grundwassers (Nitrat) und verschärfen den Klimawandel (Lachgas); sie führen zur Versauerung und Überdüngung naturnaher Ökosysteme und damit zu einem Verlust an biologischer Vielfalt (Ammoniak). Zudem fördern sie auch die Zerstörung von Bauwerken.

UBA-Präsident Jochen Flasbarth sagt dazu: „Die Reduktion der Stickstoffeinträge aus der Landwirtschaft kommt zu langsam voran. Wir brauchen deshalb weitergehende Maßnahmen, um die damit verbundenen Umwelt- und Gesundheitsgefahren zu vermindern. Längerfristig muss es das Ziel sein, regionale Stoffkreisläufe zu schließen.“

Das Umweltbundesamt stellt die neue Broschüre „Stickstoff – Zuviel des Guten?“ in Berlin auf der Grünen Woche, der Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, vor.

Die-UBA-Broschüre: „Stickstoff – Zuviel des Guten?“ steht auch unter http://www.uba.de/uba-info-medien/4058.html zum kostenlosen Download zur Verfügung.

Weitere Informationen und Links

Integrierte Strategie zur Minderung von Stickstoffemissionen
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3813.pdf

UBA-Broschüre: „Gewässerschutz mit der Landwirtschaft“
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3894.pdf

Weitere Informationen zu Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie
http://www.umweltbundesamt.de/landwirtschaft/index.htm

Weitere Informationen zu reaktivem Stickstoff in der Umwelt
http://www.umweltbundesamt.de/luft/stickstoff/index.htm

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Auf einen Blick: Landwirtschaft und ihre Umweltfolgen

Umweltbundesamt stellt kompakte Datensammlung vor

Wie wirkt sich die moderne Landwirtschaft auf Boden, Wasser, Luft, das Klima und die biologische Vielfalt aus? Mit der kostenlosen Broschüre „Umwelt und Landwirtschaft“ aus der Reihe „Daten zur Umwelt“ stellt das Umweltbundesamt (UBA) die wichtigsten Zahlen und Fakten für eine fundierte Diskussion über den Umweltschutz in der Landwirtschaft bereit: Was schon erreicht wurde und wo noch Probleme bestehen. Grafiken, Karten und Tabellen bilden die Zusammenhänge verständlich ab. Für UBA-Präsident Jochen Flasbarth ist klar: „Landwirtschaft war und ist eine der wichtigsten Nutzungen unserer Umwelt. Bei der für 2013 anstehenden Agrarreform der Europäischen Union wird es darauf ankommen, die Umweltanforderungen dort zu stärken, wo sie noch nicht ausreichend sind. Das wird auch eine Neuausrichtung der Agrarförderung erfordern, die die Honorierung konkreter zusätzlicher Dienstleistungen der Landwirtschaft für Umwelt und Ökosysteme stärker in den Vordergrund stellen sollte.“

2009 wurden 52 Prozent der Bodenfläche Deutschlands landwirtschaftlich genutzt, 60 Prozent davon allein für die Futtermittelproduktion. Der Anteil von Grünland nimmt dabei stark ab, was auch auf den zunehmenden Anbau von Energiepflanzen, wie Raps für Agrodiesel und Mais für Biogas, zurückgeht. Grünland aber ist eine wichtige CO2-Senke zum Schutz des Klimas und außerdem wichtig für den Erhalt der biologischen Vielfalt.

Eine moderne Landwirtschaft ohne Dünger wäre undenkbar. Gelangen aber Nährstoffe im Überschuss auf die Felder, überdüngen und versauern sie Böden und Gewässer. Die Folge sind Algenplagen oder Sauerstoffmangel in Flüssen und Seen, aber auch der Verlust von Lebensräumen für diejenigen Tiere und Pflanzen, die zuviel Dünger nicht vertragen. Trotz eines zwanzigprozentigen Rückgangs zwischen 1991 und 2007 liegt der Stickstoffüberschuss mit 105 Kilogramm pro Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche immer noch weit über dem von der Bundesregierung angestrebten Ziel von 80 Kilogramm pro Hektar. Hier müssen wirksame Maßnahmen zu einer effizienteren Nutzung von Stickstoff vor allem aus der Viehhaltung ergriffen werden.

Eine besonders ressourcenschonende und umweltverträgliche Form der Landwirtschaft ist der Ökolandbau. 5,6 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche wurden 2009 ökologisch bewirtschaftet. Damit liegt die Zielvorgabe der Bundesregierung, 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch zu bewirtschaften, noch in weiter Ferne. Dabei ist ein Markt für Bioprodukte vorhanden: Die Binnennachfrage nach ökologisch erzeugten Lebensmitteln übersteigt die einheimische Produktion. Eine attraktive Umstellungsförderung sollte dazu beitragen, dass die Nachfrage möglichst weitgehend aus eigener Produktion befriedigt werden kann.

Die Broschüre „Umwelt und Landwirtschaft“ kann kostenlos beim Umweltbundesamt, c/o GVP, PF 3303 61, 53183 Bonn oder per E-Mail unter uba@broschuerenversand.de bestellt werden.

Online steht „Umwelt und Landwirtschaft“ unter http://www.uba.de/uba-info-medien/4056.html zum Download bereit.

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Röttgen: Umweltpolitik ist Zukunftspolitik

Kabinett beschließt Umweltbericht 2010 der Bundesregierung

Deutschland ist weltweit führend im Umwelt- und Klimaschutz. Das ist das Ergebnis des Umweltberichtes 2010, den das Bundeskabinett heute beschlossen hat. Der Bericht zieht eine Bilanz der Umweltpolitik der letzten vier Jahre und zeigt Perspektiven für die weitere Regierungsarbeit auf. Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen unterstrich anlässlich der Vorstellung des Berichts im Kabinett das große wirtschaftspolitische Potenzial des Umweltschutzes: „Klima- und Umweltschutz, Ressourcen- und Energieeffizienz tragen in großem und wachsendem Umfang zur wirtschaftlichen Entwicklung, zur Wertschöpfung und zur technologischen Entwicklung in unserem Land bei. Der deutsche Anteil am Weltmarkt für Umwelttechnologien und -dienstleistungen beträgt heute 224 Milliarden Euro, das sind 16 Prozent. Unsere Unternehmen“, führte Röttgen aus, „halten Anteile zwischen 5 und 30 Prozent am Export von Umweltschutzgütern. Unsere Kernkompetenzen liegen insbesondere in der umweltfreundlichen Energieerzeugung sowie in der Trennung und Verwertung von Abfall. Damit ist der Umweltsektor nicht nur Wachstumstreiber, sondern auch Beschäftigungsmotor: Rund 1,8 Millionen Menschen finden hier eine Beschäftigung, allein 340.000 im Bereich der erneuerbaren Energien“.
Auch im Klimaschutz hat Deutschland seine Ziele erreicht: Das im Kyoto-Protokoll international gesteckte Ziel, den nationalen Treibhausgas-Ausstoß gegenüber 1990 bis 2010 um 21 Prozent zu senken, wird voraussichtlich sogar deutlich übererfüllt: Ende 2009 hat Deutschland bereits eine Reduktion von über 25 Prozent erreicht. Bis 2006 ist der globale Treibhausgas-Ausstoß um rund 24 Prozent gegenüber 1990 gestiegen. Die Bundesregierung wird sich daher weiterhin für den Abschluss eines neuen umfassenden und rechtsverbindlichen Klimaschutzabkommens für die Zeit nach 2012 einsetzen. Auf nationaler Ebene hat die Bundesregierung am 28. September 2010 mit dem Energiekonzept erstmals ein langfristiges Konzept vorgelegt, dass sich an der erforderlichen Reduktion der Treibhausgas-Emissionen orientiert und zugleich große Chancen für Wirtschaft und Beschäftigung eröffnet.

Mit dem Energiekonzept wird ebenfalls auf wirtschaftlichen Erfolg durch Umweltschutz gesetzt: „Trotz Wirtschaftskrise sind in der Branche der erneuerbaren Energien im letzten Jahr über 20 Milliarden Euro in die Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien investiert worden. Das heißt, selbst in Krisenzeiten, in wirtschaftlichen Rezessionszeiten, sind die Investitionen in die erneuerbaren Energien ein Wachstumstreiber gewesen“, so Röttgen. Zehn Jahre nach der Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000 stellen die Erneuerbaren erstmalig einen Anteil von über 10 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs bereit.

Auch in der Ressourceneffizienz konnten wichtige Erfolge erzielt werden: Trotz Wirtschaftswachstum ging das Abfallaufkommen zwischen 2000 und 2008 zurück; in diesem Bereich konnte damit der entscheidende Schritt hin zu einer Entkopplung der Umweltbelastung vom wirtschaftlichen Erfolg erzielt werden. Die Deutsche Materialeffizienzagentur schätzt, dass die Materialkosten der deutschen Wirtschaft um rund 100 Milliarden Euro – das sind 20 Prozent – sinken könnten. Die Materialkostenanteile im produzierenden Gewerbe belaufen sich auf rund 46 Prozent; die Lohnanteile liegen bei unter 20 Prozent. Hier liegt also ein großes Potenzial der Kostensenkung. Die Rohstoffproduktivität (Verhältnis des Bruttoinlandprodukts [BIP] zum Rohstoffeinsatz) erhöhte sich in Deutschland zwischen 1994 und 2009 um 46,8 Prozent bei einem Anstieg des BIP um 18,4 Prozent im selben Zeitraum. Allerdings importiert Deutschland zunehmend Erzeugnisse, deren Erstellung zuvor im Ausland hohen Rohstoff- und Materialeinsatz erfordern. Das Bundesumweltministerium erarbeitet derzeit ein Ressourceneffizienzprogramm, das insbesondere auf die Minimierung von Umweltschäden durch Rohstoffgewinnung und -verarbeitung ausgerichtet ist.

Eine besondere Herausforderung liegt in der Bewältigung wachsender Verkehrsmengen und deren Folgen für Umwelt und Gesundheit. Zwischen 1991 und 2008 erhöhte sich die Verkehrsleistung im Güterverkehr in Deutschland um 67 Prozent, beim Personenverkehr um 25 Prozent. Die Bundesregierung strebt an, einen erheblichen Anteil des Güterverkehrs auf Schiene und Binnenwasserstraßen zu verlagern. Sie fördert den Ausbau der Elektromobilität mit dem Ziel, bis 2020 eine Million und bis 2030 sechs Millionen Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu haben.

Der Umweltbericht dient der periodischen Unterrichtung des Parlaments und der Öffentlichkeit über Umweltsituation und Umweltpolitik in Deutschland. Er gliedert sich in die Kapitel „Umweltpolitik übergreifend und international“, „Klimaschutz und zukunftsfähige Energieversorgung“, „Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen“, „Ressourceneffizientes Wirtschaften“, „Umweltschutz ist Gesundheitsschutz“ und „Mobilität der Zukunft“. Detaillierte Darstellungen einzelner Parameter bieten die „Daten zur Umwelt“ des Umweltbundesamtes und der „Daten zur Natur“ des Bundesamtes für Naturschutz.

Der Umweltbericht 2010 ist unter www.bmu.de/46768 online verfügbar und wird Anfang 2011 auch als Broschüre in deutscher und englischer Sprache erscheinen.

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Aus Biomasse wird Strom und Wärme

Hocheffiziente Anlage zur Gewinnung von Gas aus Holz entsteht in der Bioenergieregion Achental

Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen stellt dem Unternehmen agnion Operating über 850.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm für ein Pilotvorhaben zur Verfügung. Das Unternehmen wird am Standort Grassau (Bayern) ein innovatives Verfahren einsetzen, um Gas aus holzartiger Biomasse zur Strom- und Wärmeversorgung der Region zu gewinnen. Mit dem Vorhaben können jährlich rund 1.500 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.
Die Anlage entsteht am Standort des Biomassehofes Achental. Ein neuartiger „Heatpipe“-Reformer ermöglicht es, holzartige Biomasse in ein heizwertreiches Synthesegas umzuwandeln. Heatpipes sind hocheffiziente Wärmeübertrager mit großer Leistungsdichte. Das erzeugte Gas wird als Brennstoff in einen eigens für dieses Vorhaben entwickelten Gasmotor geleitet und dort in Strom und Wärme umgewandelt. Die Wärme wird für die örtliche Wärmeversorgung verwendet und der Strom in das nationale Netz eingespeist.
Mit diesem Projekt wird einer neuen Generation von Biomasse-Anlagen zur Gewinnung von Gas der Weg geebnet. Die geplante Anlage zeichnet sich durch eine wesentlich höhere Effizienz der Brennstoffausnutzung im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen aus. Einsatzmöglichkeiten eröffnen sich nicht nur bei der Errichtung neuer, vor allem dezentraler Anlagen in Städten und Gemeinden, sondern auch beim Ersatz bestehender Anlagen. Der Ausbau der Biomassenutzung ist ganz im Sinne des Energiekonzepts, mit dem der Übergang in das Zeitalter der erneuerbaren Energien erreicht werden soll.

https://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/46844.php

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